Skip to main content

2020 | Buch

Kommunikative Grenzziehung

Herausforderungen und Praktiken junger Menschen in einer vielgestaltigen Medienumgebung

insite
SUCHEN

Über dieses Buch

Die vorliegende Studie von Cindy Roitsch geht der Frage nach, welche Rolle die kommunikative Grenzziehung in der medienvermittelten Kommunikation junger Frauen und Männer spielt. Auf Basis einer Aneignungsstudie mit 60 Frauen und Männern zwischen 16 und 30 Jahren zeichnet sie ein differenzier-tes Bild über die scheinbar unbegrenzten medialen Möglichkeiten. Dabei zeigt die Studie einerseits, dass die jungen Menschen ihre umfassende Vernetzung in vielerlei Hinsicht als Herausforderung sehen, andererseits, dass sie kreative und vielfältige Praktiken entwickeln, mit diesen Herausforderungen in ihrem Alltag umzugehen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Einleitung: Unbegrenzte Möglichkeiten – Verlust von Grenzen?
Zusammenfassung
Die Möglichkeiten scheinen förmlich unbegrenzt: Morgens weckt uns unser Smartphone mit den neuesten Nachrichten über den Brexit, die bevorstehende Bundestagswahl oder den aktuellen Einkauf von Spielern in unseren Lieblings-Fußball-Verein. Von der Whats-App-Familien-Gruppe gibt es acht neue Nachrichten, die sich um die Vorbereitungen zu Omas neunzigsten Geburtstag drehen. Noch vor der Arbeit checken wir kurz unsere Social- Media-Profile und E-Mail-Konten um zu sehen, was es Neues gibt.
Cindy Roitsch

Theoretische Aspekte kommunikativer Grenzziehung

Frontmatter
Kapitel 2. Von der Nichtnutzung zur kommunikativen Grenzziehung: Theoretische Perspektiven der Kommunikations- und Medienwissenschaft
Zusammenfassung
Vergegenwärtigt man sich noch einmal das Phänomen kommunikativer Grenzziehung, wie ich es im einleitenden Kapitel dieses Buches beschrieben habe, so entsteht schnell der Eindruck, es handele sich dabei um eine gänzlich neue Erscheinung. Sicherlich hat der „Mediatisierungsschub“ (Hepp und Krotz, 2012, S. 10; Krotz, 2015, S. 129 f.) der Digitalisierung unmittelbar dazu beigetragen, dass die Medienumgebung von Menschen in den vergangenen Jahren um Einiges vielgestaltiger geworden ist, etwa wenn wir an Medientechnologien wie das WWW oder das Smartphone denken. Beschäftigen wir uns allerdings aus einer theoretischen Perspektive mit dem Phänomen der kommunikativen Grenzziehung, zeigt sich ein gänzlich anderes Bild.
Cindy Roitsch
Kapitel 3. Zwischen Widerstand und psychologischen Barrieren: Empirische Perspektiven auf das Phänomen kommunikativer Grenzziehung
Zusammenfassung
Neben den im vorherigen Kapitel dargestellten Theorien und Ansätzen der Kommunikations- und Medienwissenschaft haben verschiedene Studien aus unterschiedlichen Blickwinkeln immer wieder das Phänomen kommunikativer Grenzziehung thematisiert. Den Forschungsstand zu den Herausforderungen und Praktiken kommunikativer Grenzziehung überblickend lässt sich jedoch bislang weder von einem Forschungsfeld, noch von einem systematischen bzw. einheitlichen Zugang zum Phänomen kommunikativer Grenzziehung sprechen. Vielmehr handelt es sich um disparate Perspektiven und Befunde, die den hier untersuchten Gegenstand der kommunikativen Grenzziehung zwar in differenzierter Weise greifbar machen.
Cindy Roitsch
Kapitel 4. Die Abgrenzung von Sinn- und Handlungsbereichen: Eine theoretische Konzeption kommunikativer Grenzziehung
Zusammenfassung
Wie bereits in der Einleitung zu dieser Studie kurz angerissen, verstehe ich unter kommunikativer Grenzziehung die medienbezogene Praxis des Abgrenzens unterschiedlicher Sinn- und Handlungsbereiche im mediatisierten Alltag von Menschen. Führt man die Überlegungen zur bisherigen Untersuchung des Phänomens kommunikativer Grenzziehung bis zu diesem Punkt zusammen, zeigt sich jedoch, dass die Bedeutung kommunikativer Grenzziehung als Herausforderung wie als Praktik im Alltag von Menschen in der Kommunikations- und Medienwissenschaft bislang nicht systematisch erfolgt ist. Mit Blick auf die im vorherigen Kapitel dargestellten Forschungsdesiderate konnte ich aufzeigen, dass die Herausforderungen wie auch die Praktiken kommunikativer Grenzziehung somit nicht nur einer neuen theoretischen wie konzeptuellen Rahmung, sondern zudem einer vertieften und systematischen Analyse bedürfen.
Cindy Roitsch

Herausforderungen und Praktiken kommunikativer Grenzziehung

Frontmatter
Kapitel 5. Forschungsdesign und Methodik
Zusammenfassung
Bis zu diesem Punkt hat sich die vorliegende Forschungsarbeit mit der Frage auseinandergesetzt, wie das Phänomen kommunikativer Grenzziehung bislang in der Kommunikations- und Medienwissenschaft untersucht worden ist und welche Rolle aktuelle Entwicklungen im Kontext des Wandels von Medien, insbesondere aber die mediale Entgrenzung von Sinn- und Handlungsbereichen, für die theoretische Modellierung eines Konzeptes kommunikativer Grenzziehung spielen. In diesem Zusammenhang habe ich im vorherigen Kapitel dieses Buches ein Konzept kommunikativer Grenzziehung entwickelt, welches diese als medienbezogene Praxis des Abgrenzens unterschiedlicher Sinn- und Handlungsbereiche im mediatisierten Alltag junger Menschen fasst. Nun geht es daran, die in dieser Studie im Mittelpunkt stehenden Praktiken der kommunikativen Grenzziehung junger Menschen konkret zu untersuchen.
Cindy Roitsch
Kapitel 6. Beschleunigung: Herausforderungen und Praktiken kommunikativer Grenzziehung
Zusammenfassung
Als eine erste Dimension der Herausforderungen und Praktiken kommunikativer Grenzziehung lässt sich auf Basis des analysierten Datenmaterials die Beschleunigung identifizieren. Als Beschleunigung verstehe ich die zunehmende zeitliche Verdichtung von Handeln im Kontext medienvermittelter Kommunikation. Diese geht mit einem veränderten Erleben von zeitlicher Taktung in den Sinn- und Handlungsbereichen einher.
Cindy Roitsch
Kapitel 7. Mittelbarkeit: Herausforderungen und Praktiken kommunikativer Grenzziehung
Zusammenfassung
Neben den oben beschriebenen Herausforderungen im Zusammenhang mit Beschleunigung thematisieren die befragten jungen Menschen auch solche Herausforderungen im Hinblick auf ihre Medienumgebung, wie sie mit Mittelbarkeit einhergehen. Damit stellt Mittelbarkeit eine zweite Dimension der Praktiken kommunikativer Grenzziehung dar. Als Mittelbarkeit verstehe ich die zunehmende räumliche Erstreckung von Handeln im Kontext medienvermittelter Kommunikation.
Cindy Roitsch
Kapitel 8. Differenzierung: Herausforderungen und Praktiken kommunikativer Grenzziehung
Zusammenfassung
Nachdem ich in den vorausgegangenen Kapiteln mit den Dimensionen der Beschleunigung und der Mittelbarkeit auf die zeitliche Taktung bzw. räumliche Erstreckung der Sinn- und Handlungsbereiche junger Menschen und die darauf bezogenen Herausforderungen wie Praktiken eingegangen bin, konzentriere ich mich in diesem Abschnitt des Buches auf eine dritte Dimension kommunikativer Grenzziehung: die Differenzierung. Als Differenzierung fasse ich die zunehmende Komplexität von Handeln im Kontext medienvermittelter Kommunikation.
Cindy Roitsch
Kapitel 9. Die Bewältigung der vielgestaltigen Medienumgebung
Zusammenfassung
In den vorangegangenen Kapiteln dieses Buches habe ich mich auf verschiedenste Weise mit dem Phänomen kommunikativer Grenzziehung junger Menschen beschäftigt. Zwei Fragen waren dabei von zentraler Bedeutung: Einerseits galt es, die Frage danach zu beantworten, welche Herausforderungen die hier befragten jungen Menschen in Bezug auf ihre Medienumgebung wahrnehmen. Andererseits ging es mir darum, herauszuarbeiten, welche Praktiken der kommunikativen Grenzziehung die Frauen und Männer in Bezug auf diese Herausforderungen entwickelt haben, um sie zu bewältigen.
Cindy Roitsch
Backmatter
Metadaten
Titel
Kommunikative Grenzziehung
verfasst von
Cindy Roitsch
Copyright-Jahr
2020
Electronic ISBN
978-3-658-28430-5
Print ISBN
978-3-658-28429-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-28430-5