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24.09.2014 | Fertigungstechnik | Schwerpunkt | Online-Artikel

Holz-Hackschnitzel statt Öl

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Knapp 3 Mio. Euro investierte der Lohnbeschichter PBS Schreiner in eine neue Biomasseheizanlage – die erste ihrer Art in der Pulverbeschichtungsbranche. Sie liefert die gesamte Produktionswärme für das Werk und reduziert den Heizölverbrauch um etwa 95 Prozent.

Bereits vor fünf Jahren begann man bei dem Beschichtungsdienstleister PBS Schreiner mit der Suche nach einem neuen Heizkonzept. Trotz zahlreicher Bemühungen, den Energieverbrauch zu reduzieren, lag der Heizölverbrauch bei PBS in den letzten Jahren bei knapp 1 Mio. Liter pro Jahr. Die weitere Entwicklung der Kosten für fossile Brennstoffe war und ist weder absehbar noch kalkulierbar.
Das erklärte Ziel war es, mit einer alternativen Technik die Energiekosten zu stabilisieren und die CO2-Bilanz durch den Einsatz nachwachsender Brennstoffe zu verbessern. Am Ende der Recherchen in 2012 standen zwei unterschiedliche, mit Holzhackschnitzel beheizte Anlagenkonzepte zur Auswahl: eine Thermoöl- und eine Dampfheizanlage. Aufgrund der geringeren Investitionskosten, des niedrigeren Strombedarfs und den geringeren Risiken fiel die Entscheidung schließlich zugunsten der Dampferzeugung.

Einsparung von 3000 Tonnen CO2 pro Jahr

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Für den Produktionsablauf benötigt der Beschichtungsdienstleister Wärmeenergie auf drei unterschiedlichen Temperaturniveaus: 55 °C für die Vorbehandlungsanlage, 100 bis 120 °C für Wassertrockner und 195 bis 225 °C für Pulvertrockner. Die Wasser- und Pulvertrockner wurden bisher über direktbefeuerte Warmlufterzeuger mittels acht dezentraler Ölbrenner beheizt. Die Erwärmung der Wasserbäder erfolgte über zwei Ölkesselanlagen mit einer maximalen Feuerungsleistung von jeweils 1600 kW.
Mit Unterstützung eines Kesselbauunternehmens, eines Planungsbüros und eines Steuerungsspezialisten ist es Geschäftsführer Harald Schreiner gelungen, ein hochkomplexes Heizsystem zu entwickeln und zu installieren, das den Heizbedarf eines großen Lohnbeschichters komplett abdeckt und das jährlich 3000 Tonnen CO2 einspart.

Wärmeversorgung auch bei Dreischichtbetrieb

Der jährliche Bedarf an Hackschnitzeln liegt bei etwa 4000 Tonnen. Für das aus regionalem Holz gewonnene Brennmaterial baute PBS ein bis zu 1250 Kubikmeter fassendes Lager. Diese Menge reicht im Normalbetrieb für etwa sechs Wochen aus. Die neue Dampfheizanlage ist so ausgelegt, dass sie problemlos die bestehenden Fertigungsstraßen auch bei einem Dreischichtbetrieb mit Wärme versorgen kann. Auch eine eventuelle Kapazitätserweiterung um circa 20 Prozent, zum Beispiel im Falle des Ausbaus der Fertigung, ließe sich mit der Dampfheizanlage abdecken.

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