Im Schatten der Regulierung

Auszug

Die diesjährige DKM stand ganz im Schatten des so genannten Lebensversicherungsreformgesetzes (LVRG). Unisono lautete die Botschaft der Versicherer, dass das Gesetz umgesetzt wird, insbesondere was das Thema Provision angeht. Versicherer dürfen bekanntlich statt bisher 40 Promille Abschlusskosten nur noch 25 Promille bilanziell berücksichtigen. Fast alle Versicherer werden daher Provisionsmodelle anbieten, die mehr Bestandsprovision zu Lasten der Abschlussprovision (AP) vorsehen. Dies werden Vermittler bedauern, denn es müssen aus einzelwirtschaftlicher Sicht Liquiditätsausfälle kompensiert werden. Einige Versicherer signalisierten hier Entgegenkommen. Der Gesetzgeber möchte so die Rückkaufswerte für die Versicherten in den Anfangsjahren erhöhen. Die einzige Gruppe, die davon profitiert, sind die Kunden, die früh ihre Lebensversicherung stornieren. Ob das sinnvoll ist, ist zweifelhaft, denn ein Altersvorsorgeprodukt ist kein Anlageprodukt. Im Moment spürt der Vermittler nach der gesetzlichen Stornohaftungszeit von fünf Jahren bei Kündigung des Kunden keine Auswirkungen. Wird die AP künftig über mehr als fünf Jahre verteilt, wird der Vermittler künftig finanziell belastet. Dies wird den Strukturwandel im Maklermarkt (Trend zu Sozietäten oder Anschließen an Maklerpools) beschleunigen. …