01.06.2020 | Wirtschafts- und Sozialkunde
Inflation
Erschienen in: Bankfachklasse | Ausgabe 5-6/2020
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Auszug
Begriffserklärungen
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Inflation
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Prozess ständiger Preissteigerungen mit sinkendem Geldwert.
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Deflation
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Wird die Geldmenge stark verringert, kommt es zur Deflation. Die Preise sinken und decken die Kosten nicht mehr. Es kommt zu Entlassungen und damit zu Arbeitslosigkeit.
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Stagflation
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Das Wirtschaftswachstum stagniert und die Preise steigen.
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Inflationsarten
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Monetäre Inflation
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Grundlage ist die Verkehrsgleichung:
Bei Erhöhung der Geldmenge oder der Umlaufgeschwindigkeit bei gleichbleibendem Handelsvolumen steigen die Preise.
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Nachfrageinflation
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Übertrifft die Nachfrage das gesamtwirtschaftliche Angebot, kommt es zu Preissteigerungen. Wächst die Nachfrage aus dem Ausland bei festen Wechselkursen, spricht man von einer importierten Inflation.
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Angebotsinflation
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Auch durch Kosten- oder Gewinndruck können Preise steigen, die dann wiederum zu höheren Kosten führen. Es kommt zum Beispiel zu einer Lohn-Preis-Spirale.
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Anspruchsinflation
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Gewerkschaften stellen höhere Ansprüche an Lohn und Gehalt, Arbeitgeber wollen einen höheren Gewinn. Dadurch wachsen die Preise.
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Schleichende Inflation
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Preissteigerungen entwickeln sich in diesem Szenario langsam über viele Jahre hinweg. Dies ist unproblematisch, solange das Wachstum des Sozialprodukts oberhalb der Inflationsrate liegt.
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Galoppierende Inflation
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Das Preisniveau steigt binnen kurzer Zeit auf ein Vielfaches der Ausgangssituation an. Es kommt zur Flucht in Sachwerte wie Gold oder Immobilien.
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Offene sichtbare Inflation
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Die Regierung legt die Preisindizes offen.
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Unsichtbare zurückgestaute Inflation
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Der Staat greift durch dirigistische Maßnahmen wie einen Preisstopp in das System ein. Es entstehen Schwarzmärkte, auf denen die Preise erheblich höher liegen. Zur Anpassung müssen die Festpreise immer wieder angehoben werden.
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Auswirkungen der Inflation auf
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Privathaushalte
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Der Kaufkraftverlust führt zu sinkenden Realeinkommen und damit zu Nachfragerückgängen.
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Unternehmen
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Kurzfristig können gestiegene Preise durch eigene Preiserhöhungen weitergegeben werden. Langfristig geht jedoch die Nachfrage zurück. Die Gewinne sinken und Arbeitsplätze werden abgebaut.
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Staat
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Kurzfristig sorgen erhöhte Preise auch für höhere Steuereinnahmen. Langfristig sinken die Steuereinnahmen und die Sozialausgaben steigen.
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Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB)
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Vorgaben
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Der EZB-Rat verfolgt das Ziel, die Inflationsrate auf mittlere Sicht unter, aber nahe zwei Prozent zu halten.
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Januar 2020 laut Statistisches Bundesamt
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Inflation in Deutschland: 1,7 Prozent
Inflation in Europa: 1,36 Prozent
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