Große Herausforderungen — selbst ist die Verwaltung

Auszug

Ich hoffe, Sie konnten gut in das neue Jahr starten. Leider sind die Herausforderungen für den öffentlichen Sektor nicht weniger geworden. Die nach wie vor angespannte Flüchtlingssituation hat sich durch die Ereignisse in einigen Städten in der Silvesternacht weiter verschärft. Angst und Misstrauen in der Bevölkerung haben zugenommen — und genauso Gewalt und Selbstjustiz, könnte man meinen. Unter pauschalen Verurteilungen leiden nicht nur verschiedene Personengruppen, sondern auch öffentliche Einrichtungen und Behörden. Ganz besonders ist davon die Polizei betroffen, aber auch die kommunalen Verwaltungen stehen vor großen Herausforderungen und immer häufiger unter Rechtfertigungsdruck. Es geht dabei längst nicht mehr nur um die Unterbringung zahlreicher Flüchtlinge — was allein schon eine kaum zu schaffende Aufgabe ist. Vielmehr kommen inzwischen auch immer mehr integrative und ordnungspolitische Fragestellungen auf die Kommunen zu. Dass es dabei auch — aber nicht nur — um die notwendigen Finanzmittel geht, ist offensichtlich. Denn wie schon die alte Fußball-Weisheit „Geld schießt keine Tore“ sehr verkürzt besagt, kann Geld allein auch keine dringend benötigten sozialen Strukturen oder Wohnraum schaffen — jedenfalls nicht kurz- bis mittelfristig. Auch die nötigen Beschäftigten werden morgen nicht einfach mal eingestellt werden können. Sie fehlen nämlich schon länger. Auch der nachvollziehbare Vorwurf der Gewerkschaften, der öffentliche Sektor sei in den letzten Jahren kaputtgespart worden, hat zwar in diesem Zusammenhang eine Berechtigung, hilft aber überhaupt nicht bei der Problemlösung. …