2002 | OriginalPaper | Buchkapitel
Hilft Selbsthilfe? Probleme und Möglichkeiten bürgerschaftlichen Engagements
verfasst von : Norbert Kersting
Erschienen in: Bürgergesellschaft, soziales Kapital und lokale Politik
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Die finanziellen Probleme der Kommunen und die häufig konstatierte Politikverdrossenheit forcieren Reformbestrebungen in der kommunalen Selbstverwaltung. Die Binnenmodernisierung der Kommunalverwaltung erscheint dabei als vorübergehendes Korrektiv zur Privatisierungswelle der 80er Jahre. Die häufig ideologisch geführte Diskussion kreist dabei um Privatisierungspostulate und öffentliche Besitzstandswahrung. Das Unbehagen mit dem Verwaltungsstaat hat aber auch einen neuen Schub in Richtung bürgerschaftlichen Engagements und politischer Partizipation bewirkt. Zivilgesellschaft, Selbsthilfe und Ehrenamt sind in aller Munde. Der Dritte Sektor und sein Selbsthilfepotential kommt spätestens dann wieder ins Gespräch, wenn die Aufgabenkritik in den Kommunen einsetzt und kommunale Leistungen zur Disposition stehen. Selbsthilfe, Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement sind unterschiedliche Begrifflichkeiten, die hier synonym benutzt werden, und z.T. für unterschiedliche Phasen der Wiederentdeckung der Zivilgesellschaft stehen (s.a. Evers 2001). Bei der Auslagerung kommunaler Leistungen auf den privatwirtschaftlichen oder den zivilgesellschaftlichen Bereich scheint weniger die Gemeinwohlorientierung, die Daseinsvorsorge und ein demokratischer Diskurs hierüber relevant zu sein. Prinzipiell stehen Fragen der Kontrollmöglichkeit wie auch der Wirtschaftlichkeit bei der Definition staatlichen Kernaufgaben im Vordergrund.