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2020 | Buch

Grundeinkommen und Freiheit

Eine Verhältnisbestimmung

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Über dieses Buch

Daniel Peranic untersucht in diesem Buch, ob die politisch-philosophische Idee der Freiheit ein Grundeinkommen impliziert. Die Forschungsfrage lautet: Ist ein Grundeinkommen eine notwendige Bedingung von Freiheit? Aus dem zeitgenössischen Diskurs der Politischen Philosophie des Liberalismus werden prominente Konzepte von Freiheit aufgegriffen und die Forschungsfrage für jedes davon gesondert beantwortet. Die Arbeit schließt mit der Erkenntnis, dass die republikanische Theorie ein Grundeinkommen gebietet, andere liberale Positionen jedoch nicht. Darüber hinaus werden drei wichtige Einwände gegen ein Grundeinkommen entkräftet: dass es Steuerzahler ausbeutet, dass es die Fleißigen diskriminiert und dass es Chancen unfair verteilt.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Einleitung
Zusammenfassung
Fragestellung. Die Forschungsfrage wird in Kapitel 3 hergeleitet, weswegen hier ein kurzer Verweis genügt. Das globale Erkenntnisinteresse dieser Arbeit betrifft die Frage, ob ein Grundeinkommen gerecht ist.
Daniel Peranic
Kapitel 2. Das Grundeinkommen
Zusammenfassung
Arbeitsdefinition. Der Arbeit liegt folgende Definition zugrunde, die auch im internationalen Forschungsdiskurs als konsensuell gilt: Ein Grundeinkommen ist ein regelmäßiges Einkommen, das eine politische Gemeinschaft all ihren Mitgliedern auf individueller Basis zahlt, ohne die Prüfung des Bedarfs und ohne die Pflicht zu einer Arbeit (Van Parijs 2004: 1; 2; Vanderborght & Van Parijs 2005: 37).
Daniel Peranic
Kapitel 3. Herleitung der Forschungsfrage
Zusammenfassung
Deontologie. Die Frage, der ich in dieser Arbeit nachgehe, lautet: Ist ein Grundeinkommen gerecht? Gerechtigkeit ist eine Idee. Sobald wir wissen, was damit gemeint ist, können wir jede bestehende Institution prinzipiell damit bewerten, also einem Gerechtigkeitsurteil unterziehen.
Daniel Peranic
Kapitel 4. Was ist Gerechtigkeit?
Zusammenfassung
Gerechtigkeitspluralismus. Die Bedeutung von Gerechtigkeit kann nicht unterschätzt werden. Sie wird als notwendige Bedingung politischer Legitimität betrachtet, gilt gemeinhin als erste Tugend sozialer Institutionen (Rawls 1971: 3; 1999b: 3) und wurde als personale Gerechtigkeit in der Antike zu den Kardinaltugenden des Menschen gezählt, also zu den genuin guten menschlichen Eigenschaften.
Daniel Peranic
Kapitel 5. Was ist Liberalismus?
Zusammenfassung
Präsumtion der Freiheit. Der Liberalismus ist diejenige Politische Philosophie, die sich durch die Präsumtion der Freiheit auszeichnet. Das heißt, individuelle Freiheit ist der normative Standard, der axiomatisch gesetzt ist und keiner Begründung bedarf.
Daniel Peranic
Kapitel 6. Negative und positive Freiheit
Zusammenfassung
Es gibt keinen einheitlichen Begriff von Freiheit im Liberalismus. In der Forschungsdebatte ist der Fokus meist auf die Unterscheidung zwischen negativer Freiheit (Hayek 1960; Oppenheim 1961; Steiner 1994) und positiver Freiheit (Christman 1991; Taylor 1979) gerichtet. Negative Freiheit ist in erster Annäherung als die Abwesenheit von Hindernissen, Barrieren und Zwängen zu bezeichnen.
Daniel Peranic
Kapitel 7. Libertäre Freiheit
Zusammenfassung
Libertarismus ist im weiteren Sinne eine Politische Philosophie, die individuelle Freiheitsrechte betont, insbesondere Eigentum zu erwerben, zu behalten und zu transferieren. Daraus folgt ein Minimalstaat, dessen Autorität sich darauf beschränkt, diese negativen politischen Freiheiten allgemeinverbindlich durchzusetzen. Im engeren Sinne ist der Libertarismus eine Theorie der Gerechtigkeit, die das sogenannte Selbsteigentum („self-ownership“) jeder Person postuliert und daraus die Rechtmäßigkeit von Eigentum ableitet.
Daniel Peranic
Kapitel 8. Reale Freiheit
Zusammenfassung
Reale Freiheit ist eine Idee, die von Van Parijs vertreten wird und sich fundamental von den bisher diskutierten Ansätzen unterscheidet. Van Parijs (1995) definiert reale Freiheit als „[the freedom] to do what one might want to do“. Was prima facie wie ein marginaler definitorischer Unterschied gegenüber den bereits diskutierten Varianten von Freiheit aussieht, hat weitreichende Implikationen.
Daniel Peranic
Kapitel 9. Republikanische Freiheit
Zusammenfassung
Die republikanische Theorie wird gelegentlich als Antagonistin des Liberalismus bezeichnet, was nach der hier eingeführten Definition von Liberalismus falsch ist, da der Republikanismus dem Fundamentalprinzip der Freiheit folgt. Jener ist also einer dessen Spielarten. Republikanische Freiheit, auch neorömische Freiheit genannt, ist eine Modifikation von negativer Freiheit.
Daniel Peranic
Kapitel 10. Verteidigung des Arguments
Zusammenfassung
Die Exploitation Objection (Einwand über Ausbeutung) lässt sich auf folgende Aussage reduzieren: Ein Grundeinkommen belohnt alle, aber nicht alle bezahlen es. Da es keine Reziprozität von Leistung und Gegenleistung gibt, finanzieren die Fleißigen das Leben der Faulen, ohne dass sie selbst eine Gegenleistung erhielten. In anderen Worten: Die Faulen beuten die Fleißigen aus.
Daniel Peranic
Kapitel 11. Liberalismus und Grundeinkommen
Zusammenfassung
An dieser Stelle möchte ich den Zirkel der Argumentation schließen, indem ich das Grundeinkommen und Workfare mit Blick auf ihre Anschlussfähigkeit an eine liberale Politische Philosophie vergleiche. Bislang wurde geprüft, wie sich verschiedene Ideen von liberaler Freiheit zum Grundeinkommen verhalten. Ebenso gut kann geprüft werden, wie sich ein Grundeinkommen zum Liberalismus im Ganzen verhält, also zu der Gesamtheit der Kernannahmen, die ihn auszeichnen.
Daniel Peranic
Kapitel 12. Zusammenfassung
Zusammenfassung
Ein Grundeinkommen ist ein regelmäßiges Einkommen, das eine politische Gemeinschaft all ihren Mitgliedern auf individueller Basis zahlt, ohne die Prüfung des Bedarfs und ohne die Pflicht zu einer Arbeit. Die englische Bezeichnung lautet „basic income“. Die sinntragenden Teile und logischen Folgen dieser Definition werden im Folgenden genannt.
Daniel Peranic
Backmatter
Metadaten
Titel
Grundeinkommen und Freiheit
verfasst von
Daniel Peranic
Copyright-Jahr
2020
Electronic ISBN
978-3-658-32294-6
Print ISBN
978-3-658-32293-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-32294-6

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