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Erschienen in:
Leben mit maschineller Intelligenz Kapitel lesen Erstes Kapitel lesen

2020 | OriginalPaper | Buchkapitel

4. Lebensqualität

verfasst von : Hubert Österle

Erschienen in: Life Engineering

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Wissenschaftler, Vertreter der Informationstechnikunternehmen und Politiker erkennen zunehmend die Chancen und Gefahren der maschinellen Intelligenz für die Lebensqualität der Menschen. Sie fordern daher immer wieder den Einsatz der Technologie zum Wohle der Menschen – sagen aber nicht, was das Wohl der Menschen ausmacht. Selbst die Glücksforschung liefert kaum Anhaltspunkte für einen wünschenswerten Einsatz der Technologie. Die rasch wachsenden Datenbestände enthalten zunehmend Indikatoren für das Wohlbefinden der Menschen, so dass Datensammlungen und Mustererkennung die Lebensqualität mehr und mehr objektiv messbar machen. Auch wenn unser Wissen über die Nutzung der maschinellen Intelligenz zum Wohle der Menschen noch sehr bescheiden ist, wäre es in Anbetracht der gewaltigen Veränderungen grob fahrlässig, die erkannten Zusammenhänge nicht zum Wohle der Menschheit zu nutzen.

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Fußnoten
1
Nur besonders wichtige Wahrnehmungen wie z. B. ein Gesicht werden zusätzlich gespeichert.
 
2
Damasio bezieht die Homöostase auf Hirn und Körper, auf ein Kontinuum von Körper und Nervensystem [12]. Ich beschränke mich im Folgenden auf Regelmechanismen, die das Hirn involvieren. Die Mechanismen gelten aber auch für das periphere Nervensystem und physiologische Prozesse.
 
3
Homöostase steht hier nicht nur für einen physiologischen Vorgang, sondern für den generellen Steuerungsmechanismus des offenen, dynamischen Systems Mensch.
 
4
Überlege emotionslos: Was ist der Unterschied zwischen einer menschlichen Intelligenz ohne Körper und einer maschinellen Intelligenz? Gilt das auch, wenn die Intelligenz durch einen Download des Geistes auf eine Maschine entstanden ist? Welche Bedürfnisse hat eine körperlose Intelligenz? Hindern uns unsere Bedürfnisse der Selbst- und Arterhaltung, diese Fragen rational zu beantworten?
 
5
Beethoven schrieb schon um 1800 in einem Brief an Erzherzog Rudolph „Allein, allein Freiheit, Weitergehen ist in der Kunstwelt, wie in der ganzen großen Schöpfung Zweck.“
 
6
Da Muster in mehreren Klassen oder Aggregaten verwendet werden, ist es korrekter, nicht wie Kurzweil von Hierarchien, sondern von Netzwerken von Mustern zu sprechen.
 
7
Die Interpretation dieses wie vieler anderer Beispiele erscheint trivial und unfundiert. Verwirf sie nur dann, wenn du eine bessere Erklärung hast!
 
8
Diese Aussage dürfte bei dir auf heftigen Widerspruch stoßen, wenn du mit derartigen Werten sozialisiert worden bist. Artikuliere und begründe deinen Widerspruch auf lifeengineering.ch, um zu einer tragfähigeren Zielsetzung für das Life Engineering zu kommen. Emotional tue auch ich mich schwer mit meiner Aussage.
 
9
Der OECD-Report zum Leben in der digitalen Welt [10, S. 92] unterscheidet Life Satisfaction, Affect und Eudaimonia. Es wird jedoch nicht klar, wodurch sich die Zufriedenheit mit dem Leben und die Eudaimonia unterscheiden. Die Quelle, auf die sich die Definition von Eudaimonia bezieht, enthält weder den Begriff Eudaimonia noch den Begriff Life Satisfaction. Ich verwende daher die in der übrigen Literatur übliche Differenzierung von Hedonia und Eudaimonia. Möglicherweise ist die Dreiteilung des OECD-Reports den Mechanismen der Gremienarbeit geschuldet, die häufig mehr auf Sammlung denn auf Verdichtung basieren. Der erwähnte Report ist ansonsten eine wertvolle Sammlung von Studien zum Zusammenhang von Lebensqualität und Digitalisierung.
 
10
Ein Versuch zur Differenzierung von Hedonia und Eudaimonia, so schwach und unscharf wie der Begriff Eudaimonia heute ist.
 
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Metadaten
Titel
Lebensqualität
verfasst von
Hubert Österle
Copyright-Jahr
2020
Buch
Life Engineering

Print ISBN: 978-3-658-28334-6

Electronic ISBN: 978-3-658-28335-3

Copyright-Jahr: 2020

DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-28335-3_4

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