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1991 | Buch | 2. Auflage

Lehrbuch der Sozialpolitik

verfasst von: Prof. Dr. Heinz Lampert

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Dieses Buch bietet Studierenden an Universitäten, Fachhochschulen und Fachschulen sowie Praktikern einen kompetenten Überblick über das Gebiet der Sozialpolitik. Nach einer knapp gefaßten Darstellung der wissenschaftsprogrammatischen Grundlagen der Sozialpolitiklehre werden im ersten Teil die Grundzüge der Geschichte der deutschen Sozialpolitik behandelt. Hier werden die Charakteristika der verschiedenen Epochen, die Entwicklungstendenzen, die Determinanten, die Hauptergebnisse der sozialpolitischen Entwicklung und die Grundzüge einer Theorie der Sozialpolitik herausgearbeitet. In einem zweiten Teil werden die Bereiche staatlicher Sozialpolitik nach Zielen, Instrumenten, Wirkungen und Hauptproblemen systematisch dargestellt. Durch zahlreiche Tabellen, grafische Darstellungen, Übersichten, Schaubilder und gezielte Literaturhinweise sowie ein ausführliches Sachregister trägt das Buch ebenso wie durch den Aufbau und die Verständlichkeit der Sprache didaktischen Erfordernissen Rechnung. Ziel des Buches ist es, eine auf das Wesentliche konzentrierte Einführung in Praxis und Theorie der Sozialpolitik zu geben. Gegenüber der ersten Auflage sind die gesetzlichen Grundlagen der Sozialpolitik und die statistischen Angaben aktualisiert sowie die neuere Literatur berücksichtigt worden. Ferner ist die Darstellung der Geschichte der Sozialpolitik um die Grundzüge der Sozialpolitik in der ehemaligen DDR ergänzt und die Darstellung der theoretischen Grundlagen der Sozialpolitik erweitert worden.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Einführung Wissenschaftstheoretische, wissenschaftsprogrammatische und wissenschaftssystematische Grundlegung

Einführung Wissenschaftstheoretische, wissenschaftsprogrammatische und wissenschaftssystematische Grundlegung
Zusammenfassung
Unter Sozialpolitik werden häufig in erster Linie staatliche Maßnahmen verstanden, die der Sicherung des Einkommens von Arbeitnehmern und ihrer Familien im Falle einer Krankheit, der vorzeitigen Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit durch Unfall oder Invalidität, im Alter, beim Tod des Ernährers oder im Falle der Arbeitslosigkeit dienen. Die Sicherung der Existenz bei fehlenden Möglichkeiten oder Fähigkeiten zum Erwerb ausreichenden Arbeitseinkommens, die vor allem der Sozialversicherung obliegt, ist jedoch nur ein Teilbereich staatlicher Sozialpolitik, wenngleich -gemessen am Gewicht der Einkommensleistungen — der größte und von seinen Aufgaben her ein zentraler Bereich. Zur staatlichen Sozialpolitik gehören auch die Arbeitnehmerschutzpolitik, die Arbeitsmarktpolitik, die Ausgestaltung der Betriebs- und Unternehmensverfassung, die Wohnungs-, Familien- und Bildungspolitik, die Politik der Einkommens- und Vermögensumverteilung, die Jugendhilfe-, die Altenhilfe-, die Sozialhilfepolitik und die mittelstandsorientierte Sozialpolitik.
Heinz Lampert

Geschichte der deutschen staatlichen Sozialpolitik

Frontmatter
I. Kapitel. Die Arbeiterfrage des 19. Jahrhunderts als auslösende Ursache neuzeitlicher staatlicher Sozialpolitik
Zusammenfassung
Die Arbeiterfrage des 19. Jh. läßt sich vereinfacht umschreiben als die soziale und sozialpolitische Problematik, die sich aus den wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftlichen Lebensumständen der in Deutschland im 19. Jh. entstehenden Schicht der Industriearbeiter ergab.
Heinz Lampert
II. Kapitel. Triebkräfte der sozialen und sozialpolitischen Entwicklung
Zusammenfassung
Im Rahmen eines Lehrbuches der Sozialpolitik muß eine Darstellung der zahlreichen Triebkräfte sozialer und sozialpolitischer Entwicklung unvollständig bleiben. Eine exakte und abgesicherte Beurteilung des Gewichtes einzelner Triebkräfte ist unmöglich. Die Darstellung kann und soll aber einen Überblick geben, welche Kräfte die deutsche Sozialpolitik anregten, beeinflußten, entwickelten und welche Konzepte, Ideen und Zielsetzungen eine Rolle spielten.
Heinz Lampert
III. Kapitel. Geschichte der sozialpolitischen Gesetzgebung in Deutschland
Zusammenfassung
Eine Darstellung der Grundzüge sozialpolitischer Gesetzgebung vermittelt erstens Einblick in die sozialen Zustände, die sozialpolitisch verändert oder beseitigt werden sollten, läßt zweitens Entwicklungslinien und Konzeptionen der Sozialpolitik erkennen und bereitet drittens durch die Vermittlung von Einblicken in wesentliche Ziele, Bereiche und Instrumente der Sozialpolitik eine systematische Darstellung der Bereiche sozialpolitischen Handelns vor. In einer solchen Darstellung sind nicht nur Sozialgesetze, sondern auch sozialpolitisch relevante Gesetze zu berücksichtigen, die- wie z.B. das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen — zwar nicht primär die Lösung sozialpolitischer Probleme zum Ziele haben, aber doch ihrer sozialpolitischen Wirkungen wegen bedeutsam sind.
Heinz Lampert
IV. Kapitel. Entwicklungstendenzen und Hauptergebnisse staatlicher Sozialpolitik
Zusammenfassung
Die Darstellung der Ursachen der Sozialpolitik, der Triebkräfte der Entwicklung und der Geschichte der sozialpolitischen Gesetzgebung hat bereits gewisse Entwicklungstendenzen und Ergebnisse der Politik erkennen lassen. Dennoch empfiehlt es sich, abschließend zum historischen Teil Entwicklungstendenzen und Hauptergebnisse zusammenfassend darzustellen und anschließend nach den Bestimmungsgründen der staatlichen Sozialpolitik zu fragen.
Heinz Lampert
V. Kapitel. Grundzüge einer Theorie staatlicher Sozialpolitik
Zusammenfassung
In der Einfuhrung wurden die Aufgaben der Wissenschaft von der Sozialpolitik bereits dargestellt (vgl. S. 6 ff.). In diesem Kapitel sollen aus diesem Aufgabenkomplex zwei Fragestellungen herausgegriffen und mit Hilfe der theoretischen Analyse zu beantworten versucht werden:
1.
wodurch wurde und wird Sozialpolitik notwendig (Theorie der Entstehungsbedingungen staatlicher Sozialpolitik);
 
2.
wodurch wird die Entwicklung der Sozialpolitik in einer Gesellschaft bestimmt (Theorie der Entwicklungsbedingungen).
 
Heinz Lampert

Systematische Darstellung der Bereiche sozialpolitischen Handelns

Frontmatter
VI. Kapitel. Der Arbeitnehmerschutz
Zusammenfassung
Die Begriffe Arbeitsschutz, Arbeiterschutz und Arbeitnehmerschutz werden synonym verwendet. Da nicht die Arbeit und nicht nur die Arbeiter, sondern alle Arbeitnehmer geschützt werden, ist nur die Bezeichnung Arbeitnehmerschutz exakt.
Heinz Lampert
VII. Kapitel. Das System der sozialen Sicherung
Zusammenfassung
Unter dem System der sozialen Sicherung i.e.S. versteht man die Summe aller Einrichtungen und Maßnahmen, die das Ziel haben, die Bürger gegen die Risiken zu schützen, die verbunden sind
a)
mit dem vorübergehenden oder dauernden, durch Krankheit, Unfall, Alter oder Arbeitslosigkeit bedingten Verlust von Arbeitseinkommen,
 
b)
mit dem Tod des Ernährers (Ehepartner oder Eltern) und
 
c)
mit unplanmäßigen Ausgaben im Falle von Krankheit, Unfall oder Tod.
 
Heinz Lampert
VIII. Kapitel. Arbeitsmarktpolitik
Zusammenfassung
Die Arbeitsmarktpolitik umfaßt die Arbeitsmarktausgleichspolitik, die Arbeitsmarktordnungspolitik und die Vollbeschäftigungspolitik.
Heinz Lampert
IX. Kapitel. Die Mitbestimmung der Arbeitnehmer
Zusammenfassung
Mitbestimmung bedeutet im allgemeinsten Wortsinn, daß bestimmte Entscheidungen nur durch die Mitwirkung von zwei oder mehr Personen oder Gruppen zustandekommen. In etwas engerem Sinne ist mit Mitbestimmung gemeint, daß die von bestimmten Entscheidungen betroffenen Personen oder Personengruppen an derartigen Entscheidungen mitwirken. Die wesentliche Bedeutung einer Mitbestimmung allgemein liegt darin, “daß Herrschaftsoder Leitungsbefugnisse nicht streng einseitig ausgeübt werden, sondern nur unter Mitwirkung der Betroffenen” (W. Zöllner 1983, S. 395).
Heinz Lampert
X. Kapitel. Wohnungspolitik
Zusammenfassung
Unter Wohnungspolitik versteht man alle Maßnahmen staatlicher Träger und Organe der Wirtschafts- und Sozialpolitik, mit denen das Ziel verfolgt wird, die Wohnungsversorgung der Bevölkerung zu beeinflussen. Wohnungspolitik umfaßt die Wohnungsbaupolitik und die Wohnungsbestandspolitik. Während es Aufgabe der Wohnungsbaupolitik ist, einen den Zielen der Politik nach Umfang, Struktur, Qualität und Preis entsprechenden Wohnungsbau zu sichern, ist es Aufgabe der Wohnungsbestandspolitik, die Nutzung, Verteilung, Erhaltung und Bewirtschaftung des vorhandenen Wohnungsbestandes entsprechend den Zielen der Politik zu sichern. Da die Wohnungspreise in hohem Maße von den Bodenpreisen und die Wohnungsqualitäten in hohem Maße von der Wohnungsumwelt abhängen, weist die Wohnungspolitik starke Interdependenzen zur Bodenpolitik, zur Stadtentwicklungspolitik, zur Raumordnungspolitik und zur Umweltschutzpolitik auf.
Heinz Lampert
XI. Kapitel. Familienpolitik, Jugendhilfe und Altenhilfe
Zusammenfassung
Familienpolitik umfaßt die Gesamtheit der Maßnahmen und Einrichtungen, mit denen die Träger der Politik das Ziel verfolgen, die Familie als eine Institution zu schützen und zu fördern, die für die Gesellschaft unentbehrliche Funktionen erfüllt. Unter dem Begriff der Familie werden sehr unterschiedliche Sachverhalte verstanden. Daher muß definiert werden, was für die Familienpolitik Gegenstand der politischen Beeinflussung sein soll. In einer sehr weiten Bedeutung wird unter Familie eine Gruppe von Menschen verstanden, die miteinander verwandt, verschwägert oder verheiratet sind. In einem engeren Sinne ist mit Familie eine soziale Gruppe gemeint, die aus einem Elternpaar oder einem Elternteil und einem oder mehreren (auch adoptierten) Kindern besteht. Auf diese Familie im engeren Sinn richtet sich die Familienpolitik. Innerhalb dieser Familie unterscheidet man begrifflich zwischen der vollständigen, aus einem verheirateten Elternpaar und ihren ledigen Kindern bestehenden Familie und der unvollständigen Familie, in der eine alleinstehende ledige, verwitwete, getrennt lebende oder geschiedene Mutter bzw. ein Vater mit einem oder mehreren Kindern zusammenlebt.
Heinz Lampert
XII. Kapitel. Sozialhilfe
Zusammenfassung
Der Begriff Sozialhilfe wurde 1961 mit der Verabschiedung des Sozialhilfegesetzes einge führt. Er löstè den an sich anschaulicheren, aber mit negativen Assoziationen behafteten Begriff der Sozial fürsorge und den bis zum Ersten Weltkrieg üblichen Begriff der Armenpflege1 ab. Man versteht unter Sozialhilfe die im Sozialhilfegesetz geregelte, von den Bundesländern, vor allem aber den Gemeinden und den Verbänden der freien Wohlfahrtspflege getragene Hilfe für Personen, die entweder nicht in der Lage sind, den Lebensunterhalt auf dem soziokulturellen Existenzminimumniveau aus eigenem Einkommen, aus Vermögen, aus Ansprüchen gegen die Sozialversicherung oder von dritter Seite zu beschaffen oder nicht in der Lage sind, sich in besonderen Notlagen aus eigenen Mitteln und Kräften zu helfen.
Heinz Lampert
XIII. Kapitel. Mittelstandsorientierte Sozialpolitik
Zusammenfassung
Als mittelstandsorientierte Sozialpolitik läßt sich jene Sozialpolitik definieren, die darauf abzielt, Angehörige des selbständigen Mittelstandes vor einer absoluten oder relativen Verschlechterung ihrer Lebenslage zu schützen. Zu den Angehörigen des selbständigen Mittelstandes, für die die staatliche Sozialpolitik Einrichtungen sozialer Sicherung bereithält und Sozialtransfers zur Gewährleistung sozialer Sicherheit vorsieht, gehören in erster Linie die Angehörigen freier Berufe, die selbständigen Landwirte und die selbständigen Handwerker.
Heinz Lampert
XIV. Kapitel. Vermögenspolitik
Zusammenfassung
Nach Krelle und Mitarbeitern (Krelle/Schunck/Siebke 1968, S. 220 f.) versteht man unter dem Vermögen einer natürlichen oder juristischen Person die Wertsumme ihrer Aktiva zu einem Zeitpunkt, vermindert um den Wert ihrer Verpflichtungen. Zu den Aktiva gehören erstens alle Sachgüter (Sachund Grundvermögen), zweitens alle in Geld ausdrückbaren, realisierbaren Forderungen (Finanzaktiva) und drittens die zur Einkommenserzielung nutzbaren Fähigkeiten einer Person (Arbeitsvermögen).
Heinz Lampert
XV. Kapitel. Das System der staatlichen Sozialpolitik im Überblick: Ziele, Prinzipien, Träger und Ergebnisse
Zusammenfassung
Nach der Darstellung der einzelnen Bereiche der Sozialpolitik erscheint es angebracht, abschließend die wesentlichen Ziele, Prinzipien, Träger und Ergebnisse der staatlichen Sozialpolitik in einem konzentrierten Überblick zusammenzufassen.
Heinz Lampert
Backmatter
Metadaten
Titel
Lehrbuch der Sozialpolitik
verfasst von
Prof. Dr. Heinz Lampert
Copyright-Jahr
1991
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-08341-3
Print ISBN
978-3-540-54330-5
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-08341-3