2003 | OriginalPaper | Buchkapitel
Kriege im Nahen und Mittleren Osten
verfasst von : Dietrich Jung, Klaus Schlichte, Jens Siegelberg
Erschienen in: Kriege in der Weltgesellschaft
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Aus europäischem Blickwinkel wird die politische Lage im Nahen und Mittleren Osten gerne mit der Metapher vom „Pulverfaß“ umschrieben. Eine Umschreibung, die angesichts von 48 Kriegen, die seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges in der Region geführt wurden, durchaus gerechtfertigt erscheint. Gemessen an Fläche und Bevölkerungszahl hat die Region überdurchschnittlich häufig eine kriegerische Eskalation ihrer Konflikte zu verzeichnen. Nach den statistischen Untersuchungen der AKUF waren im Jahre 2001 sechs Kriege im Nahen und Mittleren Osten zu registrieren und besonders der von den USA angeführte „AntiTerror-Krieg“ hat den Mittleren Osten wieder ins Zentrum internationaler Bedrohungsszenarien gerückt.1 Es ist daher nicht weiter verwunderlich, daß viele Beobachter den gewaltsamen Austrag von Konflikten in der Region für endemisch halten. Sie neigen dazu, daß Bild einer Region zu zeichnen, in der Auseinandersetzungen um knappe Ressourcen geradezu zwangsläufig zu Kriegen führen, in denen die Bevölkerung mit irrationalen Motiven zum gewaltsamen Konfliktaustrag bewegt werden (vgl. Mandelbaum 1999).