2001 | OriginalPaper | Buchkapitel
Herkömmliche Massenmedien und Internet
verfasst von : Klaus Plake, Daniel Jansen, Birgit Schuhmacher
Erschienen in: Öffentlichkeit und Gegenöffentlichkeit im Internet
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Die Argumente zur ‘elektronischen Demokratie’, die sich auf die Folgen der computervermittelten Kommunikation für das Regierungshandeln, die Legitimität von Entscheidungen und die Partizipationschancen der Bürger beziehen, gehen zum Teil von falschen kommunikationswissenschaftlichen Voraussetzungen aus. Die These zum Beispiel, dass das Internet entgegen vorschnellen Illusionen doch die bereits vorhandenen Machtstrukturen abbilde, weil zu der Veröffentlichungschance die Wahrnehmungschance hinzukommen müsse, unterstellt eine bestimmte Art der Nutzung dieses Mediums, nämlich eine voraussetzungslose Informationssuche. Ein derartiger Umgang mit dem Internet dürfte aber — wie auch bezüglich anderer Medien — eher die Ausnahme sein. Gerade das Netz setzt angesichts der unendlichen Fülle von Angeboten bereits eine gewisse Ausrichtung von Interessen voraus, damit überhaupt sinnvoll von der Datenmenge Gebrauch gemacht werden kann. Daher kommt es auf Vorinformationen an, und zwar sowohl im Hinblick auf das Ziel der Suche wie auch bezüglich der einzuschlagenden Wege. Je ausgeprägter diese Vorinformationen und je spezifischer die Interessen sind, die an das Medium herangetragen werden, um so mehr kommen Angebote jenseits verdeckter Verteilungs- und Verbindungsstrukturen zum Zuge.