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1991 | Buch

Leistung und Weg

Zur Geschichte des MAN Nutzfahrzeugbaus

verfasst von: MAN Nutzfahrzeuge Aktiengesellschaft, München

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

In acht Kapiteln wird die Geschichte des MAN-Nutzfahrzeugbaus bis 1985, dem Jahr der Umstrukturierung der früheren GHH-Gruppe zum MAN-Konzern geschildert. Das erste Kapitel zeichnet die Entwicklung des Nutzfahrzeuges seit der Erfindung des Dieselmotors in großen Zügen nach. Anschließend wird der geographische Ursprung dieses Zweiges der MAN behandelt. Die Autoren der nächsten Kapitel heben den bedeutenden Anteil österreichischer Firmen an der Entwicklungsgeschichte hervor. Die folgenden Ausführungen haben große Ingenieure im Bannkreis der MAN zum Gegenstand, unter denen hier Rudolf Diesel und Heinrich Büssing hervorgehoben seien. Den Abschluß des Buches bildet eine wissenschaftliche Forschungsarbeit über die technischen Probleme des Fahrzeug-Dieselmotors und deren Lösung im Hause MAN, die Triebachsen und den Omnibusbau dieser Firma.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Erstes Kapitel. Ein Gang durch die Geschichte des MAN Nutzfahrzeuges
Zusammenfassung
Das Zeichen MAN mit dem stilisierten Löwen kennzeichnet heute Lastwagen, Omnibusse und Arbeitsfahrzeuge im Straßenverkehr und auf Baustellen in allen fünf Erdteilen. Früher wurde noch an Stelle des Löwen als Hinweis auf den Motor der Name Diesel verwendet. Bei der Maschinenfabrik Augsburg (MAN) hatte vor nahezu 100 Jahren nach den Vorstellungen seines Erfinders, Rudolf Diesel, der Bau begonnen. Die Pionierleistung in Form des Ersten Dieselmotors der Welt, die nach mehrjährigen, von Rückschlägen begleiteten Versuchen gelang, ist in die Technikgeschichte eingegangen. Sie wurde Ausgangspunkt einer nachhaltigen Entwicklung auf dem ganzen Globus: Der Dieselmotor hat Licht in Städte und Dörfer gebracht, treibt Maschinen aller Art an und bewegt Schiffe sowie Schienenfahrzeuge und last but not least Straßenfahrzeuge verschiedenster Art. Der Grund liegt in seiner alle anderen Wärmekraftmaschinen überragenden Wirtschaftlichkeit, eine Eigenschaft, die den Dieselmotor seit seiner Entstehung auszeichnet.
Hellmut Droscha
Zweites Kapitel. Die alemannische Wurzel des MAN-Nutzfahrzeugbaus
Zusammenfassung
Die Bearbeitung dieses Themas stellte sich aufgrund der fehlenden Quellen als schwierig heraus. Wichtige Hinweise verdanken wir Dr. Max Fehlmann1, Schliem bei Köniz in der Schweiz, der auch Nachforschungen bei dem früheren Saurer- Pressechef Heinz Rudolphi angestellt hat. Er führt das Fehlen von Quellen vor allem darauf zurück, daß Saurer zu Beginn der Zusammenarbeit 1914 ein reines Familienunternehmen von Vater Adolph Saurer und Sohn Hippolyt war. Bei einer solchen Strukturierung der Unternehmensführung war es nicht erforderlich, Entscheidungen von Vorstands- oder Aufsichtsratssitzungen durch Memoranden vorzubereiten und aktenkundig zu machen oder den Schriftwechsel aufzubewahren.
Horst Hausen
Drittes Kapitel. Die Entwicklung in Österreich
Zusammenfassung
Die Österreichische Automobilfabrik ÖAF — Gräf & Stift AG gründet sich auf zwei traditionsreiche Wiener Unternehmungen, und zwar auf die aus dem Familienbetrieb der Brüder Gräf hervorgegangene Firma Gräf & Stift und auf die Österreichischen Fiat-Werke AG.
Hans Seper
Viertes Kapitel. Der Weg zur ÖAF-Gräf & Stift AG
Zusammenfassung
Die MAN hatte im Jahre 1956, um nach der Enteignung der ÖAF in Österreich wieder Fuß zu fassen, in Wien die Austro-MAN Fahrzeugvertrieb Gm gemeinsam mit einer schweizerischen Bank gegründet. Das Stammkapital betrug 5 Mio. Schilling. Das Unternehmen importierte Traktoren und später LKW von der MAN. Bis 1963 hatte die Austro-MAN ein jährliches Geschäftsvolumen von etwa 30 Mio. Schilling erreicht. Der Marktanteil für MAN-Lastkraftwagen ab 12 Tonnen Gesamtgewicht betrug 3 Prozent.
Richard Daimer
Fünftes Kapitel. Ein halbes Jahrhundert MAN-Geschichte unter Anton von Rieppel und Otto Meyer
Zusammenfassung
In Bayern setzte der Durchbruch zur vollen Industrialisierung des Landes erst nach 1945, vor allem seit 1960 ein. Erst jetzt wurde es ein Industrieland mit agrarischen Inseln. Bis nach dem Ersten Weltkrieg war es ein Agrarland mit industriellen Inseln geblieben, in denen aber soviel technischer Fortschritt entfaltet wurde, daß es seit dem Ende des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71 an der allgemeinen Entwicklung des nationalen Machtstaates soweit teilnehmen konnte, als Revierferne und Randlage es zuließen. Zu den industriellen Inseln zählten die alten großen Geld-, Handels- und Produktionszentren Augsburg und Nürnberg, dazu kamen noch Würzburg, Schweinfurt und Hof. München ist erst 1964 zur größten Industriestadt des Bundeslandes Bayern emporgestiegen. Es liegt also in der geschichtlichen Logik bayerischer Urbanität, daß die größten Eisen- und Stahlwerkstätten des Landes in Augsburg und Nürnberg entstanden, wobei Nürnberg als größtes Produktionszentrum Süddeutschlands sich schon seit dem späten Mittelalter der Reviernähe erfreuen konnte; denn die Oberpfalz war das „Ruhrge- biet” des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit noch vor dem Siegerland und dem Eisenerzland der Steiermark. In beiden Städten setzte der industrielle Aufstieg schon vor der Mitte des 19. Jahrhunderts ein, auch im Zusammenhang mit dem Eisenbahnbau, der die Eisen- und Stahlindustrie voranbrachte und das Verkehrsvolumen des Landes bedeutend steigerte.
Karl Bosl
Sechstes Kapitel. Rudolf Diesel und sein tragisches Ende unter besonderer Berücksichtigung seines Werkes „Solidarismus“
Zusammenfassung
Über kaum eine andere Gestalt der Wirtschafts- und Technikgeschichte sind wir so umfassend orientiert wie über Rudolf Diesel (Bild 6.1). Sein jüngster Sohn, Eugen Diesel, hat das Leben seines genialen Vaters in tiefer Bewunderung für diesen, zugleich aber mit erstaunlicher Objektivität, nachgezeichnet1 [1, 2]. Daß er dabei über die Herkunft der Diesels aus dem Thüringer Land, der Wiege so vieler bedeutender Männer auf verschiedensten Gebieten2, eindrucksvoll zu berichten weiß, soll hier nur erwähnt werden. Was über Rudolf Diesel als Erfinder zu sagen ist, hat zahlreiche klassisch zu nennende Darstellungen gefunden [4–7; 8, S. 290 ff; 9, S.2–15; 10; 11; 12, S. 1–15; 13].
Horst Hausen
Siebtes Kapitel. Rudolf Diesel und Heinrich Büssing — ein Vergleich
Zusammenfassung
Heinrich Büssing ist der vierte der großen Männer, deren Lebenswerk in der MAN Nutzfahrzeuge AG weiterlebt. Seine Büste begrüßt die Besucher neben der von Rudolf Diesel, Anton von Rieppel und Otto Meyer im nördlichen Eingang zum Verwaltungsgebäude in München. Gewiß haben auch andere Männer die MAN- Nutzfahrzeug-Entwicklung entscheidend mitgeprägt. Hier seien nur Vater und Sohn Buz und Immanuel Lauster in Augsburg erwähnt.1 Aber die vier genannten Männer haben die leitenden Gedanken gehabt, sie haben Beiträge zur Entwicklung des Nutzfahrzeugs und damit auch zur industriellen Revolution geleistet. Sie haben die Geschichte des Lastkraftwagens entscheidend gestaltet, während andere Männer, andere Großunternehmen sowie bedeutende Konstruktions- und Entwicklungsbüros diesen Weg weiterverfolgt haben. Mit Recht ist die Entwicklung des Fahrzeug-Dieselmotors mit den Namen von Weltunternehmen verbunden, wie Krupp, Deutz und vor allem MAN in Augsburg. Aber niemand hat der Geschichte des Nutzfahrzeugs so seinen schöpferischen Geist aufgeprägt wie die genannten vier Männer.
Horst Hausen
Achtes Kapitel. Die Technik des MAN-Nutzfahrzeugbaus
Zusammenfassung
Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Jahre 1914 wandte sich die Inspektion der Verkehrstruppen an Anton von Rieppel mit dem Ersuchen, die MAN möge auch den Lastwagenbau aufnehmen, da sie schon seit 1911 Aufträge für die Reichspost ausführte. Durch die weit entfernten Fronten des Ersten Weltkrieges entstand ein großer Bedarf an LKW, den die Subventionslastzüge (vgl. Kap. 3) nicht decken konnten. Die gleiche Aufforderung erging an die Firmen Audi, Ehrhardt, Dux, Faun, an die Hille-Werke, an Horch, Loeb & Co, Krupp, NSU, Magirus, Bergmann, Presto, Pokorny & Wittekind, Unionwerke Mannheim (Kahn-Gruppe), und Vomag.
Hans Christoph, Graf von Seherr-Thoß
Backmatter
Metadaten
Titel
Leistung und Weg
verfasst von
MAN Nutzfahrzeuge Aktiengesellschaft, München
Copyright-Jahr
1991
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-642-93490-2
Print ISBN
978-3-642-93491-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-93490-2