2018 | OriginalPaper | Buchkapitel
Längsschnittliche Datenstrukturen als Evaluationsinstrument der Validität retrospektiver Angaben
Erinnerungseffekte bei retrospektiven Arbeitslosigkeitsangaben
verfasst von : Frederike Esche, Jürgen Schupp
Erschienen in: Lebensbedingungen in Deutschland in der Längsschnittperspektive
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Neben den einschlägigen Vorteilen, wie z. B. der Analyse von Veränderungen auf individueller Ebene oder der Identifizierung kausaler Zusammenhänge, eröffnen Panelstudien einzigartige Möglichkeiten zur Überprüfung der Gütekriterien Reliabilität und Validität und somit zur Erforschung von Messfehlern. Auf Basis des SOEP (1984-2014) wird im vorliegenden Beitrag der Frage nachgegangen, inwieweit befragungszeitpunktbezogene und (ein Jahr) später erhobene retrospektive Arbeitslosigkeitsangaben der Befragten übereinstimmen und worauf mögliche Inkonsistenzen zurückzuführen sind. Obgleich bei einem nicht unbeachtlichen Anteil der Befragten die Arbeitslosigkeitsangaben voneinander abweichen, treten diese Inkonsistenzen in erster Linie bei Personen auf, bei denen die Arbeitslosigkeit an spezifische Übergänge (z. B. Schule/Ausbildung/Erwerbstätigkeit, Erwerbswechsel) gekoppelt ist und die Arbeitslosigkeitsmeldung daher vermutlich in erster Linie aus versicherungstechnischen Gründen erfolgt. Weichen befragungszeitpunktbezogene und retrospektiv erhobene Daten voneinander ab, sollte dies nicht ausschließlich als Qualitätsproblem retrospektiver Erhebungen gewertet werden. Vielmehr liefern diese Inkonsistenzen einen weiteren Erkenntnisgewinn zur Einschätzung und Bewertung prospektiver Daten.