1987 | OriginalPaper | Buchkapitel
Folgewirkungen der Beschäftigungskrise auf die sozialen Sicherungssysteme
verfasst von : Rolf G. Heinze, Klaus Gretschmann
Erschienen in: Arbeitsmarkt, Arbeitsbeziehungen und Politik in den 80er Jahren
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Die sozialen Sicherungssysteme in der Bundesrepublik sind von ihrem Konstruktionsprinzip her direkt an das Beschäftigungssystem und die Arbeitseinkommen der Erwerbstätigen gekoppelt. Einerseits werden die Mittel für soziale Leistungen aus Steuern und Abgaben der Arbeitnehmer und Arbeitgeber finanziert, andererseits resultiert der überwiegende Anteil der Ansprüche auf Sozialleistungen aus der Teilnahme am Arbeitsmarkt. Daß sich die Beschäftigungskrise direkt auf die Balance des sozialen Sicherungssystems auswirkt, kann leicht anhand der gegenwärtigen Entwicklung demonstriert werden. Aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit steigen generell die Ausgaben für soziale Sicherung, während gleichzeitig gerade durch die Arbeitslosigkeit die Einnahmen zurückgehen. Dauerarbeitslosigkeit bringt also nicht nur schädliche Folgewirkungen für die betroffenen Individuen mit sich (vgl. die Beiträge in Bonß/Heinze, 1984), sondern verursacht auch hohe fiskalische Kosten und stellt das soziale Sicherungssystem vor große Herausforderungen. „Unterbeschäftigung bedeutet entgangene Einnahmen bei den Beiträgen zur Arbeitslosen-, Kranken- und Rentenversicherung sowie bei den direkten und indirekten Steuern, bedeutet einen Verzicht auf Produktion und Nachfrage, bringt Einbußen an persönlichem Einkommen und adäquaten Beschäftigungsmöglichkeiten, bedeutet einen Verlust an sozialer Gerechtigkeit und Sicherheit und bringt eine Gefährdung des gesamten Systems der sozialen Sicherung mit sich“ (Koller, 1979, 186).