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1997 | Buch

Frühzeitiges Kostenmanagement

Kalkulationsmethoden und DV-Unterstützung

herausgegeben von: Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Männel

Verlag: Gabler Verlag

Buchreihe : Krp Kostenrechnungs-Praxis

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Konzepte für das frühzeitige Kostenmanagement

Frontmatter
Frühzeitige Produktkostenkalkulationen für das Kostenmanagement
Zusammenfassung
Das für die Praxis notwendige frühzeitige Kostenmanagement stellt an die ursprünglich vorrangig als Instrument der Preiskalkulation entwickelte Kostenrechnung neue Anforderungen. Die kostenorientierte Preispolitik ist konsequent durch eine vom Marktpreis ausgehende produkt-, prozeß- und ressourcenorientierte Kostenpolitik im Sinne des Target Costing abzulösen. Um die Produktkosten bereits möglichst früh schon anläßlich des Entwurfs, der Entwicklung, der Konstruktion sowie während der Fertigungsvorbereitung kostenrechnerisch kalkulieren und beeinflussen zu können, sind geeignete Verfahren der entwicklungsund konstruktionsbegleitenden Produktkalkulation zu nutzen. Mit Hilfe prozeß-kostenrechnerischer Kalküle sollte rechtzeitig differenzierend über die kostenmäßigen Konsequenzen der Ressourcenverbrüuche auch der indirekten Bereiche informiert und auf diese Weise dazu angeregt werden, gezielt die Volumina besonders kostenintensiver Prozesse zu reduzieren. Gleichzeitig müssen die unternehmensspezifischen Prozesse und Strukturen durch ein gezieltes Cost Benchmarking permanent mit den jeweiligen „Klassenbesten“ verglichen werden. Letztlich sind Produkterfolge über die gesamten Produktlebenszyklen hinweg abzubilden und so auch zu steuern.
Wolfgang Männel
Grundlagen eines rechtzeitigen Kostenmanagement
Zusammenfassung
Veränderungen der Produktionstechnologien, eine steigende Inhomogenität des Produktionsprogramms und eine Funktionsreintegration durch neue Organisationsformen der Produktion haben zu Kostenstrukturverschiebungen geführt. Durch die Verkürzung der Marktzyklen und die gleichzeitige Expansion der Entstehungszyklen von Produkten wird die Zeit zu einem Schlüsselfaktor für den Unternehmungserfolg und weist auf die Notwendigkeit eines rechtzeitigen Kostenmanagement hin. Neben der Erhöhung der Transparenz ist insbesondere eine zeitliche Vorverlagerung der Kostenbeeinflussungszeitpunkte anzustreben, um das Kostenmanagement als Chancenmanagement im Sinne einer rechtzeitigen und umfassenden Kostenbeeinflussung auszugestalten. Simultaneous Engineering kann als organisatorisches Rahmenkonzept für ein rechtzeitiges Kostenmanagement auf der Instrumentalebene und in Richtung einer funktionsübergreifenden Integration fungieren.
Hans Corsten, Stephan Stuhlmann
Aufgaben und Instrumente der frühzeitigen kostenpolitischen Steuerung
Zusammenfassung
Ein bedeutsames Ursachenfeld für Nachteile deutscher Unternehmen im internationalen Wettbewerb ist die Kostensituation. Insbesondere sind eine reduzierte Kostentransparenz aufgrund der steigenden Kosteneinflußgrößenvielfalt, eine frühzeitige Disposition hoher Gemein- und Fixkostenblöcke, zunehmende Komplexitätskosten, Verschiebungen in der Kosten-Nutzen-Relation der erstellten Produkte sowie eine reduzierte Kostenflexibilität zu beklagen. In der Wirtschaftspraxis zeichnet sich ein zunehmender Bedarf für die wirksame und frühzeitige Beeinflussung der eigenen Kostenposition im Wertschöpfungsprozeß ab.
Wolfgang Becker
Target Costing — Kundenorientierung in Kostenmanagement und Preiskalkulation
Zusammenfassung
Target Costing ist ein Instrument des strategischen Kostenmanagements. Es nimmt die Kunden- und Prozeßorientierung als moderne Managementprämisse auf und formuliert einen neuen Ansatz der Kalkulation. Die Anwendung des Target Costing und der Prozeßkostenrechnung stärkt die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens, da die Kosten der frühen Phasen, in denen bis zu 80% der Gesamtkosten determiniert werden, kontrollierbar gemacht werden.
Klaus Serfling, Ronald Schultze
Mitlaufende Kalkulation für ein frühzeitiges Kostenmanagement
Zusammenfassung
Entscheidungen von heute begründen die Kosten von morgen. Je genauer ihre Kenntnis ist, desto geringer ist ihre Beeinflußbarkeit. Unwirtschaftlichkeiten von heute sind häufig die Folge gestern getroffener Entscheidungen. Der Zunehmende Wettbewerbsdruck beengt den preispolitischen Handlungsspielraum und erzwingt periodenübergreifendes Kostenbewußtsein. Wichtiger als die Kostenbeeinflussung ist somit die Kostenvermeidung. Die mitlaufende Kalkulation kann nachhaltig zur Vermeidung von Fehlentwicklungen der Kosten beitragen.
Volkmar Botta
Prozeß- und ressourcenorientierte Vorkalkulation in den Phasen der Produktentstehung
Zusammenfassung
Eine Vorkalkulation der Produktkosten in den Phasen der Produktentstehung ist aufgrund des hohen Kostenbeeinflussungspotentials notwendig. Aufgrund der Kostenstrukturverschiebung in den Unternehmen sind die Kosten direkter und indirekter Leistungsbereiche schon in der Vorkalkulation auszuweisen. Als Lösungsansatz wird in diesem Aufsatz die prozeß- und ressourcenorientierte Vorkalkulation vorgestellt. Grundlage dieses Ansatzes ist die prozeßorientierte Abbildung der Auftragsabwicklung in allen Unternehmensbereichen. Mit Hilfe von Detaillierungsstufen zur Vorkalkulation ist eine prozeß- und ressourcenorientierte Vorkalkulation in den Phasen der Produktentstehung möglich.
Walter Eversheim, Ralf Kümper

Methoden und Instrumente der Kostensteuerung in der Entwicklungsphase

Frontmatter
Vergleichende Betrachtung der bekanntesten Kalkulationsmethoden für das kostengünstige Konstruieren
Zusammenfassung
Zu hohe Kosten werden als wesentlicher Grand für die mangelnde internationale Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen angesehen. Kostensenkungserfolge und Effizienzsteigerungen sind für Unternehmen zur Überlebensfrage geworden. Potentiate zur Kostensenkung werden dabei beispielsweise durch Maßnahmen zur Personalreduktion, Verringerung der Fertigungstiefe, Optimierung der Wertschöpfungskette oder durch Dezentralisierung ausgeschöpft. Hinter diesen Maßnahmen steht eine Strategie, die als Optimierung der betrieblichen Abläufe und Prozesse bezeichnet werden kann. Es gibt allerdings noch einen zweiten Weg, um Kostensenkungserfolge zu erzielen, der erst in jüngster Zeit in der Betriebswirtschaftslehre Beachtung findet: die Konstruktion kostengünstiger Produkte. In diesem Artikel wird zunächst die Notwendigkeit zum „kostengünstigen Konstruieren“ durch konkrete Fakten untermauert, woran sich ein kurzer Überblick über die gängigsten, im deutschen Sprachraum eingesetzten Verfahren anschließt, die dem Konstrukteur Kostenwissen zur Verfügung stellen. Diese Verfahren werden anschließend den japanischen Cost Tables gegenübergestellt und einer Bewertung anhand betriebswirtschaftlich relevanter Kriterien unterzogen.
Péter Horváth, Ronald Gleich, Kai Scholl
Methoden zum Abschätzen von Herstellkostenanteilen
Zusammenfassung
Entwickler und Konstrukteure müssen heute Produkte schaffen, die nicht nur in technischer, sondern auch in wirtschaftlicher Hinsicht die gestellten Anforderungen erfüllen. Daher ist es notwendig, ständig das Herstellkostenziel zu verfolgen und hierauf aufbauend die Produktentscheidungen zu treffen. In diesem Aufsatz werden Methoden vorgestellt, die es erlauben, Herstellkostenanteile in den Anfangsphasen des Entwicklungs- und Konstruktionsprozesses abzuschätzen.
Dieter Lowka
Konstruktionsbegleitende Kalkulation in der integrierten Produktentwicklung
Zusammenfassung
Kostengünstig Konstruieren hat sich in der Praxis bewährt und ist ein wesentlicher Bestandteil des Target Costing. Voraussetzung für das kostenzielorientierte Entwickeln ist die Verfügbarkeit einer konstruktionsbegleitenden Kalkulation. Diese läßt sich zeitgemäß mit Rechnerunterstützung realisieren. Die Leistungsfähigkeit von modernen Kosteninformationssystemen ermöglicht die Senkung der Gemeinkosten durch Variantenreduzierung und produktbezogene Standardisierung. Die integrierte Produktentwicklung macht den Methodeneinsatz durch Prozeßbeherrschung und Informationsverfügbarkeit wirtschaftlich. Gleichzeitig benötigt sie die Ergebnisse einzelner Methoden, wie der konstruktionsbegleitenden Kalkulation.
Klaus Ehrlenspiel, Udo Lindemann, Alfons Kiewert, Michael Steiner
Einsatz von Relativkosten-Katalogen für das konstruktionsbegleitende Kostenmanagement
Zusammenfassung
Entwickler und Konstrukteure sollten sich weitestgehend auf die ihnen primär übertragenen Aufgaben der vorrangig technischen Produktoptimierung konzentrieren. Anläßlich der Konkretisierung der Produktgestalt und der einzelnen Produktmerkmale werden diese Fachkräfte allerdings regelmäßig mit vielfältigen Alternativen konfrontiert, die sie kostenpolitisch nutzen sollten, um letztlich den Gesamtzusammenhang zwischen Produktkosten, Produktgestalt, Produktfunktionalität, Produktnutzen, Produkterlös und Produkterfolg unter Rentabilitätsge-sichtspunkten zu optimieren. Dabei sind alternative Problemlösungen gezielt zur frühzeitigen Senkung der Produktkosten zu nutzen. Um dieser Anforderung gerecht werden zu können, müssen Konstrukteure über entscheidungsrelevante Kosteninformationen verfügen, die kostenmäßige Unterschiede konstruktiver Alternativen aufzeigen. Die systematische Aufbereitung solcher Kosteninformationen ist die Hauptaufgabe der Relativkosten-Kataloge. Sie sollen unter Nutzung bereits verfügbarer Kalkulationsdaten durch die Systematisierung konstruktiver Alternativen eine schnelle Informationsbereitstellung für Konstruktionsteams gewährleisten.
Wolfgang Männel

Computerunterstützung für frühzeitige Produktkostenkalkulationen

Frontmatter
DV-Verfahren zur Unterstützung frühzeitiger Kosteneinschätzungen
Zusammenfassung
Viele Verfahren der frühzeitigen Kostenschätzung basieren auf der Ähnlichkeitssuche und schließen von den Kosten bekannter Produkte auf die Kosten des in Konstruktion befindlichen Produktes. Die Probleme in der Realisierung einer frühzeitigen Kosteneinschätzung liegen in der fehlenden Daten- und Funktionsintegration von Konstruktion, Vor- und Nachkalkulation. Neuronale Netze ermitteln aus Vergangenheitsfällen in einem iterativen Lernprozeß näherungsweise Zusammenhänge zwischen Inputdaten und Zielgräßen. Durch die Beachtung der Interdependenzen zwischen den Features eines Produktes und den Kosten ist es hierdurch möglich, ein den geforderten technischen Kriterien genügendes und auch kosten-günstiges Produkt zu konstruieren.
Jörg Becker
Kostengerechte Produktentwicklung mit Expertensystemen
Zusammenfassung
Die bisherigen Instrumente für die konstruktionsbegleitende Kalkulation sind unzureichend. In die konstruktionsbegleitende Kalkulation sind neben direkten Kosten und über Bezugsgrößen verrechnete variable Kosten auch die Kosten einzubeziehen, die in den Gemeinkostenbereichen anfallen und durch Produktentscheidungen determiniert werden. Künstliche Intelligenz und insbesondere Expertensysteme können einen wirksamen Beitrag zur Effizienzsteigerung im Controlling leisten.
Carsten Berkau, Petra Hirschmann, August-Wilhelm Scheer
Objektorientierte Datenbanksysteme als Basis der Vorkalkulation in der Produktentwicklung
Zusammenfassung
Die konstruktionsbegleitende Kalkulation ist ein notwendiges Hilfsmittel zur Durchführung des Target Costing in der Konstruktion. Der interdisziplinäre Charakter der konstruktionsbegleitenden Kalkulation stellt hohe Anforderungen an Kosteninformationssysteme, die heute kaum von industriell verfügbarer Software erfüllt wird. Zur Unterstützung von Entwicklung und Konstruktion genügen bereits überschlägige Prozeßkosten, um die Kostenverantwortung dieser Bereiche aufzuzeigen und dadurch den Grundstein für langfristige Gemeinkostensenkungen zu legen. Objektorientierte Informationssysteme sind eine leistungsstarke Grundlage für komfortable und integrierbare Kosteninformationssysteme.
Joachim Warschat, Joachim Frech
Backmatter
Metadaten
Titel
Frühzeitiges Kostenmanagement
herausgegeben von
Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Männel
Copyright-Jahr
1997
Verlag
Gabler Verlag
Electronic ISBN
978-3-322-84502-3
Print ISBN
978-3-409-12186-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-84502-3