1983 | OriginalPaper | Buchkapitel
Konstituierung geschlechtsspezifischer Identität im bürgerlichen Roman
verfasst von : Elke Kiltz, Heidrun Harlander
Erschienen in: Einführung in die deutsche Literatur des 18. Jahrhunderts
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Im Vorbericht zu seinem
Versuch über den Roman
läßt Friedrich von Blankenburg 1774 einen Romanübersetzer und -Schreiber fragen, was von einer Schrift zu erwarten sei,
„in welcher gewöhnlich die Heldin ein tugendhaft Frauenzimmer ist, das der Verfasser durch allerhand Gefährlichkeiten zu Wasser und zu Land herum führt, tausend Versuchungen, zuweilen gar gewaltthätigen Unternehmungen aussetzt, und am Ende durch diese oder jene Peripetie krönt? Das Mägdchen muß Schiffbruch leiden, um zur Sclavinn gemacht zu werden; ihre Tugend wird auf die Probe gesetzt, entweder von einem Bassa oder Thersander, oder einem jungen Liebesritter in Paris, London, oder wo es ist. — Die Romanen aller Nationen scheinen dies mit einander gemein zu haben: — daß Männer ihre Zeit, ihre Ruhe, ihre höhere Bestimmung, zuweilen ihre Gesundheit, oder so gar das Leben dem anderen Geschlechte aufopfern”
1
, — um die Heldin aus den oben genannten ‚Gefährlichkeiten’ für sich zu retten.