2002 | OriginalPaper | Buchkapitel
Länderspezifische Bedingungen für institutionelle Innovation
verfasst von : Katharina Inhetveen
Erschienen in: Institutionelle Innovation in politischen Parteien
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Hohe Institutionalisierung ist in der hier zugrundegelegten theoretischen Perspektive eng mit Selbstverständlichkeit verknüpft. Handelnde empfinden institutionalisierte Handlungsmuster als „normal“ oder „natürlich“. Um sie zu reproduzieren, ist kein strategisches Handeln und damit auch keine explizite Thematisierung nötig. Wie Jepperson (1991: 147, 160) betont, geht Selbstverständlichkeit nicht notwendigerweise damit einher, dass etwas unbewusst ist oder nicht bedacht wird. Es gibt Handlungsmuster, die bewusst und gleichzeitig selbstverständlich sind. Wenn allerdings Handlungsmuster bestehen, ohne dass sie thematisiert werden beziehungsweise bewusst sind, deutet das auf ihre Selbstverständlichkeit hin. Je schwächer dagegen ein Handlungsmuster institutionalisiert ist, desto mehr hängt seine Reproduktion von expliziten Begründungen und damit Thematisierung ab (vgl. Nedelmann 1995: 17f., 20). Wird ein Handlungsmuster vollzogen, aber nicht thematisiert, lässt dies auf hohe Institutionalisierung schließen. Um von der Thematisierung eines Handlungsmusters auf seine schwache Institutionalisierung schließen zu können, sind dagegen weitere Indikatoren nötig.