Zusammenfassung
Die Wahl eines geeigneten Kraftwerkssystems in Abhängigkeit der Charakteristika der Ressource ist ein Schlüssel für
eine effiziente geothermische Stromerzeugung. Im Fall von Hochenthalpie‐Lagerstätten ist es möglich, das Thermalwasser
direkt als Arbeitsmedium zu nutzen. So kann entweder gesättigter Dampf unmittelbar in der Turbine entspannt und genutzt
werden oder im Fall eines geförderten Zwei‐Phasen‐Gemisches durch den Einsatz von Flash‐Prozessen. Für
Niederenthalpie‐Lagerstätten mit Thermalwassertemperaturen unter 200 °C, wie sie in Deutschland vorliegen, bedarf es binärer
Kraftwerke. Hierbei handelt es sich um geschlossene Sekundärprozesse, auf die die thermische Energie des Thermalwassers
übertragen wird. Als Kraftwerkstechnologien stehen der Organic Rankine Cycle (ORC) und der Kalina Cycle (KC) zur
Verfügung. Diese Prozesse unterscheiden sich sowohl in der Prozessführung als auch in der Wahl des Arbeitsmediums. Neben den
bereits umgesetzten Standardkonzepten existiert eine Vielzahl von Optimierungsansätzen, welche unter Berücksichtigung der
geologischen Randbedingungen, zu einer signifikanten Effizienzsteigerung führen können.