Skip to main content

2008 | Buch

Kundenwertorientierte Unternehmenssteuerung

Voraussetzungen, Aufgaben, Werttreiberanalysen

insite
SUCHEN

Über dieses Buch

Controller haben ihre Wurzeln in der finanziellen Steuerung des Unternehmens. Dabei nehmen sie traditionell eine interne Perspektive ein. Gleiches gilt für das Controlling. Das Thema Marketing-Controlling wird zwar seit einigen Jahren angesprochen (vgl. an meinem Lehrstuhl etwa die Dissertation von Florissen); dennoch sind die erarbeiteten Lösungen bislang in der Breite nicht überzeugend und häufig nicht auf die spezifischen Bedingungen von Marketing und Vertrieb ausgerichtet. Hier gilt es, mit weit unsichereren Daten und Zusammenhängen umzugehen als im durch Technologie bestimmten Produktionsbereich. Es verwundert deshalb nicht, dass zwischen Controllern einerseits und Marketing- und Vertriebverantwortlichen andererseits ein häufig konstatiertes Kommunikations- und Verständnisdefizit besteht. Die Arbeit von Lissautzki ist als ein Beitrag gedacht, dieses Defizit zu verringern. Die Arbeit schlägt die Brücke von einer kundenbezogenen Betrachtung, wie sie im Marketing und insbesondere im Vertrieb üblich ist, zu einer Wertbetrachtung, die die Unternehmenssteuerung prägt. Sie nimmt die Vielzahl von neueren Erkenntnissen zur erfolgswirtschaftlichen Bedeutung einzelner Kunden auf, die in der Marketing- Wissenschaft erarbeitet wurde, und fügt sie in ein Konzept einer auf den Kundenwert bezogenen Steuerung ein. Damit betritt die Arbeit Neuland. Als ein wichtiges Ergebnis sei die Operationalisierung der einzelnen unterschiedenen Treiber des Kundenwerts hervorgehoben. Die Werttreiber werden der Art nach aus der bestehenden Literatur abgeleitet, allerdings auch umdefiniert oder neu festgelegt.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einführung
Auszug
Die Frage, wie Kundenbeziehungen aus Unternehmenssicht bestmöglich zu gestalten sind, stellt sich nicht nur in einer Vielzahl aktueller theoretischer Arbeiten, sondern auch verstärkt in der Unternehmenspraxis. In vielen Märkten scheint Kundenmanagement gegenüber dem klassischen Produktmanagement an Relevanz zu gewinnen. Das Zusammenspiel mehrerer Entwicklungen hat zur Umorientierung vom primären Produktfokus hin zum Blick auf die Dimension „Kunde“ und seine Wertbeiträge beigetragen:
2. Grundlagen
Auszug
Steuerung und Führung sind zwei „schillernde“ Begriffe, deren inhaltliche Bandbreite bei tiefergehender Recherche der betriebswirtschaftlichen Literatur eher noch zunimmt, als dass sich ein klareres Verständnis ableiten ließe.27 Deswegen werden im Folgenden die für diese Arbeit am besten geeigneten Erklärungsansätze ausgewählt.
3. Erfolgsvoraussetzungen einer kundenwertorientierten Unternehmenssteuerung
Auszug
Nicht unter allen Umständen ist die primäre Ausrichtung der Unternehmenssteuerung am Kundenwert sinnvoll. Deswegen gilt es, in diesem Abschnitt die wesentlichen Voraussetzungen für einen erfolgreichen Einsatz zu identifizieren.
4. Konzeption eines kundenwertorientierten Steuerungsprozesses
Auszug
Nahezu alle gängigen Managementprozesse bauen auf dem gleichen Grundmuster auf. Die grundlegendste Strukturierung besteht aus zwei Stufen, der Willensbildung und der Willensdurchsetzung.171 Wichtigste Bestandteile der Willensbildung sind Zielformulierung und Planung. Hierauf aufbauend liegen die Hauptaufgaben in der Willensdurchsetzung in allen Maßnahmen, die erforderlich sind, die in der Willensbildung festgelegten Alternativen umzusetzen (z.B. Steuerung durch Zielsysteme, Schaffung von Verantwortlichkeiten und Kontrolle der Ergebnisse).172
5. Werttreiberbasierte Kundenanalysen
Auszug
Wie bereits in Kap. 2.3 angemerkt, ist ein in Abhängigkeit vom jeweiligen Anwendungsbereich unterschiedliches Kundenwertverständnis vorteilhaft. Damit ist jedoch nicht gemeint, dass widersprüchliche Begriffsverständnisse genutzt werden sollten. Vielmehr geht es darum, bei den differierenden Arbeitsdefinitionen immer die logische Verbindung zum Customer-Lifetime-Value (CLV) und Customer Equity als langfristig zu maximierende Größen aufrechtzuerhalten.
6. Kundenwertbestimmung unter Berücksichtigung von Unsicherheit und Risiko
Auszug
Zwei Konstrukte bilden den konzeptionellen Rahmen für den nun folgenden Aufbau eines Werttreibersystems und der damit einhergehenden Operationalisierung. Das erste Konstrukt bezieht sich auf die Zielfunktion. Bei Einzelkundenanalysen steht der Customer-Lifetime-Value im Mittelpunkt. Stellen Kundenanzahl oder-struktur nicht fest vorgegebene, sondern beeinflussbare Größen dar, sind Kundensegmentwerte (segmentspezifische Customer Equities) und der Kundengesamtwert (Customer Equity) die relevanten Zielgrößen.361 Beide ergeben sich aus der Summe der Einzelkundenwerte eines Unternehmens.
7. Kundenverbundeffekte
Auszug
Grundlage für die in den vorangegangenen Kapiteln beschriebene Bestimmung von Einzelkundenwerten sind feststehende Annahmen über die Größe des Kundenstamms, dessen Zusammensetzung und die zukünftige Entwicklung dieser beiden Aspekte.
8. Abschlussbetrachtung
Auszug
In Kap. 3 hat sich gezeigt, dass die Einführung und Anwendung einer kundenwertorientierten Steuerung nur unter bestimmten Bedingungen erfolgversprechend ist. Liegen diese Voraussetzungen auf Marktseite und im Unternehmen nicht vor, ist die kundenwertorientierte Steuerung grundsätzlich wenig sinnvoll. Erfolgversprechend ist ihr Einsatz hiernach nur, wenn Kunden sowohl einen relevanten, wenn nicht gar den dominierenden Engpass bilden und auch ausreichend heterogen hinsichtlich ihrer Wertbeiträge sind. Auf Unternehmensseite muss erstens die Wertorientierung als Maxime der Unternehmensführung gelten, zweitens sollten sich Kundeninformationen auch erheben und auswerten lassen, und drittens müssen die Ausprägungen der Kundenwerttreiber innerhalb der Zielgruppen ausreichend variieren.
9. Literaturverzeichnis
Metadaten
Titel
Kundenwertorientierte Unternehmenssteuerung
verfasst von
Marius Lissautzki
Copyright-Jahr
2008
Verlag
DUV
Electronic ISBN
978-3-8350-5473-8
Print ISBN
978-3-8350-0707-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8350-5473-8