2010 | OriginalPaper | Buchkapitel
Herleitung der Forschungsfragen
verfasst von : Nicola Pointner
Erschienen in: In den Fängen der Ökonomie?
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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In den letzten zwei Jahrzehnten verstärkte sich der Prozess der Ökonomisierung in der Medienbranche deutlich. Ein Hauptgrund dafür war die Technisierung, die z.B. durch die Satellitentechnik auch die Internationalisierung der Medien gefördert hat. Die Deregulierung im politisch-rechtlichen Bereich ermöglichte eine Liberalisierung und damit eine weitere Ausbreitung der Medienbranche in Form des privaten Rundfunks. Diese und weitere Faktoren wirkten darauf ein, dass der Konkurrenzdruck innerhalb der Medienbranche zunahm, die darauf mit Konzentrationstendenzen reagierte. Dazu kam die deutsche Wiedervereinigung, deren Folgen Anfang der Neunziger Jahre die Entwicklung der Medienunternehmen erheblich beeinflussten, denn durch Zusammenschlüsse, Neugründungen oder Schließungen kam es zu großen Umbrüchen, vor allem auf dem Zeitungs- und Zeitschriftenmarkt. Medienpolitische und medienrechtliche Diskussionen nahmen außerdem immer mehr zu, wie z.B. die Diskussion um die Lockerung des Kartellrechts. Medien gewannen somit in den letzten zwei Jahrzehnten an gesellschaftspolitischer, aber auch an wirtschaftlicher Bedeutung (siehe 1.3). Innerhalb dieser ökonomischen und strukturellen Rahmenentwicklungen unterliegen die Medienunternehmen wie andere Wirtschaftsunternehmen auch konkreten konjunkturellen Schwankungen. So führten die gewaltigen Umbrüche in Folge der Wiedervereinigung und der Privatisierung des Rundfunkbereichs die Medienbranche Anfang der Neunziger Jahre in eine Phase der Konsolidierung. Es folgte für die Medien eine wirtschaftliche Wachstumsphase, die aufgrund der allgemeinen Konjunkturlage in einer Phase der wirtschaftlichen Blütezeit mit einem absoluten Höhepunkt im Jahre 2000 gipfelte.