2003 | OriginalPaper | Buchkapitel
Kultur, Kommunikation und Artikulation. Cultural Studies als generativer Diskurs
verfasst von : Rainer Winter
Erschienen in: Kulturwissenschaft als Kommunikationswissenschaft
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Die Verbindungen und Gemeinsamkeiten zwischen Kultur- und Kommunikationswissenschaft aufzuzeigen, stellt im deutschen Sprachraum eine relativ neue und für viele ungewohnte Perspektive dar. Sie problematisiert das bisherige Selbstverständnis der Kommunikationswissenschaft, indem sie deren primäre Ausrichtung an naturwissenschaftlichen Modellen und Annahmen in Frage stellt und zu einer Auseinandersetzung mit konstruktionistischen und poststrukturalistischen Positionen einlädt, die im englischen Sprachraum bereits fest institutionalisiert sind. In deren Sichtweise entstehen kulturelle Bedeutungen durch den kommunikativen Austausch zwischen Menschen. Die Welt, einschließlich der Kultur, ist nicht objektiv gegeben, sondern wird sozial konstruiert. Die Sprache gewinnt ihre Bedeutungen durch ihren sozialen Gebrauch in Interaktionen. Auch unser Selbst konstituiert sich in den Beziehungen und Praktiken, in die wir eingebunden sind. Damit verknüpft, ergeben sich für die Wissenschaft neue Möglichkeiten. Zunehmend befreit von der Aufgabe, die Welt zu beschreiben und zu erklären, wie sie ist, weil der Natur kein Spiegel vorgehalten werden kann (vgl. Rorty 1981), werden neue Methoden erprobt, die zu alternativen Verständnissen führen (vgl. Rorty 1989; Gergen 1994; Denzin/Lincoln 2000). Die neuen Ansätze berücksichtigen, dass sie die Welt, die sie erforschen, mit hervorbringen.