Skip to main content

2007 | Buch

Geographisch denken und wissenschaftlich arbeiten

verfasst von: Axel Borsdorf

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

insite
SUCHEN

Über dieses Buch

Geographie ist ein vielfältiges Fach. Das Studium setzt räumliches, historisches, sprachliches, kulturelles, naturwissenschaftliches und mathematisches Verständnis voraus. Die Geographie umfasst naturwissenschaftliche, geisteswissenschaftliche und sozialwissenschaftliche Erkenntnisse nicht in additiver, sondern in integrativer Sichtweise. Die erste Aufgabe dieses Buches ist es, Studienanfängern eine erste Orientierung im Fach Geographie zu vermitteln und sie in wissenschaftliches Denken und Arbeiten einzuführen. Die zweite Aufgabe ist es, eine Hilfestellung bei der Erarbeitung von Studien- und Lerntechniken zu bieten. In der Neuauflage wurden neue Beispiele aufgenommen und die Inhalte aktualisiert.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Einführung
Zusammenfassung
Viele Geographen zitieren den französischen Nobelpreisträger bis hierher. Wer jedoch weiterliest, bemerkt schnell, dass dies den Sinn verstellt, denn in der Geschichte vom kleinen Prinzen verliert der Geograph schnell seine Kompetenz und zeigt sich den praktischen Anforderungen seines Berufes nicht gewachsen. Das vorliegende Skriptum wurde geschrieben, um solche Inkompetenzen unter zukünftigen Geographen vermeiden zu helfen. Methoden der Geographie werden als Handwerkszeug vorgestellt.
Axel Borsdorf
Kapitel 2. Einführung in das wissenschaftliche Denken
Zusammenfassung
Jeder Studierende sollte sich darüber im Klaren sein, dass es ein Privilegium ist, studieren zu dürfen. Diese Ausbildung kostet der Gesellschaft viel Geld, wenngleich man einwenden könnte, dass sich diese Ausgabe dadurch rechtfertigt, dass sie sich auch bezahlt macht: Das Ansehen eines Staates, seine Wirtschaftskraft und seine kulturelle Präsenz sind umso größer, je ausgebauter seine wissenschaftliche Struktur ist. Dennoch muss die Tatsache, von den zeitlichen Zwängen und sozialen Hierarchien einer Berufstätigkeit befreit zu sein, als Privileg verstanden werden. Hieraus resultiert die Situation, die für viele Studierende überraschend kommt: sich plötzlich, etwa vor Alterskameraden, für das eigene Tun rechtfertigen zu müssen oder gar das zu definieren, was Universität und Wissenschaft ist. Was bringt das Studium? Wozu überhaupt Wissenschaft? Was ist denn eigentlich das Besondere am wissenschaftlichen Tun? – derartige Fragen werden oft gestellt und auf sie sollte man eine Antwort wissen, wenn man selbst – und sei es als Student – wissenschaftlich tätig ist.
Axel Borsdorf
Kapitel 3. Grundlagen der Geographie
Zusammenfassung
Wissenschaften haben ein Erfahrungs- und ein Erkenntnisobjekt. Das Erfahrungsobjekt ist vielen Disziplinen gemein, sie unterscheiden sich jedoch hinsichtlich des Erkenntnisinteresses, das sie an diesem Objekt haben. Das Erfahrungsobjekt der Geographie ist die Erde, der Raum, die Erdoberfläche.
Axel Borsdorf
Kapitel 4. Das System der Geographie
Zusammenfassung
Wir haben oben gesehen, dass die Geosphäre so groß und die geographische Substanz in ihr so vielfältig ist, dass sie kaum im Ganzen untersucht werden kann. Vielmehr ist es nötig, sie in einzelne Untersuchungsobjekte zu unterteilen. Dem Verständnis förderlich kann es sein, sich die Geosphäre wie einen Kuchen vorzustellen. Auch dieser wird in der Regel in verdauliche Stücke aufgeteilt: entweder in Tortenstücke, die einen durch vertikale Schnitte geteilten Ausschnitt des Gesamtkuchens darstellen, in denen alle die Torte aufbauenden Schichten vorhanden sind, oder aber nach Art des Baumkuchens, wo von oben eine Schicht nach der anderen abgeschnitten wird.
Axel Borsdorf
Kapitel 5. Weitere Grundmethoden der Geographie
Zusammenfassung
Folgende Grundmethoden haben wir bereits kennen gelernt:
  • die geographische Lagebestimmung,
  • die phänomenologische Analyse nach Lage, Form, Struktur, Funktion und Genese,
  • die Angewandte Geographie nach Prognose, Evaluation und Planung,
  • die Geofaktorenlehre,
  • das länderkundliche Schema,
  • die dynamische Länderkunde,
  • die problemorientierte Länderkunde,
  • die Integrationslehre,
  • die vergleichende Länderkunde sowie
  • den geographischen Formenwandel.
Axel Borsdorf
Kapitel 6. Erweiterung der Definition der Geographie: Die Angewandte Geographie
Zusammenfassung
»Die Geographie erfasst, beschreibt und erklärt die Geosphäre im Ganzen und in ihren Teilen nach Lage, Stoff, Form und Struktur, nach dem Wirkungsgefüge von Kräften (Funktion), das in ihr wirksam ist, und nach der Entwicklung (Genese), die zu den gegenwärtigen Erscheinungsformen und -strukturen geführt hat.«
Axel Borsdorf
Kapitel 7. Die Entwicklung der geographischen Wissenschaft und ihrer Richtungen
Zusammenfassung
Die Kenntnis der Disziplingeschichte – zumindest in Umrissen – ist notwendig, um die aktuellen Diskussionen um neue Forschungsperspektiven oder gar neue Paradigmen der Wissenschaft einordnen und ihre Bedeutung abschätzen zu können. Die Geographie hat in ihrer langen Geschichte eine ganze Reihe von Paradigmenwechsel erlebt, sie hat dabei auch laufend ihre Fragestellungen detaillieren und erweitern können. Der Wechsel der Blickweisen und die Erweiterung der Perspektive fanden auch ihren Niederschlag in der Entwicklung neuer Methoden, so dass eine kurzgefasste Disziplingeschichte auch in diesem Buch ihren Platz haben muss.
Axel Borsdorf
Kapitel 8. Neuere Forschungsrichtunge in der Geographie
Zusammenfassung
Im Laufe ihrer Entwicklung ist die Geographie, wie wir schon gesehen haben, immer wieder Wandlungen ihres zentralen Forschungsparadigmas unterworfen worden. Solche „wissenschaftlichen Revolutionen“ unterliegen, wie Kuhn (1976) zeigte, einer regelhaften Abfolge von „normaler Wissenschaft“, also dem allseits akzeptierten Regelwerk von Fragestellungen, Denkweisen und Arbeitsstil, aber auch von Theorien, Begriffen und Methoden, kurz einem gemeinsamen Paradigma, über die „Krise“ dieses Kanons zur „Revolution“, also zum Wandel zu neuen Fragestellungen und Methoden, zur Installation eines neuen Paradigmas, das nun wieder als „normale Wissenschaft“ gilt.
Axel Borsdorf
Kapitel 9. Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten
Zusammenfassung
Franz Molnar hat einmal gesagt: „Wenn jemand aus einem Buch abschreibt, so ist das Plagiat. Wenn jemand aus zwei Büchern abschreibt, ist das ein Essay. Wenn jemand aus drei Büchern abschreibt, so ist das eine Dissertation“ (zitiert nach Puntsch 1990, S. 328).
Axel Borsdorf
Kapitel 10. Ein Blick vom ersten auf das letzte Semester
Zusammenfassung
Studieren heißt trotz aller akademischen Freiheit: zielgerichtet lernen. Dieses Buch will dazu eine erste Grundlage legen. Es ist wichtig, sich schon zu Beginn über die unterschiedlichen Zielkategorien im Klaren zu sein. Das Nahziel ist immer die augenblickliche Lehrveranstaltung, es folgen das Vordiplom und das Endexamen mit der Diplomarbeit.
Axel Borsdorf
Backmatter
Metadaten
Titel
Geographisch denken und wissenschaftlich arbeiten
verfasst von
Axel Borsdorf
Copyright-Jahr
2007
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-58992-2
Print ISBN
978-3-662-58991-5
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-58992-2