1 | Universität für Bodenkultur Wien |
2 | Umweltbundesamt GmbH |
3 | Wirtschaftsuniversität Wien |
4 | Bundesforschungszentrum für Wald |
5 | Universität Graz |
6 | HBLFA Raumberg-Gumpenstein |
7 | Universität Wien |
8 | JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH |
9 | Karlsruhe Institute of Technology |
10 | International Institute for Sustainability Analysis and Strategy |
2.1 Einleitung
Abschnitte in Kap. 2 | Komplementär zu folgendem Fokus der Treibhausgasinventur | Ergänzt Treibhausgasinventur um/unterscheidet sich von ihr durch: |
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Biophysikalische Effekte | Treibhausgasemissionen | Erfassung von Energieflüssen zwischen Boden und Atmosphäre |
Historische Langzeittrends | 1990–heute | Analyse von Prozessen vor 1990 |
Treibhausgasflussmessungen und -modellierungen | Nationale Schätzung basierend auf international akkordierten Methoden; Fokus auf den Effekt von Landnutzung und -management | Empirische Daten aus unterschiedlichen lokalen Messungen oder aus Modellierungen auf lokaler (oder nationaler) Ebene, Quantifizierung von Management und Umwelteffekten |
Ausgewählte naturnahe Ökosysteme | Fokus auf Landnutzung und Landmanagement | Spezifische Analysen zur Bedeutung naturnaher Ökosysteme, die in Österreich relevant sind |
Kohlenstoffbestände und Speicherpotenziale in Böden und Vegetation | Fokus auf beobachtete Emissionen oder Senken | Erfassung der Kapazitäten für zusätzliche ökosystemare C-Sequestrierung unter Annahmen wie Extensivierung oder hypothetischer Nutzungsaufgabe |
Energieeinsatz in Land- und Forstwirtschaft | AFOLU-Sektor Zugang | Emissionen, die durch (industrielle) Inputs und deren Vorleistungsketten in die Land-/Forstwirtschaft und andere Landnutzungen verursacht werden (werden in der THG-Inventur in den Sektoren Energie oder industrielle Prozesse verbucht) |
Konsuminduzierte Landnutzungsemissionen | Produktionsbasierter Zugang | Emissionen, die durch den Konsum/die Verarbeitung von Biomasse in Österreich (auch außerhalb der Landesgrenzen) entstehen |
2.2 Treibhausgasbilanz der Landnutzung und Landwirtschaft in Österreich
2.2.1 Ansätze der Erfassung von Treibhausgasemissionen
2.2.2 Historische Langzeittrends der Treibhausgasemissionen durch Landnutzung in Österreich
2.2.3 Ergebnisse aus der Treibhausgasinventur für Österreich (seit 1990)
2.2.3.1 Zum Verständnis der nationalen Treibhausgasinventur
2.2.3.2 Emissionen des Sektors bzw. AFOLU-Bereichs Landwirtschaft
2.2.3.3 Emissionen und Senken des Sektors bzw. AFOLU-Bereichs Landnutzung, Landnutzungswechsel und Forstwirtschaft (LULUCF)
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Die LULUCF-Senke ist durch das Update, besonders in der Periode 2003–2017, deutlich größer als in der älteren Version, während sie für 1990–94 und 2017–19 im 5-jährigen Mittel sehr nahe an der mit der früheren Version errechneten Senke liegt.
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Die LULUCF-Flüsse zeigen durch das Update deutlich größere jährliche Schwankungen. Die Amplitude nimmt im Zeitverlauf zu und beträgt rund 10 Mio. t CO2/Jahr am Anfang (bis 2000) und 15 Mio. t CO2/Jahr am Ende der Periode (ab 2000).
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Ereignisse im Wald: In den Jahren 2018 und 2019 hat der Holzzuwachs in Österreich deutlich abgenommen, da (i) die Wälder in vielen Regionen unter Trockenheit gelitten haben und weniger produktiv waren als in der Vergangenheit, und (ii) in vielen Regionen Waldbestände aufgrund von Sturm- und Borkenkäferschäden geerntet werden mussten. Die Schadholzernten machten in diesen Jahren bis zu 50 % der Gesamtnutzung aus. Außerdem haben die hohen Temperaturen den Abbau von Kohlenstoff im Boden beschleunigt.
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Verbesserung der Datenlage: Für den Emissionsbericht lagen die Daten der Waldinventur 2016/21 vor. Darin lagen die aktuellsten Daten über den österreichischen Wald vor. Die hohe Variation der Quellen- und Senkenwirkung des Waldes zwischen den Jahren ergibt sich aus der erstmals vorgelegten Zerlegung der Zuwachs- und Nutzungsdaten in jährliche Daten auch für den Zeitraum ab 2009 (wie für die Periode davor). Daher werden Unterschiede zwischen den Jahren deutlich, die bisher in gleitenden Mitteln für den Zeitraum ab 2009 geglättet dargestellt wurden (vgl. Abb. 2.6).
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Erstmals wurden Informationen zum „Schutzwald außer Ertrag“ (16 % der Waldfläche Österreichs) des Wald-C-Vorrats in die Inventur integriert.
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Verbesserung der Modellierung des Waldbodenkohlenstoffes. Es wurde eine neue Version des Simulationsmodells Yasso verwendet und die Spin-up-Prozedur wurde neu aufgesetzt. Durch den Bericht von Jahreswerten anstelle der Mittelwerte über Perioden wird erstmals auch für den Waldboden die jährliche Variation aufgrund meteorologischer Einflüsse, Streufall und Schlagresten dargestellt. Die Unsicherheit der Boden-C-Flusses ist groß, (Abschn. 2.2.3.1), konnte aber aufgrund der aktuellen methodischen Verbesserungen und auf Basis eines Vergleichs mit gemessenen Waldbodenkohlenstoffveränderungen für idente Plots auf unter ein Drittel gegenüber früheren Schätzungen verringert werden.
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Für die größere Senke zeichnen besonders die Bodenkohlenstoffflüsse verantwortlich, während die Biomasseflüsse tendenziell nur zu Schwankungen, die sich im längerjährigen Mittel ausgleichen, führen. Der Schutzwald außer Ertrag spielt kaum eine Rolle.
2.2.3.4 Szenarien der Treibhausgasbilanz des Sektors Landwirtschaft, Forstwirtschaft und andere Landnutzungen in Österreich bis 2050 unter „Business as usual“
2.2.4 Treibhausgas-Flussmessungen und -modellierungen in unterschiedlich genutzten Ökosystemen Österreichs
2.2.4.1 Messergebnisse von unterschiedlichen Landnutzungssystemen
2.2.4.2 Auswirkungen von Klimawandel und Störungen auf die THG-Bilanzen – Ergebnisse aus österreichischen Manipulationsexperimenten in verschiedenen Ökosystemen.
2.3 Effekte durch Landnutzung, Landmanagement und Landnutzungsänderungen auf die Energieflüsse zwischen Boden und Atmosphäre
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Strahlung: Änderung der Albedo (kurzwellige Reflexion) und des Wasserdampfgehaltes der Atmosphäre durch Evapotranspiration und damit der langwelligen Strahlungsflüsse (Wasserdampf wirkt als effektives Treibhausgas).
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Wärmeflüsse (fühlbar, latent): Sowohl Evapotranspiration als auch Oberflächenrauigkeit werden von der Landnutzungsart entscheidend mitbestimmt. Evapotranspiration verbraucht einen Teil der absorbierten einfallenden Strahlung zum Verdunsten von Wasser und wirkt kühlend. Die Oberflächenrauigkeit erzeugt Schubspannungen in der oberflächennahen Luft und beeinflusst dadurch die Stärke der vertikalen Wärmeflüsse zwischen Boden und Atmosphäre.
2.3.1 Biogeophysikalische Effekte der Landnutzung über die Albedo für Österreich
2.3.2 Temperaturänderung auf Grund biogeophysikalischer Effekte von Landnutzungsänderungen für Österreich
2.3.3 Änderung der Evapotranspiration in Österreich
2.3.4 Biogeophysikalische Effekte der Landnutzung während Hitzewellen
2.4 Die Rolle ausgewählter naturnaher Ökosysteme für den Klimawandel
2.4.1 Treibhausgasemissionen und andere klimawirksame Effekte der naturnahen und bewirtschafteten Moore
2.4.2 Treibhausgasemissionen und andere klimawirksame Effekte von aquatischen Ökosystemen
2.4.3 Klimawirksame Effekte von Gebirgspermafrost
2.4.4 Almweiden und Änderungen/Aufgabe ihrer Bewirtschaftung
2.5 Kohlenstoffbestände und Speicherpotenziale in Böden und Vegetation und deren Dynamik bei unterschiedlicher Nutzung
2.5.1 Kohlenstoffbestände und Speicherpotenziale in Böden
2.5.1.1 Bestimmende Faktoren der Kohlenstoffspeicherung in Böden
2.5.1.2 Kohlenstoffbestand österreichischer Böden („Carbon Stocks“)
2.5.1.3 Kohlenstoffsättigungspotenziale und -defizite
2.5.1.4 Veränderungen der Konzentrationen des organischen Kohlenstoffs (Humusgehalts) in österreichischen Oberböden seit 1980/1990 (Bodenmonitoring)
2.5.1.5 Effekt von landwirtschaftlichen Managementmaßnahmen zur Nutzung von Sequestrierungspotenzialen
2.5.1.6 Kohlenstoffflüsse durch Bodenerosion
2.5.2 Kohlenstoffbestände und Speicherpotenziale in der Vegetation
2.6 Energieeinsatz in Land- und Forstwirtschaft
2.6.1 Landwirtschaft
2.6.2 Waldbewirtschaftung
2.7 THG-Emissionen aus Landnutzung und Landnutzungsänderung, die durch den österreichischen Konsum im In- und Ausland verursacht werden („Carbon Footprint“)
Produktgruppe | CO2-Fußabdruck (kt/Jahr; Frey und Bruckner, 2021) | CO2-Intensität (mit Konfidenzintervall) in kg/kg für Österreich |
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Rindfleisch | 2676 | 20,8 (16,6–25,0)a (Leip et al., 2010) 18,38 (Frey & Bruckner, 2021) |
Schweinefleisch | 2191 | 4,61 (4,51–5,53)b für Schlachtkörper bzw. 8,22 (8,02–9,82)b für Muskelfleisch (Hörtenhuber et al., 2020) 6,0 (4,8–7,2)a (Leip et al., 2010) 4,91 (Frey & Bruckner, 2021) |
Geflügel | 273 | 5,51 für knochenfreies Fleisch bzw. 3,5 für Schlachtkörper (Weiss & Leip, 2012) 1,62 (Frey und Bruckner, 2021) |
Milch | 2484 | 1,15 (0,92–1,26)c (Hörtenhuber et al., 2010) 1,23 (0,98–1,48)a (Leip et al., 2010) 1,09 (Frey & Bruckner, 2021) |
Eier | 227 | 2,0 (Weiss & Leip, 2012) 1,82 (Frey & Bruckner, 2021) |
Kaffee | 1021 | 12,63 (Frey & Bruckner, 2021) |
Reis | 147 | 2,55 (1,64–3,08)d (Clune et al., 2017) 4,25 (Frey & Bruckner, 2021) |
Erdäpfel | 35 | 0,18 (0,16–0,26)d (Clune et al., 2017) 0,07 (Frey & Bruckner, 2021) |
Äpfel | 28 | 0,29 (0,21–0,47)d (Clune et al., 2017) 0,06 (Frey & Bruckner, 2021) |