2009 | OriginalPaper | Buchkapitel
Internationale Arbeitsstandards im globalen Kapitalismus
verfasst von : Ellen Ehmke, Aino Simon, Jenny Simon
Erschienen in: Internationale Arbeitsstandards in einer globalisierten Welt
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Mit der fortschreitenden ökonomischen Internationalisierung und der sie beglei-tenden neoliberalen Politik hat sich im Verlauf der vergangenen 15 Jahre eine umfangreiche Debatte um die Folgen der Globalisierung entsponnen. Neben einer positiven Erwartungshaltung, Globalisierung würde Menschenrechten, Demokratie und Wohlstand zu weltweiter Verbreitung verhelfen, führten Be¬richte über menschenunwürdige Arbeitsbedingungen, Kinder- und Sklavenarbeit in der Dritten Welt oder mit den Zwängen internationalen Wettbewerbs begrün¬dete Kürzungen von Sozialleistungen und Löhnen in den Hochlohnstandorten des Nordens zu einer wachsenden Aufmerksamkeit für die negativen Folgen. Anstatt die Hoffnung auf bessere Arbeitsbedingungen durch Globalisierung bekräftigen zu können, weist die Forschung zu den sich wandelnden Arbeitsbe¬dingungen auf das Gegenteil hin: Arbeitsstandards sinken weltweit. Die katast¬rophalen Arbeitsbedingungen im globalen Süden wurden ab Mitte der 1990er durch Boykottaktionen gegen die Textilfirmen C&A und Nike (vgl. u.a. Globa¬lexchange 2007) oder Publikationen wie Naomi Kleins „No Logo“ (2001) zeit¬weise in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt. Nicht-Regierungsorganisationen (Non-Governmental Organisations, NGOs) und Ge¬werkschaften fordern in diesem Zusammenhang die Einhaltung von Arbeits¬standards, um den menschenunwürdigen Zuständen wirksam zu begegnen.