1992 | OriginalPaper | Buchkapitel
Kontinuitäten und Brüche im bevölkerungswissenschaftlichen und bevölkerungspolitischen Denken in Deutschland während der letzten zwei Jahrhunderte
verfasst von : Peter Marschalck
Erschienen in: Acta Demographica 1992
Verlag: Physica-Verlag HD
Enthalten in: Professional Book Archive
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Als Grundlage einer Standortbestimmung der deutschen Bevölkerungswissenschaft sind Rückblicke unabdingbar, eine weitergehende historische Perspektive kommt dagegen eher in den Geruch, akademische Spielerei — Dogmengeschichte — zu sein, die nun einmal zum Studium einer wissenschaftlichen Disziplin gehört, auf die man aber im allgemeinen gern verzichtet. Es mag deshalb geboten erscheinen, sich eines berühmten Gewährsmanns zu versichern, der geschrieben hat, daß “das allein... ein lohnendes literarisches Thema scheint, die Zeitbestimmtheit... der (jeweiligen) Bevölkerungslehre herauszuarbeiten und damit die geistesgeschichtliche Verwurzelung der in der Geschichte der Bevölkerungslehre vorkommenden Denkfehler herauszuarbeiten.” (Mackenroth 1953, 300). Mackenroth selbst hat das — wie vor ihm ausführlicher Mombert (1929) und kürzer Ungern-Sternberg/Schubnell (1950) — mit Eifer betrieben, und über die Denkfehler der Vordenker unserer Disziplin müßten wir eigentlich gut unterrichtet sein, wenn nicht das Aufdecken von Denkfehlern selbst ‘zeitbestimmt’, von einem Zeitgeist, einer Denkmode geprägt wäre und somit selbst mit Denkfehlern behaftet sein könnte, die erst in der Zukunft als solche erkannt würden.