2005 | OriginalPaper | Buchkapitel
Gehirnmaschinen
Dirk Rustemeyer über Warren S. McCulloch, „Embodiments of Mind“ (1965)
verfasst von : Dirk Baecker
Erschienen in: Schlüsselwerke der Systemtheorie
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Worin besteht Wissen? Wo existiert es, und in welcher Form kommt es vor? Gehört Wissen zu den Sachverhalten in der Welt, auf die es sich richtet? Muss es in sich selber repräsentiert sein? Wie lässt sich sicherstellen, dass seine Ordnung nicht zufällig ist, wenn doch die Ordnung des Gewussten erst über die Ordnung des Wissens sichtbar wird und Wissen die Differenz zu seinem Gegenstand ebenso konstituiert wie es diesen repräsentiert? Fragen wie diese beschäftigen die Epistemologie seit ihren Anfängen. Universalität, Intelligibilität und zeitenthobene Identität gehören, bei allen Unterschieden der Antwortversuche, zu den bleibenden Merkmalen, die dem „Wissen“ zugesprochen werden, um seine Nichtkontingenz zu sichern. Zwischen den Formen der Welt und den Formen des Wissens existiert demnach eine Homologie, die sich im Denken symbolisch realisiert. Formen des Seins erscheinen in begrifflich-logischer Gestalt als Formen ihrer denkenden Bestimmung. „Erkennen“, in diesem Sinne einer Repräsentation von Formen, behandelt ihre Gegenstände als unterschiedene Bestimmtheiten, nicht als Produkte eigener Unterscheidungen. Aus der Intelligibilität der Formen, die mit ihrer Nichtzeitlichkeit zusammenhängt, scheint die Differenz zu dem Stoff der Welt, der Sinnlichkeit der Wahrnehmung und dem Wandel der Phänomene zu folgen.