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1993 | OriginalPaper | Buchkapitel

Kulturelle Kristallisation, post-histoire und Postmoderne

verfasst von : Johannes Weiß

Erschienen in: Vernunft und Vernichtung

Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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Wer in den vergangenen Jahren die Diskussion über die „Postmoderne“ verfolgt hat, wird des öfteren, wenn nicht unablässig, das Gefühl gehabt haben, Altbekanntes — in mehr oder minder neuem Sprachgewande oder in neuer Beleuchtung — zu hören oder zu lesen. Sofern er sich gelegentlich mit dem Werk Arnold Gehlens beschäftigt hat, werden zu den sich aufdrängenden Erinnerungen mit Sicherheit die Überlegungen dieses Philosophen und Soziologen über kulturelle Kristallisation und post-histoire gehören. Der Tatbestand, daß eine der Abhandlungen Gehlens (Über kulturelle Kristallisation) jetzt in eine repräsentative und, nach Meinung des Herausgebers Wolfgang Welsch, durchgehend „hochkarätige“ Textsammlung aufgenommen wurde, wird ihn deshalb als solcher nicht überraschen. Allerdings wird es ihn irritieren, daß Gehlen durch diese Aufnahme in eine repräsentative Sammlung für eine Diskussion vereinnahmt wird, deren Prämissen er (Gehlen) glaubte hinter sich gelassen zu haben. Ganz ohne Frage hätte Gehlen ja diese Diskussion wenigstens zu großen Teilen der heftig bewegten Oberfläche der Spätkultur zugerechnet, und so hat diese Eingliederung in den Kreis eminenter Postmoderne-Theoretiker durchaus etwas von einer — am Ende typisch postmodernen — Neutralisierung an sich.

Metadaten
Titel
Kulturelle Kristallisation, post-histoire und Postmoderne
verfasst von
Johannes Weiß
Copyright-Jahr
1993
Verlag
VS Verlag für Sozialwissenschaften
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-94241-8_13