5. Hypothesen zu Positionierungen von Technik

Die Verknüpfung von Technik und Entscheidungsträgerschaft steht für unzählige soziotechnische Konstellationen, Arrangements oder Systeme, die unsere Arbeits- und Lebenswelt ausmachen. Im Handlungsvollzug kommt es immer wieder zu Handlungsbrüchen, Ineffizienzen und Katastrophen, weil nichtintendierte Effekte soziotechnischer Systeme oder implementierter Innovationen unentdeckt bleiben oder abstimmungsbedürftige Prozesse zwischen Mensch und Technik nicht mit einem angemessenen Design ausgestattet wurden. Und so kommt es immer wieder dazu, dass Teile eines komplexen soziotechnischen Systems ausfallen, wie z. B. die japanischen Atomkraftwerke, die dem schweren Erdbeben, aber nicht dem Tsunami trotzen konnten, oder am Boden zerschellen, wie es im Dezember 2010 mit der Transportmaschine vom Typ Antonow AN-22 in der Region Tula (Russland) geschah. Die Erwähnung dieser traurigen Ereignisse dient an dieser Stelle einzig dazu, die Aufmerksamkeit auf die Komplexität soziotechnischer Arrangements und den dazugehörigen unzähligen (verteilten) Entscheidungsträgerschaften zu lenken. In diesem Sinne soll einer breiten Vielfalt von Technikeinsatz soll im empirischen Teil dieser Arbeit nachgegangen und unter besonderer Berücksichtigung der Entscheidungsträgerschaft von Technik diskutiert werden. Die Vorlage dafür liefern jene acht Hypothesen, die im theoretischen Teil entwickelt, diskutiert und zum Teil bereits verifiziert worden sind.