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2006 | Buch

Finanzierung und Bilanzierung in der Bauwirtschaft

Basel II — neue Vertragsmodelle — International Financial Reporting Standards

verfasst von: Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Kfm. Dieter Jacob, Dipl.-Kffr. Constanze Stuhr

Verlag: Teubner

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Finanzierung: Einführung und Übersicht
Auszug
Im Schrifttum wird unter Finanzierung in einer ersten groben Definition die Beschaffung von Geld bzw. geldwerten Einlagen verstanden2. Das Charakteristikum einer Finanzierung ist, dass zu einem bestimmten Zeitpunkt Zahlungsmittel zufließen, die zu späteren Zeitpunkten zu Auszahlungen an die Kapitalgeber führen. Der Zahlungsverlauf bzw. Zahlungsstrom einer Finanzierung ist somit dem einer Investition entgegengesetzt.
2. Asset Management
Auszug
Unter Asset Management soll im Folgenden die Freisetzung von Kapital bei sämtlichen Positionen des Anlage- oder Umlaufvermögens verstanden werden. Asset Management ist somit ein wichtiges Instrument zur Generierung von Liquidität von innen heraus. Abbildung 6 enthält einen Überblick über mögliche Maßnahmen zur Kapitalfreisetzung, getrennt nach Anlage- und Umlaufvermögen.
3. Objektbezogene Finanzierungen
Auszug
Das nachfolgende Kapitel zu den objektbezogenen Finanzierungen ist wie folgt untergliedert. Zunächst werden die Mobilien behandelt, da ein großer Teil der Maschinen sowie Schalung und Rüstung bei den Baufirmen angemietet ist. Dieser Umstand hängt häufig mit den Restwertrisiken, den Transportkosten der eigenen Maschinen und dem Faktor Zeit zusammen. Anschließend wird der Bereich der Immobilien betrachtet, dem wegen der längerfristigen Auftragsfinanzierung beispielsweise für Bauträger besondere Bedeutung zukommt. Die Infrastruktur wird am Schluss des Kapitels betrachtet, da sie sich aus Komponenten von Mobilien (Betriebsvorrichtung) und Immobilien zusammensetzt und daher auf den beiden vorangegangenen Unterkapiteln aufbaut.
4. Finanzwirtschaftliche Risikoabsicherung
Auszug
Die finanzwirtschaftliche Risikoabsicherung kann sich zum einen auf Kreditsicherheiten beziehen, zum anderen auf Sicherheiten über Cashflows, insbesondere Mieteinnahmen. Im Auslandsbau sind zusätzlich die wirtschaftlichen und politischen Risiken besonders abzusichern; wegen der Einbeziehung fremder Währungen sind spezielle Kurssicherungsmaßnahmen zu treffen.
5. Projekt- und unternehmensbezogene Liquiditätsplanung sowie Ermittlung der Kapitalkosten
Auszug
Die Vorgehensweise bei der projektbezogenen Liquiditätsplanung lässt sich am besten anhand eines Beispiels erklären. In Abbildung 32 sind auf der gepunkteten Linie die monatlichen Projektkosten aufgetragen. Der Einfachheit halber mögen Kostenanfall und Zahlungszeitpunkt übereinstimmen. Die Abeichungen werden in vielen Fällen marginal sein. Die dünne durchgezogene Linie kennzeichnet die liquiditätsmäßig zufließenden Verkaufserlöse. Wie das Schaubild zeigt, fallen Kosten vom ersten Tage an, während die Verkaufserlöse erst ab Periode 9 einsetzen. Somit müssen die Projekte von der Baufirma oder dem Bauträger teilweise vorfinanziert werden. Aus den kumulierten kostenmäßigen Ausgaben und kumulierten liquiditätsmäßig zufließenden Einnahmen ergibt sich dann die gestrichelte Linie mit dem Liquiditätsverlauf. Hier ist zu erkennen, dass ab Periode 8 die maximal zur Verfügung stehende Kreditlinie von 4 Mio. EUR überschritten ist. Das bedeutet, dass der in diesem Fall vorgelegte „Business Plan“ gar nicht realisierbar ist.
6. Bilanzierung: Einführung und Übersicht
Auszug
Der Teil zur Bilanzierung in der Bauwirtschaft ist wie folgt untergliedert. Nach der Einführung in das HGB- und IFRS-Rechnungslegungssystem wird in Kapitel sieben auf die Kontenrahmen im Allgemeinen und den Baukontenrahmen im Speziellen eingegangen, da sie die Grundlage für das Rechnungswesen und Controlling der Baufirmen und deren Eigen- und Arge-Baustellen bilden. Kapitel acht beschäftigt sich mit wichtigen Grundlagen der Rechnungslegung nach deutschen HGB-Vorschriften und europäischen IAS- bzw. IFRS-Vorschriften. Dieses Kapitel soll verdeutlichen, warum sich bei wichtigen Positionen der Baubilanz zum Teil erhebliche Unterschiede zwischen der HGB- und der IAS- bzw. IFRS-Bilanzierung ergeben. Die im Jahresabschluss von Bauunternehmen bedeutenden Positionen betreffen zum einen die Gewinn- und Verlustrechnung (Umsatzerlöse, Positionsgliederung der Gewinn- und Verlustrechnung nach Gesamtkostenverfahren versus Umsatzkostenverfahren, EBIT und EBITA sowie Beteiligungs- und Zinsergebnis) und zum anderen die Bilanz (unfertige Bauwerke einschließlich Nachträge, Anzahlungen, fertige Bauwerke einschließlich Nachträge und Gewährleistung, Unternehmenskooperationen, Schalung und Rüstung, Massenbaustoffe, Immobilien, Leasing und langfristige Miete, die Behandlung von Public Private Partnerships, aktive und passive latente Steuern sowie betriebliche Altersversorgung und Pensionsrückstellungen). Dabei wird für die genannten Positionen die Bilanzierung nach HGB und nach IAS/IFRS erläutert. Da im Regelwerk der IAS/IFRS zum Teil baubezogene Ausführungsbestimmungen fehlen, muss an einigen Stellen auf die Bestimmungen der USamerikanischen General Accepted Accounting Principles zurückgegriffen werden. Daher werden sie im neunten Kapitel einer näheren Betrachtung unterzogen.
7. Kontenrahmen einschließlich Baukontenrahmen
Auszug
Eine wichtige Grundlage jedes Rechnungslegungssystems bildet der Kontenrahmen. Er enthält eine systematische Übersicht der Konten, die für die Durchführung des betrieblichen Rechnungswesens des Unternehmens von Relevanz sind bzw. sein könnten.81 Aus diesem überbetrieblichen Kontenrahmen erstellt das einzelne Unternehmen seinen unternehmensspezifischen Kontenplan, in den die Konten des Kontenrahmens übernommen werden, die das Unternehmen benötigt. Gegebenenfalls sind Erweiterungen oder Ergänzungen vorzunehmen, um den unternehmensspezifischen Bedürfnissen Rechnung zu tragen.82 Daher stimmen die Kontenpläne der verschiedenen Unternehmen häufig nicht überein, so dass es gerade bei Kooperationen mit anderen Unternehmen zu Abstimmungsproblemen kommen kann, wenn beispielsweise in einer Bauarbeitsgemeinschaft das betreffende Bauunternehmen nicht kaufmännisch federführend ist und seine Konten mit der Arge-Buchhaltung abstimmen muss.
8. Bauwirtschaftlicher Jahresabschluss nach deutschen und europäischen Vorschriften
Auszug
Die Position Umsatzerlöse bzw. Revenue ist sowohl nach HGB als auch nach IFRS der Ausgangspunkt der staffelförmigen Gewinn- und Verlustrechnung.
9. US-GAAP
Auszug
Im Folgenden werden auszugsweise die amerikanischen Bilanzierungsregeln zu den beiden wichtigsten Bilanzpositionen unfertige Bauten und Argen behandelt, weil im außereuropäischen Bereich die US-Bilanzierung breiten Einsatz findet.165 Zudem greifen bei fehlenden Ausführungsbestimmungen zu den IFRS die Wirtschaftprüfer gerne hilfsweise auf die diesbezüglich vorhandenen Richtlinien der US-GAAP zurück.
Backmatter
Metadaten
Titel
Finanzierung und Bilanzierung in der Bauwirtschaft
verfasst von
Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Kfm. Dieter Jacob
Dipl.-Kffr. Constanze Stuhr
Copyright-Jahr
2006
Verlag
Teubner
Electronic ISBN
978-3-8351-9039-9
Print ISBN
978-3-519-00500-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8351-9039-9

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