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2020 | OriginalPaper | Buchkapitel

Gesellschaftlicher Aufbruch und Protest von der Außerparlamentarischen Opposition bis zu den Neuen Sozialen Bewegungen

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Zusammenfassung

Seit den späten 1960er Jahren ist innerhalb der bundesrepublikanischen Bevölkerung ein neuer Anspruch auf Mitsprache und Partizipation zu vernehmen. In Westdeutschland ist – genau wie in zahlreichen anderen Ländern Europas und den USA auch – ein deutlicher Anstieg des Protestgeschehens auszumachen. Mit neuen Protestformen und Symbolen etablierten und konsolidierten sich neue politische Rituale und Bräuche. Gleichwohl kann man eine regionale und sektorale Ungleichzeitigkeit dieser Veränderungen beobachten. Es ist somit zu fragen, wer diesen grundlegenden Wandel in der Gesellschaft einforderte und trug und was die Ziele, Themen und Aktionsformen dieser neuen Partizipations- und Protestinitiativen waren.

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Fußnoten
1
Gabriel A. Almond/Sidney Verba, The Civic Culture. Political Attitudes and Democracy in five Nations, Little Brown 1963, zit. nach Dieter Grunow/Hildegard Pamme, Kommunale Verwaltung: Gestaltungsspielräume und Ausbau von Partizipationschancen, in: Matthias Frese/Julia Paulus/Karl Teppe (Hrsg.), Demokratisierung und gesellschaftlicher Aufbruch. Die sechziger Jahre als Wendezeit der Bundesrepublik, 2. Aufl., Paderborn 2005, S. 505–528, hier S. 508. Der vorliegende Beitrag basiert auf meinen Veröffentlichungen: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 64 (2013), Schwerpunkthema: Bürgerproteste in der Geschichte; Bürgerwille und Gebietsreform. Demokratieentwicklung und Neuordnung von Staat und Gesellschaft in Nordrhein-Westfalen 1965–2000, München 2012.
 
2
Vgl. Archiv für Sozialgeschichte 44 (2004), Rahmenthema: Die Siebzigerjahre. Gesellschaftliche Entwicklungen in Deutschland; Axel Schildt/Detlef Siegfried/Karl Christian Lammers (Hrsg.), Dynamische Zeiten. Die 60er Jahre in beiden deutschen Gesellschaften, 2. Aufl., Hamburg 2003.
 
3
Vgl. Martin Löhnig/Thomas Schlemmer/Mareike Preisner (Hrsg.), Reform und Revolte. Eine Rechtsgeschichte der 1960er und 1970er Jahre, Tübingen 2012; Michael Prinz (Hrsg.), Gesellschaftlicher Wandel im Jahrhundert der Politik. Nordwestdeutschland im internationalen Vergleich 1920–1960, Paderborn u. a. 2007; Frese/Paulus/Teppe, Demokratisierung (wie Anm. 1); Jörg Calließ (Hrsg.), Die Reformzeit des Erfolgsmodells BRD. Die Nachgeborenen erforschen die Jahre, die ihre Eltern und Lehrer geprägt haben (Loccumer Protokolle 19/03), Rehburg-Loccum 2004; Ulrich Herbert (Hrsg.), Wandlungsprozesse in Westdeutschland. Belastung, Integration, Liberalisierung 1945–1980, Göttingen 2002.
 
4
Vgl. Sabine Mecking, Vom Protest zur Protestkultur? Träger, Formen und Ziele gesellschaftlichen Aufbegehrens, in: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 64 (2013), H. 9/10, S. 517–529; Ulrich Herbert, Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert, München 2014; Andres Wirsching, Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert, 3. Aufl., München 2011.
 
5
Vgl. Belinda Davis/Wilfried Mausbach/Martin Klimke/Carla MacDougall (Hrsg.), Changing the Word, Changing Oneself. Political Protest and Collective Identities in West Germany and the US in the 1960 s, New York 2010; Roland Roth, Demokratie von unten. Neue soziale Bewegungen auf dem Weg zur politischen Institution, Köln 1994; Ansgar Klein/Rainer Schmalz-Bruns (Hrsg.), Politische Beteiligung und Bürgerengagement in Deutschland. Möglichkeiten und Grenzen, Baden-Baden 1997; Karl-Werner Brand/Detlef Büsser/Dieter Rucht, Aufbruch in eine andere Gesellschaft. Neue soziale Bewegungen in der Bundesrepublik, Frankfurt a.M./New York 1986; Peter Reichel, Politische Kultur der Bundesrepublik, Opladen 1981, S. 110–220.
 
6
Vgl. Eckard Michels, Schahbesuch 1967. Fanal für die Studentenbewegung, Berlin 2017, S. 223–234.
 
7
Vgl. Norbert Frei, 1968. Jugendrevolte und globaler Protest, München 2008; Wolfgang Kraushaar, Achtundsechzig. Eine Bilanz, Berlin 2008; Ingrid Gilcher-Holtey, Die 68er Bewegung. Deutschland – Westeuropa – USA, München 2008; Martin Klimke/Joachim Scharloth (Hrsg.), 1968. Handbuch zur Kultur- und Mediengeschichte der Studentenbewegung, Stuttgart 2007; Christina von Hodenberg/Detlef Siegfried (Hrsg.), Wo „1968“ liegt. Reformen und Revolte in der Geschichte der Bundesrepublik, Göttingen 2006; siehe auch Christina von Hodenberg, Das andere Achtundsechzig, München 2018.
 
8
Vgl. Heinz Bude, Achtundsechzig, in: Etienne François/Hagen Schulze (Hrsg.), Deutsche Erinnerungsorte. Lizenzausgabe BpB, Bonn 2005, S. 418–430; Swen Hutter/Simon Teune, Politik auf der Straße. Deutschlands Protestprofil im Wandel, in: Aus Politik und Zeitgeschichte 62 (2012), Nr. 25/26 vom 18.6.2012, S. 9–17.
 
9
Vgl. Alexandra Jaeger/Julia Kleinschmidt/David Templin (Hrsg.), Den Protest regieren. Staatliches Handeln, neue soziale Bewegungen und linke Organisationen in den 1970er und 1980er Jahren, Essen 2018; Julia Paulus (Hrsg.), „Bewegte Dörfer“. Neue soziale Bewegungen in der Provinz 1970–1990, Paderborn 2018; Roland Roth/Dieter Rucht (Hrsg.), Die sozialen Bewegungen in Deutschland seit 1945. Ein Handbuch, Frankfurt a.M./New York 2008.
 
10
Vgl. Peter Cornelius Mayer-Tasch, Die Bürgerinitiativbewegung. Der aktive Bürger als rechts- und politikwissenschaftliches Problem, 5. Aufl., Reinbeck 1985 [Erstdruck 1976]; Dieter Rucht, Die Bürgerinitiativbewegung – Entwicklungsdynamik, politisch-ideologisches Spektrum und Bedeutung für die politische Kultur, in: Peter Grottian/Wilfried Nelles (Hrsg.), Großstadt und neue soziale Bewegungen, Basel u. a. 1983, S. 57–82; Roland Roth, Das Ende des politischen Biedermeier? Bürgerinitiativen in der Bundesrepublik, in: Volkhard Brandes/Joachim Hirsch/Roland Roth (Hrsg.), Leben in der Bundesrepublik. Die alltägliche Krise, Berlin 1980, S. 203–235.
 
11
So Bernd Faulenbach mit Rückgriff auf Karl Mannheim (1935), Bernd Faulenbach, Die Siebzigerjahre – ein sozialdemokratisches Jahrzehnt?, in: Archiv für Sozialgeschichte 44 (2004), S. 1–37, hier S. 6.
 
12
Vgl. Roland Roth, Lokale Demokratie „von unten“. Bürgerinitiativen, städtischer Protest, Bürgerbewegungen und neue soziale Bewegungen in der Kommunalpolitik, in: Hellmut Wollmann/Roland Roth (Hrsg.), Kommunalpolitik. Politisches Handeln in den Gemeinden, 2. Aufl., Bonn 1999, S. 2–22; Dieter Rucht, Planung und Partizipation. Bürgerinitiativen als Reaktion und Herausforderung politisch-administrativer Planung, München 1982, S. 209–227; Bernd Guggenberger/Udo Kempf (Hrsg.), Bürgerinitiativen und repräsentatives System, Opladen 1978, S. 358–374; Almond/Verba, The Civic Culture (wie Anm. 1).
 
13
Vgl. Roth/Rucht, Die sozialen Bewegungen (wie Anm. 9); Holger Nehring, Protestkultur und Bürgerlichkeit. Anti-Atomwaffenproteste und Nachkrieg in der frühen Bundesrepublik, in: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 64 (2013), S. 555–570.
 
14
Vgl. Christoph Becker-Schaum/Philipp Gassert/Martin Klimke/Wilfried Mausbach/Marianne Zepp (Hrsg.), „Entrüstet Euch!“ Nuklearkrise, NATO-Doppelbeschluss und Friedensbewegung, Paderborn 2012; siehe weiter Holger Nehring, Die Anti-Atomwaffen-Proteste in der Bundesrepublik und in Großbritannien. Zur Entwicklung der Ostermarschbewegung 1957–1964, in: vorgänge 42 (2003), S. 22–31.
 
15
Siehe Julia Paulus (Hrsg.), „Bewegte Dörfer“. Neue soziale Bewegungen in der Provinz, 1970–1990, Paderborn 2018.
 
16
Vgl. Adelheid von Saldern, Integration und Fragmentierung in europäischen Städten. Zur Geschichte eines aktuellen Themas, in: Archiv für Sozialgeschichte 46 (2006), S. 3–60, hier S. 15–17; Grunow/Pamme, Kommunale Verwaltung (wie Anm. 1), S. 505–528; Oscar W. Gabriel, Bürgerbeteiligung an der Kommunalpolitik, in: ders. (Hrsg.), Kommunale Demokratie zwischen Politik und Verwaltung, München 1989, S. 129–155.
 
17
Hans-Heinrich Bass, Verkehrspolitik unter dem Druck der Straße. Die Dortmunder Fahrpreisunruhen von 1971, in: Werkstatt Geschichte 2013, H. 61, S. 49–64; Anna Christina Berlit, Notstandskampagne und Rote-Punkt-Aktion. Die Studentenbewegung in Hannover 1967–1969, Bielefeld 2007, S. 125–143.
 
18
Roland Roth/Dieter Rucht, Einleitung, in: Roth/Rucht, Die sozialen Bewegungen (wie Anm. 9), S. 9–36.
 
19
Siehe auch Jürgen Habermas, Kultur und Kritik. Verstreute Aufsätze, 2. Aufl., Frankfurt a.M. 1977 [Erstdruck 1973], S. 21, 28 f.
 
20
Margit Mayer, Städtische soziale Bewegungen, in: Ansgar Klein/Hans-Josef Legrand/Thomas Leif (Hrsg.), Neue soziale Bewegungen. Impulse, Bilanzen und Perspektiven, Opladen/Wiesbaden 1999, S. 257–271, hier S. 257; dies., Städtische soziale Bewegungen, in: Roth/Rucht, Die sozialen Bewegungen (wie Anm. 9), S. 293–318; siehe auch Christoph Bernhardt, Städtische öffentliche Räume im 20. Jahrhundert im Spannungsfeld von Planung, Stadtgesellschaft und Politik, in: ders., Städtische öffentliche Räume/Urban public spaces. Planungen, Aneignungen, Aufstände 1945–2015/Planning, appropriation, rebellions 1945–2015, Stuttgart 2016, S. 9–30.
 
21
Vgl. Roth, Lokale Demokratie (wie Anm. 12), S. 6; siehe weiter Alan Marsh/Max Kaase, Background of Political Action, in: Samuel H. Barnes/Max Kaase u. a. (Hrsg.), Political Action. Mass Participation in Five Western Democracies, Beverly Hills/London 1979, S. 97–136; Max Kaase, Bedingungen unkonventionellen politischen Verhaltens in der Bundesrepublik Deutschland, in: Peter Graf Kielmansegg (Hrsg.), Legitimationsprobleme politischer Systeme, Opladen 1976, S. 179–216; Sigrid Baringhorst/Veronika Kneip/Johanna Niesyto, Wandel und Kontinuität von Protestkulturen seit den 1960er Jahren. Eine Analyse ausgewählter Anti-Corporate Campaigns, in: Sigrid Baringhorst/Veronika Kneip/Johanna Niesyto/Anne März (Hrsg.), Politik mit dem Einkaufswagen. Unternehmen und Konsumenten als Bürger in der globalen Mediengesellschaft, Bielefeld 2007, S. 109–136.
 
22
Bereits 1979 war mit der Bremer Grünen Liste erstmals eine grüne Landesliste in ein Parlament eingezogen, 1983 gelang dies den Grünen zum ersten Mal bei einer Bundestagswahl. Die Grünen waren damit die erste auf Bundesebene erfolgreiche Parteineugründung seit 1950. Von 1985 bis 1987 stellten sie mit Joschka Fischer in Hessen erstmals einen Landesminister.
 
23
Vgl. Sabine Mecking/Yvonne Wasserloos (Hrsg.), Musik – Macht – Staat. Kulturelle, soziale und politische Wandlungsprozesse in der Moderne, Göttingen 2012; dies., “As the crowd would sing”. Musik als politisches Ereignis, in: Archiv für Kulturgeschichte 96 (2014), H. 2, S. 341–368.
 
24
Siehe zu den Protestformen in längerfristiger historischer Perspektive Paul Nolte, Formen des Protests, Muster der Moderne, in: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 64 (2013), S. 584–599.
 
25
Vgl. Mecking, Bürgerwille (wie Anm. 1), S. 133–141, 207–214.
 
26
Bernd Weisbrod (Hrsg.), Die Politik der Öffentlichkeit – Die Öffentlichkeit der Politik. Politische Medialisierung in der Geschichte der Bundesrepublik, Göttingen 2003; siehe auch Christina von Hodenberg, Konsens und Krise. Eine Geschichte der westdeutschen Medienöffentlichkeit 1945–1973, Göttingen 2006; Andreas Schulz, Der Aufstieg der „vierten Gewalt“. Medien, Politik und Öffentlichkeit im Zeitalter der Massenkommunikation, in: Historische Zeitschrift 270 (2000), S. 65–97.
 
27
Siehe hierzu auch Thomas Kleinknecht/Michael Sturm, „Demonstrationen sind punktuelle Plebiszite“. Polizeireformen und gesellschaftliche Demokratisierung von den Sechziger- zu den Achtzigerjahren, in: Archiv für Sozialgeschichte 44 (2004), S. 181–218.
 
28
Hutter/Teune, Politik (wie Anm. 8), S. 15 f.; Roth, Lokale Demokratie (wie Anm. 12), S. 2–22.
 
29
Vgl. Hanno Balz/Jan-Henrik Friedrichs (Hrsg.), „All We ever Wanted…“, Eine Kulturgeschichte europäischer Protestbewegungen der 1980er Jahre, Berlin 2012.
 
30
Vgl. Dieter Rucht, Zum Wandel politischen Protests in der Bundesrepublik. Verbreitung, Professionalisierung, Trivialisierung, in: vorgänge 42 (2003), H. 4, S. 4–11; sowie seine bereits genannten Beiträge.
 
Metadaten
Titel
Gesellschaftlicher Aufbruch und Protest von der Außerparlamentarischen Opposition bis zu den Neuen Sozialen Bewegungen
verfasst von
Sabine Mecking
Copyright-Jahr
2020
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-29478-6_3

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