Unternehmen in dynamischen Wettbewerbswirtschaften müssen ihre Existenz durch Anpassung an eine sich ständig wandelnde Umwelt immer wieder neu legitimieren. Heutigentags macht das Wort von der „intelligenten und schlanken Unternehmensorganisation“die Runde. Um sich am Markt zu behaupten, hört man allerorten, sind die Betriebe gehalten, offen und angleichungsfähig für Strukturwandlungen zu sein. In Anbetracht der gebremsten Konjunktur sind die verharschten Organisationsformen aufzubrechen. „Raus aus den Filzlatschen“, lautet die Losung, hinein in die lean production, ein Produktionskonzept, das auf vier Strategien beruht:
1.
Abbau der aufwendigen und kostenintensiven Lagerhaltung, Zulieferung an das Fertigungsband nach einem genauen Zeitplan, Verlagerung der Lager auf die Straße;
2.
Veränderung der Produktionsmethoden bei der Montage, Vermeidung von Stockungen des Bandbetriebes, Reduzierung der Ausschußquote, Qualitätskontrolle auf jeder Montagestufe;
3.
Verflachung der Hierarchien, Aufgabe des beamtenähnlichen Betriebsaufbaus, Ausbau der Handlungsfähigkeit jedes einzelnen, Optimierung des Informationsflusses;
4.
Förderung der Gruppen- und Teamarbeit, effiziente und kreative Mitarbeit der Belegschaft, Übertragung von konkreter Verantwortung, abwechslungsreichere Arbeit durch wechselnde Verteilung der Aufgaben, Entwicklung von mehr Kompetenz durch die Teammitglieder.
Weil die Mitarbeiter das wichtigste Unternehmenskapital sind, ist die Personalführung eine für den Erfolg des Unternehmens ganz entscheidende Kunst. Jeder Chef, jede Führungskraft ist gut beraten, diese Selbstverständlichkeit ernst zu nehmen, denn alles, was der Vorgesetzte sagt und wie er es sagt, wirkt motivierend oder hinderlich und schlägt sich letztendlich im Arbeitsvermögen der Mitarbeiter nieder.
Anfang 1994 ging unter der Überschrift „Meister der Rhetorik“folgende Meldung durch verschiedene Fachorgane der deutschen Wirtschaft (vgl. Magazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau „Mitteldeutsche Wirtschaft“, 1/1994, S. 2):
„Der deutsche Bundespräsident Dr. Richard von Weizsäcker ist der beste Redner Europas, gefolgt von Vázlav Havel, dem Präsidenten der Tsche-chei, und Jacques Chirac, dem Oberbürgermeister von Paris. Harry Holzheu, Zürich, der bekannte europäische Rhetorik-Trainer und Unternehmensberater für Führungskommunikation, hat erstmals ermittelt, wer durch seine rhetorischen Auftritte die Europäer am meisten beeinflußt. Beim deutschen Bundespräsidenten, so Harry Holzheu, ist die Fähigkeit zur eleganten Formulierung gepaart mit der Kunst, seine Themen auch gegen die politische Strömung zum Ausdruck zu bringen. Auch Vázlav Havel und Jacques Chirac üben ebenfalls jenseits der Grenzen ihrer Heimatländer bedeutenden intellektuellen Einfluß aus. Den drei besten Rednern Europas folgen der Schweizer Spitzenmanager David de Pury, Vizepräsident des ABB-Konzerns, der Schauspieler Klaus-Maria Bran-dauer und Helmut Maucher, Verwaltungsratspräsident der Nestlé SA.“
Gesprächs- und Verhandlungsführung gehört zum Alltag innerbetrieblicher und unternehmensbezogener Kommunikation. Ihre Vielfalt widerspiegelt sich besonders in ihrem Inhalt, aber auch in der individuell unterschiedlichen Verhandlungsfähigkeit, wie Gesprächserfahrung, Temperament, Fachausbildung und Sachkompetenz. Dementsprechende Vielfalt zeigt sich ebenso in den unterschiedlichen Verlaufsqualitäten von Gesprächen, zum Beispiel Flüssigkeit/Schwerfälligkeit/Abbruch des Gesprächs oder leicht/schwer/nicht erreichbarer Verhandlungsabschluß.