Skip to main content

2009 | Buch

Internationalisierung deutscher Unternehmen

Strategien, Instrumente und Konzepte für den Mittelstand

herausgegeben von: Frank Keuper, Henrik A. Schunk

Verlag: Gabler Verlag

insite
SUCHEN

Über dieses Buch

Die Internationalisierung ist für eine erfolgreiche und nachhaltige Unternehmensführung von besonderer Bedeutung. Dies gilt insbesondere auch für deutsche mittelständische Unternehmen. Wie kaum ein anderer Sektor ist der deutsche Mittelstand durch hohe Innovationskraft, hera- ragende Flexibilität und außergewöhnliches ingenieurwissenschaftliches Know-how und - how gekennzeichnet. Diese Eigenschaften sind die eigentlichen Erfolgsfaktoren für die vielf- tigen Internationalisierungsstrategien, mit denen gerade der deutsche Mittelstand sich so erfo- reich im Ausland engagiert. Dabei sind die Internationalisierungsstrategien deutscher Unternehmen und insbesondere die des deutschen Mittelstands nicht als „Abwanderungsstrategien“ zu bewerten. Vielmehr nutzen deutsche Unternehmen überwiegend den Weg der Internationalisierung, um die heimische F- schung und Entwicklung sowie die Produktion nachhaltig zu stärken und auszubauen. Auch in Zeiten der Wirtschafts- und Finanzkrise ist die Internationalisierung deutscher Unt- nehmen eine zwingende Notwendigkeit, nicht nur weil Deutschland im wesentlichen vom - port lebt, sondern weil vor allem die asiatischen Regionen, wie China, Indien und Vietnam, aber auch die lateinamerikanischen Länder, wie Brasilien und Argentinien, zu den Gewinnern der Krise zählen werden. Ein Engagement in diesen Ländern wird sich also doppelt und dreifach auszahlen. Darüber hinaus ist gerade in diesen Ländern das Ansehen deutscher Produkte und Dienstleistungen per se sehr hoch. Um die vielfältigen Chancen und Risiken sowie die Strategien und Konzepte der Internationa- sierung deutscher Unternehmen darzustellen und zu analysieren, ist dieser Sammelband in fünf Teile untergliedert.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Internationalisierung – Status quo

Frontmatter
Die Funktion von Förderbanken für die Internationalisierung kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) in Deutschland
Zusammenfassung
Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) erfüllen in der deutschen Wirtschaft eine ganze Reihe von Funktionen. Sie verkörpern die pluralistische Wirtschaftsstruktur Deutschlands und forcieren den kontinuierlichen Strukturwandel und Regenerationsprozess der Marktwirtschaft, nicht nur durch das Erkennen und Bearbeiten wirtschaftlicher Marktlücken, sondern auch durch ihre vornehmlichen Stärken: hohe Marktnähe, starke Flexibilität und herausragende Innovationsfähigkeit.
Dieter Puchta, Stefan Röder
Die Internationalisierung von KMU mithilfe der Europäischen Privatgesellschaft
Zusammenfassung
In der Europäischen Union (EU) machen kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mehr als 99 % der Unternehmen aus und stellen mehr als 67 % der Arbeitsplätze. Trotz einer verstärkten KMU-Förderung durch die EU (sub. 2) betreiben bislang allerdings lediglich 8 % der KMU in der EU grenzübergreifend Handel und verfügen nur 5 % über Tochtergesellschaften oder Gemeinschaftsunternehmen im Ausland. Dass die Zurückhaltung von KMU bei grenzüberschreitenden Tätigkeiten nicht zuletzt auf dem Fehlen einer für eine solche Tätigkeit geeigneten Gesellschaftsform beruht (sub. 3), zeigt insbesondere der in der Praxis mehrmals artikulierte Wunsch zur Schaffung einer supranationalen Rechtsform für KMU (sub. 4).
Daniela Weber-Rey
Internationales Mitbestimmungsmanagement
Zusammenfassung
In Deutschland sind die Beteiligungsrechte der Arbeitnehmer(-vertretung) bei personellen, sozialen und wirtschaftlichen Angelegenheiten, wie z. B. im Rahmen von Arbeitszeitregelungen, Einstellung und Entlassung von Beschäftigten sowie Investitionen gesetzlich geregelt. Sie können den Spielraum für Managemententscheidungen begrenzen und stellen daher eine relevante Rahmenbedingung für diese Entscheidungen in Unternehmen dar.
Ewald Scherm, Lisa Fleischmann

Internationalisierung – Chancen, Risiken und Erfolgsfaktoren

Frontmatter
Verbandsarbeit – Gemeinsam internationale Chancen nutzen
Zusammenfassung
Mit 965.000 Beschäftigten im Inland und einer Produktion von über 190 Mrd. EUR (2008) zählt der deutsche Maschinen- und Anlagenbau zu den führenden Industriezweigen der Bundesrepublik Deutschland. Er wird zu Recht als eine global agierende Branche bezeichnet, denn mehr als drei Viertel der jährlichen Produktion gehen mittlerweile ins Ausland. Die Exportquote betrug zuletzt rund 76 % (2007). Sie ist in der vergangenen Dekade um über zehn Prozentpunkte gewachsen, liegt aber schon seit 1972 regelmäßig oberhalb der 50-%- Marke. Dem Exportvolumen von 136 Mrd. EUR (2007) steht ein Importvolumen von nur 50 Mrd. EUR gegenüber. Beide Größen haben in der Vergangenheit zugenommen und spiegeln eine wachsende intraindustrielle Handelsverflechtung wider.
Felix Bockholt, Thilo Brodtmann, Veronika Häuslschmid, Alexander Koldau, Susanne Krebs, Gerhard Steiger, Peter Thomin, Monika Weltin, Marc Wiesner
Controlling – Strategischer Erfolgsfaktor für die Internationalisierung von KMU
Zusammenfassung
Der Themenbereich Controlling hat sich bis heute zu einem festen Bestandteil der betriebswirtschaftlichen Theorie und Praxis entwickelt und wird auch zukünftig ein wichtiger Baustein der Betriebswirtschaftslehre sein. Unterschiede im Ausprägungsgrad der Anwendung des Controllings gibt es in Abhängigkeit von Unternehmens-bzw. Organisationsmerkmalen. In mittelgroßen und großen sowie börsennotierten Unternehmen gehört ein modernes Controlling mehrheitlich zum Standard. Bei kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) und im öffentlichen Sektor oder allgemein bei Sonderorganisationsformen sind hinsichtlich der Ausbreitung und der Ausgestaltung des Controllings z. T. noch erhebliche Verbesserungsmöglichkeiten zu beobachten. Dies ist insbesondere bei Würdigung der Entwicklung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den letzten Jahren als kritisch zu bewerten. Die mit der Globalisierung verbundenen Trends, insbesondere die Zunahme von Komplexität, Schnelligkeit und Diskontinuität, führen zu einer Zunahme des wahrgenommenen Leidensdrucks für die Entscheidungsträger in Unternehmen. In der Folge ergibt sich die Forderung nach mehr Transparenz in Bezug auf das Geschäftsmodell für Unternehmen, um sowohl die Entscheidungsschnelligkeit als auch -qualität zu erhöhen. Diese Forderung gilt in besonderem Maße für KMU. Empirische Untersuchungen zeigen, dass das Controlling in KMU mit Schwerpunkt auf operative Planung und Kontrolle ausgerichtet ist. Der Einsatz des gesamten Controllinginstrumentariums, auch hinsichtlich strategischer und steuernder Aspekte, ist häufig nur rudimentär ausgeprägt.
Olaf Bernd Mäder, Bernhard Hirsch
Paradigmenwechsel in der Softwarebranche – Neue, flexible Möglichkeiten für dynamische kleine und mittlere Unternehmen
Zusammenfassung
Die Internationalisierung der Wirtschaft bietet enorme Chancen und Möglichkeiten für Unternehmen jeder Größe. Gleichzeitig sehen sich dabei viele Unternehmen, insbesondere kleinere und mittlere, mit enormen Herausforderungen konfrontiert. Diese treten bspw. in Form einer anfänglich hohen finanziellen Belastung und unabschätzbarer anderer Risiken, wie unvorhersehbarer Konsequenzen rechtlicher Vorgaben und generell steigender Geschäftskomplexität, auf. Zudem stellen diese Herausforderungen eine Hürde dar, die beim Schritt ins Ausland genommen werden muss. Viele kleinere Unternehmen wagen aufgrund solcher Hürden nicht, ihre Marktpräsenz international auszuweiten, und lassen somit Wachstumspotenziale ungenutzt.
Dietmar Meding, Wolf-Heinrich Bickel
Bessere Entscheidungen – Bessere Strategien: Marktforschung als Erfolgsfaktor der Internationalisierung
Zusammenfassung
Die Klischees zur klassischen Marktforschung sind vielfältig: Sie reichen von der Übermittlung von Zahlenfriedhöfen bis zum „Tot Testen“ kreativer Marketing- und Werbeideen. Mit der Realität moderner Marktforschung hat dies nichts zu tun.
Konrad Wessner
Internationalisierung deutscher kleiner und mittlerer Unternehmen in der VR China vor dem Hintergrund strategischer Erfolgsfaktoren und strategischer Erfolgspotenziale
Zusammenfassung
Die zunehmende Globalisierung des Wettbewerbs hat nicht nur Auswirkungen auf Großunternehmen, sondern ist immer stärker auch für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) kennzeichnend. Laut des stellvertretenden Geschäftsführers des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn (IfM Bonn), FRANK WALLAU, stellt sich für immer mehr der 3,4 Mio. deutschen KMU die Frage, ob unter den geänderten weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen der globalisierten Wirtschaft die Erschließung von Auslandsmärkten eine existenzsichernde Strategie darstellt. Die Intensivierung der grenzüberschreitenden Aktivitäten und eine simultane Nutzung der Marktpotenziale hat sich im Stellenwert der wettbewerbsstrategischen Herausforderungen vom Status „nice to do“ zum Status „need to do“ gewandelt.
Frank Keuper, Henrik A. Schunk, Nha Thi Luu
Entscheidungswertbestimmung im Zuge der Internationalisierung von Wohnungsunternehmen
Zusammenfassung
Die deutsche Wohnungswirtschaft unterliegt seit einigen Jahren einem grundlegenden Wandlungsprozess. So ist der Anteil des öffentlichen Wohnungssektors durch die Verkaufstätigkeit von Bund, Ländern und Kommunen in den letzten Jahren gesunken. Die Internationalisierung des Wohnungssektors war hierbei allerdings vornehmlich durch das Engagement internationaler Investoren in Deutschland und weniger durch ein Wachstum deutscher Wohnungsunternehmen gekennzeichnet. Im Bereich der Gewerbeimmobilien sind indes einige deutsche Unternehmen, wie z. B. die im M-Dax notierte IVG, auch bereits im Ausland tätig
Frank Keuper, Christian Pape
United Values of Brand Design – Mehr Entscheidungssicherheit, Einzigartigkeit und Markenwert durch wertorientiertes Markendesign auf internationaler Ebene
Zusammenfassung
Was können kleine und mittelständische Unternehmen innerhalb ihres visuellen Auftritts tun, um sich auf internationaler Ebene perfekt zu präsentieren? Welche Rolle spielt Markendesign, wenn eine Marke „auf Reisen“ geht? Der nachfolgende Beitrag möchte und soll ein paar Antworten und Denkanstöße geben
Julian Schäfer

Internationalisierung – Markteintrittsmanagement

Frontmatter
Entwicklungspfade der Internationalisierung
Zusammenfassung
Von den großen Industrienationen ist die Bundesrepublik Deutschland am stärksten in den weltweiten Handel eingebunden. Wie u. a. die Arbeiten zu den Hidden Champions gezeigt haben, spielt dabei die in besonderem Maße leistungsfähige deutsche mittelständische Wirtschaft eine Schlüsselrolle. Während dieser Unternehmenstyp in anderen Ländern kaum präsent ist (bspw. in Frankreich) oder in weitestgehender Abhängigkeit von Großunternehmen steht (bspw. in Japan), sind nicht wenige deutsche Mittelständler in ihrer Marktnische Weltmarktführer. Aus wissenschaftlicher Sicht stellt sich deshalb die Frage, welches die Promotoren und welches die Inhibitoren der Internationalsierung von KMU sind und wie diese verläuft.
Katja Gelbrich
Internationalisierung und Rechtsformenwahl – Markteintritt in die osteuropäischen Mitgliedstaaten der Europäischen Union
Zusammenfassung
Immer öfter überschreiten kleine und mittlere Unternehmen (KMU) innerhalb der Europäischen Union nationale Grenzen. Auslöser für das verstärkte Engagement ist zum einen, dass durch einheitliche gesetzliche Regelungen Hemmnisse für den Markteintritt beseitigt wurden. Zum anderen entsteht unter den Bedingungen der Globalisierung ein verstärkter Internationalisierungsdruck. Ohne die Präsenz auf internationalen Märkten können für KMU Wettbewerbsnachteile entstehen.
Kerstin Pezoldt, Andreas Knoth
Internationales Wertschöpfungsmanagement in der Automobilindustrie – Implikationen für Controlling und strategisches Management einer mittelständisch geprägten Zulieferindustrie
Zusammenfassung
Die Automobilindustrie ist auch über Deutschland hinaus als eine der wichtigsten Schlüsselindustrien zu kennzeichnen. Sie ist weltweiter Industriemotor und erwirtschaftet in dieser Funktion mit insgesamt 8,8 Mio. Arbeitsplätzen bei Herstellern und Zulieferern ca. 15 % des globalen Bruttosozialprodukts. In Europa entfallen ca. 2,2 Mio. Arbeitsplätze direkt auf die Automobilindustrie. In Deutschland waren es im Jahr 2007 ca. 750.000 Beschäftigte sowie ca. 5,3 Mio. Erwerbsverhältnisse in den indirekt von der Automobilfertigung abhängigen Bereichen. Insgesamt erwirtschaftete diese Branche 2004 weltweit einen Umsatz von 1,9 Bill. EUR. Dabei nimmt die deutsche Automobilbranche mit einem Jahresumsatz von 290 Mrd. EUR in 2007 hinter den USA und Japan den drittgrößten Anteil an. Mit 5,4 Mio. Kraftfahrzeugen ist sie, am Wert der Ausfuhr gemessen, sogar der größte Automobilexporteur weltweit. Laut dem Ergebnis der Gemeinschaftsstudie „Future Automotive Industry Structure (FAST) 2015“ wird die Wertschöpfung der Automobilindustrie in den Bereichen Produktion und Entwicklung auch in den nächsten Jahren jährlich um durchschnittlich 2,6 % wachsen. Dieses Wachstum bedeutet eine Steigerung der Wertschöpfung von aktuell 645 Mrd. EUR auf 903 Mrd. EUR im Jahre 2015. Weltweit stieg die Zahl der produzierten Automobile in den vergangenen Jahren stetig an. Wurden im Jahr 2000 weltweit noch ca. 41 Mio. Automobile und ca. 17 Mio. Nutzfahrzeuge gefertigt, so waren es im Jahr 2007 bereits ca. 53 Mio. PKW und 20 Mio. Nutzfahrzeuge. Im selben Zeitraum stiegen auch die Produktionszahlen der in Deutschland gefertigten Automobile von ca. 5,1 Mio. auf 5,7 Mio. und die Zahl der Nutzfahrzeuge von 394.000 auf 504.321 Einheiten.
Thomas Heupel

Internationalisierung – Personal- und Wissensmanagement

Frontmatter
Der Mensch im Berufsleben – Kostenfaktor oder Erfolgsmotor? Strategisches Personalmanagement unter dem Einfluss der zunehmenden Globalisierung
Zusammenfassung
Im Folgenden soll das strategische Personalmanagement unter dem Einfluss der Globalisierung näher betrachtet werden. In diesem Zusammenhang werden der praktische Ansatz und die Umsetzung in mittelständischen Unternehmen näher beleuchtet.
Dirk Kohl, Markus Löw
Internationalisierung von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) – Herausforderungen für das mittelständische Personalmanagement
Zusammenfassung
Im Zuge der Ausweitung ihrer Geschäftstätigkeit auf ausländische Märkte sehen sich Unternehmen einer Vielzahl potenzieller Herausforderungen gegenüber, die – je nach Ausgestaltung des internationalen Engagements – Veränderungen und Anpassungsprozesse in nahezu jedem betrieblichen Funktionsbereich erforderlich machen können. Im Vergleich etwa zu großen multinationalen Konzernen, die bei der Bewältigung dieser Herausforderungen üblicherweise auf einen umfangreichen Erfahrungsschatz und erhebliche finanzielle und auch personelle Ressourcen zurückgreifen können, gestaltet sich die Entwicklung kleiner bzw. mittlerer Betriebe hin zu einem professionell und erfolgreich agierenden internationalen Unternehmen in aller Regel ungleich schwerer.
Thomas Behrends
Einfluss von Kultur auf das Konfliktverhalten in international tätigen Unternehmen
Zusammenfassung
Im Alltag einer Organisation verläuft die Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten nicht immer unkompliziert und reibungsfrei. Treffen verschiedene Persönlichkeiten mit unterschiedlichen Positionen aufeinander, bleibt es nicht aus, dass Interessen Einzelner mit denen Anderer kollidieren. Sowohl die Interaktion innerhalb eines Unternehmens bspw. zwischen Vorgesetzten und Beschäftigten oder zwischen verschiedenen Abteilungen, als auch mit diversen Anspruchsgruppen, z. B. Stakeholdern, bieten ausreichend Reibungspunkte, aus denen Konflikte erwachsen können. So mögen die Mitarbeiter eines übernommenen Unternehmens der Zusammenarbeit mit den neuen Kollegen des Mutterkonzerns zurückhaltend gegenüber stehen. Aber nicht nur situations-oder organisationsbedingte Einflüsse sind geeignet, Konflikte auszulösen, sondern auch individuelle oder gruppale Einflussfaktoren. Bspw. kann ein Mitarbeiter unzufrieden sein, weil er den Führungsstil des Teamleiters als zu direktiv oder zu locker empfindet. Außendienstmitarbeiter halten sich nicht an den von der Marketingabteilung vorgegebenen Gesprächsleitfaden für Kundenkontakte, weil sie ihn als „realitätsfern“ bewerten. Oder der Leiter der Marketingabteilung setzt das Engagement einer hochpreisigen Kreativagentur gegen die Empfehlung der internen Unternehmensberater durch, weil er bislang positive Erfahrung mit dieser Agentur gesammelt hat. An diesen Beispielen wird deutlich, dass bereits bei Mitarbeitern derselben Kultur genügend Potenzial für Konflikte besteht. In Unternehmen, die ihre Geschäftstätigkeit länderübergreifend ausrichten, arbeiten und kommunizieren vermehrt aber auch Angehörige unterschiedlicher Kulturen miteinander.
Robert Mai, Stefan Müller
Das Wissen bis in den letzten Winkel bringen – Mit eLearning internationale Grenzen und große Distanzen überwinden
Zusammenfassung
„Wie wichtig die Ausfuhren für die deutsche Wirtschaft im internationalen Vergleich sind, zeigt sich an der Tatsache, dass Deutschland im Jahr 2006 zum vierten Mal in Folge weltweit die Spitzenposition im Export von Gütern innehatte. Daher wird Deutschland in den Medien häufig auch als Exportweltmeister bezeichnet.“
Sönke Petersen

Internationalisierung – Geschäftsmodelle und Fallbeispiele

Frontmatter
Kontrollierte Offensive – Mit international profilierter Marke zu nachhaltig profitablem Wachstum
Zusammenfassung
„Nichts ist beständiger als der Wandel.“ Ein Sprichwort, dass sich in der momentanen weltweiten Wirtschaftssituation jeden Tag aufs neue bewahrheitet. Doch unabhängig davon, wie dynamisch und unvorhersehbar sich Märkte entwickeln, ist seit mehreren Jahren ein Trend unverändert – die Polarisierung in High-Price- und Low-Price-Segmente. Diese allgegenwärtige Polarisierung von Märkten bildet einen Positionierungskorridor, der bei der internationalen Ausrichtung einer Marke vom Markenmanagement bewertet und in konkrete Strategien übersetzt werden muss. Marktseitig entstehen zwei Pole: Luxus-beziehungsweise Premiumvermarktung innerhalb den oberen versus Discountprinzip und Masse in den unteren Niveauschichten. Mittlere Preisschichten brechen weg, wohingegen das Premiumsegment seit einigen Jahren immer stärker wächst.
Thorsten Bald, Henrik Rutenbeck, Yvonne Münch
Expansion der Hofmann Personal Leasing oder die Seelenverwandtschaft von Bayern und Amerikanern
Zusammenfassung
Die Gründung eines Unternehmens in den Vereinigten Staaten von Amerika ist vergleichsweise einfach: Der geplante Firmenname ist vorzumerken, es ist zu prüfen, ob dieser schon vorhanden ist, wenn nicht, kann das Unternehmen samt Sitz registriert werden. Dieser Vorgang kostet ca. 100 USD und dauert i. d. R. nicht länger als zehn Minuten. Wenn zuvor die steuerlichen Vor- und Nachteile der möglichen Unternehmensform geprüft und abgewogen wurden, kann es losgehen – alles ganz ‚easy‘! Es zeigt sich jedoch, dass von der Geschäftsbzw. Expansionsidee bis zum ersten Kundenkontakt zahlreiche Hindernisse und Stolpersteine gemeistert werden müssen. Für die Büroanmietung ist u. a. ein Bankkonto erforderlich, für das wiederum eine Steuernummer benötigt wird. Wenn schließlich eine Bankverbindung verfügbar ist, heißt dies jedoch nicht zwangsläufig, dass das eingezahlte Geld uneingeschränkt genutzt werden kann. Ohne eine Kredithistorie – als Europäer ist diese in den USA natürlich nicht vorhanden – ist die Beantragung einer Kreditkarte nicht problemlos möglich. Weiterhin ist die Gültigkeit von Schecks zeitlich begrenzt und diese Zahlungsform wird außerdem nicht überall akzeptiert. Auch die Barzahlung ist nur bis zu einem Betrag von 100 USD eine ernsthafte Alternative.
Alexander Maier, Carsten Von Glahn
Herausforderungen mittelständischer Unternehmen bei der IT-Internationalisierung – Erfahrungsbericht der emz-Hanauer GmbH & Co. KGaA am Beispiel der ERP-Internationalisierung
Zusammenfassung
Immer häufiger stellt sich für kleine und mittelständische Unternehmen die Frage nach Produktionsstätten, Entwicklungs-oder Vertriebsbüros im Ausland, um zum einen den wirtschaftlichen Fortbestand des Unternehmens zu sichern und zum anderen, um Kundenanforderungen zu erfüllen. Doch ist es nicht nur die Entscheidung vor dem Schritt ins Ausland, die oft Schwierigkeiten und Herausforderungen bereitet, sondern auch die Frage danach, wie man diese Gesellschaften an die Mutterfirma anbindet. Es müssen Überlegungen dahingehend getroffen werden, welche Organisationsform diese Gesellschaften erhalten sollen, ob diese funktions-oder prozessorientiert arbeiten sollen, ob diese selbstständig auf dem Markt auftreten oder im „Schatten“ der Mutterfirma hier in Deutschland agieren. Nicht zuletzt ist auch die Frage sehr entscheidend, wie die Kommunikation zwischen den ausländischen Gesellschaften und der Mutterfirma sichergestellt werden kann.
Andreas Weidmüller
Internationalisierungsdefizite der deutschen Automobilindustrie – Benchmark Toyota
Zusammenfassung
Die deutsche Automobilindustrie hat eine glorreiche Vergangenheit. Auch heute noch gilt sie neben dem Maschinenbau als Motor der deutschen Volkswirtschaft. Stellt sie doch jeden siebten Arbeitsplatz und beschäftigt 28 % aller Forscher und Entwickler in diesem Land. Mit einem Umsatz von 290 Mrd. Euro ist heute mehr als jeder fünfte in Deutschland umgesetzte Euro in der Industrie auf die Autobranche zurückzuführen. Und nach wie vor geht man davon aus, dass sie bis 2015 jährlich um 3 % wachsen wird. Die deutsche Automobilindustrie ist die Schlüsselindustrie schlechthin, die in der gesamten Nachkriegszeit für Wachstum, Beschäftigung und Innovationen gesorgt hat und dem Mittelstand stets kräftige Impulse lieferte. Ohne sie hätte das „Wirtschaftswunder“ Deutschland schlicht und ergreifend nicht stattgefunden.
Helmut Becker
Aufbau und Implementierung einer internationalen Serviceorganisation
Zusammenfassung
Der Wettbewerb auf Business-to-Business-Märkten hat sich im Zuge der in den letzen Jahren stetig voranschreitenden Globalisierung der Weltwirtschaft sowie der aktuellen internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise sukzessive verschärft. Davon ist insbesondere auch der stark exportorientierte deutsche Maschinenbau betroffen, der sich aktuell mit Problemstellungen und Kundenanforderungen konfrontiert sieht, die für ihn noch vor wenigen Jahren keinerlei Wettbewerbsrelevanz hatten. So erwartet der „typische Kunde“ von einem Maschinenbauer (insbesondere seine klassische Klientel der Anlagenbauer, Systemintegratoren und Endkunden) heute weit mehr als die Bereitstellung respektive Implementierung seines Kernprodukts. Vielmehr fordert der Kunde von der Planung über die Realisierung und Anwendung bis hin zur Ausmusterung seiner Anlagen flankierende Serviceleistungen; und dies nicht nur für seine inländischen Werke, sondern vielmehr für all seine Werksniederlassungen, die i. d. R. in grenzüberschreitenden internationalen Unternehmensnetzwerken am Markt operieren. Dies erfordert von den Maschinenbauern Fähigkeiten und Fertigkeiten, die ihre bisherigen Kompetenzportfolios nicht nur inhaltlich, sondern insbesondere auch strukturell bei weitem übersteigen. Um dennoch wettbewerbsfähig zu bleiben, reagieren viele Unternehmen auf diese Herausforderungen mit dem aktionistischen Aufbau punktuell agierender internationaler Serviceorganisationen, deren wild zusammen gewürfeltes Servicebündel zwar bedingt den Kundenanforderungen gerecht wird, jedoch weder strategisch, noch strukturell und schon gar nicht ökonomisch durchdacht ist. Das strategische Marketing, dessen Aufgabe es wäre, diesem Wildwuchs Einhalt zu gebieten bzw. strategisch-konzeptionelle Lösungswege als Antwort auf die neuen Herausforderungen zu erarbeiten, ist in den meisten Unternehmen nur rudimentär vorhanden, viele Unternehmen sind folglich mit der neuen Situation schlichtweg überfordert.
Thomas Ginter, Ralf Steinmann
Globalisierung und E-Business im Mittelstand
Zusammenfassung
Welchen Beitrag Electronic Business (E-Business) für Globalisierungsvorhaben mittelständischer Unternehmen leistet, und welche E-Business Strategien dabei sinnvoll sein können, soll Gegenstand dieses Buchkapitels sein. Dabei soll ausgehend von der grundlegenden Wirkung von Informationssystemen auf Konkurrenzsituationen und Märkte ein möglicher Wachstumspfad in globale Engagements aufgezeigt werden.
Dieter Hertweck, Wayne Huang
KVP zur Sicherung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der SCHUNK-Gruppe
Zusammenfassung
Die Prinzipien des Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP) stehen in engem Zusammenhang mit den Lean-Management-Konzepten, die ihre Wiege in der japanischen Automobilindustrie haben, daher auch der häufig verwendete Terminus Kaizen. US-Wissenschaftler griffen das Thema Kaizen auf, analysierten die von Toyota geprägten Methoden und verbreiteten diese Philosophieinhalte unter der Bezeichnung Lean Manufacturing erst in den USA, später in Europa. Im deutschen Sprachgebrauch wird KVP i. d. R. synonym zum japanischen Kaizen verwendet. Mittlerweile wird KVP weltweit branchenübergreifend angewandt. Die Studie „Modernisierung der Produktion“ verweist bspw. darauf, dass in 72 % der Unternehmen des deutschen Verarbeitenden Gewerbes KVP angewandt wird, um systematisch Veränderungsprozesse im Unternehmen zu initiieren. Beachtenswert ist dabei die Erkenntnis, dass die Komplexität der hergestellten Produkte offenbar kein Kriterium für den Einsatz von KVP ist. Im deutschen Maschinenbau arbeiten laut der Studie 88 % der Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern mit KVP-Elementen. Diese hohe Zahl relativiert sich dadurch, dass lediglich 41 % dieser Unternehmen angab, KVP bereits in hohem Umfang zu nutzen.
Michael Bartl, Christian Ketz, Henrik A. Schunk
Ein Anwenderbericht – Vom Handwerksbetrieb zum global agierenden Mittelständler
Zusammenfassung
Feinmechanik und Feinstbearbeitung von Oberflächen sind im Süden Deutschlands – wie auch im Nachbarland Schweiz – zuhause. Dort wo früher kleinste Uhrwerke gefertigt wurden, konzentrieren sich heute Betriebe, deren Produkte das Schleifen voraussetzen. Dafür liefert die HAAS Schleifmaschinen GmbH die Maschinen, sowohl in der Region als auch in die ganze Welt. Der Handwerksbetrieb HAAS ist Schritt für Schritt in die Rolle eines global agierenden mittelständischen Unternehmens hineingewachsen. Mitwachsen muss dabei nicht allein die Organisation, sondern auch die Technologie- und Produktstrategie, das Vertriebskonzept und die Mitarbeiterentwicklung. Der Anwenderbericht Über die HAAS Schleifmaschinen GmbH mit Sitz in Trossingen zeigt die Entwicklung vom Handwerksbetrieb zum international operierenden KMU.
Thomas Bader, Dirk Wember
Backmatter
Metadaten
Titel
Internationalisierung deutscher Unternehmen
herausgegeben von
Frank Keuper
Henrik A. Schunk
Copyright-Jahr
2009
Verlag
Gabler Verlag
Electronic ISBN
978-3-8349-6511-0
Print ISBN
978-3-8349-0877-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8349-6511-0