Skip to main content

1999 | Buch | 2. Auflage

Internes Marketing

Integration der Kunden- und Mitarbeiterorientierung Grundlagen — Implementierung — Praxisbeispiele

herausgegeben von: Univ.-Professor Dr. Manfred Bruhn

Verlag: Gabler Verlag

Buchreihe : Wissenschaft & Praxis

insite
SUCHEN

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Theoretische Grundlagen des Internen Marketing

Frontmatter
Internes Marketing als Forschungsgebiet der Marketingwissenschaft
Eine Einführung in die theoretischen und praktischen Probleme
Zusammenfassung
Die durch die klassische, funktionsorientierte Betriebswirtschaftslehre geprägte Betrachtungsweise von Unternehmen dominiert die Unternehmensführung — auch nach den Diskussionen um Business Process Reengineering oder Lean Management — noch immer. In der überwiegenden Zahl an Unternehmen werden Aktivitäten gegenüber den (unternehmensexternen) Kunden rein funktional als Marketingaufgabe und Maßnahmen gegenüber den Mitarbeitern als Personalaufgabe definiert.
Manfred Bruhn
Internes Marketing: Kundenorientierte Mitarbeiter auf allen Unternehmensebenen
Zusammenfassung
Zur erfolgreichen Durchsetzung am Markt ist es für Dienstleistungsunternehmen notwendig, eine interne Marketingstrategie zu entwickeln, die schwerpunktmäßig auf die Kundenorientierung der Mitarbeiter ausgerichtet ist. Im ersten Abschnitt dieses Beitrages werden Fragen zu den Grundideen des Internen Marketing beantwortet, so daß eine Beurteilung dieses Konzeptes als Bestandteil des strategischen Managements erleichtert wird. Im zweiten Abschnitt werden grundsätzliche Richtlinien vorgestellt, die das Topmanagement unterstützen, die Bedeutung dieser Managementstrategie einzustufen. Der dritte Abschnitt zeigt taktische Vorgehensweisen zur Entwicklung und Implementierung einer internen Marketingstrategie auf An Hand zweier Fallstudien wird diese aufkommende Marketingstrategie illustriert. Gegenstand der ersten Fallstudie ist das Sanger-Harris Kaufhaus. Die zweite, ausführlichere Fallstudie zum Thema Internes Marketing handelt von einem Speditionsunternehmen.
William R. George, Christian Grönroos
Dienstleistungsmarketing fängt beim Mitarbeiter an
Zusammenfassung
Ein Dienstleistungsunternehmen kann immer nur so gut sein wie sein Personal. Wenn die Mitarbeiter nicht begeistert sind, werden auch die Kunden nicht zu begeistern sein. Die meisten Dienstleistungen kann man nicht von den Personen trennen, die sie erbringen. Der Steuerberater selbst ist ein unentbehrlicher Bestandteil der Steuerberatung, der Makler ein wesentliches Element des Immobiliengeschäfts und der Lehrer ein zentraler Teil der Ausbildung. Wenn Kunden eine Dienstleistung erwerben, „kaufen“ sie in Wirklichkeit Mitarbeiter. Dienstleistungen sind vor allem Aktivitäten, und diese sind häufig arbeitsintensiv.
Leonard L. Berry, Anantharanthan Parasuraman

Internes Marketing aus Sicht des Personalmanagements

Frontmatter
Grundlagen eines marktorientierten Personalmanagements
Zusammenfassung
Unternehmen müssen sich gegenwärtig mit einer Vielzahl von unternehmensexternen und -internen Veränderungen sowie mit einer Auflösung bestehender Systemgrenzen auseinandersetzen. Von all diesen Tendenzen ist das unternehmerische Personalmanagement in hohem Ausmaß tangiert.
Christian Scholz
Personalmarketing
Die Kunst, attraktive und effiziente Arbeitsbedingungen zu analysieren, zu gestalten und zu kommunizieren
Zusammenfassung
Die Entwicklung von Arbeitsmärkten zu einem Nachfragemarkt bei bestimmten Zielgruppen (z.B. Spezialisten und Führungskräfte) und Branchen hat die Diskussion um den Personalmarketing-Ansatz neu belebt. Sie reduziert sich aber meist auf sehr spezielle Aspekte (z.B. Personalgewinnung, insbesondere durch Personalwerbung) und vernachlässigt die Integration mit anderen Leistungsfaktoren und Märkten.
Rolf Wunderer
Interne Kundenzufriedenheit als Zielgröße einer Personalmanagement-Abteilung
Zusammenfassung
Eines der wesentlichen Ziele des Total Quality Management (TQM) liegt darin, Kundenzufriedenheit herzustellen und das gesamte Unternehmen auf Kundenanforderungen auszurichten. Um dieses Ziel zu erreichen, greift das TQM die traditionelle Marketingmaxime der Kundenorientierung auf und wendet sie innerbetrieblich an. So werden Abteilungen und Mitarbeiter als interne Lieferanten, die Abnehmer ihrer Leistungen als interne Kunden und die Leistungen selbst als interne Dienstleistungen interpretiert. Im Sinne einer konsequenten innerbetrieblichen Umsetzung der Maxime „Kundenorientierung“ wird nun die Forderung erhoben, die Zufriedenheit der internen Kunden als Zielgröße für die Gestaltung des internen Dienstleistungsangebots festzulegen.
Bernd Stauss, Patricia Neuhaus
Personalmanagement im Umbruch
Personalwirtschaftliche Auswirkungen marktorientierter Veränderungsprozesse
Zusammenfassung
Die verstärkte Marktorientierung der Unternehmen erfordert eine Neuausrichtung der Unternehmensführung (Picot/Reichwald/Wigand 1996, S. 10). Ziele der am Leitbild des Lean Management orientierten Veränderungsprozesse sind die Senkung der Kosten und die Steigerung der Produktivität des Unternehmens. Kostensenkungspotentiale und Produktivitätsfortschritte ergeben sich durch die Verlagerung einfacher Produktions- und Montagearbeiten in Schwellenländer, die Substitution von Arbeit durch Technik sowie durch eine verstärkte Flexibilität und Prozeßorientierung im Wertschöpfungsprozeß.
Manfred Becker
Die Umgestaltung der Führungsstrukturen im Rahmen der Implementierung des Internen Marketing
Zusammenfassung
Seitdem die Unternehmensberater Peters und Waterman (1984) in ihrem „Mega-Seller“ von den exzellenten Unternehmen mit dem Schlagwort von der „Kundennähe“ bzw. „Kundenorientierung“ der Organisation (Albers/Eggert 1988; Kühn 1991) einen vermeintlich entscheidenden Faktor des Unternehmenserfolgs ausgemacht haben, ist die Diskussion um den richtigen Weg zu diesem Ziel nicht mehr verstummt. Unter der Kundenorientierung einer Organisation kann der Grad verstanden werden, in dem die Unternehmensführung am Marketinggedanken orientiert ist und in dem dieser in konkrete Handlungen umgesetzt wird (kritisch dazu: Kühn 1991). Das Konzept des Internen Marketing läßt sich wiederum als (personalpolitisches) Mittel zur Entwicklung so definierter, kundenorientierter Organisationen verstehen. Durch die Übertragung der Marketingmaxime von der Bedürfnis- und Marktorientierung auf die Beziehungen im Unternehmen wird mit diesem Konzept letztlich eine konsequente Umsetzung des (externen) Marketingmanagements angestrebt (Stauss/Schulze 1990; Stauss 1995).
Friedemann W. Nerdinger, Lutz von Rosenstiel
Mitarbeiterführung im Total Quality Management
Zusammenfassung
Um sich im Wettbewerb behaupten zu können, müssen Unternehmen heute die Ziele Kosten, Zeit und Qualität simultan verfolgen. Grundgedanke des Total Quality Management (TQM) ist, daß Qualität in Form fehlerfreier Arbeit und ständiger Verbesserung dazu beiträgt, Zeit zu sparen und Produktivitätsvorteile zu realisieren. Das Wissen und die Problemlösungsfähigkeit der Mitarbeiter werden dabei als wichtige Ressource gesehen, die durch geeignete Organisationsgestaltung und Führung erfolgssichernd im Sinne der Unternehmenszielsetzungen einzusetzen ist.
Rolf Bühner, Peter Horn
Von der Personaladministration zum Wertschöpfungs-Center
Ansätze zu einer unternehmerisch ausgerichteten Personalarbeit
Zusammenfassung
Als organisatorische Institution hat sich das Personalwesen — von einigen Ausnahmen abgesehen — erst spät entwickelt. Bis in die fünfziger Jahre war es in der Regel ein Teil der kaufmännischen Verwaltung. In dieser Zeit bildeten sich im deutschsprachigen Raum auch erste professionelle Vereinigungen von Personalleitern heraus. Und an den Universitäten wurden in den sechziger Jahren die ersten Lehrstühle und Studienangebote für Personalwesen etabliert. Heute findet man in Unternehmen ab etwa 150 Mitarbeitern zumindest halbamtliche Personalchefs und die Kommission Personalwesen im Verband der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft zählt inzwischen rund 100 Mitglieder.
Rolf Wunderer
Erweiterte Anforderungen und Formen der Personalauswahl zur Sicherstellung der Qualität im Internen Marketing
Zusammenfassung
So umfassend wie der Wandel, ist die Herausforderung an alle Beteiligten, insbesondere an deren kritisches Bewußtsein, wie man vielleicht schmunzelnd beim Lesen des vorstehenden Textes feststellt.
Clemens Heidack
Marketingorientierte Ausrichtung der Personalentwicklung in Dienstleistungsunternehmen — am Beispiel von Finanzdienstleistern
Zusammenfassung
Banken als Finanzdienstleister sind einem starken Strukturwandel unterworfen (Betsch 1988; Gondring 1989; Klee 1991). Diese Entwicklung zeichnet sich auch in der Zukunft weiter ab. Zu nennen sind hier die Erweiterung der traditionell breiten Produktpalette der Banken, das Electronic Banking, die Notwendigkeit von Umsetzungen und Personalfreisetzungen im Rahmen eines Lean Banking, Veränderungen im Privatkundengeschäft u.ä.m. Viele Kunden sind heute besser informiert, kritischer eingestellt und preisbewußter als früher. Auf der Angebotsseite ist das Filialnetz mittlerweile so dicht geworden, daß die Institute um Kunden konkurrieren und der Finanzplatz Deutschland als „overbanked“ zu charakterisieren ist. Die qualitativen Veränderungen der Aufgaben im Bankgewerbe führen zu erheblichen Veränderungen der Anforderungen an die Mitarbeiter. So hat sich der Anteil qualifizierter Mitarbeiter an den Gesamtbelegschaften bereits in den letzten 25 Jahren deutlich erhöht (Burgard 1993, S. 958).
Fred G. Becker
Betriebliche Weiterbildung zur Förderung des Internen Marketing
Zusammenfassung
Das Thema des Beitrages wurde dem Autor vorgegeben. Er hat sich darauf eingelassen, weil die gestellte Aufgabe ihm vergleichsweise leicht erschien, und nun sieht er sich in der Situation desjenigen, der eine ihm „eingebrockte Suppe“ auslöffeln muß. Der Betriebspädagoge, dem aus seiner eigenen Disziplin randlose Begriffe nicht unbekannt sind, ahnte nicht, wie weit der Mantel „Marketing“ ist, und was sich alles darunter verbirgt bzw. verbergen kann. Er hat versucht, sich mit Hilfe einschlägiger Literatur kundig zu machen. Er hat gelernt (z.B. von Stauss/Schulze 1990), daß
  • Marketing als Prozeß der zielorientierten Gestaltung von Austauschprozessen verstanden wird,
  • es einen „vorgeblichen Allzuständigkeitsanspruch des Marketing“ gibt,
  • der Terminus „Internes Marketing“ in betriebswirtschaftlichen Beiträgen verwendet wird,
  • „we can think of internal marketing as viewing employees as internal customers“,
  • Internes Marketing unter normativem Aspekt als unternehmerische Grundhaltung oder Maxime verstanden wird,
  • es „Oberziel“ des Internen Marketing sei, die „service awareness” und Motivation der Mitarbeiter zu erhöhen,
  • der Kern des Internen Marketing nicht der Instrumentaleinsatz, sondern die Managementphilosophie sei und
  • „personalorientiertes internes Marketing (...) somit ein Sammelbegriff für das Instrumentarium zur Realisierung, Absicherung und Durchsetzung einer geplanten Unternehmenskultur“ (Stauss/Schulze 1990, S. 155) ist.
Joachim Münch

Internes Marketing aus Sicht des Marketingmanagements

Frontmatter
Die Relevanz des Wertewandels für die Gestaltung eines personalorientierten Marketingmanagements
Zusammenfassung
Das Konzept „Internes Marketing“ wird momentan noch mit unterschiedlichen Akzentsetzungen verwendet, wobei Stauss (1995; vgl. auch Stauss/Schulze 1990) im wesentlichen drei Schwerpunkte unterscheidet:
(1)
Im Sinne der internen Steuerung zu absatzmarktorientierten Zwecken
 
(2)
als interner Einsatz der Marketinginstrumente und
 
(3)
als interne Kundenorientierung.
 
Lutz von Rosenstiel, Friedemann W. Nerdinger
Integration von Kunden- und Mitarbeiterorientierung
Zusammenfassung
Das klassische Marketing orientierte sich in der Vergangenheit primär am Absatzmarkt. Die damit einhergehende Dominanz der horizontalen Betrachtung des Marktgeschehens wurde zunächst durch das Vertikale bzw. das Trade Marketing korrigiert. Dadurch rückten anfangs die nachgelagerten und später die vorgelagerten Stufen des Marktgeschehens in den Focus der Betrachtung; als Folge der sog. Ölkrise entwickelte sich etwa das Beschaffungsmanagement zu einer eigenständigen Disziplin (Arnold 1995).
Stefan Müller
Business Television als Instrument der Mitarbeiterkommunikation
Zusammenfassung
Mit zunehmendem Wettbewerb wird Kundenorientierung zur zentralen unternehmerischen Maxime. Um die innerbetrieblichen Voraussetzungen von Kundenorientierung zu schaffen, bedarf es einer Ausweitung des traditionellen Marketinggedankens von der externen auf die interne Zielgruppe. Internes Marketing wird somit zu einem wesentlichen Erfolgsfaktor, mit dessen Hilfe es gelingen soll, kundenorientierte und motivierte Mitarbeiter zu gewinnen, weiterzuentwickeln und an das Unternehmen zu binden.
Bernd Stauss, Frank Hoffmann
Stenose von Feedbackkanälen und ihre Bedeutung für kundenorientiertes Verhalten — Ein Problem des Internen Marketing
Zusammenfassung
Kundenorientiertes Verhalten wird heute zu den Erfolgsfaktoren von Unternehmen gezählt (Narver/Slater 1990; Kohli/Jaworski 1990; Homburg 1994; Utzig 1997). Die in den letzten Jahren anhaltende wissenschaftliche und wirtschaftspraktische Diskussion zu den Themenbereichen Qualitätsmanagement, Kundenzufriedenheit, Beschwerdemanagement und Kundenbindung hat hier weitere Beiträge zum Zusammenhang von Kundenorientierung und bestimmten Unternehmenszielen geleistet.
Bernd Günter, Thomas Platzek
Anforderungen des Total Quality Management an Konzeption und Umsetzung des Internen Marketing
Zusammenfassung
Im Vergleich zur Qualitätskontrolle, zur Qualitätssicherung und auch zum Qualitätsmanagement zielt Total Quality Management (TQM) darauf ab, über eine Ermittlung der Qualität „End-of-the-pipe“ und über die organisatorischen Regelungen zur Sicherstellung der Qualität hinaus nicht nur reaktiv, sondern vor allem präventiv ein Bewußtsein für eine umfassende Qualitätskultur zu schaffen. Damit ist TQM also nicht nur eine verfeinerte Qualitätssicherung und eine operative Detailoptimierung, sondern ein umfassender Denk- und Handlungsansatz, um Qualitätsbewußtsein in allen Phasen der Wertschöpfungskette sowie bei allen Führungskräften und Mitarbeitern zu verstärken. Auf der Grundlage einer ganzheitlichen prozeßorientierten Restrukturierung liefert TQM die Chance zum Wandel und zum Prägen der Unternehmenskultur. Es ist damit zugleich Unternehmensphilosophie und umfassendes Führungskonzept. Mit dieser Zielsetzung geht TQM deutlich über DIN EN ISO 9000ff. hinaus.
Armin Töpfer
Die Gestaltung des Internen Marketing mit Konzepten der Transaktionsanalyse
Zusammenfassung
Internes Marketing ist vor allem durch seine Interaktionsorientierung gekennzeichnet. Zur Unterstützung der Instrumentarbereiche des Internen Marketing bedarf es eines Konzeptes, das Interaktionsprozesse erklären, ihre Entstehung und ihre Hintergründe aufdecken und zu ihrer Verbesserung beitragen kann. Mit der Transaktionsanalyse liegt ein solches Konzept vor. Im folgenden Beitrag wird einleitend die Abhängigkeit ausgewählter Instrumentarbereiche des Internen Marketing von zwischenmenschlichen Interaktionsprozessen im weitesten Sinne dargestellt. Es folgt eine problemorientierte Darstellung der Grundlagen der Transaktionsanalyse mit ihren Konzeptbereichen. Darauf aufbauend werden im anschließenden Abschnitt ausgewählte Fundierungsansätze des Internen Marketing durch den Einsatz des transaktionsanalytischen Instrumentariums diskutiert.
Henning S. Schulze
The Role of Internal Marketing in the Implementation of Marketing Strategies
Abstract
The field of marketing strategy can be divided into two arbitrary yet pertinent categories, namely strategy formulation and strategy implementation. The strategy field has highlighted the importance of “doing the right things rather than doing things right” (Tregoe/Zimmerman 1980)and thereby placed in centre stage the issue of formulating correct strategy. However, a good strategy incorrectly implemented leads to no real advantages in the market place. Recently this has led to growing concern from business academics, consultants and marketing executives alike to the issue of implementation. A persistent failing it seems is that marketing strategies are only superficially implemented, achieving the trappings of change but not the substance. Yet despite an increasing number of works arguing a case for implementation research (Bourgeois/Brodwin 1984; Nutt 1989; Cespedes 1991; Piercy 1992) the problem that continues to remain is the dearth of conceptual frameworks and analytical tools for the implementation of marketing strategy.
Pervaiz K. Ahmed, Mohammed Rafiq

Messung und Kontrolle des Internen Marketing

Frontmatter
Interaktionen als Determinante der Zufriedenheit und Bindung von Kunden und Mitarbeitern
Theoretische Erklärungsansätze und empirische Befunde
Zusammenfassung
In Marketingwissenschaft und -praxis wurde in den vergangenen Jahren zunehmend der Stellenwert der Kundenbindung als Erfolgsfaktor für Unternehmen betont. Es können vor allem drei zentrale Einflußfaktoren identifiziert werden, die entsprechende Zusammenhänge empirisch stützen:
(1)
Marktdeterminanten: Zahlreiche Branchen müssen heute als gesättigt angesehen werden. Neukunden können hier nur — mit entsprechendem Aufwand — zu Lasten konkurrierender Anbieter gewonnen werden. Neuere empirische Untersuchungen deuten z.B. darauf hin, daß die Neukundengewinnung wesentlich teurer ist als die weitere Bindung aktueller Kunden (Bhote 1996, S. 145).
 
(2)
Erfolgsdeterminanten: Eng verknüpft mit den Marktdeterminanten sind die Erfolgsdeterminanten. Sind Konsumenten als Kunden eines Unternehmens akquiriert, so sind mit dem Auf- und Ausbau der Kundenbeziehung zunächst Kosten verbunden. Auch hier belegen empirische Ergebnisse, daß positive Erfolgsbeiträge in vielen Branchen erst nach einer bestimmten Dauer der Kundenbeziehung generiert werden (Reichheld/Teal 1996, S. 36ff).
 
(3)
Leistungsdeterminanten: Die Komplexität vieler (Dienst-)Leistungen und die steigenden Erwartungen der Kunden an die Leistungserstellung machen eine möglichst genaue Kundenkenntnis erforderlich, um individuelle Leistungsangebote erstellen zu können. Dieses Wissen kann bei vielen Leistungen erst im Verlauf der Kundenbeziehung aufgebaut werden.
 
Manfred Bruhn, Michael A. Grund
Methodological Implications in Measuring Internal Service Quality
Abstract
In the services management literature, marketers, operations management researchers and organisational behaviorists emphasise the importance of the internal dynamics of the organisation in terms of a network of customers and suppliers interacting together to satisfy customers. Although the relevance of the so-called “internal customers” within the context of the service delivery process is frequently referred to in that literature, there is in fact, a somewhat surprising paucity of published research on the topic. Why is it very difficult to find a publications providing scientific evidence on the operationalisation of the internal customer concept? Why it has not been researched enough? Which are the methodological implications involved in doing research on internal service dynamics inside organisations? This paper attempts to provide information aiming to understand and explain such questions.
Javier Reynoso
Verfahren zur Messung der Qualität interner Dienstleistungen
Ansätze für einen Methodentransfer aus dem (externen) Dienstleistungsmarketing
Zusammenfassung
Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg eines Unternehmens ist die Qualität seiner Produkte und Dienstleistungen. Diese Aussage wird eindeutig durch das PIMS-Programm bestätigt. Für Unternehmen der Dienstleistungsbranche wurde in dieser Untersuchung festgestellt, daß der Einfluß der Qualität auf den Erfolg des Unternehmens überdurchschnittlich ist, gemessen am Gesamtdurchschnitt aller Branchen, die in diese Untersuchung einbezogen wurden. Die Qualität einer Dienstleistung übt den größten Einzeleinfluß auf den ROI eines Unternehmens aus (Buzzell/Gale 1989, S. 89ff).
Manfred Bruhn
Kundenorientiertes Rechnungswesen als Beispiel für interne Kunden-Lieferanten-Beziehungen
Zusammenfassung
Das Rechnungswesen zählt zu den Kristallisationskernen der Betriebswirtschaftslehre. Nahezu alle bedeutenden Wissenschaftler unseres Fachs haben sich mit Rechnungslegungsfragestellungen befaßt. BWL-Studenten müssen an den Hochschulen durchweg Buchführungskurse belegen. In der Praxis verlangt ein Ingenieur von jedem ausgebildeten Kaufmann monetäres Bewertungs-Know-how. Die Beschäftigung mit Märkten und Kunden hat dagegen immer noch eher den Charakter einer — wenn auch wichtigen — betriebswirtschaftlichen Spezialisierung. Analysiert man die Fächerkombinationen im Hauptstudium, so trifft man nur vergleichsweise selten auf das Nebeneinander von Marketing und Rechnungswesen im Diplomzeugnis. Dies gilt auch für die Forschung: „Zwischen Marketingwissenschaftlern und Wissenschaftlern, die sich mit Controlling befassen, gibt es nach unseren Beobachtungen viel zu wenige Kooperationen“ (Homburg/Daum 1997, S. 22f.).
Christian Homburg, Jürgen Weber
Mitarbeiterbefragungen als marktorientiertes Instrument einer professionellen Personalarbeit
Zusammenfassung
Auch das Personalmanagement hat sich kundenorientiert zu verhalten. Kunden sind hier insbesondere die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen eines Unternehmens, die ihre „Arbeitswelt kaufen“. Sie wird erlebbar durch die Unternehmenskultur, das Betriebsklima, das Verhalten von Vorgesetzten, die Organisation, ihre speziellen Arbeitsaufgaben, die Anreizsysteme, die Arbeitsmittel und Methoden, die Art der Zusammenarbeit usw. Deren spezielle Ausgestaltung hat einen Einfluß auf die Arbeitseffizienz, die Arbeitszufriedenheit und die Arbeitsqualität. Deshalb sind Qualitätsmanagementprozesse schon längst auf diese Bereiche ausgedehnt worden, und diese sind integrale Bestandteile von Lean-Management, Kaizen-Aktivitäten, TQM-Projekten, Umsetzung von ISO 9000ff.-Normen u.v.m.
Michel E. Domsch, Désirée H. Ladwig

Umsetzung des Internen Marketing in der Unternehmenspraxis

Frontmatter
Das Zusammenspiel zwischen dem internen und externen Marketing — am Beispiel von Henkel
Zusammenfassung
Es ist schon seltsam, wie lange manche Diffusionsprozesse brauchen. Als in den 60er Jahren das Marketing seinen „Siegeszug“ begann, da hoffte man, daß allen klar und einsichtig sein mußte, daß Marketing nicht eine Teilfunktion des Unternehmens ist, sondern ein ganzheitliches Konzept der Unternehmensführung. Leider blieb diese Erkenntnis nur auf wenige Unternehmen begrenzt, und sehr viele Unternehmen mußten schmerzliche Erfahrungen mit der Mißachtung dieses Ansatzes machen. In und nach den schwierigen Jahren Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre schossen neue „Heilslehren” aus dem Boden, von denen nur der Lean-Management-, der Reengineering-, der Kaizen- und der Total-Quality-Management-Ansatz erwähnt seien. Auch wenn der Schwerpunkt der Konzepte unterschiedlich ist, so sind doch einige Elemente ähnlich:
(1)
Betrachtung der gesamten Wertschöpfungskette im Unternehmen.
 
(2)
Nicht mehr die Struktur oder die Teilfunktion stehen im Mittelpunkt, sondern der gesamte Prozeß der Leistungstransformation.
 
(3)
Man höre und staune: Ziel aller unternehmerischen Aktivitäten ist der Kunde und das Erreichen von Customer-Satisfaction (Manchen ist das noch zu wenig und deshalb sprechen sie von Customer-Enthusiasm).
 
Roland Schulz
Internes Marketing als strategisches Konzept
Die interne Kommunikationspolitik der Stadtwerke Hannover AG
Zusammenfassung
Die Energiewirtschaft ist einem grundlegenden Wandel ihrer Wettbewerbs- und Marktsituation ausgesetzt. Alle Unternehmen dieser Branche stehen unter einem erheblichen Qualitäts-, Kosten- und Zeitdruck sowie vor der neuen Herausforderung, sich in den entstehenden Marktstrukturen kundenorientiert zu positionieren. Die Gewährleistung einer hohen Versorgungssicherheit und die Auflage einer flächendeckenden Anschlußdichte machten die Energieversorgung in der Vergangenheit quasi zur hoheitlichen Aufgabe. Selbst die Umwandlung vieler Eigenbetriebe in Kapitalgesellschaften änderte nichts an dem grundsätzlichen Selbstverständnis einer Energieverteilbehörde.
Klaus Lintemeier
Gestaltung der internen Kommunikation als Grundlage marktorientierter Veränderungsprozesse — am Beispiel der HYPO-BANK
Zusammenfassung
Unabdingbare Voraussetzung für ein erfolgreiches Unternehmertum ist es, die Zeichen der Zeit zu erkennen und den Veränderungen auf den Märkten und den gestiegenen Anforderungen der Gesellschaft Rechnung zu tragen. Dies gilt auch für die HYPOBANK. Hohe Ansprüche an die Qualität von Beratung und Bearbeitung haben die Bank veranlaßt, mit ihren Führungskräften aus Linie und Stab eine markt-und zukunftsorientierte Lösung für die Praxis zu erarbeiten. Die HYPO-BANK reagierte frühzeitig und aus einer Position der Stärke — hinsichtlich Ertrag, Produktivität und Wettbewerbssituation (vgl. auch Abbildung 1) — mit einer tiefgreifenden Neuausrichtung ihrer Organisation: Aus der bisherigen Matrix- wurde eine divisionale Struktur. Dies entspricht den Kundenanforderungen nach kompetenter Spezialberatung.
Hans-Jürgen Dotzler
Ganzheitliche Unternehmenskultur am Fallbeispiel Hewlett-Packard
Zusammenfassung
Das Unternehmen Hewlett-Packard (HP) repräsentiert ein Beispiel einer Unternehmenskonzeption, die auf einer ganzheitlichen und gewachsenen Unternehmenskultur basiert. Dieses Beispiel erhebt weder einen Anspruch auf Exklusivität noch auf einfache Übertragbarkeit auf andere Unternehmen.
Kirsten Bildhauer
Internes Marketing: Ein Vergleich zweier Konzepte im Bankenbereich
Erfahrungsberichte der Basler Kantonalbank und Basellandschaftlichen Kantonalbank
Zusammenfassung
Vor dem Hintergrund der Aktivitäten vieler Dienstleistungsunternehmen in den Bereichen Dienstleistungsqualität, Kundenzufriedenheit und Kundenbindung können sich zunehmend auch regionale und lokale Anbieter nicht mehr einer konkreten Auseinandersetzung mit diesen zentralen Erfolgsfaktoren entziehen. Zwar haben diese Unternehmen aufgrund ihres z.T. engeren Kontaktes zu. ihren Kunden in einzelnen Aspekten komparative Vorteile gegenüber ihren größeren Konkurrenten, doch haben auch die vergleichsweise kleinen Unternehmen vielfach schon eine Größe erreicht, die die systematische Auseinandersetzung mit dem Konzept des Internen Marketing notwendig erscheinen läßt. Im Mittelpunkt dieses Beitrages steht die Gegenüberstellung des Internen Marketing im Zusammenhang mit der Thematik des Qualitätsmanagements in den Kantonalbanken von Basel-Stadt und Baselland.
Roland Handschin, Philipp A. Steck, Frank Wolff
Backmatter
Metadaten
Titel
Internes Marketing
herausgegeben von
Univ.-Professor Dr. Manfred Bruhn
Copyright-Jahr
1999
Verlag
Gabler Verlag
Electronic ISBN
978-3-663-05973-8
Print ISBN
978-3-663-05974-5
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-663-05973-8