Holzverbundstoffe ohne Formaldehyd oder Isocyanat lassen sich mit Hochleistungsklebstoffen aus nachwachsenden pflanzlichen Ressourcen entwickeln. Die damit hergestellten Produkte verbessern die Raumluftqualität.
Das Hauptharz, das heute bei der Herstellung von Holzwerkstoffplatten verwendet wird, ist Harnstoff-Formaldehyd. Seine Verwendung führt zu einer Freisetzung in Form von flüchtigen organischen Verbindungen VOC in die Luft. Die von dem Unternehmen Evertree entwickelte Klebelösung ermöglicht es, das Harnstoff-Formaldehyd-Harz vollständig zu ersetzen. Das pflanzliche Harz bietet eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Produkten der Holzindustrie, da es ohne Formaldehyd und Isocyanat hergestellt wird. Die Formaldehydemissionen von Platten, die mit diesem Harz hergestellt werden, entsprechen denen von Massivholz, das bedeutet, dass sie 10-mal niedriger sind als durch die europäische Norm E1 gefordert. Das Harz reduziert die CO2-Belastung um 80 % im Vergleich zur Verwendung von Kunstharzen. Die mit der Klebstofflösung hergestellten Holzverbundplatten bieten technische und wasserabweisende Eigenschaften, die herkömmlichen Platten gleichkommen.
Biobasierte MDF-Holzplatten
In Frankreich wurde in einer Zusammenarbeit der Unternehmen Evertree und Panneaux de Corrèze eine biobasierte MDF-Holzplatte entwickelt. Das dafür verwendete Holz wird aus regionalen, nachhaltig bewirtschafteten Wäldern gewonnen. Für die Klebstoffe werden Nebenprodukte aus der Raps- oder Sonnenblumenölproduktion genutzt, die sogenannten Presskuchen. Die Kombination dieser Verfahren ergibt vollständig pflanzliche MDF-Holzplatten, die sich besonders für Räume mit sensiblem Publikum wie Kindergärten, Schulen, Gesundheitseinrichtungen und Laboratorien eignen.