2002 | OriginalPaper | Buchkapitel
Geist und Genuss -Anmerkungen zum (re)kreativen Alltag
verfasst von : Joachim Nagel
Erschienen in: Führungskräfte-Handbuch
Verlag: Springer Berlin Heidelberg
Enthalten in: Professional Book Archive
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Nehmen wir an, es ist kurz nach zehn Uhr abends — das haben Sie soeben auf dem Display Ihres Notebooks abgelesen, fern der Heimat am Schreibtisch Ihres Hotelzimmers. Oder vielleicht stand Ihnen der Sinn doch schon nach inneren Notizen und veritablen Büchern: Die Arbeit ruht, nach einem anstrengend-erfolgreichen Tag. Sie selbst ruhen noch nicht, wollen im Nachhall des obligatorischen Telefonanrufs nach Hause eigentlich die Gedanken in jenen Gefilden verweilen lassen, dazwischen schieben sich jedoch unablässig Reminiszenzen an Fachvorträge, die Sie heute gehört oder geschäftliche Unterredungen, die Sie geführt haben, und morgige Verpflichtungen gehen Ihnen bereits durch den Kopf. Kurz: Ihr Tagespensum ist absolviert, abzuschalten vermögen Sie aber kaum. Das Abendessen im Hotelrestaurant hat relativ hastig den physischen Akku wieder aufgeladen, ohne Sie recht zu erfrischen, und das nüchtern Komfortable des Business-Doppelzimmer ist wenig geignet, Sie in entspannte Stimmung zu versetzen. Nicht anders als gestern oder übermorgen in einem anderen Hotel einer anderen Stadt. Sagen wir: Im Prinzip können Sie mit sich und der Situation zufrieden sein, doch ist das eher eine Überzeugung als ein Wohlgefühl.