61 Prozent der Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister sehen beim Klimaschutz aktuell den größten Handlungsbedarf, gefolgt von der Bewältigung der Corona-Krise und dem Thema Wohnen. Vor allem die Stadtspitzen der großen und der süddeutschen Städte nennen diese Themen. Diese Ergebnisse basieren auf dem "OB-Barometer 2022" des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu). Für die Studie werden jährlich die (Ober-)Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus deutschen Städten ab 50.000 Einwohnerinnen beziehungsweise Einwohnern befragt. In diesem Jahr nahmen 144 Befragte teil. Da die Befragung im Januar/Februar stattfand, wurden die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine nicht berücksichtigt. Als Gründe für die Top-Positition des Klimaschutzes vermuten die Verantwortlichen zum einen eine Bewusstseinsveränderung in der Bevölkerung, unter anderem durch die Fridays-for-Future-Bewegung, und zum anderen die Relevanz des Themas im Koalitionsvertrag. Eine gewisse Routine hat sich inzwischen beim Thema Corona eingespielt. " Die Folgen von Corona beschäftigen die Städte nach wie vor, aber sie werden ganz überwiegend als weniger gravierend (oder als inzwischen besser zu handhaben) eingeschätzt als noch 2021", heißt es in der Studie. Das gelte in besonderem Maße für die Steuereinnahmen. Im vergangenen Jahr sahen noch fast 90 Prozent der befragten OBs den Verlust von Steuereinnahmen als sehr große oder große Herausforderung an. Auf die Frage "In welchen Bereichen müssen die Rahmenbedingungen für Kommunen dringend verbessert werden?", stehen Digitalisierung und Wohnen mit je 64 Prozent an der Spitze des Themenrankings. Diese Reihenfolge hat sich in den vergangenen Jahren kaum verändert. Als weitere wichtige Themen werden Finanzen (63 Prozent), Mobilität (57 Prozent), Klimaschutz (53 Prozent) und Bildung (45 Prozent) genannt.