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2013 | Buch | 2. Auflage

Handbuch zur visuellen Diagnose von Ernährungsstörungen bei Kulturpflanzen

verfasst von: Wilfried Zorn, Gerhard Marks, Hubert Heß, Werner Bergmann

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Dieses Handbuch zur visuellen Diagnose von Ernährungsstörungen bei Pflanzen soll Praktikern und Studierenden der Land- und Forstwirtschaft sowie des Garten-, Obst- und Weinanbaus und des Pflanzen-, Boden-, Natur- und Umweltschutzes die Möglichkeit geben, die Beurteilung von aufgetretenen Schadsymptomen an Pflanzen im Freiland unmittelbar "vor Ort" im Feldbestand vorzunehmen. Es soll dazu dienen, ohne technische Hilfsmittel ausgedehnte oder auch nur örtlich begrenzte abiotische (durch Ernährungsstörungen bei Pflanzen bedingte) Schadsymptome aufzuklären und von biotischen Pflanzenschäden abzugrenzen, um nachfolgend die Ursachen für das Auftreten von Ernährungsstörungen durch gezielte Boden- und Pflanzenanalysen zu ermitteln. Darüber hinaus kann und soll das Handbuch Lehrern, Studenten und Mitarbeitern in landwirtschaftlichen, phytopathologischen und ökologisch orientierten Forschungs- und Untersuchungseinrichtungen sowie Beratern als griffbereite Informationsquelle und als Nachschlagewerk dienen.

Das Handbuch basiert auf der 3. Auflage des Buches „Ernährungsstörungen bei Kulturpflanzen“ von Werner Bergmann (1993) sowie den Ergebnissen langjähriger Versuchs- und Untersuchungstätigkeit der Autoren im Bereich der Mineralstoffernährung von Kulturpflanzen. Im Handbuch wurde der Diagnoseschlüssel zum Erkennen von Nährstoffmangel und -überschuss anwenderfreundlich umgesetzt. Weitere zusätzliche Informationen unterstützen die Ernährungsdiagnose.

"Ohne Mineralstoffe ist kein Leben von Pflanzen, Tieren und Menschen möglich! Ein unzureichender oder unausgewogener Mineralstoffhaushalt muss daher zwangsläufig bei Pflanzen, Tieren und Menschen zu Beschwerden, Leistungsminderungen und Erkrankungen führen." (Prof. W. Bergmann)

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Seit den ersten Hinweisen von GRIS um 1844/47 (s. Kühn, 1972), dass bei Pflanzen charakteristische Veränderungen auftreten, wenn sie mit einem mineralischen Pflanzennährstoff ungenügend versorgt sind, wird die visuelle Diagnose zum Erkennen von Ernährungsstörungen bei Kultur- und Wildpflanzen als ein einfaches und unentbehrliches Hilfsmittel derer angesehen, die in Lehre und Forschung sowie vor allem in der Praxis mit Ernährungsstörungen der Pflanzen konfrontiert werden. Seit den Anfängen der modernen Agrikulturchemie ist daher das Studium der mineralstoffbedingten Mangel- und Überschusssymptome ein jeweils mehr oder weniger intensiv bearbeitetes Forschungsgebiet im Zusammenhang mit dem Einfluss und den Auswirkungen essenzieller und auch nicht lebensnotwendiger Mineralstoffe auf Wachstum, Entwicklung, Ertrag und Qualität der Pflanzen.
Wilfried Zorn, Gerhard Marks, Hubert Heß, Werner Bergmann
2. Erkennen von Ernährungsstörungen bei Kulturpflanzen
Zusammenfassung
Mineralstoffbedingte Mangel- und Überschusssymptome bei Kulturpflanzen mit mehr oder weniger ausgeprägten Wachstums-, Ertrags- und Qualitätsminderungen treten nach wie vor in Abhängigkeit von verschiedenen standort- oder anbaubedingten Umständen auf. Sie sind daher im Pflanzen-, Garten- und Obstbau sowie in der Forstwirtschaft auch in Gegenwart und Zukunft von Interesse. Überhöhte Mineralstoffgehalte, insbesondere Schwermetallgehalte von Nahrungs- und Futterpflanzen sind außerdem aus medizinischen und veterinärmedizinischen Gründen relevant.
Wilfried Zorn, Gerhard Marks, Hubert Heß, Werner Bergmann
3. Einfacher Schlüssel zur Bestimmung von Nährstoffmangelsymptomen bei Kulturpflanzen
Zusammenfassung
Die Ausbildung von Nährstoffmangelsymptomen erfolgt entsprechend der Funktion der einzelnen Elemente im Stoffwechsel der Pflanzen. Da Aufnahme, Verlagerung und Funktion der einzelnen essenziellen Mineralstoffe verschieden sind, ergeben sich bei Mangel an diesem oder jenem Element gewisse charakteristische Symptome, die vereinfacht und verallgemeinert zu einer rasch überschaubaren Diagnosehilfe, einer Art “Pfadanalyse”, zusammengefasst werden können. Ein derartiger “Diagnoseschlüssel”, der als Hilfsmittel unter Praxisbedingungen gedacht ist, kann allerdings die detaillierten Symptombeschreibungen für die einzelnen Pflanzenarten nicht ersetzen. Eingehende Symptombeschreibungen u. a. bei Bergmann (1993).
Wilfried Zorn, Gerhard Marks, Hubert Heß, Werner Bergmann
4. Ergänzende Hinweise zum Auftreten von Nährstoffmangelsymptomen
Zusammenfassung
  • Die große Bedeutung des Stickstoffs für Wachstum, Entwicklung und Ertragsbildung der Pflanzen führt dazu, dass sich N-Mangelsymptome sehr schnell und eindeutig durch Reduzierung der Wachstumsrate und einen durch Phytohormone gesteuerten Chlorophyllabbau bemerkbar machen;
  • infolge leichter N-Verlagerung äußert sich N-Mangel zuerst an älteren Blättern und Pflanzenteilen in ausgeprägter Form durch Chlorophyllabbau und Vergilbungen sowie Absterbeerscheinungen;
  • Reduzierung des Wachstums; Pflanzen bleiben klein im Wuchs (“Zwergwuchs”) und erscheinen blassgrün; geringes Trieb- und Dickenwachstum der Stängel sowie gehemmte Bestockung bei Getreide; Blätter sind kleiner als normal ohne Formveränderung; charakteristischer “Starrtracht Habitus” mit leicht aufgerichteten Blattspitzen;
  • Ähren- und Blütenanlagen der Pflanzen reduziert und damit auch die Erträge;
  • Vergilbung der älteren Blätter bei Gramineen mit “V-Form” der grünen Blattränder (Abb. 15) und Ausbildung von Blattrandnekrosen bis zum Vertrocknen der älteren Blätter mit gelbbrauner bis brauner Verfärbung;
  • teilweise orangerote, rötliche bis purpurrote Verfärbungen durch Anthocyanbil-dung infolge von Kohlenhydratüberschuss;
  • N-Mangelpflanzen haben häufig einen xeromorphen Habitus, wie z. B. Hoch-moorpflanzen infolge N-Mangel auf diesen Standorten;
  • Wurzeln im Verhältnis zum Spross sehr lang mit geringer Seitenwurzelausbildung.
Wilfried Zorn, Gerhard Marks, Hubert Heß, Werner Bergmann
5. Erkennen von Schadsymptomen ausgelöst durch Mineralstoffüberschuss
Zusammenfassung
Abiotische Schadsymptome bei Kulturpflanzen, die durch Überschuss an Pflanzennährstoffen oder anderen mineralischen Elementen induziert werden, sind weniger spezifisch für die einzelnen Elemente ausgeprägt und haben viele Gemeinsamkeiten. Dennoch ist ihre Kenntnis gegenwärtig und in Zukunft zur Vermeidung von Wachstums- und Qualitätsminderungen der Pflanzen, zur Vermeidung von überhöhten Gehalten in Nahrungs- und Futterpflanzen im Hinblick auf die Gesundheit von Mensch und Tier sowie ganz allgemein zum Schutz von Ökosystemen von besonderem Interesse.
Wilfried Zorn, Gerhard Marks, Hubert Heß, Werner Bergmann
6. Entnahme von Boden- und Pflanzenproben zur Analyse als Ergänzung zur visuellen Diagnose
Zusammenfassung
Starke Ertragsminderungen sind in der Regel schon während des intensiven Jugendwachstums der Pflanzen zu erkennen. Deshalb sollten sichtbare Wachstumsminderungen und/oder unnormale Veränderungen an den Pflanzen zum Anlass genommen werden, der Ursache auf den Grund zu gehen. Bei frühzeitigem Erkennen eines Nährstoffmangels verbessert oft eine gezielte und kurzfristig verabreichte Kopfdüngung noch das Wachstum der Pflanzen.
Wilfried Zorn, Gerhard Marks, Hubert Heß, Werner Bergmann
7. Grundsätze für das Beheben von Ernährungsstörungen
Zusammenfassung
Für die Behebung eines während der Vegetation visuell erkannten Nährstoffmangels ist grundsätzlich die Unterscheidung vorzunehmen nach:
  • operativen Düngungsmaßnahmen zur Beseitigung bzw. Abschwächung von akutem Mangel während der Vegetation und
  • der Düngung der Nachfrüchte, um Nährstoffmangelsituationen der Folgekulturen vorzubeugen und um das Nährstoffniveau im Boden im Interesse eines nachhaltigen Fruchtbarkeitszustandes anzuheben.
Wilfried Zorn, Gerhard Marks, Hubert Heß, Werner Bergmann
8. Weiterführende Literatur
Wilfried Zorn, Gerhard Marks, Hubert Heß, Werner Bergmann
Backmatter
Metadaten
Titel
Handbuch zur visuellen Diagnose von Ernährungsstörungen bei Kulturpflanzen
verfasst von
Wilfried Zorn
Gerhard Marks
Hubert Heß
Werner Bergmann
Copyright-Jahr
2013
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-8274-2939-1
Print ISBN
978-3-8274-2938-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8274-2939-1