2008 | OriginalPaper | Buchkapitel
Informationelles Vertrauen für die Informationsgesellschaft
verfasst von : Dieter Klumpp, Herbert Kubicek, Alexander Roßnagel, Wolfgang Schulz
Erschienen in: Informationelles Vertrauen für die Informationsgesellschaft
Verlag: Springer Berlin Heidelberg
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Wir stehen weltweit an der „Schwelle zur Informationsgesellschaft“. Das ist eine allgemein bekannte Feststellung, eine nachgerade universell akzeptierte Metapher mit eindrucksvollen rund 60.000 Google-Fundstellen. In allen gängigen Sprachen, in Publikationen und Verlautbarungen findet sich das Schwellenbild, sei es als „threshold“, „seuil“ oder „umbral“, es findet sich schon bei Simon Nora und Alain Minc und ihrem grundlegenden „Informatisation de la sociétè“ (1978), wohl im japanischen Jacudi-Report (1971) und natürlich bei Daniel Bell (1973) — und seine Wurzeln reichen mit der Kybernetik von Norbert Wiener und dem Shannon-Weaver Modell doch über 50 Jahre zurück. Nun erscheint aber bei genauerem Lesen vieler Arbeiten keine einzelne Schwelle, meist wird geschildert, es gebe viele „Chancen und Herausforderungen“ anzunehmen respektive zu überwinden, bis „man“ jeweils in der Informationsgesellschaft ankäme. Irritierend am konsensuellen „Wir stehen weltweit an der Schwelle zur Informationsgesellschaft“ ist noch die zeitliche Dimension: die „Schwelle“ oder eben die „Schwellen“, vor der wir stehen, die wir erklimmen, erkunden, bearbeiten, definieren und benennen, wird oder werden seit weit über 30 Jahren diskutiert. Wir „stehen“ also offensichtlich seit längerer Zeit vor irgendeinem Eintritt, vor einem Aufstieg oder Abstieg, vor einer Veränderung jedenfalls, und das alles trotz heftiger Bewegung allenthalben?