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2017 | OriginalPaper | Buchkapitel

Kapitel XVII Subjektive vermögensrechtliche Rechtspositionen

verfasst von : Pietro Perlingieri

Erschienen in: Das italienische Zivilrecht in der Verfassungswirklichkeit

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Zusammenfassung

Die subjektiven vermögensrechtlichen Rechtspositionen sind für eine einheitliche Abhandlung geeignet, auch wenn durch die Auslegung noch keine gemeinsamen Vorschriften als Anhaltspunkt entwickelt worden sind. Diese können nicht nur im Schuldrecht oder im Recht der sachenrechtlichen Beziehungen bestimmt werden, sondern müssen als Synthese der Disziplin aller vermögenswerter Rechtspositionen konzipiert werden. In dieser Hinsicht erachtet man beispielsweise, dass das Verbot von missbräuchlichen Handlungen (Art. 833 c.c.) seine eigene Wirksamkeit nicht im Bereich des Eigentums – oder mehr noch der sachenrechtlichen Beziehungen – erschöpft, sondern alle subjektiven vermögenswerten Rechtspositionen betrifft; und dass die allgemeinen Klauseln der Korrektheit und der Sorgfalt (Artt. 1175 und 1176 c.c.) nicht nur für die kreditorischen Rechtspositionen Anwendung finden, sondern eine generelle Relevanz haben. Die Vereinbarkeit des besonderen Interesses (welches den konkreten Positionen unterstellt ist) mit den einzelnen rechtlichen Bestimmungen legt die exakte Bestimmung der anwendbaren Disziplin fest, und nicht die apriorische und abstrakte Rückführbarkeit der konkreten Position in die eine oder die andere der beiden traditionellen Kategorien vermögenswerter Natur.

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Fußnoten
1
Ein jüngerer Versuch in diesem Zusammenhang findet sich bei A. Villella, Per un diritto comune, cit., passim; s. auch in Zusammenfassung Ders., Sulla distinzione tra situazioni reali e di credito, in Aa.Vv., Il diritto civile oggi, cit., S. 687 ff.; P. Perlingieri e L. Ferroni, in P. Perlingieri e Aa.Vv., Manuale di diritto civile, cit., S. 207 ff.
 
2
P. Perlingieri, Recenti prospettive, cit., S. 52; Ders., Le obbligazioni: tra vecchi e nuovi dogmi, cit., S. 92 f.; P. Rescigno, Obbligazioni (diritto privato), in Enc. dir., XXIX, Milano, 1979, S. 146 ff. und A. di Majo, Delle obbligazioni in generale, in Comm. c.c. Scialoja und Branca, Bologna-Roma, 1988, S. 41 ff. sprechen vom gemeinen Recht des Vermögensrechts, d. h. darüber, welcher Begriffsmodell aus dem Schuldrecht in alle Bereiche übertragbar sein könnte, in denen zwischen Subjekten in irgendeiner Weise Austausch und Kooperation stattfinden; anders U. Natoli, La proprietà, cit., insbes. S. 161 f. und 195. Für eine analytische Abhandlung über die verschiedenen Bedeutungen der Begriffe patrimonio (Vermögen), patrimoniale (vermögensmäßig, vermögensrechtlich, Vermögens-), patrimonialità (Vermögensrechtlichkeit) s. D. La Rocca, Diritti e denaro. Il valore della patrimonialità, Milano, 2006; zur Bedeutung des Begriffs der „patrimonialità“ nach dem Corte costituzionale s. Ders., Il principio di patrimonialità nella giurisprudenza costituzionale. Una questione di «valori», in M. Tamponi und E. Gabrielli (a cura di), I rapporti patrimoniali, cit., S. 239 ff.
 
3
Zu dieser Ausführung s. bereits M. Allara, Atti emulativi (dir. civ.), in Enc. dir., IV, Milano, 1959, S. 37 (zu diesem Punkt m.w.N. s. supra Kap. XIV § 221); in der Rechtsprechung s. Cass., 8. September 1995, in Rep. Foro it., 1995, Stichwort Sindacati (Procedimento per la repressione della condotta antisindacale), Sp. 2039, Nr. 143, bzgl. der Anwendung der Norm auf Arbeitsverhältnisse „wenn sich die Ausübung des Rechts seitens des Rechtsinhabers in einem abnormalen Gebrauch der entsprechenden Befugnisse äußert und auf einen anderen als den von der Norm geschützten Zweck gerichtet ist […] im Zusammenhang mit der zum Eigentum zitierten Norm (Art. 833 c.c.)“.
 
4
In diesem Sinne P. Perlingieri, Recenti prospettive, cit., S. 52, Fn. 57; Ders., Profili problematici del diritto delle obbligazioni, in Vita not., 1983, S. 28 f.
 
5
Für eine Kritik an den traditionellen Unterscheidungskriterien zwischen vermögensrechtlichen und kreditorischen Rechtspositionen s. P. Perlingieri e L. Ferroni, in P. Perlingieri e Aa.Vv., Manuale di diritto civile, cit., S. 210 f.
 
6
Zu diesem Thema s. P. Perlingieri, La personalità umana, cit., insbes. S. 257 ff.
 
7
Vgl. supra Kap. XIII § 199 ff. und Kap. XIV § 216.
 
8
P. Perlingieri, Profili del diritto civile, cit., S. 125; s. auch E. Caterini, Il principio di legalità, cit., S. 119 ff.
 
9
S. z. B. F. Santoro-Passarelli, Diritti assoluti e relativi, in Enc. dir., XII, Milano, 1964, S. 748 ff.; Ders., Dottrine generali, cit., S. 79 ff.; kritisch S. Romano, Diritti assoluti, in Ders, Frammenti di un dizionario giuridico, cit., S. 52 ff.
 
10
P. Perlingieri, Profili del diritto civile, cit., S. 125.
 
11
S. infra § 292.
 
12
P. Perlingieri, Profili del diritto civile, cit., S. 126.
 
13
Vgl. S. Pugliatti, Alterum non laedere, cit., S. 66 ff.
 
14
Eine moderne Sicht der sozialen Verhältnisse fordert, dass ein jeder für sein Verhalten verantwortlich ist. Die Konzeption des modernen Rechts, die auf der prospettiva relazionale (verhältnismäßigen Sichtweise) begründet ist (s. supra Kap. XIV § 218 und, ausführlich Kap. XV), ist darauf gerichtet, individualistische Konzeptionen und Schemata zu zersetzen, um die Aufmerksamkeit auf solche Begriffe zu richten, die besser dazu geeignet sind, Erwartungen an Gemeinschaftssinn und Solidarität Audruck zu verleihen; so P. Perlingieri, Le obbligazioni: tra vecchi e nuovi dogmi, in Rass. dir. civ., 1989, S. 93.
 
15
S. dazu infra § 296.
 
16
So bereits P. Perlingieri, Introduzione alla problematica della «proprietà», cit, S. 2. Zur tutela aquiliana del credito (deliktsrechtlichen Schutz einer Forderung) s. supra Kap. XIV § 225 und Fn. 104.
 
17
P. Perlingieri, Profili del diritto civile, cit., S. 127.
 
18
Die Unterscheidung zwischen schuldrechtlichen Ansprüchen und dinglichen Rechten und Ansprüchen wird in der italienischen einschlägigen Literatur überwiegend im Bezug auf die unterschiedliche Struktur und das andere „Objekt“ der subjektiven Rechtspositionen getroffen (s. statt aller F. Santoro-Passarelli, Dottrine generali, cit., S. 79 ff.; A. Trabucchi, Istituzioni di diritto civile, 41 ed., Padova, 2004, S. 54 f.; P. Trimarchi, Istituzioni di diritto privato, 16 ed., Milano, 2005, S. 92 ff.). Für eine Kritik an dieser Unterscheidung unter verschieden Gesichtspunkten M. Giorgianni, Contributo alla teoria dei diritti di godimento su cose altrui, Milano, 1940, passim; Ders., L’obbligazione, cit., S. 81 ff.; M. Comporti, Diritti reali in generale, in Tratt. dir. civ. comm. Cicu und Messineo, continuato da L. Mengoni, VIII, 1, Milano, 1980, S. 68 ff. Im deutschen Recht hat sich infolge der römisch-rechtlichen Tradition eine strenge Unterscheidung zwischen dinglichen Rechtspositionen und schuldrechtlichen Rechtspositionen bewahrt, im Gegensatz zum französisch-italienischen Rechtsraum, der das Prinzip des effetto traslativo del consenso (rechtsübertragende Wirkung der Einigung) kennt (s. dazu A. Guarneri, Diritti reali e diritti di credito: valore attuale di una distinzione, Padova, 1979, S. 23 ff.; D. Medicus, Schuldrecht, I, München, 1984, S. 15 f.).
 
19
In der Rechtswissenschaft wird der Typenzwang im Sachenrecht im Zusammenhang mit der Konzeption des Eigentums und den damit verbundenen, in den Kodifikationen der Moderne enthaltenen relativen Garantien, für unüberwindbar gehalten, gleichwohl der Typenzwang für die Begründung der dinglichen Rechte mit der Schaffung von Rechten und Rechtsverhältnissen persönlicher Natur, die die Verwirklichung analoger Interessen ermöglichen, überwunden werden könnte: s. P. Vitucci, Autonomia privata, numero chiuso dei diritti reali e costituzione convenzionale di servitú, in Riv. dir. agr., 1972, I, S. 864; P. Rescigno, Obbligazioni, cit., S. 153 f.; A. di Majo, Delle obbligazioni in generale, cit., S. 133 f. M. Comporti, o.u.c., S. 221 spricht sich für die Beibehaltung des numerus clausus „im Interesse des Schutzes des schwächeren Subjekts gegenüber der Überlegenheit des stärkeren“ aus; s. dazu kritisch A. Iannelli, La proprietà costituzionale, cit., S. 86 ff.; s. auch A. Natucci, La tipicità dei diritti reali, cit., S. 153 ff.; zur Anwendung des einseitigen Rechtsgeschäfts nicht nur zur Begründung einer Verbindlichkeit, sondern auch für die Begründung dinglicher Rechte, vgl. C. Donisi, Il problema dei negozi giuridici unilaterali, cit., S. 305 ff.; für weitere Anregungen s. auch supra Kap. VIII § 123.
 
20
Vgl. insbes. P. Rescigno, Proprietà, diritto reale, credito, in Jus, 1965, S. 472 ff. im Hinblick auf die berühmte Untersuchung von S. Ginossar, Droit réel, propriété et créance. Élaboration d’un système rationnel des droits patrimoniaux, Paris, 1960; M. Giorgianni, Diritti reali (diritto civile), in Noviss. dig. it., V, Torino, 1968, S. 748 ff.; A. Guarneri, Diritti reali, cit., S. 6 ff.
 
21
Zu einer vertieften Untersuchung s. A. Luminoso, La tutela aquiliana dei diritti personali di godimento, Milano, 1972; in Zusammenfassung Ders., Diritti personali di godimento, in Enc. giur. Treccani, XI, Roma, 1989, S. 1 ff.
 
22
Vgl. P. Perlingieri, Profili istituzionali, cit., S. 245.
 
23
S. supra § 291.
 
24
S. dazu P. Perlingieri, Introduzione alla problematica della «proprietà», cit., S. 94, der bestreitet, dass eine rechtliche Beziehung zwischen unbestimmten Subjekten nicht darstellbar ist: es genüge im Bereich der Schuldverhältnisse der Blick auf die Funktionsweise der Auslobung oder der dem Ermessen eines Dritten überlassenen testamentarischen Verfügung.
 
25
P. Perlingieri, Profili istituzionali, cit., S. 246.
 
26
Man denke insbeondere an den Fall der negativen Dienstbarkeit, die sich im Wesentlichen in der Pflicht zum Unterlassen erschöpft, während die Anerkennung der Dienstbarkeit ihr Bestehen belegt. Diese Position-stellt A. Villella, Per un diritto comune, cit., S. 198 fest -, aus dem Blickwinkel der Inhärenz betrachtet, ist es eine dingliche Position; sofern man den Akzent auf die Struktur des Befugnisses verschiebt, sieht diese Position wie eine Forderung aus.
 
27
So ebenfalls P. Perlingieri, Profili istituzionali, cit., S. 247.
 
28
S. supra § 291.
 
29
Vgl. E. Caterini, Il principio di legalità, cit., S. 113 ff.
 
30
Art. 2643 Nr. 8 bezieht sich bei der Regelung der Mietverträge für Immobilien nicht auf den Typus der Miete, sondern auf die Realisierung der Funktion des Vertrags, der Überlassung einer Immobilie zur Nutzung: P. Perlingieri, In tema di tipicità, cit., S. 405; Ders., I mobili confini, cit., S. 18.
 
31
Zu diesem Thema s. S. Ciccarello, Privilegio (dir. priv.), in Enc. dir., XXXV, Milano, 1986, S. 723 ff.; G. Tucci, Privilegi I) Diritto civile, in Enc. giur. Treccani, XXIV, Roma, 1991, S. 1 ff.; Ders., I privilegi, in Tratt. dir. priv. Rescigno, 19, Tutela dei diritti, I, 2 ed., Torino, 1997, S. 575 ff.
 
32
P. Perlingieri, Profili del diritto civile, cit., S. 180.
 
33
P. Perlingieri, Profili istituzionali, cit., S. 251.
 
34
P. Perlingieri, Profili del diritto civile, cit., S. 181.
 
35
Vgl. P. D’Addino Serravalle, I nuovi beni e il processo di oggettivazione giuridica. Profili sistematici, Napoli, 1999. Dem „dinglichen“ Schutz des Anspruchs – mittels der esecuzione forzata in forma specifica (Zwangsvollstreckung in besonderer Form) – steht auf Seiten der dinglichen Rechte der Schadensersatz gegenüber: Dieser tritt in einigen Fällen neben den dinglichen Schutz (Art. 948, 949, 1079 c.c.), während er in anderen der einzige Schutz der Position vor der Rechtsverletzung ist (Art. 844 Abs. 2, 874, 938, 940 c.c.). Diesbezüglich hält A. Villella, Per un diritto comune, cit., S. 235 ff. „eine notwendige Wechselbeziehung zwischen dinglicher Rechtsposition und dinglicher Natur des Schutzes“ für unbegründet (ivi, S. 239).
 
36
Zur verstärkenden Funktion des Pfandes im Bezug auf die Treue- und Mitwirkungspflichten im Schuldverhältnis s. F. Ruscello, Il pegno sul credito. Costituzione e prelazione, Napoli, 1984, S. 175. S. außerdem P. Perlingieri, Ipoteche costituite da «aziende di credito», cit., S. 543 ff.
 
37
S. dazu supra Kap. IV.
 
38
So A. di Majo, Delle obbligazioni in generale, cit., S. 18 ff.
 
39
Kritisch P. Perlingieri, Recenti prospettive, cit., S. 37 ff.; Ders., Profili problematici, cit., S. 28 ff.
 
40
Die Zusammenhänge zwischen Dogmatik und Formalismus sind eng: s. für alle, wenn auch in unterschiedlichem Sinne, F. Carnelutti, Appunti sulle obbligazioni, in Riv. dir. comm., 1915, S. 515 ff.; L. Barassi, La teoria generale delle obbligazioni, I, Milano, 1963, S. 5; verwendet das Schema der ausschließlichen Qualifikationen beim Schuldrecht B. Grasso, Eccezione di inadempimento, cit., S. 14, 151 ff., im Sinn von A.E. Cammarata, Limiti tra formalismo e dommatica nelle figure di qualificazione giuridica, in Ders., Formalismo e sapere giuridico, cit., S. 345 ff. und von G. Capozzi, Temporalità e norma, cit., S. 30 ff. Beispielhaft dazu ist die deutsche wissenschaftliche Auseinandersetzung: Außer der Konstruktion von H. Kelsen, La dottrina pura del diritto, cit., S. 10 ff. und passim, vgl. auch K. Zweigert, Rechtsvergleichung, System und Dogmatik, in Festschrift für E. Böttichr, Berlin, 1969, S. 443 ff. und W. Krawietz, Funktion und Grenze einer dogmatischen Rechtswissenschaft, in Recht und Politik, 1970, S. 150 ff. S. dazu auch supra Kap. III § 32.
 
41
Es wird insbes. angespielt auf den Ansatz von G. Pacchioni, Diritto civile italiano, I, 2 ed., Padova, 1935, passim und von V. Polacco, Le obbligazioni nel Diritto Civile Italiano, 2 ed., Roma, 1915, passim.
 
42
Beispielhaft dafür ist die deutsche Rechtswissenschaft: selbst die aufmerksamste Lehre hält die Strukturanalyse nicht nur für das Verständnis der gesetzlichen Regelung der Schuldverhältnisse und der wechselseitigen Beziehungen, sondern auch für die Bestimmung der wesentlichen Elemente und deren innere logisch-materielle Verknüpfung für wesentlich (für alle s. K. Larenz, Lehrbuch des Schuldrechts, I, München, 1982, S. 5 f.).
 
43
Kritisch dazu und für ein Schuldrecht, das nicht nur ein einzelnes striktes Konzept des Schuldverhältnisses als Gegenstück zu den vergeblichen Bemühungen des Gesetzgebers im allgemeinen Teil des Schuldrechts anbietet, s. P. Perlingieri, Le obbligazioni: tra vecchi e nuovi dogmi, cit., S. 87 ff.
 
44
Vgl. A. di Majo, Delle obbligazioni in generale, cit., S. 78 f., 178 ff. und passim; G. Cian, La figura generale dell’obbligazione nell’evoluzione giuridica contemporanea fra unitarietà e pluralità degli statuti, in V. Scalisi (a cura di), Scienza e insegnamento, cit., S. 727 ff., 732 ff.; kritisch P. Perlingieri, Recenti prospettive, cit., insbes. S. 48 ff.; s. auch infra § 295.
 
45
S. aber zur Labilität dieser Unterscheidung supra § 292.
 
46
S. dazu P. Perlingieri, Le obbligazioni: tra vecchi e nuovi dogmi, cit., S. 88; P. Rescigno, Obbligazioni, cit., S. 145 f., welcher das Schuldverhältnis für das „typische Modell des Rechtsverhältnisses“ hält.
 
47
Für die Unterscheidung zwischen fonte des Rechtsverhältnisses (Sachverhalt aus dem das Rechtsverhältnis hervorgeht) und titolo (Rechtsgrund des Schuldverhältnisses) s. P. Perlingieri, Il fenomeno dell’estinzione, cit., S. 118 ff.; Ders., Dei modi di estinzione, cit., S. 73 ff.; Ders., Recenti prospettive, cit., S. 46 ff. Von einer „tendenziellen Übereinstimmung von fonte (Rechtsgeschäft) und titolo (Rechtsgrund) des Schuldverhältnisses“ sprechen hingegen L. Bigliazzi Geri, U. Breccia, F.D. Busnelli e U. Natoli, Diritto civile, I, 1, cit., S. 363 f. Fn. 234. S. dazu auch supra, Kap. XV § 247.
 
48
Zur Bedeutung des vom Anspruch verkörperten funktionalen Gesichtspunktes s. – nach S. Pugliatti, Precisazioni in tema di causa del negozio giuridico, in Ders., Diritto civile, cit., S. 119 f. – s. P. Schlesinger, Complessità del procedimento di formazione del consenso ed unità del negozio contrattuale, in Riv. trim., 1964, S. 1345 ff.; R. Cicala, L’adempimento indiretto, cit., S. 85 ff. und passim; Ders., Espromissione, 2 ed., Napoli, 1995, S. 76 ff.; P. Perlingieri, Dei modi di estinzione, cit., S. 22 ff., 29 ff. und passim; Ders., Autonomia privata e diritti di credito, cit., S. 29 f.
 
49
S. jedoch supra Kap. XV, insbes. § 246.
 
50
So wörtlich P. Perlingieri, Recenti prospettive, cit., S. 49; und bereits Ders., Remissione del debito, cit., S. 139 ff. und passim; s. auch Ders., Dei modi di estinzione, cit., S. 25 ff.; Ders., Profili problematici, cit., S. 31; zu weiteren Entwicklungen s. supra, Kap. XIII § 203.
 
51
Diese Verbindung wird auch auf normativer Ebene von der jüngsten Reform des Zweiten Buches des deutschen Bürgerlichen Gesetzbuches bestätigt, in das die Regelung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen, der sog. Haustürgeschäfte, der sog. Fernabsatzverträge und der sog. Verträge im elektronischen Geschäftsverkehr Eingang gefunden hat (in diesem Zusammenhang vgl. C.W. Canaris, La riforma del diritto tedesco delle obbligazioni. Contenuti fondamentali e profili sistematici del Gesetz zur Modernisierung des Schuldrechts, a cura di G. De Cristofaro, Padova, 2003; A. Diurni e P. Kindler, Il codice civile tedesco “modernizzato”, Torino, 2004). Auf der anderen Seite sei daran erinnert, dass der Codice civile die Disziplin von Instituten wie der clausola penale (Vertragsstrafe), der caparra confirmatoria (Draufgabe) , der risoluzione (Vertragsaufhebung) und der cessione del contratto (Zession des Vertrags) (rectius, der vertraglichen Beziehung) im Teil über den Vertrag im Allgemeinen verortet, d. h. im Teil, in dem der Tatbestand geregelt wird, aus dem die Verhältnisse hervorgehen.
 
52
Das ist der Ausgangspunkt der Wissenschaft zur Bestimmung des Begriffs des Schuldverhältnisses: s. supra Kap. XV § 250 ff.
 
53
Unter diesem Gesichtspunkt s. supra, Kap. VIII §§ 116, 123 und 124, und Kap. XIII § 203.
 
54
S. z. B. zur Novation P. Perlingieri, Dei modi di estinzione, cit., S. 82 ff., und ivi weitere Literaturnachweise.
 
55
P. Perlingieri, Profili del diritto civile, cit., S. 183 unterstreicht mit größerer Genauigkeit das bereits Festgestellte in Ders., Le obbligazioni: tra vecchi e nuovi dogmi, cit., S. 91. Die Variabilität der Strukur entspricht dem principio di economia degli atti e delle dichiarazioni (Prinzip der Wirtschaftlichkeit der Rechtsakte und der Erklärungen), wonach für die Realisierung einer Interessenkonstellation der im konkreten Fall notwendige Rechtsakt zu vollziehen ist, ohne auf eine größere subjektive Komplexität des Rechtsaktes zurückzugreifen [s. dazu. Ders., Dei modi di estinzione, cit., S. 20 ff.; Ders., Della cessione dei crediti, cit., S. 61 ff.; Ders., Cessione dei crediti, (1988), in Ders., Il diritto dei contratti, cit., S. 179; Ders., Autonomia privata e diritti di credito, cit., S. 33 f.]; eine Formulierung, die zwar immer noch auf das weitere principio di conservazione (Erhaltungsprinzip) zurückzuführen ist, die den Gegensatz zwischen Erhaltung des Aufhebungsrechtsaktes und Erhaltung des zu erlöschenden Verhältnisses überholen soll, es sei denn, man nimmt eine umfassende assiologische und teleologische Wertung vor (auf das Problem weist hin Ders., Il fenomeno dell’estinzione, cit., S. 21 ff.; Ders., Dei modi di estinzione, cit., S. 5 ff.; Ders., Recenti prospettive, cit., S. 51 f.; Ders., Profili problematici, cit., S. 31 f.; s. dazu M. Pennasilico, Il principio di conservazione dei «valori giuridici», cit., S. 54 ff., insbes. S. 55 f. Fn. 130).
 
56
S. supra § 291.
 
57
S. supra § 290.
 
58
Von Bedeutung ist das revirement von P. Rescigno, Introduzione, in Tratt. dir. priv. Rescigno, I, Torino, 1982, S. XI ff.; s. dazu bereits P. Perlingieri, Introduzione alla problematica della «proprietà», cit., S. 93 ff.; Ders., Note sulla crisi dello Stato sociale, cit., S. 439 ff.; V.E. Cantelmo , Struttura e forma della proprietà: l’aspetto agricolo, Milano, 1988, S. 41 ff.; s. auch G. Biscontini, Solidarietà fideiussoria e «decadenza», Camerino-Napoli, 1980, S. 12 ff.; A. Procida Mirabelli di Lauro, Immissioni e «rapporto proprietario», cit., S. 180 ff.; ebenso infra § 304.
 
59
Zu dieser Gestaltung s. bereits P. Perlingieri, Profili istituzionali, cit., S. 269 ff.; s. auch supra Kap. XV § 246.
 
60
Zu diesem Punkt s. supra Kap. XV, insbes. § 242.
 
61
P. Perlingieri, Le obbligazioni: tra vecchi e nuovi dogmi, cit., S. 93; s. dazu grundsätzlich F. Wieacker, Diritto privato e società industriale, trad. it., a cura di G. Liberati, Napoli, 1983, insbes. S. 76 ff.
 
62
P. Perlingieri, o.u.c., S. 93 f.
 
63
Jüngst wurde die notwendige gegenseitige Ergänzung von der Ausgestaltung des Schuldverhältnisses als allgemeiner Figur und den speziellen Ausgestaltungen der einzelnen Arten von Schuldverhältnissen unterstrichen von G. Cian, La figura generale dell’obbligazione, cit., S. 737 ff.
 
64
P. Perlingieri, Le obbligazioni: tra vecchi e nuovi dogmi, cit., S. 94.
 
65
So z. B. in Deutschland, wo die Rechtswissenschaft keine allgemeine, von der Thematik des Vertrags, oder der Thematik der vertraglichen und außervertraglichen Pflichtverletzungen unabhängige Theorie des Schuldverhältnisses kennt: s. statt aller K. Larenz, Lehrbuch des Schuldrechts, I, cit., passim, dessen Abhandlung mit der Beschreibung der „geregelten Lebensvorgänge“ beginnt. S. dazu auch P. Perlingieri, Recenti prospettive, cit., S. 50 sowie supra Kap. VIII §§ 121 und 126.
 
66
Für diese Anwendungsmöglichkeit s. supra § 290.
 
67
Tatsächlich bezieht sich ein Großteil der Regelung der Schuldverhältnisse, obgleich diese einen großen Normenkomplex mit allgemeinen Rechtsinstituten einschließt, zumindest nach dem Willen des Gesetzgebers überwiegend, wenn nicht ausschließlich, auf die Geldschuld. Man denke an die Aufrechnung, die sowohl von der Wissenschaft als auch von der Rechtsprechung auf die Geldschuld bezogen wird: so P. Perlingieri, Il fenomeno dell’estinzione, cit., S. 113 ff.; Ders., Dei modi di estinzione, cit., S. 265.
 
68
Zur Überholung der Theorie des Schuldverhältnisses, die sich auf die Vorherrschaft des Modells der obbligazione di dare (Pflicht zur Übergabe einer Sache) bezieht s. A. di Majo, Delle obbligazioni in generale, cit., S. 35 ff., insbes. S. 37; P. Rescigno, Obbligazioni, cit., S. 193.
 
69
S. dazu P. Perlingieri, Remissione del debito, cit., S. 204 ff.; U. Natoli e L. Bigliazzi Geri, Mora accipiendi e mora debendi, Milano, 1975, S. 72; G. Giacobbe, Mora del creditore, in Enc. dir., XXVI, Milano, 1976, S. 960; G. Cattaneo, Della mora del creditore, in Comm. c.c. Scialoja und Branca, Bologna-Roma, 1978, S. 15; P. Stanzione, Situazioni creditorie, cit., S. 143 ff.
 
70
Zur Beschaffenheit eines solchen Interesses s. insbes. R. Cicala, L’adempimento indiretto, cit., S. 168 ff., 178 ff.; unter einem problematischen Gesichtspunkt G. Romano, Interessi del debitore, cit., insbes. S. 188 ff., 304 ff., der, im Zuge einer Neuinterpretation des allgemeinen Teils des Schuldrechts (ivi, S. 414 ff.) „spinte centrifughe“ (Zentrifugalschübe) hervorhebt, die „die Bildung von Spezialnormen außerhalb des C.c.es in zahlreichen verschiedenen speziellen ‚Schuldrechtsstatuten’ fördert, denen autonome, oder zumindest zum Teil andere Prinzipien zugrunde liegen als dem C.c.“ (ivi, S. 417). Von atypischen Statuten, charakterisiert durch „Spezialnormen außerhalb des C.c.es“ spricht P. Schlesinger, Il «primato» del credito, in Riv. dir. civ., 1990, I, S. 827, der die „Sterilität einer abstrakten und unscharfen allgemeinen Gestaltung eines Rechts der ‚Forderung‘ und die Notwendigkeit im differenzierten Diskurs die vielfältigen Inhalte des Rechts wieder herzustellen“ hervorhebt (ivi, S. 829); dazu bereits P. Perlingieri, Dei modi di estinzione, cit., S. 19 und 42 f.; C.A. Cannata, Le obbligazioni in generale, in Tratt. dir. priv. Rescigno, 9, I, Torino, 1984, S. 5 ff., 35 ff., 59 f.
 
71
P. Perlingieri, Le obbligazioni: tra vecchi e nuovi dogmi, cit., S. 95; für diesen Ansatz s. supra Kap. XIII.
 
72
Zu diesem Punkt s. supra Kap. XIII § 212 und Kap. XV § 246.
 
73
„Das im Eigentum und in den dinglichen Rechten enthaltene modello ‚dominativo‘ (Herrschaftsmodell) scheint nicht für die Darstellung aller Rechtsverhältnisse gebraucht zu werden“: so P. Rescigno, Obbligazioni, cit., S. 182, und noch ausdrücklicher in Ders., Introduzione, cit., S. XII ff.
 
74
Interessante Hinweise in diesem Sinne finden sich in der deutschen Rechtswissenschaft bereits bei E. Schwerdtner, Verzug im Sachenrecht, Berlin, 1973, S. 196, der sich im Rahmen der Untersuchung der konkreten Anwendungsmöglichkeiten der Verzugsregeln auf dingliche Ansprüche, für die Ausweitung der „Verzugsregeln auf alle im Sachenrecht geregelten petitorischen Beziehungsverhältnisse“ ausspricht. Im italienischen Schrifttum betont diese Möglichkeiten der Ausweitung P. Perlingieri, Recenti prospettive, cit., S. 52; Ders., Le obbligazioni: tra vecchi e nuovi dogmi, cit., S. 95.
 
75
P. Perlingieri, o.u.c., S. 96.
 
76
S. dazu ausdrücklich M. Giorgianni, Diritti reali, cit., S. 752 f.; P. Perlingieri, o.l.u.c.; kritisch dazu L. Bigliazzi Geri, U. Breccia, F.D. Busnelli e U. Natoli, Diritto civile, I, 1, cit., S. 316 ff., insbes. S. 318 f.
 
77
Die Wissenschaft spricht von Verhältnissen schuldrechtlicher Natur, in denen das Merkmal der Dinglichkeit auf die Art der Bestimmung des Schuldners beschränkt ist, die sich mit dem Wechsel der Inhaberschaft des Eigentums oder des Rechts ändert: s. u. a. P. Rescigno, Obbligazioni, cit., S. 164; L. Bigliazzi Geri, Oneri reali e obbligazioni propter rem, in Tratt. dir. civ. comm. Cicu und Messineo, Milano, 1984, passim; anders, M. Giorgianni, o.l.u.c.; F. Romano, Diritto e obbligo nelle teoria del diritto reale, Napoli, 1967, insbes. S. 104 ff.; M. Comporti, Diritti reali in generale, cit., S. 230 ff.
 
78
A. Falzea, La condizione, cit., S. 192 ff.; E. Betti, Teoria generale delle obbligazioni, II, cit., S. 142 versteht das ius ad rem „als Recht auf eine individuell bestimmte Sache, die Gegenstand der Leistung ist“; P. Perlingieri, I negozi su beni futuri, cit., S. 196 f. und Fn. 45, 213, 259, 301.
 
79
P. Perlingieri, Le obbligazioni: tra vecchi e nuovi dogmi, cit., S. 96.
 
80
Vgl. P. Schlesinger, Il «primato» del credito, cit., S. 825 ff.
 
81
S. z. B. P. Perlingieri, Introduzione alla problematica della «proprietà», cit., insbes. S. 4 ff., 102 ff.
 
82
Man versuche z. B. die Position eines Immobilieneigentümers an die Position eines Mehrheits- oder alleinigen Aktionärs einer Aktiengesellschaft, die Eigentümerin derselben Immobilie ist, anzulehnen; oder man vergleiche die Position dessen, der seinen Reichtum mit der Vermietung von Immobilieneigentum erlangt, mit der Position desjenigen, der Gesellschafter einer Gesellschaft ist, in deren Eigentum ein Hotel steht.
 
83
Schon lange neigt die Wissenschaft dazu, die Forderung als Teil des Vermögens des Gläubigers und daher auch als mögliches Objekt dinglicher Rechtsverhältnisse anzusehen (vgl. S. Pugliatti, Il trasferimento delle situazioni soggettive, I, cit., S. 28; Ders., Cosa, in Enc. dir., XI, Milano, 1967, S. 35; D. Messinetti, Oggettività giuridica, cit., S. 270 ff.; F.D. Busnelli, La lesione del credito, cit., S. 32 ff.; P. Perlingieri, Della cessione dei crediti, cit., S. 9 ff.; M. Panzarini, Lo sconto dei crediti e dei titoli di credito, Milano, 1984, S. 264 ff.; A. di Majo, Delle obbligazioni in generale, cit., S. 81 und Fn. 1; contra O.T. Scozzafava, I beni e le forme giuridiche di appartenenza, Milano, 1982, S. 412 ff.; aber s. auch die kritischen Einwände von A. Belfiore, I beni e le forme giuridiche di appartenenza. A proposito di una recente indagine, in Riv. crit. dir. priv., 1983, S. 855 ff.), bis hin zur Rede von „Zugehörigkeit“, also von Eigentum (s. dazu problematisierend P. Rescigno, Proprietà, diritto reale, credito, cit., S. 472 ff.).
 
84
Man denke z. B. an die Versuche, das Phänomen der multiproprietà (Timesharing) dem Bereich der dinglichen Rechtspositionen zuzuordnen: eine neue Art der comunione (Rechtsgemeinschaft), gekennzeichnet durch die „turnarietà dell’uso“ (Turnusmäßigkeit des Gebrauchs) (A. de Cupis, La durata della proprietà turnaria, in Giur. it., 1983, IV, S. 193 ff.); besondere Form des Miteigentums (G. Benacchio, Dal condominio alla multiproprietà, in Riv. not., 1982, S. 6 ff.); „atypisches“ dingliches Recht, ähnlich dem Nießbrauch, in dem sich Merkmale anderer dinglicher und schuldrechtlicher Rechtspositionen wie der Rechtsgemeinschaft, des Miteigentums, des Nießbrauchs und der Miete wiederfinden (G. Caselli, La multiproprietà. Problemi giuridici, Milano, 1983, S. 40 ff.); Zusammentreffen mehrfachen Eigentums an derselben Sache, die zu einer „jährlich wiederkehrenden Mehrfachzugehörigkeit“ führt (S. Maiorca, La multiproprietà. Analisi di un modello di appartenenza, Torino, 1982, S. 501 ff.); das Bestehen einer Mehrheit von Eigentumsrechten an derselben Immobilie zu unterschiedlichen Zeitpunkten, die dabei aber noch keine Rechtsgemeinschaft darstellen (M. Confortini, La multiproprietà, Padova, 1983, S. 41 ff.); alleiniges Eigentumsrecht an einer Sache, welche nicht lediglich durch die gewöhnliche räumliche Abgrenzung beschrieben wird, sondern auch durch zeitliche Abgrenzungen betreffend die Nutznießung einer Sache in periodischen Intervallen S. Sangiorgi, Multiproprietà immobiliare e funzione del contratto, Napoli, 1983, S. 36 ff.). Für die Untersuchung weiterer Positionen s. G. Di Rosa, Proprietà e contratto, cit., S. 25 ff. Zum Verhältnis von Privatautonomie und Gesetzesvorbehalt s. P. Perlingieri, Proprietà, impresa e funzione sociale, cit., S. 207 ff.
 
85
In der Konzeption des deutschen Schuldrechts kommen Formulierungen wie „Schutzpflichten“ und „Treuepflichten“ vor, die auf die allgemeinere Kategorie der „weiteren Verhaltenspflichten“ zurückzuführen sind, und die gleichzeitig auch den Schutz nichtvermögensrechtlicher Interessen mit einschließen können; so scheint es, dass sich das Schuldverhältnis nicht im Interesse des Austauschs von Leistungen erschöpfen darf, sondern sich auch anderweitigen, vom Schuldverhältnis nicht unmittelbar verkörperten und von einem bestimmten Typ von Schuldverhältnis unabhängigen Interessen annehmen muss. S. für alle K. Larenz, Lehrbuch des Schuldrechts, I, cit., S. 10 f.
 
86
In diesem Zusammenhang s. supra Kap. XIV § 218 ff.
 
87
Diese Behauptung hat sich nunmehr in der Rechtswissenschaft durchgesetzt, wenn auch mit unterschiedlicher Bedeutung und Relevanz: s. P. Perlingieri, Le obbligazioni: tra vecchi e nuovi dogmi, cit., S. 98; A. di Majo, Delle obbligazioni in generale, cit., S. 62 ff.; in diesem Sinne, für die deutsche Rechtslehre, s. J. Esser e E. Schmidt, Schuldrecht, I, Heidelberg, 1984, S. 6 ff., die im Einklang mit dem Sozialstaatsprinzip (Art. 20 Abs. 1 GG) von einem Sozialmodell des Schuldverhältnisses sprechen, orientiert an der Zielsetzung sozialer Gerechtigkeit, da sich unter einer „schematischen Gleichbehandlung“ im Schuldrecht latente „Machtverstärkungen“ verbürgen (ivi, S. 7).
 
88
Dies ist, zumindest in den Erklärungen, der eindeutigste Gesichtspunkt: s. u. a. P. Rescigno, Obbligazioni, cit., S. 151 ff.; B. Troisi, Lo stato di necessità nel diritto civile, Camerino-Napoli, 1988, S. 14 ff. Für eine neue Lesart des Art. 1175 c.c. – eine Norm, die historisch eng mit dem Prinzip des ordinamento corporativo verwandt ist – im Lichte der Verfassungsprinzipien (Art. 2, 4, 96 und 37 cost.) s. insbes. A. di Majo, Delle obbligazioni in generale, cit., S. 284 ff.
 
89
S. supra Kap. XV § 247.
 
90
Zu diesem Punkt s. R. Perchinunno, Le obbligazioni nell’«interesse familiare», Napoli, 1982, S. 11 ff.; C.G. Terranova, Contributo ad una teoria unitaria delle prestazioni alimentari, Napoli, 2004, passim; M. Pennasilico, L’estensione del privilegio ai crediti di mantenimento nell’ermeneutica della Corte costituzionale, in P. Rescigno (a cura di), Autonomia individuale e collettiva nella giurisprudenza costituzionale, Napoli, 2006; und s. auch infra Kap. XVIII § 337.
 
91
Zu diesen Aspekten s. A. Galasso, La rilevanza della persona, cit., S. 18 ff.; P. Perlingieri, Dei modi di estinzione, cit., D. 31 ff., 164 ff.; s. auch, supra Kap. XIV § 237 und Kap. XV § 245.
 
92
Man beachte insbesondere die methodologische Lehre von S. Pugliatti, Diritto civile, cit., passim.
 
93
P. Perlingieri, Le obbligazioni: tra vecchi e nuovi dogmi, cit., S. 99 f.
 
94
Für eine kritische Neubetrachtung der Abgrenzungskriterien zwischen Vertretbarkeit und Unvertretbarkeit s. A. Zarrelli, Fungibilità e infungibilità nell’obbligazione, Napoli, 1969, S. 13 ff.; s. auch, für andere Aspekte, L. Ferroni, Obblighi di fare ed eseguibilità, Camerino-Napoli, 1983, S. 13 ff. Für die gleiche Lösung zur Frage der Teilbarkeit und Unteilbarkeit der Leistung s. R. Cicala, Concetto di divisibilità e d’indivisibilità dell’obbligazione, Napoli, 1953, insbes. S. 34, 61 ff., 76 f., 89 f., 209 ff.; Ders., Il carattere di divisibilità e indivisibilità dell’obbligazione, in Ders., Saggi, cit., S. 3 ff., insbes. S. 10 ff., Fn. 20.
 
95
P. Perlingieri, Recenti prospettive, cit., S. 41 f.
 
96
Die Definitionen, die ausschließlich die aktive Seite des Verhältnisses berücksichtigen, d. h. die Befugnis des Gläubigers die Erfüllung zu verlangen, erfassen den Begriff des Schuldverhältnisses nicht in seiner Vielschichtigkeit: s. für alle M. Giorgianni, Obbligazione (diritto privato), cit., S. 591 ff.
 
97
Zu diesem Aspekt s. A. Falzea, L’offerta reale e la liberazione coattiva del debitore, Milano, 1947, S. 50 ff.; G. Cattaneo, La cooperazione del creditore all’adempimento, Milano, 1964, S. 111 ff.; U. Natoli, L’attuazione del rapporto obbligatorio, I, cit., passim; P. Stanzione, Situazioni creditorie, cit., S. 12 ff.; G. Romano, Interessi del debitore, cit., S. 70 ff.
 
98
S. bereits E. Colagrosso, Teoria generale delle obbligazioni e dei contratti, Roma, 1948, S. 162; u. a. F.D. Busnelli, La lesione del credito, cit., S. 32 ff. und P. Perlingieri, Della cessione dei crediti, cit., S. 9.
 
99
P. Perlingieri, Recenti prospettive, cit., S. 43 f.
 
100
Zu diesem Punkt s. infra Kap. XVIII § 337.
 
101
P. Perlingieri, Profili del diritto civile, cit., S. 187.
 
102
G. Oppo, Adempimento e liberalità, Milano, 1947 (ristampa, Camerino-Napoli, 1980); Salv. Romano, Note sulle obbligazioni naturali, Firenze, 1953; M. Giorgianni, L’obbligazione, cit., S. 136 ff.; P. Perlingieri, Le vicende dell’obbligazione naturale, cit., S. 357 ff.; E. Moscati, Del pagamento dell’indebito, in Comm. c.c. Scialoja und Branca, Bologna-Roma, 1981; Ders., Le obbligazioni naturali, Padova, 1999; C.M. Bianca, Diritto civile, IV, L’obbligazione, Milano, 1990, S. 777 ff.; A. Morace Pinelli, Adempimento di obbligazione naturale e forma, in Rass. dir. civ., 1995, S. 40 ff.; L. Nivarra, Obbligazioni naturali, in Dig. disc. priv., Sez. civ., XII, Torino, 1995, S. 375 ff.; U. Salvestroni, Adempimento indiretto di obbligazione naturale altrui e soluti retentio, in Rass. dir. civ., 1997, S. 268 ff; M. Gazzara, La promessa di adempimento delle obbligazioni naturali, ivi, 2001, S. 616 ff.; D. Carusi, Le obbligazioni nascenti dalla legge, cit., S. 239 ff.; zur Ausrichtung der Rechtsprechung s. auch M.A. Ciocia, L’obbligazione naturale. Evoluzione normativa e prassi giurisprudenziale, Milano, 2000.
 
103
Dennoch wurde angenommen, dass die patrimonialità (Vermögensrechtlichkeit ) nicht Teil der Naturalobligation sein könne, selbst wenn deren Erfüllung zumindest mit einer Leistung vermögensrechtlichen Inhalts möglich ist: vgl. insbes. G. Oppo, Adempimento indiretto di obbligazione naturale, in Riv. dir. comm., 1945, I, S. 198; Ders., Adempimento e liberalità, cit., S. 256 ff.; zu diesem Punkt vgl. allerdings M. Giorgianni, Sugli ‘effetti’ dell’obbligazione naturale, in Ann. Sem. giur. Univ. Catania, 1, 1947, S. 150 f.; U. Mori Checcucci, Appunti sulle obbligazioni naturali, Genova, 1947, S. 11 ff.; Cass., 5. Mai 1962, Nr. 888, in Giust. civ., 1962, I, S. 1690.
 
104
Das Erfordernis der Verhältnismäßigkeit und der Angemessenheit „bildet eine, wenn auch implizite, Voraussetzung der Naturalobligation, besteht doch kein Zweifel an der Tatsache, dass der Inhalt der moralischen Pflicht gleichzeitig heranzuziehen ist, um den Inhalt der Leistung zu bestimmen, die darauf gerichtet ist, diese Pflicht zu erfüllen“. Mit anderen Worten enthält die moralische Pflicht per se „ein quantitatives Kriterium, das dazu dient, den Umfang der Leistung zu bestimmen“; auf diese Weise wird das Bestehen der Naturalobligation für den Fall ausgeschlossen, dass die Leistung unverhältnismäßig zur moralischen Pflicht ist, auf deren Erfüllung sie gerichtet ist. Zu diesem Zweck wird die moralische Pflicht nicht bereits abstrakt betrachtet, „sondern mit Blick auf die konkreten Umstände und die spezifische Beziehung zwischen Schuldner und Gläubiger der Naturalobligation“. So L. Balestra, Obbligazioni naturali e donazione, in R. Favale e B. Marucci (a cura di), Scritti Cantelmo, I, cit., S. 108; Ders., Note in tema di proporzionalità nell’adempimento delle obbligazioni naturali e sulla nozione di terzo ex art. 936 c.c. (In margine ad un caso di prestazioni rese nell’àmbito della convivenza more uxorio ), in Aa.Vv., Scritti in onore di Cesare Massimo Bianca, II, Milano, 2006, S. 72 f. Von einer „quantitativen Grenze“ innerhalb derer die geschuldete Leistung zu bestimmen ist, sprach bereits U. Mori Checcucci, o.c., S. 27; und s. G. Oppo, o.u.c., S. 41 ff.; aus jüngerer Zeit, für den Bezug zur Verhältnismäßigkeit als Voraussetzung der Erfüllung der Naturalobligation, s. C.M. Bianca, Diritto civile, IV, cit., S. 785, 787 f.; D. Carusi, Le obbligazioni nascenti dalla legge, cit., S. 248 f.; in der Rechtsprechung s. Cass., 5. April 1975, Nr. 1218, in Foro it., 1975, I, Sp. 1984 ff., der die Notwendigkeit hervorhebt, dass die moralische oder soziale Pflicht „mit einer Leistung erfüllt worden ist, welche die Eigenschaft der Verhältnismäßigkeit und der Angemessenheit im Bezug auf die Gesamtheit der Umstände des Falls aufweist“ (ivi, Sp. 1988); s. auch Cass., 25. Januar 1960, Nr. 68, ivi, 1960, I, Sp. 2017; Cass., 15. Januar 1969, Nr. 60, in Giust. civ., 1969, I, S. 605; App. Napoli, 5. November 1999, in Corr. giur. nap., 2000, S. 232 und 273.
 
105
Zur Voraussetzung der „Freiwilligkeit“ der Leistung und der Fähigkeit des solvens, in Bezug auf die rechtsgeschäftliche Natur der Erfüllung der Naturalobligation, s. D. Carusi, o.c., S. 245 ff., und ivi weitere Literaturnachweise.
 
106
Die Rechtslehre, auch wenn sie nicht anzweifelt, dass dem sog. creditore naturale (Gläubiger einer Naturalobligation) kein einklagbarer Anspruch zusteht, kommt nicht umhin, diesem Mittel und Befugnisse, mit oder ohne rechtlicher Bedeutung, zuzusprechen. So wird von der „Erlaubnis, die erhaltene Sache zu behalten“, gesprochen (R. Nicolò, Esecuzione indiretta di obbligazioni naturali, in Foro it., 1939, I, Sp. 39); es wird festgestellt, dass Art. 2034 c.c. über die Feststellung soluti retentio hinaus, die Rücknahme dessen, was zur Erfüllung der Naturalobligation ‚geleistet‘ oder ‚gezahlt‘ wurde, ausschließt und gefolgert, dass „kein Recht zum Einbehalten der Sache besteht, sondern ein Verbot der Rücknahme des Geleisteten“ (M. Giorgianni, o.u.c., S. 157). Von anderer Seite wird dem accipiens allerdings das „Recht das Erlangte zurückzuhalten“ zugesprochen (s. z. B. U. Mori Checcucci, o.c., S. 5). Alle Qualifizierungen beziehen sich vorwiegend auf die Phase nach der Erfüllung (oder zumindest auf die Phase die auf die Erfüllung gerichtet ist); es wird jedoch auch versucht, die Position des creditore naturale (Gläubiger der Naturalobligation) „pretensione“ als rechtlich erheblich und in einer Wechselbeziehung zur Pflicht des Schuldners zu definieren: s. G. Del Vecchio, Sulle obbligazioni naturali, in Iustitia, 1939, S. 27).
 
107
Zum Verhältnis der beiden Positionen s. infra § 299.
 
108
Zum Thema s. D. Carusi, Contratto illecito e soluti retentio . L’art. 2035 cod. civ. tra vecchie e nuove «immoralità», Napoli, 1995; Ders., Le obbligazioni nascenti dalla legge, cit., S. 239 ff., 282 ff.
 
109
P. Perlingieri, Le vicende dell’obbligazione naturale, cit., S. 362.
 
110
Diese Meinung wird für „äußerst plausibel“ erachtet von G. Oppo, Adempimento e liberalità, cit., S. 209. Sie scheint akzeptabel, vorausgesetzt sie berücksichtigt, dass das von der coscienza collettiva (kollektives Bewusstein) gefällte giudizio di socialità (Urteil über den Gemeinschaftssinn) mit der Zeit, wenn auch langsam, wandelbar ist: während einige moralische und soziale Pflichten, die atypische Naturalobligationen (Abs. 1) begründen, mit der Zeit nicht mehr als solche Pflichten angesehen werden können, ohne dass sich daraus besondere Probleme ergeben, zeigt sich für die Pflichten in Abs. 2, als vom Gesetzgeber typischerweise vorgesehene Fälle, dass ihre Schutzwirkung, obgleich diese, auf die Unmöglichkeit der Rücknahme beschränkt, entfallen muss, sobald sich zeigt, dass das kollektive Bewusstsein die Pflicht nicht mehr für zwingend im Gemeinschaftssinn – als einzigem Fundament und alleiniger ratio der Norm – erachtet. Es würde sich also um eine außer Kraft setzende Interpretation handeln, die durch einen notwendigen Prozess der „Moralisierung des Rechts“ gerechtfertigt wurde (F. Carnelutti, Questioni in tema di obbligazione naturale e di pagamento, in Riv. dir. comm., 1912, II, S. 693 ff.; und s. ebenfalls G. Oppo, o.l.u.c.). Zum Begriff der „coscienza sociale“ (kollektives Bewusstsein) vgl. C.E. Balossini, La rilevanza giuridica delle «regole sociali», cit., S. 203 ff.
 
111
Sehr deutlich M. Allara, Le nozioni fondamentali del diritto civile, I, cit., S. 461 ff.; dagegen A. Trabucchi, Istituzioni di diritto civile, cit., S. 557.
 
112
In diesem Sinne z. B. M. Giorgianni, Sugli ‘effetti’ dell’obbligazione naturale, cit., S. 148. Die Unterscheidung findet sich auch in der Rechtsprechung: s. Cass., 5. Mai 1962, Nr. 888, in Giust. civ., 1962, I, S. 1960.
 
113
Das bedeutet jedoch nicht, dass die verschiedenen Pflichten eine größere oder geringere giuridicità (Juridizität) haben. Unter diesem Gesichtspunkt wäre es nicht zu rechtfertigen, den Pflichten des Abs. 2 im Vergleich zu denen des Abs. 1 eine größere Juridizität zuzusprechen (zutreffend M. Giorgianni, o.u.c., S. 149; contra A. Trabucchi, Istituzioni di diritto civile, cit., S. 557), ganz abgesehen von einer analogen Anwendung der Normen, insbesondere der Art. 627, 1933 und 2940 c.c. (dazu M. Giorgianni, L’obbligazione, cit., S. 141; U. Mori Checcucci, Appunti, cit., S. 13 ff., 18 f.).
 
114
Vgl. die Lehre, die den Akzent statt auf die Moralität oder die socialità (Gemeinschaftssinn) auf den gemeinsamen Nenner der soluti retentio setzt: z. B. G.L. Pellizzi, Adempimento di obbligazione naturale mediante rilascio di titolo cambiario, in Riv. trim., 1953, S. 300, Fn. 5.
 
115
So P. Perlingieri, Le vicende dell’obbligazione naturale, cit., S. 363.
 
116
P. Perlingieri, o.u.c., S. 364; einige Anregungen finden sich bereits in Ders., Cessione del credito ed eccezione d’inesigibilità, in Riv. dir. civ., 1967, II, S. 502 ff., insbes. S. 509 Fn. 20 und 21. Dennoch gibt es Stimmen (z. B. G. Del Vecchio, Sulle obbligazioni naturali, cit., S. 26), die dazu neigen, die Naturalobligation zu den unklagbaren Schuldverhätlnissen zu zählen. Die Frage klärt sich wahrscheinlich mit der größeren oder geringeren Weite und Härte, die man dem Begriff der Unklagbarkeit zusprechen will, der momentan durchaus uneinheitlich verstanden wird.
 
117
Dies entgeht der aufmerksameren Rechtslehre nicht: vgl. G. Oppo, Adempimento e liberalità, cit., S. 252. Nicht überzeugen kann hingegen die Auffassung, nach der die sog. Naturalobligation, sofern sie entscheidend ex parte debitoris beeinflusst, ex Art. 1355 c.c. unwirksam sei. Tatsächlich könnte Art. 2034 c.c. wohl eine Ausnahme der Regel bilden.
 
118
Zu diesen Erwägungen s. P. Perlingieri, Rapporto preliminare, cit., S. 97 ff.; s. auch supra Kap. XV § 249.
 
119
Zu diesen Fragen s. P. Perlingieri, Le vicende dell’obbligazione naturale, cit., S. 364 ff.; s. auch Ders., Dei modi di estinzione, cit., S. 48 ff. und passim.
 
120
Gerade im Bezug auf die Naturalobligationen wies G. Brunetti, Le obbligazioni naturali secondo il codice civile italiano, in Ders., Scritti giuridici varii, III, Torino, 1920, S. 219 darauf hin, dass „die Gerechtigkeit oder Ungerechtigkeit der Tatsachen und der menschlichen Beziehungen, der menschlichen Bedürfnisse, auch mit einem Kriteriumn bestimmt werden kann, das nicht vom positiven oder staatlichen Recht bereitgestellt wird“.
 
121
Man denke an den Schuldner, der mit der Erfüllung einer Naturalobligation gegenüber dem Gläubiger im Verzug ist, auch eine Summe zur Tilgung der Verzugszinsen leistet und dies als Erfüllung einer moralischen oder sozialen Pflicht i. S. d. Art. 2034 c.c. betrachtet.
 
122
In diesem Sinne P. Perlingieri, Le vicende dell’obbligazione naturale, cit., S. 365; Ders., Profili del diritto civile, cit., S. 188.
 
123
Darüber sind sich zahlreiche Autoren einig, selbst wenn sie Vertreter der Auffassung sind, welche die Naturalobligation als tatsächliches Verhältnis ansieht: s. insbes. Salv. Romano, Note sulle obbligazioni naturali, cit., S. 112; F. Romano, Note in tema di disposizioni orali di ultima volontà, in Riv. trim., 1963, S. 765 scheint sich weiter vorzuwagen, indem er schreibt, dass „das Kriterium zur Bestimmung der Naturalobligation notwendigerweise an eine Vergleichbarkeit der Figur der Naturalobligation und der Figur des Schuldverhältnisses, wie sie aus den Normen zur Entstehung eines ‚rechtlichen‘ Schuldverhältnis ableiten lässt, gebunden ist, d. h. dass das Verhältnis die Merkmale an Struktur und Inhalt aufweisen muss, die dem Schuldverhältnis und dessen Quelle eigen sind“; G. Criscuoli, Le obbligazioni testamentarie, 2 ed., Milano, 1980, S. 601 Fn. 11. Dazu bemerkte G. Del Vecchio, Sulle obbligazioni naturali, cit., S. 26, dass die Naturalobligationen, „obgleich sie keinen Anlass für irgendeine technische Begründung einer gerichtlichen Klagbarkeit geben, dennoch eine gewisse Grundlage in einem zweiseitigen Verhältnis haben, in der sich die beiden Subjekte wie Schuldner und Gläubiger gegenüberstehen“; auch die Rechtsprechung betont, dass die Naturalobligation „eine Natur, ähnlich des rechtlichen Schuldverhältnisses“ hat (Cass., 25. Januar 1960, Nr. 68, in Giust. civ., 1960, I, S. 482). Zum Begriff des Rechtsverhältnisses s. ausführlich supra Kap. XV.
 
124
Der Ausdruck stammt von G. Brunetti, Le obbligazioni naturali, cit., S. 237, der dennoch das „Verhältnis, das rechtliche Wirkungen haben kann“, und das „Rechtsverhältnis“ gegenüberstellt; beide sind aber rechtlich relevante Beziehungen. Unter einem anderen Gesichtspunkt stellt Salv. Romano, o.u.c., S. 9, fest, dass die Naturalobligation „Grund für rechtliche Beziehungen, aber selbst kein Rechtsverhältnis ist“.
 
125
P. Perlingieri, Le vicende dell’obbligazione naturale, cit., S. 367; Ders., Dei modi di estinzione, cit., S. 50.
 
126
Vgl. supra Kap. XVI, § 256.
 
127
P. Perlingieri, Le vicende dell’obbligazione naturale, cit., S. 367 f.; Ders., Dei modi di estinzione, cit., S. 51.
 
128
Dagegen kann man nicht behaupten, dass die moralischen oder sozialen Pflichten nach dem Gesetzeswortlaut (Art. 2034 Abs. 2 c.c.) „keine anderen Wirkungen entfalten“ als die Unmöglichkeit, das freiwillig Gezahlte zurückzunehmen, da der Ausdruck darauf gerichtet ist, die rechtliche Bedeutung auf die soluti retentio zu beschränken, aber die Möglichkeit nicht ausschließt, dass die Naturalobligation geändert werden kann: so P. Perlingieri, o.u.c., S. 53. Zum Phänomen der vicende modificative oder estintive (Änderung oder Erlöschen) der Naturalobligation durch die Initiative eines im Verhältnis unbeiteiligten Dritten s. U. Salvestroni, Adempimento indiretto, cit., S. 268 ff.
 
129
Zu diesem Punkt s. bereits M. Giorgianni, Sugli ‘effetti’ dell’obbligazione naturale, cit., S. 160.
 
130
P. Perlingieri, Dei modi di estinzione, cit., S. 55. Man stelle sich vor, Tizio habe gegenüber Caio eine natürliche Verpflichtung zur Zahlung einer Geldsumme: Tizio und Caio könnten eine Vereinbarung mit dem Inhalt treffen, dass die Naturalobligation durch Übertragung des Eigentums an einer Sache von Tizio an Caio anstatt der Zahlung der Summe erlischt. Eine solche Vereinbarung kann auf zwei Weisen qualifiziert werden (insofern sie im konkreten Fall nach einer moralischen und sozialen Beurteilung wirksam ist): Novation (Art. 1230 c.c.: schuldbefreiende Wirkung), wenn die Pflicht zur Zahlung abhängig von dem Entstehen der Verpflichtung das Eigentum zu übertragen erlischt; datio in solutum (Art. 1197 c.c.: vicenda modificativa – Änderung), wenn die Pflicht zur Eigentumsübertragung nicht die Pflicht zur Zahlung erlöschen lässt, sondern neben diese tritt, sodass der Schuldner die Wahl hat, seine Schuld mit der Zahlung oder mit der Übertragung des Eigentums an der Sache zu erfüllen (es liegt ein Fall der Wahlschuld vor). Beide Fälle sind mit der Naturalobligation vereinbar, obgleich sie die der Naturalobligation eigenen Grenzen der rechtlichen Bedeutung beachten müssen. Daher wird auch die Pflicht zur Übertragung des Eigentums natürlich sein: aufgrund der Vereinbarung kann Caio die Sache, die Tizio freiwillig geleistet hat, nicht fordern, aber einbehalten (die Naturalobligation kann in eine andere Naturalobligation durch Novation umgewandelt oder durch datio in solutum geändert werden, nicht aber in eine zivilrechtliche Verpflichtung). Für diese Veranschaulichung s. Ders., Profili del diritto civile, cit., S. 190.
 
131
Zum Begriff des Eigentums als rechtliche Beziehung im Zusammenhang mit der gegenseitigen Abhängigkeit der subjektiven Rechtspositionen s. P. Perlingieri, Introduzione alla problematica della «proprietà», cit., insbes. S. 103 f.
 
132
Zu diesen Entwicklungen und Beispielen s. P. Perlingieri, Profili istituzionali, cit., S. 252 ff.; ausführlich Ders., Rapporto preliminare, cit., S. 148 ff.
 
133
P. Perlingieri, Profili del diritto civile, cit., S. 191.
 
134
S. supra § 292; zum traditionellen Begriff der Beziehung als Verhältnis von einem Subjekt zu einer Sache s. kritisch supra Kap. XV § 243.
 
135
Diesen Ansatz kritisiert P. Perlingieri, Introduzione alla problematica della «proprietà», cit., S. 37 f., da dieser „den Blick für die höchste Funktion des Eigentums, der Person und der Gemeinheit zu dienen, verliert“ (ivi, S. 38).
 
136
In diesem Zusammenhang vgl. P. Perlingieri, o.u.c., S. 104 ff.; s. auch supra § 296.
 
137
P. Perlingieri, o.u.c., S. 80; der gleiche Gedankengang findet sich bei F. Marinelli, Funzione sociale della proprietà e natura delle cose dall’«avere» all’«essere», in M. Tamponi e E. Gabrielli (a cura di), I rapporti patrimoniali, cit., S. 10 f., 31. Zur Krise des subjektiven Rechts s. supra Kap. XIV § 220.
 
138
S. infra § 303.
 
139
P. Perlingieri, Introduzione alla problematica della «proprietà», cit., S. 8; s. bereits M. Allara, La proprietà temporanea, in Circolo giur., 1930, S. 69 ff.; U. Natoli, La proprietà, cit., S. 203 ff.; jüngst R. Caterina, I diritti sulle cose limitati nel tempo, Milano, 2000, S. 1 ff., 333 ff.; A. Villella, Per un diritto comune, cit., S. 33 und ivi weiter Literaturnachweise; s. auch supra Kap. VIII § 123.
 
140
Das als persönlich qualifizierte Eigentum „entspricht nicht dem individuellen, egoistischen Eigentum, das einem einzelnen Subjekt zusteht und darf nicht mit ihm verwechselt werden. Das Attribut ‚persönlich‘ muss als Zusammenhang zur Person, d. h. als Mittel zur Verwirklichung der Würde des Subjektes verstanden werden. Das ‚persönliche Eigentum‘ kann auch einen kollektiven Charakter haben, dergestalt, dass es sich nicht komplett auf das Subjekt an sich bezieht, sondern auch die Funktion hat, die persönliche Freiheit und die Freiheit vom Bedürfnis zu verwirklichen“: so P. Perlingieri, o.u.c., S. 6.
 
141
P. Perlingieri, o.u.c., S. 8; s. außerdem P. Perlingieri e M. Marinaro, Art. 42, in P. Perlingieri e Aa.Vv., Commento alla Costituzione italiana, cit., S. 301. Unter diesem Gesichtspunkt wird dem Gesetz, das die Steuer auf Erbschaften und Schenkungen abgeschafft hat (Art. 13 l. 18. Oktober 2001, Nr. 383) unterstellt, nicht verfassungskonform zu sein.
 
142
So noch P. Perlingieri, o.u.c., S. 9; für eine jüngere Entwicklung s. M. Fragola, Limitazioni e contenuto minimo della proprietà nel sistema italo-europeo, Napoli, 2002.
 
143
P. Perlingieri, o.u.c., S. 23 f.; s. darüber hinaus P. Perlingieri e M. Marinaro, Art. 42, cit., S. 294.
 
144
Vgl. P. Perlingieri, o.u.c., S. 30 ff., 140 ff.
 
145
P. Perlingieri, o.u.c., S. 33 f. Diskutiert wird das Verhältnis der beiden Normzwecke zueinander. Unter Ausschluss eines hierarchischen Verhältnisses wird ein Gleichgewicht der beiden Ziele angenommen, aus der Sichtweise heraus, dass diese sich gegenseitig bedingen (C. Mortati, La costituzione e la proprietà terriera, in Riv. dir. agr., 1952, I, S. 491; N. Irti, Profili della programmazione agricola, ivi, 1972, I, S. 397), mit dem Ergebnis, dass der Zweck der sozialen Ordnung das gesamte Gebot der Norm beeinflusst, die den folgenden Wortlaut haben müsste: „mit dem Ziel eine Nutzung des Grundes zu fördern, die gerechte soziale Verhältnisse herstellt“ (G. Tarello, La disciplina costituzionale della proprietà. Lezioni introduttive, Genova, 1972, S. 46; s. auch S. Rodotà, Rapporti economici, in Comm. cost. Branca, II, Art. 41–44, Bologna-Roma, 1982, S. 226). Zum wertenden Maßstab der „razionalità“ (Rationalität) des Art. 44 cost. s. L. Francario, Forma del territorio ed edificabilità di fatto: la relativizzazione del criterio costituzionale di razionalità, in M. Tamponi e E. Gabrielli (a cura di), I rapporti patrimoniali, cit., S. 107 ff., der feststellt, dass sich über die Norm „eine außergewöhnliche Öffnung für das Privatrecht der Regionen realisiert“ (ivi, S. 111).
 
146
Die Grenzen der Ausdehnung des Eigentums nach Art. 44 cost. betreffen nicht nur die Festlegung von Obergrenzen, sondern auch die Bestimmung von Untergrenzen, so dass er sich sowohl auf die Begründung von Produktionsstätten, als auch auf Kleineigentum bezieht: zu diesem Punkt s. P. Perlingieri, o.u.c., S. 42 f.; S. Rodotà, o.u.c., A. 229.
 
147
P. Perlingieri, o.u.c., S. 35 f.
 
148
Vgl. Perlingieri, o.u.c., S. 142 d.; Ders., Profili del diritto civile, cit., S. 192 f.
 
149
So ebenfalls P. Perlingieri, o.u.c., S. 193.
 
150
P. Perlingieri, Introduzione alla problematica della «proprietà», cit., S. 45 f.
 
151
P. Perlingieri, o.u.c., S. 46 f.
 
152
P. Perlingieri, o.u.c., S. 49 f. Zum Beitrag der Rechtssprechung des Verfassungsgerichts zur Definition des Verhältnisses von Eigentum und Betrieb s. R. Di Raimo e V. Ricciuto (a cura di), Impresa pubblica e intervento dello Stato nell’economia, cit., passim.
 
153
S. supra Kap. XV § 244.
 
154
P. Perlingieri, Introduzione alla problematica della «proprietà», cit., S. 93.
 
155
S. supra Kap. XV §§ 244 und 245.
 
156
P. Perlingieri, Introduzione alla problematica della «proprietà», cit., S. 94.
 
157
Der Übergang von der Konzeption des Eigentums als subjektive Rechtsposition zu der als Rechtsverhältnis bedeutet nicht nur eine strukturelle Veränderung, sondern betrifft auch den funktionalen Aspekt des Rechtsinstituts: er bringt die Verschiebung von der Konzeption des Zivilrechts, aus individualistischer Sichtweise begriffen, hin zur relationalen Konzeption (s. supra Kap. XV § 242). Es ist bezeichnend, dass die Verfassung vom Eigentum – und von anderen Vermögensformen – im Bereich der „wirtschaftlichen Verhältnisse“ spricht. In diesem Sinne P. Perlingieri, o.u.c., S. 102.
 
158
P. Perlingieri, o.u.c., S. 100 f.
 
159
Zur Verfügungs- und Nutzungsgwalt als Ausdruck der Ausübung der subjektiven Rechtsposition s. supra Kap. XIV § 247.
 
160
Es wird auch die Unabhängigkeit der Verfügungsfreiheit vom subjektiven Recht gefordert und eine Kategorie der Verfügungen über fremdes Vermögen geschaffen, was der Ausübung der Verfügungsmacht über das Vermögen eines Dritten entspricht, bei L. Cariota Ferrara, I negozi sul patrimonio altrui, Padova, 1936, S. 32 ff. Zur Diskussion hierzu s. P. Perlingieri, I negozi sul patrimonio altrui, cit., S. 499 ff.
 
161
In diesem Zusammenhang s. P. Perlingieri, Introduzione alla problematica della «proprietà», cit., S. 67 f., 72; Ders., Profili del diritto civile, cit., S. 195.
 
162
Ausdruck des Nutzungsrechts ist z. B. das Gehen auf eigenem Grund, indem sich ein Nutzen des Gutes ergibt, das mit der Funktion des Eigentums zusammenhängt. Das Recht zur Nutzung entspricht der Freiheit: die Ausübung der vermögensrechtlichen Situation stellt an sich keine Wechselwirkung her, sondern ist freie Ausübung (P. Perlingieri e P. Femia, Nozioni introduttive, cit., S. 137). Dennoch ist die Nutzung „niemals unbegrenzt und absolut unbestimmt und damit unberührt vom Recht in seiner erklärenden Eigenschaft; die Nutzung, auch die durch den Eigentümer, ist in seinem Inhalt vorbestimmt und ist gerade im Bezug auf die Kontrolle der Rechtsordnung über die korrekte Ausübung der Nutzung, um den Missbrauch durch den Inhaber des Nutzungsrechts auszuschließen von Bedeutung“: M. Trimarchi, Le situazioni giuridiche di godimento, in V. Scalisi (a cura di), Scienza e insegnamento, cit., S. 840.
 
163
In diesem Sinn R. Sacco, La proprietà, Torino, 1968, S. 81 f.
 
164
P. Perlingieri, Introduzione alla problematica della «proprietà», cit., S. 166 f. Dennoch schließt die herrschende Meinung in die Nutzung „alle Arten der Verwendung der Sache, die nicht zu einer Veränderung der Rechtsbeziehungen zu der Sache selbst führen“, ein: C. Salvi, Il contenuto del diritto di proprietà, in Cod. civ. Comm. Schlesinger, Milano, 1994, S. 115.
 
165
P. Perlingieri, o.u.c., S. 167 f.
 
166
Den Akzent auf diese derivativ-konstitutiven Aspekte setz P. Perlingieri, o.u.c., S. 170.
 
167
Zum Akt der materiellen Verfügung s. P. Perlingieri, o.u.c., S. 174.
 
168
So ebenfalls P. Perlingieri, o.u.c., S. 172.
 
169
Vgl. P. Perlingieri, o.u.c., S. 177 f.
 
170
So stellt sich das Thema des formalen und substanziellen Eigentums dar: man denke z. B. an den trust. In diesem Zusammenhang s. u. a. M. Graziadei, Diritti nell’interesse altrui. Undisclosed agency e trust nell’esperienza giuridica inglese, Trento, 1995; N. Lipari, Fiducia statica e trusts, in Rass. dir. civ., 1996, S. 483 ff.; M. Lupoi, Trusts, Milano, 1997; M. Gambini, Il negozio fiduciario negli orientamenti della giurisprudenza, in Rass. dir. civ., 1998, S. 844 ff.; A. Saturno, La proprietà nell’interesse altrui nel diritto civile italiano e comparato, Napoli, 1999; G. Bosco, Il trust e le categorie civilistiche: brevi spunti per una ricostruzione, in Rass. dir. civ., 2001, S. 1 ff.
 
171
Die Kontrolle kann von der richterlichen Autorität (volontaria giurisdizione – freiwillige Rechtsprechung) oder vom Inhaber des Interesses, in dessen Abhängigkeit man verfügt, ausgehen: s. infra § 307.
 
172
Die Probleme und das Dilemma auf dem Gebiet des Eigentums der trustees, der Komitees, der Investmentgesellschaften „deuten auf eine Architektur unseres positiven Rechtssystems hin, die nicht darauf verzichtet, die Zugehörigkeit zu bestimmen: individuell, öffentlich, gemeinschaftlich, unabhängig vom Beitrag des Vertrags. D. h. sie zeigt den Anspruch, die Disziplin der Sachen nicht der Privatautonomie zu überlassen“. So A. Gambaro, Dalla new property alle new properties (Itinerario, con avvertenze, tra i discorsi giuridici occidentali), in V. Scalisi (a cura di), Scienza e insegnamento, cit., S. 680; zu diesem Punkt s. A. Pretto, Strumenti finanziari: la nuova proprietà, in Riv. crit. dir. priv., 2000, S. 669 ff.; M. Lobuono, I «nuovi beni» del mercato finanziario, in Riv. dir. priv., 2002, S. 48 ff.
 
173
Beispielsweise stellt M. Trimarchi, Le situazioni giuridiche di godimento, cit., S. 843 ff. fest, dass die Zugehörigkeit nicht die einzige rechtliche Legitimation für die Nutzung ist, „insofern im Rechtssystem Wertungen enthalten sind, die es rechtfertigen, Nutzungsrechte (ganz oder teilweise) auch anderen Subjekten außer dem durch die Zugehörigkeit berechtigten Subjekt zuzusprechen, wie den der Arbeit, der Gesundheit, der Umwelt, der Marktwirtschaft, der wirtschaftlichen Initiative“ (ivi, S. 844). In den Fällen der sog. indirekten Nutzung hat der Eigentümer nicht das Recht unmittelbar über das Gut zu verfügen, da diese Gewalt mit Willen des Eigentümers (Miete, Werkvertrag, Auftrag, Erbpacht, rechtsgeschäftlicher Nießbrauch) oder per Gesetz (gesetzlicher Nießbrauch) auf ein anderes Subjekt übertragen wurde; im Zusammenhang und für genaue Hinweise s. A.C. Nazzaro, Oggettività giuridica dei ‘beni produttivi’. Contributo allo studio dei rapporti di affitto, Napoli, 2002, S. 36 ff. Insbesondere wird diskutiert, ob der Beauftragte ohne Vertretungsmacht, wenn er die Sache erworben hat, die Nutzungsgewalt hat: zu diesem Punkt s. R. Calvo, La proprietà del mandatario, Padova, 1996, und ivi m.w.N.
 
174
Zu diesem Thema s. P. Perlingieri, Introduzione alla problematica della «proprietà», cit., S. 178 f.
 
175
So P. Perlingieri, o.u.c., S. 69.
 
176
Eine ausführliche Argumentation in diesem Zusammenhang findet sich bereits supra Kap. XIV § 221.
 
177
S. infra § 312.
 
178
P. Perlingieri, Introduzione alla problematica della «proprietà», cit., S. 70.
 
179
In einigen Bereichen der Wirtschaft ist die Verfügungsmacht der Unternehmen, auch im Moment des Erwerbs, stark beschränkt, da ein Aneignungsrecht Dritter bezüglich bestimmter Güter besteht; so räumt der Gesetzgeber in Bezug auf landwirtschaftliches Eigentum, d. h. kleinen Unternehmen, dem Landwirt oder anderen bestimmten Subjekten, ein Vorkaufsrecht ein (Art. 8 l. 26. Mai 1965, Nr. 590, geändert durch l. 14. August 1971, Nr. 817, durch l. 10. Mai 1976, Nr. 265, und durch l. 8. Januar 1979, Nr. 2). Das ist einer der interessantesten Aspekte der Reform der landwirtschaftlichen Verträge. S. dazu P. Perlingieri, La riforma dei contratti agrari, (1982), in Ders., Il diritto dei contratti, cit., S. 149 ff.; Ders., I contratti agrari: dalla legislazione speciale al testo unico, in Giust. civ., 1985, II, S. 144 ff.; s. auch Ders., Il diritto agrario tra pubblico e privato, cit., S. 257 ff.
 
180
P. Perlingieri, Introduzione alla problematica della «proprietà», cit., S. 170.
 
181
Das Verfassungsgericht hat mehrmals betont, dass, während sich die Grenzen von ex Art. 42 Abs. 2 cost. aus dem Gesetz ergeben und objektiver und allgemeiner Natur sein müssen, d. h. sich auf Güter im Allgemeinen oder auf bestimmte Kategorien von Gütern beziehen müssen, die Enteignung einen individuellen Charakter hat und zur Entschädigung verpflichtet (statt aller, Corte cost., 20. Januar 1966, Nr. 6, in Giur. cost., 1966, S. 72 m.Anm.v. F. Lubrano, Alcune considerazioni sui limiti delle questioni di legittimità costituzionale). Dennoch ist sowohl festgestellt worden, dass es Eingriffe enteignender Natur gibt, die „unter dem Gesichtspunkt der Interpretation der Verfassung nicht entschädigungsfähig sind“, als auch dass es Formen der Enteignung mit sanktionierendem Charakter gibt: in diesen ist ein Abweichen von der Norm, die zur Entschädigung verpflichtet, geboten (P. Perlingieri, o.u.c., S. 29 f.).
 
182
Vgl. P. Perlingieri, o.u.c., S. 201 f.
 
183
Vgl. P. Perlingieri, o.u.c., S. 202 f.
 
184
So P. Perlingieri, o.u.c., S. 182; s. auch P. Perlingieri e P. Femia, Nozioni introduttive, cit., S. 138 f.; aus dem besonderen Blickwinkel wiederkehrender ermächtigender Gesichtspunkte vgl. V. Farina, L’autorizzazione a disporre in diritto civile, Napoli, 2001. Die teoria dei poteri di controllo (Theorie der Kontrollbefugnisse) schlägt einen Bogen von der Kontrolle durch Verwaltung und Justiz hin zur privaten Kontrolle über fremdes Vermögen. Bezüglich der privaten Kontrolle hebt sie insbesondere die Thematik der Verantwortlichkeit im Bereich der Schuldverhältnisse hervor: die vermögensrechtliche Verantwortung des Schuldners legitimiert dazu, dem Gläubiger eine Befugnis der Kontrolle über die Vermögensentwicklung des Schuldners zuzurechen. Unter der Feststellung, dass der Schuldner mit seinem gesamten aktuellen und zukünftigen Vermögen für die gegenüber dem Gläubiger eingegangenen Verpflichtung einsteht (Art. 2740 c.c.), wird dem Schuldner mithilfe der Instrumente zur Sicherung der Eigentumsgarantie (Art. 2900 ff. c.c.), eine private Kontrollbefugnis über fremdes Vermögen zugesprochen. Aus dieser Perspektive entwickelt sich die Untersuchung von M. Imbrenda, Controllo e rendiconto, cit., insbes. S. 61 ff., 238 ff.; s. auch aus verschiedenen Blickwinkeln Ders., Controllo e gestione: il potere del mandante di impartire istruzioni, in Rass. dir. civ., 2003, S. 665 ff.; R. Di Raimo, Forme di controllo e profilo funzionale dei poteri dispositivi sul patrimonio (tra regole dei rapporti e regole dell’attività), ivi, 2004, S. 319 ff.; M. Pennasilico, Controllo e conservazione degli effetti, cit., S. 119 ff.; S. Polidori, La responsabilità dell’appaltatore. I rapporti fra disciplina generale e norme speciali nell’appalto, Napoli, 2004, S. 68 ff.
 
185
P. Perlingieri, o.u.c., S. 182 f. Zur Kontrollbefugnis des Vermieters nach Art. 1619 c.c. s. A.C. Nazzaro, Oggettività giuridica, cit., S. 131 ff.
 
186
P. Perlingieri, Profili del diritto civile, cit., S. 198.
 
187
P. Perlingieri, Proprietà, cit., S. 208.
 
188
Zum allgemeinen principio di conservazione (Erhaltungsgrundsatz) als der Rechtsordnung innewohnendes Prinzip s. M. Pennasilico, L’operatività del principio di conservazione, cit., S. 702 ff.; s. auch supra § 295 Fn. 55.
 
189
In diesem Sinn der Beitrag von Einaudi bei der Sitzung der Assemblea Costituente (Verfassungsgebenden Versammlung) vom 13. Mai 1947 (in Atti Ass. Cost., S. 3983); zu diesem Punkt s. aber P. Perlingieri, Introduzione alla problematica della «proprietà», cit., S. 192 ff.; A. Iannelli, La proprietà costituzionale, cit., S. 192 ff.; M. Comporti, Ideologia e norma nel diritto di proprietà, in Riv. dir. civ., 1984, I, S. 329 ff.
 
190
Vgl. C. Salvi, Le immissioni industriali, cit., S. 159 ff., und ivi weitere Literaturnachweise; es schließen aber aus, dass die soziale Funktion allgemeines Prinzip der Materie ist: N. Irti, Proprietà e impresa con particolare riguardo al diritto agrario, Napoli, 1965, S. 10 ff.; und bereits D. Rubino, Odierne tendenze sui limiti del diritto di proprietà, in Ann. Univ. Macerata, 1948, S. 24 f.
 
191
Kritisch gegenüber einer a priori Ablehnung eines Überdenkens der Eigentumskategorie aus funktionaler und moderner Sicht ist A. Iannelli, La proprietà costituzionale, cit., S. 186; Zu diesem Punkt s. P. Perlingieri, Proprietà, cit., S. 208; s. auch F. Marinelli, Funzione sociale della proprietà, cit., S. 3 ff.
 
192
So aber C. Longo, Corso di diritto romano, Roma, 1935, S. 108; dazu kritisch S. Rodotà, Note critiche in tema di proprietà, cit., S. 1271 f.
 
193
Vgl. N. Irti, Proprietà e impresa, cit., S. 10 ff., für den die soziale Funktion nicht das Kriterium „für einzelne normative Lösungen“ ist; kritisch P. Perlingieri, Introduzione alla problematica della «proprietà», cit., S. 73 ff.; A. Iannelli, o.u.c., S. 191.
 
194
L. Barassi, Proprietà e comproprietà, Milano, 1951, S. 257 ff.
 
195
Entsprechend der Formulierung bei P. Rescigno, Per uno studio della proprietà, in Riv. dir. civ., 1972, I, S. 43.
 
196
Zur Unbestimmtheit der genannten Normen s. supra Kap. XII § 193.
 
197
Der berühmten Lehre von T. Ascarelli, Norma giuridica e realtà sociale, cit., S. 69 ff. folgend; die Gegenansicht scheint einen Zusammenhang zwischen den zivilrechtlichen Instituten und ihrer sozialen Funktion auf Grundlage einer eingehenden Lektüre des marxistischen Werks auszuschließen, K. Renner, Gli istituti del diritto privato e la loro funzione giuridica. Un contributo alla critica del diritto civile, trad. it. di C. Mittendorfer, Bologna, 1981, S. 198 ff., auf die sich die Introduzione all’edizione italiana von A. Agnelli, ivi, insbes. S. 18 ff. bezieht; s. auch supra Kap. I und III.
 
198
In diesem Sinn S. Pugliatti, La proprietà e le proprietà (con riguardo particolare alla proprietà terriera), in Ders., La proprietà nel nuovo diritto, cit., S. 277 f.; U. Natoli, La proprietà, cit., S. 187 ff.; P. Perlingieri, Introduzione alla problematica della «proprietà», cit., S. 74 ff.; für einige Anregungen s. A. Procida Mirabelli di Lauro, Immissioni e «rapporto proprietario», cit., S. 160 ff.; und allgemein zur direkten Anwendbarkeit von Verfassungsnormen s. supra Kap. XI.
 
199
Hierzu s. supra Kap. V § 63.
 
200
Ein schon mehrfach kritisierter methodischer Fehler: zu diesem Punkt s. P. Perlingieri, Norme costituzionali, cit., S. 111 ff.; Ders., Proprietà, cit., S. 210 f.; und jedoch unter einem anderen Gesichtspunkt P. Rescigno, Per una rilettura del Codice civile, cit., S. 224; obgleich eigentlich zum Thema des Eigentums, G. Oppo, L’iniziativa economica, in Riv. dir. civ., 1988, I, S. 312 hält „ in parte qua eine Lektüre der Verfassung in chiave codistica (unter dem Gesichtspunkt des Codice civile) für unvermeidbar“. Zur hermeneutischen und substanziellen Zentralität der Verfassungsnormen s. aber supra Kap. V und XI.
 
201
Der Weg „von einem Eigentumsbegriff, der auf dem ‚Haben‘ basiert, hin zu einem Eigentumsbegriff der auf dem ‚Sein‘ basiert, als Instrument für die existenzielle Entwicklung der Person, scheint in seinem Hergang trotz allem ein erarbeiteter Prozess, den die Evolution (oder Involution) des Marktes und der Gesellschaft Italiens niemals in Frage stellen können wird“: F. Marinelli, Funzione sociale della proprietà, cit., S. 32. Zu diesem Punkt s. supra Kap. IX und X.
 
202
In diesem Sinn P. Perlingieri, Introduzione alla problematica della «proprietà», cit., S. 73 ff., 75 ff.; A. Lener, Problemi generali della proprietà, in Aa.Vv., Proprietà privata e funzione sociale, Padova, 1976, S. 8; A. Iannelli, La proprietà costituzionale, cit., S. 107.
 
203
Zu der letztgenannten Interpretation s. u. a. S. Rodotà, Note critiche, cit., S. 1282 f.; anders hingegen M. Costantino, Contributo alla teoria della proprietà, cit., S. 27 und 29; s. auch A. Iannelli, o.u.c., S. 258.
 
204
Für eine weitere Vertiefung dieser Aspekte s. P. Perlingieri, Eguaglianza, capacità contributiva e diritto civile, cit., S. 135 ff; s. auch supra Kap. IX, insbes. §§ 151 ff.
 
205
Zur Tendenz der „depatrimonializzazione“ (Entvermögentlichung) s. supra Kap. III § 43.
 
206
So P. Perlingieri, Proprietà, cit., S. 211 f.
 
207
In diesem Sinn R. Sacco, La proprietà, cit., S. 78.
 
208
A. Iannelli, La proprietà costituzionale, cit., S. 255.
 
209
S. zu diesem Punkt die Ansichten von F. Santoro-Passarelli, Proprietà privata e Costituzione, in Riv. trim., 1972, S. 960, und von S. Rodotà, Note critiche, cit., S. 1292 und 1314; zur traditionellen Unterscheidung von inneren und äußeren Schranken s. u. a. L. Bigliazzi Geri, Usufrutto, uso e abitazione, in Tratt. dir. civ. comm. Cicu und Messineo, Milano, 1979, S. 26.
 
210
Die soziale Funktion, als Gesamtheit der Schranken verstanden, stellt lediglich einen negativ bestimmten Begriff dar, der darauf gerichtet ist, die Eigentümerrechte zu begrenzen, die mit dem Wegfall der Schranken unbeschadet und frei blieben. Vgl. P. Perlingieri, Introduzione alla problematica della «proprietà», cit., S. 187 ff.
 
211
P. Perlingieri, o.u.c., S. 73 ff.
 
212
G. Balladore Pallieri, Diritto costituzionale, 11 ed., Milano, 1976, S. 441 ff.
 
213
P. Perlingieri, o.u.c., S. 71; zu diesem Punkt s. auch A. Iannelli, La proprietà costituzionale, cit., S. 247 f.
 
214
So M. Mazziotti, Il diritto al lavoro, Milano, 1965, S. 225.
 
215
Die Aussage stammt von P. Barcellona, Diritto privato e processo economico, 2 ed., Napoli, 1980, S. 190; Ders., Formazione e sviluppo del diritto privato moderno, cit., S. 252 f.
 
216
P. Mazzoni, La proprietà procedimento. Pianificazione del territorio e disciplina della proprietà, Milano, 1975, S. 539.
 
217
Zu diesem Aspekt s. P. Perlingieri, Introduzione alla problemativa della «proprietà», cit., S. 93 ff.; V.E. Cantelmo, Struttura e forme della proprietà, cit., S. 15 ff.; A. Procida Mirabelli di Lauro, Immissioni e «rapporto proprietario», cit., S. 180 ff. und passim; diesem Ansatz (s. dazu supra § 304) scheint P. Rescigno, in der Introduzione zu P. Perlingieri (a cura di), Crisi dello stato sociale, cit., S. XIV zuzustimmen.
 
218
P. Perlingieri, Proprietà, cit., S. 213 f.
 
219
So hingegen M.S. Giannini, Basi costituzionali della proprietà privata, in Pol. dir., 1971, S. 443 ff., insbes. S. 460 ff.; S. Rodotà, Rapporti economici, II, in Comm. cost. Branca, Bologna-Roma, 1982, S. 72, 80, 91 ff., 148 und passim; nach S. Mangiameli, La proprietà privata nella Costituzione. Profili generali, Milano, 1986, S. 42 ff., allerdings „gewinnt der Gesetzesvorbehalt des Art. 42 cost. eine Bedeutung, die sich von der von der Wissenschaft angenommenen Bedeutung grundlegend unterscheidet, […] die den Gesetzesvorbehalt lediglich als Verweis an das Ermessen des Gesetzgebers deutet“. In diesem Zusammenhang s. E. Caterini, Proprietà, in Tratt. dir. civ. CNN, cit., S. 85 ff.
 
220
P. Perlingieri, Proprietà, cit., S. 214 f.; für eine Darstellung der verschiedenen Aussagen des Textes Ders., Introduzione alla problematica della «proprietà», cit., S. 138 ff., 142 ff., 150 ff.; Ders., Note sulla crisi dello Stato sociale, cit., S. 448 ff.; Ders., Principio «personalista», cit., S. 688 ff. (und in Ders., La persona e i suoi diritti, cit., S. 533 ff.).
 
221
Die Formulierung – so stellt E. Caterini, Proprietà, in P. Perlingieri (a cura di), Temi e problemi, cit., S. 286 fest – ist doppeldeutig: „Auf der einen Seite muss die Abhängigkeit des Eigentumsregimes von der Ordnung der Grundprinzipien zu Veränderungen auf dem spezifischen Normgebiet, d. h. auf gemeinschaftlicher Ebene, führen. Auf der anderen Seite hat das Ziel der Schaffung eines einheitlichen und wettbewerbsfähigen Marktes unweigerlich Einfluss auf die Eigentumsregime der einzelnen Rechtsordnungen. Der Anspruch der Harmonisierung der Erwerbsmodelle, die dazu beitragen den Markt zu bestimmen, der Zugang zum und der Austritt aus dem Markt, die Vermeidung von Diskriminierung zwischen den Akteuren – Produzenten und Konsumenten – hat eine Neuinterpretation der einzelnen Regime unvermeidbar gemacht. Es besteht das Erfordernis, die Konzepte der ‚Zugänglichkeit für alle‘, der ‚rationellen Nutzung‘ und der ‚gerechten sozialen Verhältnisse‘unter dem merkantilen Gesichtspunkt zu überdenken“. Für eine nicht rein wortlautgebundene Exegese im Licht des erneuerten ialienisch-gemeinschaftlichen normativen Systems s. M. Fragola, Limitazioni, cit., S. 112 ff., und ivi weitere Nachweise.
 
222
Statt aller Corte giust., 20. März 1985, C-41/83, Republik Italien/EU-Kommission, in Racc., 1985, S. 873 ff.: „Der Art. 295 des Vertrags […] erlaubt nicht, dass die Kommission im Lichte des Art. 86 des Vertrags die von einem Unternehmen, das in einem Mitgliedsstaat das wirksame rechtliche Monopol an den Telekommunikationsnetzen hält, angewandte Vorschriften bewertet, die private Niederlassungen zur Weiterleitung betreffen“; Corte giust., 6. November 1984, C-182/83, Robert Fearon and Company Limited/Irish Land Commission, ivi, 1984, S. 3677 ff.: „Art. 295 stellt zwar die Befugnis der Mitgliedsstaaten, ein System der staatlichen Enteignung einzurichten, nicht in Frage, doch gilt auch für ein solches System der Antidiskriminierungsgrundsatz, der dem Kapitel des Vertrags über das Niederlassungsrecht zugrunde liegt“.
 
223
Im Report von G.H. Brundtland, Our common future, 1987, UNO und Agenda 21, New York, 1997, definiert als Entwicklung, die die Zukunftsaussichten für die kritische Bildung, den Schutz der Gesundheit, des Lebens, der Minderheiten, etc. kommender Generationen nicht beeinträchtigt; zum Nachhaltigkeitsprinzip s. auch supra Kap. X § 172 und Kap. XVI § 267 Fn. 163.
 
224
So P. Perlingieri, Introduzione zu H. Rittstieg, La proprietà come problema fondamentale. Studio sull’evoluzione del diritto mercantile, a cura di E. Caterini, Napoli, 2000, S. 10. Zum Zusammenhang von Eigentum und Umweltschutz s. G. Visintini, La proprietà privata a fronte della legislazione ambientale, in Aa.Vv., Il diritto civile oggi, cit., S. 529 ff.
 
225
Zum Prinzip der Verhältnismäßigkeit im Hinblick auf die Kontrolle gemeinschaftlicher Rechtsakte, die das Eigentumsrecht verletzen, s. M. Fragola, Limitazioni, cit., S. 252 ff.
 
226
In diesen Worten E. Caterini, Proprietà, in P. Perlingieri (a cura di), Temi e problemi, cit., S. 287; Ders., Proprietà, in Tratt. dir. civ. CNN, cit., S. 122 ff. Für eine Anwendung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit und der Angemessenheit auf Eigentumsbestimmungen und enteignende Eingriffe s. Corte cost., 30. April 1999, Nr. 148, in Giur. cost., 1999, S. 1173; zu diesem Thema s. E. Briganti, Profili di tutela del privato nell’occupazione appropriativa, in P. Perlingieri (a cura di), Temi e problemi, cit., S. 319 ff.; Ders., L’occupazione «appropriativa» alla luce degli interventi della Corte costituzionale, in M. Tamponi e E. Gabrielli (a cura di), I rapporti patrimoniali, cit., S. 115 ff.
 
227
Dies scheint die Aussage des Art. II-77 Abs. 1 des Europäischen Verfassungsvertrags zu sein (entsprechend Art. 17 Abs. 1 der EU-Grundrechtecharta), da die Formulierung, nach der jede Person das „Recht hat, ihr rechtmäßig erworbenes Eigentum zu besitzen, zu nutzen, darüber zu verfügen und es zu vererben“, mehr an das Recht am Eigentum als an das Eigentumsrecht denken lässt. Die Vorschrift würde sich mit dem Schutz des Bürgers befassen, den er braucht, wenn er in rechtskonformer Weise und in Übereinstimmung mit den Grundprinzipien der Rechtsordnung Eigentum erwerben will; demnach erscheint Gegenstand der Norm „das Recht des Nicht-Eigentümers, das Eigentum an den Gütern erlangen zu können, die er benötigt, um die Würde seiner eigenen Person, verstanden als sich entwickelnde Persönlichkeit, zu realisieren und zu konkretisieren“. So E. Caterini, o.u.c., S. 121.
 
228
So wörtlich E. Caterini, Proprietà, in P. Perlingieri (a cura di), Temi e problemi, cit., S. 287; Ders., Proprietà, in Tratt. dir. civ. CNN, cit., S. 124.
 
229
Man denke z. B. an das sog. Teilzeiteigentum (s. supra Fn. 81), an den trust (s. supra Fn. 170), an das leasing als neue Form der Zugehörigkeit, die durch die Effektivität der „Nutzung“ geprägt ist (hierzu s. M. Imbrenda, Il leasing finanziario, cit., insbes. S. 81 ff.).
 
230
Die soziale Funktion und die Zugänglichkeit des Eigentums für alle „bilden keine (Blanko-) Normen, die auf außerhalb der Norm liegende Wertungen wandelbaren Inhalts zurückgeführt werden können, […] sondern haben eine ausschließlich rechtliche Bedeutung, die aus der Verfassung ableitbar ist“, S. Mangiameli, La proprietà privata nella Costituzione, cit., S. 121 und passim, und ivi m.w.N. zu diesem Punkt. Zur Einführung von Maßnahmen, die darauf gerichtet sind, die aspettativa di accesso (Zugangserwartung) aus Verträgen bezüglich noch zu errichtender Immobilien zu verstärken (vgl. d.lg. 20. Juni 2005, Nr. 122), deren Realisierung sich zutiefst riskant darstellt, s. M. Imbrenda, Individuazione dell’acquirente e distribuzione del rischio nel decreto legislativo n. 122 del 2005, in Rass. dir. civ., 2006, S. 690 ff.
 
231
Eine solche Definition findet beträchtliche Zustimmung: s. z. B. P. Barcellona, Formazione e sviluppo, cit., S. 172 ff., 252 ff.; und bereits grundsätzlich F. Santoro-Passarelli, Proprietà privata e Costituzione, cit., S. 958 ff., 960.
 
232
Zum Thema P. Perlingieri, Introduzione alla problematica della «proprietà», cit., S. 70 f.
 
233
Zur Entschädigung als Instrument der ausgleichenden Gerechtigkeit für den Enteigneten und als Instrument der Verteilungsgerechtigkeit für die Gemeinschaft s. P. Perlingieri, Eguaglianza, capacità contributiva e diritto civile, cit., S. 152 f., 158; s. auch Ders., Le cooperative, cit., S. 80 ff.; zur Festsetzung der Entschädigung „auf Grundlage des Wertes des enteigneten Gutes, bestimmt in Bezug auf seine Eigenschaften und seine wirtschaftliche Bestimmung“, vgl. Corte cost., 30. Januar 1980, Nr. 5, in Rass. dir. civ., 1980, S. 514 ff., insbes. S. 541 m.Anm.v. F. Lucarelli, Principio di eguaglianza e indennità di esproprio. P. Perlingieri, La responsabilità civile tra indennizzo e risarcimento, cit., S. 1073 ff. unterscheidet zwischen „Entschädigung“ nach Enteignung und zivilrechtlichem „Schadensersatz“, da „in einem zivilrechtlichen System, das auf die Werte der Achtung des Eigentums und der Gleichbehandlung gegründet ist, ist die Entschädigung, die notwendigerweise die soziale Sicherheit betrifft, gestützt auf die Leistungsfähigkeit ex Art. 55 cost., für die zivilrechtliche Verantwortung hingegen nicht von Belang“ (ivi, S. 1074, Fn. 29; zu diesem Thema s. auch P. Perlingieri e M.A. Urciuoli, Art. 53, cit., S. 364 f.). Auf den Begriff „Entschädigung“ beziehen sich nunmehr der t.u. über die Enteignung aus öffentlichem Interesse (Art. 20 ff. d.P.R. 8. Juni 2001, Nr. 327) und Art. II-77 Abs. 1 des EU-Verfassungsvertrages (entsprechend Art. 17 Abs. 1 der Charta der Grundrechte der Europäischen Union).
 
234
Die Dynamik der Rechtsordnung – die sich aus wechselnden hinzufügenden und erweiternden Modifikationen der Gesetzeslage ergibt – und der gleiche Wandel der faktischen Gegebenheiten „erfordern eine erneuerte konstante Beurteilung hinsichtlich der Verfassungsmäßigkeit und Legitimität“: P. Perlingieri, Proprietà, cit., S. 216.
 
235
Von besonderer Bedeutung ist die Rechtsprechung des Verfassungsgerichts zur sozialen Funktion des Eigentums: s. statt aller die Entscheidungen vom 17. Juni 1987, Nr. 227, in Giur. cost., 1987, II, S. 1711 ff.; 3. April 1987, Nr. 100, ivi, I, S. 764 ff.; 23. April 1986, Nr. 108, ivi, 1986, I, S. 583 ff.; 7. Mai 1984, Nr. 138, ivi, 1984, II, S. 907; 28. Juli 1983, Nr. 252, ivi, 1983, II, S. 1516 ff.; 10. Oktober 1983, Nr. 301, ivi, S. 1899 ff.; 12. Mai 1982, Nr. 92, ivi, 1982, II, S. 943 ff. Auch in Bezug auf das Recht zur privatwirtschaftlichen Initiative hält die Rechtsprechung an einer „externen“ Kontrolle bezüglich der Entscheidungen des Gesetzgebers fest. Das Verfassungsgericht beschränkt sich darauf, die vom Gesetzgeber verfolgten Ziele und deren nicht vollständige Entfremdung von den Werten der Verfassung wahrzunehmen. So wird z. B. die Verfolgung von Interssen einzelner Gruppe für unvereinbar mit dem Wert des gemeinschaftlichen Nutzens gehalten: Urteile Nr. 97 aus dem Jahr 1969 und Nr. 78 aus dem Jahr 1970.
 
236
So A. Iannelli, La proprietà costituzionale, cit., S. 254.
 
237
S. supra § 308.
 
238
P. Perlingieri, Proprietà, cit., S. 217.
 
239
Hierzu äußerst schlüssig A. Iannelli, La proprietà costituzionale, cit., S. 257.
 
240
S. Rodotà, Note critiche, cit., S. 1338; vgl. A. Iannelli, o.l.u.c.; F. Galgano, Immagini della proprietà, in Riv. trim., 1982, S. 818 f.; C. Salvi, Modelli di proprietà e princípi costituzionali, in Riv. crit. dir. priv., 1986, S. 349 ff.; und als Literaturnachweis F. Gazzoni, Manuale di diritto privato, cit., S. 213 ff.
 
241
P. Perlingieri, Proprietà, cit., S. 218.
 
242
G. Rolla, La misura dell’indennità di esproprio nel quadro del sistema costituzionale italiano, Milano, 1973, S. 100.
 
243
F. Santoro-Passarelli, Presentazione, in Aa.Vv., Proprietà privata e funzione sociale, cit., S. X. S. dazu supra Kap. VIII §§ 110 Fn. 44, 119 und Fn. 184, 124 und Fn. 328, 125.
 
244
Man denke an das Thema der Energieeinsparungen und an die Verfälschungs- und Umweltverschmutzungsverbote.
 
245
Zur Funktionalisierung des Eigentums zum Schutz naturwissenschaftlicher, landschaftlicher und anthropologisch-kultureller Werte durch die in der Rahmengesetzgebung zu den geschützen Gebieten geregelten juristischen Gestaltungsmittel (l. 6. Dezember 1991, Nr. 394) vgl. V. Corriero, La funzione sociale della proprietà, cit., insbes. S. 9 ff., 49 ff., 111 ff., und ivi die weiteren Hinweise auf Normen, Literatur und Rechtsprechung.
 
246
S. supra Kap. XVI § 254.
 
247
S. supra Kap. XIV § 222.
 
248
Eine beispielhafte Stellung nimmt das Verbot der missbräuchlichen Handlungen und der die normale Verträglichkeit übersteigenden Immissionen ein. Dazu s. jeweils P. Perlingieri, Introduzione alla problematica della «proprietà», cit., S. 196 ff.; A. Procida Mirabelli di Lauro, Immissioni e «rapporto proprietario», cit., insbes. S. 217 ff., 339 ff. und ivi m.w.N.
 
249
S. supra § 306.
 
250
S. die aktuellen Überlegungen von B. Troisi, La prescrizione come procedimento, cit., S. 155, die eine Entsprechung finden bei L. Bigliazzi Geri, U. Breccia, F.D. Busnelli e U. Natoli, Diritto civile, I, 1, cit., S. 379 und 383; A. Iannelli, La proprietà costituzionale, cit., S. 335 ff.; P. Perlingieri, Proprietà, cit., S. 219 f.; Ders., Sulla «parte generale», cit., S. 609 f.; E. Caterini, Il principio di legalità, cit., S. 109 f.; A. Villella, Per un diritto comune, cit., S. 79 ff.
 
251
B. Troisi, o.u.c., S. 155 ff.
 
252
In diesem Sinn F. Santoro-Passarelli, Dottrine generali, cit., S. 115; P. Rescigno, Manuale di diritto privato, cit., S. 225, demzufolge eine aktivistische Konzeption der Kontrolle und der Herrschaft über die Güter „zu einer noch deutlicheren Strenge gegenüber einem untätigen Eigentümer führen müsse, sofern diese nicht darauf beruhe, dass der Gläubiger seine Forderung nicht geltend macht“. Relevant ist dazu eine Entscheidung des deutschen Bundesverfassungsgerichts vom 1. März 1979, in Giur. it., 1979, II, S. 945 ff. m.Anm.v. C. Angelici, Impresa, società e «cogestione» secondo il Bundesverfassungsgericht, die klarstellt, dass der Gesetzgeber, in der Verwirklichung der sozialen Funktion des Eigentums soweit gehen kann, Nichteigentümern zum Schutz ihrer Grundrechte ein Mitbestimmungsrecht bei der Nutzung einer fremden Sache geben zu können; s. dazu auch F. Galgano, in P. Perlingieri (a cura di), Crisi dello Stato sociale, cit., S. 66. Jüngst stellt E. Caterini, Proprietà, in P. Perlingieri (a cura di), Temi e problemi, cit., S. 288, fest: „Die Nichteigentümer haben einen Anspruch auf Beachtung ihrer Interessen bei den Entscheidungen der verschiedenen Erwerbsmodelle: die Autokratie des Eigentümers wird zu einer Heterarchie. Der Träger des Erwerbsmodells wird Träger eines eigenen Interesses, vereint mit dem Interesse der Nichteigentümer, die Schutz im Erwerbsmodell finden. Das autokratische Modell gerät auch wegen der steigenden Begrenztheit der natürlichen Ressourcen, deren Beanspruchung nicht mehr gleichgültig für die Nichtberechtigten ist, in die Krise. Der Wert der menschlichen Person ist bedingt durch die vernünftige und gleiche Nutzung der natürlichen Ressourcen“.
 
253
So wörtlich A. Iannelli, La proprietà costituzionale, cit., S. 282.
 
254
A. Iannelli, o.u.c., S. 283.
 
255
Zu diesem Punkt s. P. Perlingieri, Introduzione alla problematica della «proprietà», cit., S. 138 ff.
 
256
P. Perlingieri, o.u.c., S. 142 ff.
 
257
Vgl. G. Galloni, Potere di destinazione e impresa agricola, Milano, 1974, S. 23 ff. und passim.
 
258
So bereits P. Perlingieri, Intervento, in Costituzione e legislazione agraria. La delega per un testo unico delle leggi sui contratti agrari e il progetto ministeriale, Atti del Convegno di Firenze, 14–15 novembre 1986, Milano, 1988, S. 98 ff.
 
259
Vgl. P. Perlingieri, Proprietà, cit., S. 221.
 
260
P. Perlingieri, o.l.u.c.; s. auch Ders., Le cooperative, cit., S. 87: die Vorgabe des Art. 42 cost. „stellt eine historische Errungenschaft dar, die man heute nicht durch politische Haltungen und Entscheidungen zunichte machen darf, die dazu neigen, den Entscheidungsspielraum der Verwaltung auszuweiten, auf Verwaltungsebene neue Eigentumsstatute aufzustellen und dadurch die Grenze des Gesetzesvorbehalts in der Verfassung übergehen“; C.M. Bianca, Diritto civile, VI, cit., S. 173, demzufolge die Verfassung „eine Verbindung von Individualinteressen und gemeinschaftlichen Interessen gebietet und der einfache Gesetzgeber mit der Aufgabe der Schaffung dieser Verbindung betraut ist, d. h. die Güter zu bestimmen, die eine soziale Funktion haben können und die entsprechenden Grenzen des Eigentums zu setzen und deren Art, Umfang und Umsetzung zu bestimmen“; in der Rechtsprechung s. TAR Lazio, 7. November 1989, Nr. 1568, in Trib. amm. reg., 1989, S. 4227.
 
261
S. u. a die Entscheidungen, Nr. 252 vom 28. Juli 1983, in Giur. cost., 1983, II, S. 1516 ff. zum „Wohnrecht“; Nr. 300 vom 6. Oktober 1983, ivi, S. 1858 ff. zum Schutz des Ersparnisses; Nr. 246 vom 5. November 1984, ivi, 1984, II, S. 1970 ff. zur Erbpacht; Nr. 42 vom 3. März 1986, ivi, 1986, I, S. 330 ff. zum Schutz von Marken.
 
262
S. Rodotà, Proprietà (diritto vigente), in Noviss. dig. it., XIV, Torino, 1968, S. 139 f.
 
263
A. Iannelli, La proprietà costituzionale, cit., S. 261.
 
264
S. dazu supra § 308.
 
265
S. supra § 301 Text und Fn. 140.
 
266
P. Perlingieri, Proprietà, cit., S. 224 f.
 
267
S. supra § 302.
 
268
P. Perlingieri, Profili del diritto civile, cit., S. 202.
 
269
Das „naturalistische“ Erbe des Eigentumsbegriffs hat noch heute Einfluss auf die Auswirkungen der Enteignung: es genügt das Urteil Corte cost., vom 20. Mai 1999, Nr. 179 (in Giur. cost., 1999, S. 1750) zu betrachten, das eine Norm für verfassungswidrig erklärt hat, die eine Verlängerung des Verbots der Bebauung im Rahmen städtebaulicher Maßnahmen ohne eine Entschädigung vorsieht. S. dazu bereits Corte cost., 20. Januar 1966, Nr. 6, cit., S. 72; und aktueller Cass., 28. November 2001, Nr. 15114, in Corr. giur., 2002, S. 311, der vom gestalteten Eigentum spricht, wofür die Entschädigung ausgeschlossen wird, für das, wie im behandelten Fall, eine Planung auf nationaler Ebene vorliegt, die eine Gesamtheit von Gütern und eine unbestimmte Vielzahl von Eigentümern betrifft; für diesen Fall hat man, sofern Pflichten nach einem Sondertitel verhängt werden, die enteignungsgleiche Wirkung auf unbestimmte Zeit anerkannt (Corte cost., 20. Mai 1999, Nr. 179, in Giust. civ., 1999, I, S. 1913 ff. und 2597 m.Anm.v. P. Stella Richter, A proposito dei vincoli a contenuto sostanzialmente espropriativo). Für eine Analyse der Verfassungsrechtsprechung zu diesem Thema s. M. Ciocia, Espropriazione per pubblica utilità, in F. Lucarelli (a cura di), Ambiente, territorio e beni culturali, cit., S. 153 ff.
 
270
So P. Perlingieri, Introduzione zu H. Rittstieg, La proprietà, cit., S. 11.
 
271
P. Perlingieri, Profili del diritto civile, cit., S. 203. Zur Debatte über den „Mindestgehalt“ des Eigentumsrechts ist auf die in den frühen 1980er gesammelten Beiträge in P. Perlingieri (a cura di), Crisi dello Stato sociale, cit., verwiesen; aktueller dazu M. Fragola, Limitazioni e contenuto minimo della proprietà, cit., S. 29 ff.; T. Pasquino, Il «contenuto minimo» del diritto di proprietà tra codice civile e Carta costituzionale, in M. Tamponi e E. Gabrielli (a cura di), I rapporti patrimoniali, cit., S. 33 ff.
 
272
S. supra § 306.
 
273
P. Perlingieri, Introduzione alla problematica della «proprietà», cit., S. 189.
 
274
P. Perlingieri, o.u.c., S. 191; s. auch Ders., Rapporto preliminare, cit., S. 29 ff.
 
275
S. supra § 293.
 
276
P. Perlingieri, Introduzione alla problematica della «proprietà», cit., S. 195 f.
 
277
Zu diesem Punkt s. P. Perlingieri, o.u.c., S. 193.
 
278
Zum Anwendungsbereich des Verbots, der für alle vermögensrechtlichen Situationen eröffnet ist, s. supra § 290 und Kap. XIV § 221.
 
279
Zur Analyse dieser Elemente s. P. Perlingieri, Introduzione alla problematica della «proprietà», cit., S. 196 ff.; R. Vitolo, Atti emulativi, cit., S. 73 ff.
 
280
S. statt aller R. Sacco, La proprietà, cit., S. 120 (diese Meinung wird geteilt von P. Perlingieri, o.u.c., S. 196 f.); für die Rechtsprechung s. Cass., 15. November 1960, Nr. 3047, in Foro it., 1961, I, Sp. 256 ff. m.Anm.v. A. Scialoja, Il «non uso» è «abuso» del diritto soggettivo?; Cass., 26. April 1975, Nr. 1604, in Giur. it., 1975, I, 1, S. 1434 ff.; Cass., 20. Oktober 1997, Nr. 10250, in Foro it., 1998, I, Sp. 69 m.Anm.v. A. Moliterni e A. Palmieri, «Dormientibus iura succurrunt»: eutanasia dell’art. 833 c.c., und in Nuova giur. civ. comm., 1998, I, S. 605 ff. m.Anm.v. I. Caserta, Continua l’erosione dell’art. 833 cod. civ.: comportamenti omissivi ed inconfigurabilità dell’atto emulativo.
 
281
S. dazu supra Kap. VIII § 126 und Kap. IX §§ 151 und 155.
 
282
R. Vitolo, Atti emulativi, cit., S. 207.
 
283
R. Vitolo, o.l.u.c.; in diesem Sinn auch I. Caserta, Continua l’erosione dell’art. 833 cod. civ., cit., S. 609. Man denke ergänzend auch daran, dass die aktivistische und soziale Konzeption des Eigentums dazu geführt hat, die Unverjährbarkeit des Eigentumsrechts des untätigen Eigentümers in Frage zu stellen: s. supra § 309.
 
284
Vgl. Cass., 19. Februar 1996, Nr. 1267, in Foro it., 1996, I, Sp. 2464 ff.; Cass., 5. Juli 1999, Nr. 6949, ivi, 2001, I, Sp. 690 ff.; Cass., 22. Oktober 1999, Nr. 3275, in Nuova giur. civ. comm., 2000, I, S. 85 ff. m.Anm.v. F. Calvari, Atti emulativi e rispetto delle distanze legali.
 
285
P. Perlingieri, Introduzione alla problematica della «proprietà», cit., S. 197.
 
286
Beispielweise schließt das Pret. Nardò in seiner Entscheidung vom 30. November 1966, in Giur. it., 1969, I, 2, S. 652, das Vorliegen eines störenden Verhaltens sogar für den Fall aus, dass das Verhalten „beim Nachbarn eine Belästigung oder einen Schaden hervorruft, sofern das Verhalten für den Verursacher von Nutzen ist, jedoch unabhängig von einem eventuellen Missverhältnis zwischen der hervorgerufenen Belästigung und dem erlangten Nutzen: das gilt, soweit das Verhalten nicht eindeutig einen gesellschaftsfeindlichen Charakter hat“; Cass., 26. April 1975, Nr. 1604, cit., S. 1434 ff.; in der Literatur s. F. De Martino, Della proprietà, cit., S. 136.
 
287
Für diese Kritik s. P. Perlingieri, Introduzione alla problematica della «proprietà», cit., S. 197.
 
288
Pret. Nardò, 30. November 1966, cit., S. 652 ff., insbes. S. 654.
 
289
U. Natoli, La proprietà, cit., S. 165; P. Perlingieri, Introduzione alla problematica della «proprietà», cit., S. 198; F. Gazzoni, Manuale, cit., S. 221.
 
290
Man stellt im Übrigen fest, dass das Verhältnis zwischen Grundstücken nicht mehr auf die Kernidee des Missverhältnisses vom Schaden gegenüber dem verwirklichten Interesse zurückzuführen ist, „sondern in Bezug auf das Verhältnis Menschen-Umwelt bewertet wird i. S. d. Schutzes der Person, gleich ob Geschädigter oder Schädiger. Das soll keinen übermäßigen Schutz, auch für eine gesellschaftsfeindliche Ausübung des Rechts, bedeuten, sondern einen Ausgleich zwischen den einzelnen Rechtspositionen unter Berücksichtigung der Bedeutung der Person schaffen“: R. Vitolo, Atti emulativi, cit., S. 215.
 
291
P. Perlingieri, o.u.c., S. 198 f.; zu den kritisierten Ansichten s. supra Fn. 286.
 
292
In diesem Sinne P. Perlingieri, o.u.c., S. 199.
 
293
S. u. a. Cass., 22. April 1992, Nr. 4803, in Mass. Giust. civ., 1992, S. 664; Cass., 25. März 1995, Nr. 3558, in Giur. it., 1996, I, 1, S. 378; Cass., 16. Januar 1996, Nr. 301, in Mass. Giust. civ., 1996, S. 57 f.; Cass., 9. Oktober 1998, Nr. 9998, ivi, 1998, S. 2046.
 
294
Von Bedeutung ist die tatsächliche Schadensverursachung oder das vom Verhalten verursachte „Ergebnis“, nicht lediglich die Absicht zu schädigen: M. Allara, Atti emulativi, cit., S. 35 f.; zur Unerheblichkeit des animus s. auch U. Natoli, La proprietà, cit., S. 164; M. Comporti, Diritti reali in generale, cit., S. 30 ff., 187 ff.; C. Salvi, Il contenuto del diritto di proprietà, cit., S. 138; L. Tullio, Eccezione di abuso, cit., S. 230 f.; anders A. Torrente, Emulazione (diritto civile), in Noviss. dig. it., VI, Torino, 1968, S. 523; P.G. Monateri, La responsabilità civile, in Tratt. dir. civ. Sacco, Le fonti delle obbligazioni, 3, Torino, 1998, S. 134, demzufolge der animus nocendi ein „wesentliches Element ist, um von schädigendem Verhalten sprechen zu können“.
 
295
Die Ausrichtung der Rechtsprechung prangert P. Perlingieri, Introduzione alla problematica della «proprietà», cit., S. 200; s. auch R. Vitolo, Atti emulativi, cit., S. 100 ff. an.
 
296
Zu der sog. objektivistischen Theorie, die die Frage des Eigentums in der Gütertheorie löst, s. P. Perlingieri, o.u.c., S. 85 ff.; s. auch infra § 315.
 
297
S. dazu infra § 315.
 
298
P. Perlingieri, L’informazione come bene giuridico, cit., S. 333 ff.
 
299
S. z. B. die Regelungen zur rettifica di stampa (Richtigstellung der Presse) (Art. 8 l. 8. Februar 1948, Nr. 47, geändert durch Art. 42 l. 5. August 1981, Nr. 416) und zur rettifica radiotelevisiva (Richtigstellung des Rundfunks und Fernsehens) (Art. 10 Abs. 2 l. 6. August 1990, Nr. 223); s. dazu supra Kap. XVI § 281). Ein wichtiger Anwendungsbereich des Prinzips ist das Familienrecht im Bereich der Abstammung. Beispielhaft dafür ist das Urteil Corte cost., 6. Mai 1985, Nr. 134, in Foro it., 1985, I, Sp. 1905 ff.
 
300
S. supra Kap. XVI § 283.
 
301
Vgl. statt aller V. Zeno-Zencovich, Cosa, in Dig. disc. priv., Sez. civ., IV, Torino, 1989, S. 453, der ausschließt, dass die Information den Rang eines Gutes einnehmen kann, obgleich er anerkennt, dass die Information, in Sinn einer Nachricht, die über jedes beliebige Kommunikationsmittel übertragen werden kann, „den Bezugspunkt für Interessen“ darstellt, also Gegenstand vertraglicher Interessen sein kann. Der Schutz der Information sei indirekt: um weit wichtigere Interessen zu schützen (Brief-, Berufs- und Wirtschaftsgeheimnis, Vertraulichkeit, geistiges Eigentum) schützt man auch das Interesse an der Information (ivi, S. 454). Es ist unzweifelhaft, dass die Information in vielen Fällen einen mittelbaren Schutz genießt, was aber eine Darstellung als Rechtsgut, als Bezugspunkt und Inhalt von subjektiven vermögensrechtlichen Positionen, nicht ausschließt.
 
302
P. Perlingieri, L’informazione come bene giuridico, cit., S. 338.
 
303
So ebenfalls P. Perlingieri, o.l.u.c.
 
304
Vgl. V. Zeno-Zencovich, Cosa, cit., S. 455 Fn. 102, der unterstützend zitiert D. Messinetti, Oggettività giuridica, cit., S. 36.
 
305
Angebrachterweise erinnert S. Pugliatti, Beni (teoria gen.), in Enc. dir., V, Milano, 1959, S. 173, daran, dass „das Codice civile von 1865 (Art. 406) das Rechtsgut in Bezug auf das (subjektive) Vermögensrecht schlechthin definiert hat: das Eigentum; aber es wurde bereits angemerkt, dass die Bezugnahme andere Rechte nicht ausschlossen hat, sondern lediglich beispielhaft war. Art. 210 c.c. in der aktuellen Fassung nimmt Bezug auf ‚Rechte‘ – verstanden als ‚subjektive Rechte‘ – im Allgemeinen, womit seine Aussage genauer ist“. Das bemerkt auch A. Iannelli, Stato della persona, cit., S. 62, der präzisiert, dass, wenn auch „die Sache nicht zur wirtschaftlichen Fruchtziehung geeignet ist, sie dennoch Bezugspunkt für (wirtschaftliche oder grundsätzliche), von der Rechtsordnung für schützenswert erachtete Interessen sein kann“; s. auch P. Perlingieri, Introduzione alla problematica della «proprietà», cit., S. 85 f.; P. Perlingieri e P. Femia, Nozioni introduttive, cit., S. 132 f.
 
306
S. u. a. P. Perlingieri, o.u.c., S. 60.
 
307
Vgl. insbes. zu diesem Problem: Corte cost., 27. Juni 1986, Nr. 151, in Giur. cost., 1986, I, S. 1010 und Corte cost., 10. März 1988, Nr. 302, ivi, 1988, I, S. 1222.
 
308
S. statt aller S. Pugliatti, Beni, cit., S. 170.
 
309
In diesem Sinn mit Bezugnahme auf die res communes omnium D. Messinetti, Oggetto dei diritti, in Enc. dir., XXIX, Milano, 1979, insbes. S. 820, und M. Costantino, I beni in generale, in Tratt. dir. priv. Rescigno, 7, Torino, 1982, S. 17, der behauptet, dass man den res communes omnium den „rechtlichen Stellenwert von Rechtsgütern zuspricht, noch bevor ein Tatbestand vorliegt, der ein Recht an den Sachen begründen könnte“; in Bezug auf die res nullius s. F. Galgano, Diritto privato, 12 ed., Padova, 2004, S. 115 und unter einem besonderen Gesichtspunkt A. Postiglione, Definitivo tramonto del concetto di res nullius per le risorse naturali, Anmerkung zu Entscheidungen Pret. Taranto, 7. Juli 1981, und zu Trib. Cuneo, 12. Januar 1979, in Giur. merito, 1982, II, S. 373 ff. Contra statt aller C. Maiorca, Cose, in Enc. giur. Treccani, IX, Roma, 1988, S. 13 f. Es unterstützen die Ansicht, nach der die res communes omnium keine Güter im rechtlichen Sinn sind, L. Bigliazzi Geri, U. Breccia, F.D. Busnelli e U. Natoli, Diritto civile, 2, I diritti reali, Torino, 1988, S. 10; A. Torrente e P. Schlesinger, Manuale di diritto privato, 17 ed., Milano, 2004, S. 117 f. Für eine Neubetrachtung der Kategorie der res nullius s. P. Cendon, Proprietà riserva e occupazione, Camerino-Napoli, 1977, insbes. S. 43–78.
 
310
Zu diesem Punkt s. supra Kap. XIII § 201.
 
311
P. Perlingieri, L’informazione come bene giuridico, cit., S. 339.
 
312
D. Messinetti, Beni immateriali I) Diritto privato, in Enc. giur. Treccani, V, Roma, 1988, S. 5.
 
313
D. Messinetti, o.u.c., S. 7.
 
314
Vgl. S. Pugliatti, Beni, cit., S. 168. Es wird von V. Menesini, Il problema giuridico dell’informazione, in Dir. aut., 1983, S. 434, Fn. 5 betont, dass der Empfänger von Nachrichten beabsichtigt, durch das Bedürfnis nach Information Befriedigung zu erlangen; zur Information als wirtschaftliches Gut s. J. Habermas, Storia e critica dell’opinione pubblica, Roma-Bari, 1971, S. 34.
 
315
Für die Qualifikation nicht lediglich nach Regeln, sondern auch nach Prinzipien, P. Perlingieri, L’informazione come bene giuridico, cit., S. 336 ff.
 
316
Vgl. P. Perlingieri, Profili del diritto civile, cit., S. 207 f.; P. Perlingieri e P. Femia, Nozioni introduttive, cit., S. 133.
 
317
Die herrschende Ansicht der Literatur ist der Meinung, dass Art. 810 c.c. „eher an eine Geeignetheit der Objekte, als an deren aktuelle Beschaffenheit anknüpft, mit dem der Begriff des Gutes in Verbindung gebracht wird“: S. Pugliatti, Beni, cit., S. 174.
 
318
Im Gegensatz dazu scheint Art. 1145 c.c. zu bestimmen, dass „lediglich […] Güter im rechtlichen Sinne in Betracht kommen, d. h. vorwiegend Güter, die Rechtsobjekte sein können und außerdem in diesem Moment diese Funktion ausfüllen, insofern sie einer Person zuzuordnen sind“: L. Bigliazzi Geri, U. Breccia, F.D. Busnelli e U. Natoli, Diritto civile, 2, cit., S. 24.
 
319
Anders hingegen S. Pugliatti, o.l.u.c., nach dem „eine res nullius ein wirtschaftliches Gut sein kann, aber dennoch kein Rechtsgut ist, wenn nicht die Aneignung seitens einer Person stattgefunden hat, die so das Eigentum erworben hat“. S. aber supra § 315 Text und Fn. 309.
 
320
Vgl. P. Perlingieri, L’informazione come bene giuridico, cit., S. 341, demzufolge „die Verschiedenartigkeit dieses Interesses den relativen Charakter der Information als Rechtsgut betont“.
 
321
Hierzu s. supra Kap. XVI § 278.
 
322
Hier wird auf den Schutz der Freiheit der Wohnsitzwahl (Art. 14 cost. und Art. 614 f. c.p.) und des Briefgeheimnisses (Art. 15 cost. und Art. 616 ff. c.p.) durch die Rechtsordnung angespielt. Betreffend des Wohnsitzes s. P. Perlingieri e R. Di Raimo, Art. 14, in P. Perlingieri e Aa.Vv., Commento alla Costituzione italiana, cit., S. 72 ff.; zum Briefgeheimnis s. supra Kap. XVI § 279.
 
323
S. supra Kap. XVI § 257.
 
324
Dies ist Gegenstand des Berufsgeheimnisses, geschützt von Art. 622 c.p., einer Vorschrift, deren Verfassungsmäßigkeit aufgrund ihrer großen Unbestimmheit schon vielfach bezweifelt wurde (s. P. Mangano, La tutela penale del segreto bancario, Milano, 1983, S. 62). Zum Bankgeheimnis s. auch supra Kap. XVI § 257.
 
325
Dabei wird auf Art. 2105 c.c. hingewiesen und insbesondere auf das Verbot der Weitergabe von Informationen, die die Organisation und die Produktionsmethoden eines Unternehmens betreffen und auf das Verbot, diese auf eine das Unternehmen schädigende Weise zu verwenden. Es überwiegt die Ansicht, die die ratio der Norm im Schutz der Diskretionssphäre des Unternehmers sieht (in diesem Sinn u. a. M. Buoncristiano, I poteri del datore di lavoro, in Tratt. dir. priv. Rescigno, 12, Torino, 1986, S. 581; anders P. Ichino, Diritto alla riservatezza e diritto al segreto nel rapporto di lavoro, Milano, 1979, S. 209). Bezüglich der Dauer der Treuepflicht s. Cass., 3. Juni 1985, in Rep. Foro it., 1985, Stichwort Lavoro (Rapporto), Sp. 1668, Nr. 947, der die Zweifel an der Verfassungsmäßigkeit des Art. 2105 c.c. durch eine Verletzung der Art. 3 und 41 cost. grundsätzlich für unbegründet erachtet, da diese Artikel die freie Entfaltung der Persönlichkeit und die freie Ausübung der privatwirtschaftlichen Initiative verhindern, indem sich die dort geäußerten Verbote nur auf die Dauer des Arbeitsverhältnisses erstrecken.
 
326
P. Perlingieri, Profili del diritto civile, cit., S. 209.
 
327
Vgl. M.S. Giannini, Agenzie di informazioni e tutela delle informazioni, in Dir. aut., 1958, S. 187: „die Information ist die Nachricht über eine Tatsache (man könnte auch sagen, die Nachricht ist die Information über eine Tatsache)“.
 
328
P. Perlingieri, L’informazione come bene giuridico, cit., S. 345.
 
329
So P. Perlingieri, Profili del diritto civile, cit., S. 209. Zur Verantwortung des Informanten in der italienisch-gemeinschaftlichen Rechtsordnung s. S. Bruno, L’azione di risarcimento per danni da informazione non corretta sul mercato finanziario, Napoli, 2000; Al. Di Amato, Il danno da informazione economica, cit., S. 9 ff.
 
330
S. Lepri, Le macchine dell’informazione: ieri, oggi, domani delle agenzie di stampa, Milano, 1982, S. 61.
 
331
S. Schaff, La nozione di informazione e la sua rilevanza giuridica, in Dir. inf., 1987, S. 449.
 
332
P. Perlingieri, L’informazione come bene giuridico, cit., S. 354.
 
333
Man beachte S. Schaff, La nozione di informazione, cit., S. 450, wonach die Information „Millionen Mal verwendet werden kann, sie ihren wirtschaftlichen oder praktischen Wert verlieren kann (ein öffentliches Gut wird überflüssig oder überholt), aber dennoch verwendbar bleibt“.
 
334
P. Perlingieri, L’informazione come bene giuridico, cit., S. 353; Ders., Profili del diritto civile, cit., S. 210.
 
335
Zur informazione-risultato (Information-Ergebnis) s. P. Catala, Ebauche d’une théorie juridique de l’information, in Inf. e dir., 1983, 1, S. 23.
 
336
Das Sammeln von Informationen ist in allen industrialisierten Ländern gängige Praxis. Auf dem Markt bestehen zahlreiche Agenturen, die in verschiedenen Bereichen (Finanzen, Handel, Industrie, Ehe) agieren. In der Praxis bilden die Informationen den Gegenstand vertraglichen Austauschs: unausweichlich wird deshalb vom Kaufvertrag gesprochen (s. u. a. S. Rodotà, Elaboratori elettronici e controllo sociale, Bologna, 1973, insbes. S. 20), auch wenn man teilweise zum Behelf greift, die Nachricht erst als Ware anzusehen, wenn sie auf einem Medium verkörpert ist [s. P. Barile e S. Grassi, Informazione (Libertà di), in Noviss. dig. it., App., IV, Torino, 1983, S. 214]. Allerdings wird jüngst auch vom Dienst- oder Werkvertrag gesprochen: die Agentur stellt ihren jeweiligen Klienten eine komplexe Leistung zur Verfügung, die darauf gerichtet ist, Informationen über einzelne Subjekte zu liefern, die mit dem Auftraggeber in wirtschaftlichen Beziehungen stehen (vgl. G. Giacobbe, La responsabilità civile per la gestione di banche dati, in Aa.Vv., Le banche dati in Italia. Realtà normative e progetti di regolamentazione, Napoli, 1985, S. 130 f). Besondere Eigenheiten hat die Behandlung von Informationen die auf einem Programm für einen Rechner gesammelt sind: s. dazu unter verschiedenen Gesichtspunkten die gesammelten Beiträge in Aa.Vv., Manuale di diritto dell’informatica, cit., passim.
 
337
Zu den Fragen größter Bedeutung, auf die das Codice in materia dei dati personali (d.lg. 30. Juni 2003, Nr. 196) versucht, eine Antwort zu geben, sei an folgende erinnert: das Recht des Einzelnen, darüber informiert zu sein, ob personenbezogene Daten in einem elektronischen Archiv gesammelt sind; die Möglichkeit, unrichtige Informationen zu korrigieren oder private Informationen zu löschen; die Notwendigkeit, den Zugang zu elektronischen Archiven zu regeln und gegebenfalls das Verwenden von Informationen zu einem anderen Zweck, als dem, der ihre Erhebung gerechtfertigt hat, zu verbieten; das eventuelle Verbot, die Informationen wirtschaftlich zu verwerten; die Pflicht die Herkunft von Informationen darzulegen, sofern eine Veröffentlichung oder Nutzung aus dem Archiv erlaubt war; die Regelung der Haftung für den Fall, dass archivierte Informationen falsch oder unvollständig sind. S. dazu supra Kap. XVI § 278 ff.
 
338
P. Perlingieri, Profili del diritto civile, cit., S. 210 f.
 
339
Zu diesem Punkt s. supra Kap. XVI § 286.
 
340
P. Perlingieri, L’informazione come bene giuridico, cit., S. 336; s. auch supra Kap. XVI § 257.
 
341
In der Tat „erschöpft das principio di patrimonialità (Prinzip der Vermögensrechtlichkeit), das vom Gesetzgeber als grundlegendes Kriterium der normativen Funktion der Verteilung eines Gutes verwendet wird, nicht das Potenzial dieser im System enthaltenen Funktion“: D. Messinetti, Beni immateriali, cit., S. 16.
 
342
Von Bedeutung ist dafür die Regelung der Adoption: man denke z. B. an die mit Strafe belegte Pflicht der Amtsträger (Art. 70 l. vom 4. Mai 1983, Nr. 184), der „mit einem öffentlichen Amt bekleideten Personen“ und der „einen Dienst von öffentlichem Interesse Ausübenden“, „so schnell wie möglich“ Sachverhalte vernachlässigter Jugendlicher an die Staatsanwaltschaft am Jugendgericht weiterleiten, „von der sie während ihrer amtlichen Tätigkeit Kenntnis erlangen“ (Art. 9 Abs. 1, l. ad.; zu diesem Problem s. A. Procida Mirabelli di Lauro, Le adozioni dei minori nei sistemi italiano e francese, Napoli, 1988, S. 194 ff.); zu der Pflicht der öffentlichen oder privaten Beratungsstellen an den Staatsanwalt halbjährlich einen Bericht zu übergeben mit „einer Auflistung der bei ihnen geführten Minderjährigen, mit einer genauen Angabe des Wohnsitzes der Eltern, der Beziehungen zur Familie und der körperlichen und psychischen Zustände des Minderjährigen“ [Art. 9 Abs. 2 l. ad.; vgl. statt aller A. e M. Finocchiaro, Disciplina dell’adozione e dell’affidamento dei minori (Commento teorico-pratico alla legge 4 maggio 1983 n. 184), Milano, 1983, S. 131 ff.]; zur Möglichkeit des Vorsitzenden des Jugendgerichtes „unverzüglich im Notfall, mit Hilfe der lokalen Ämter oder der Organe der öffentlichen Sicherheit, genauere Feststellungen über die rechtlichen und tatsächlichen Verhältnisse eines Minderjährigen und dessen Lebensumfeld“ zu treffen (Art. 10 Abs. 1 l. ad.; zu diesem Punkt A. e M. Finocchiaro, o.c., S. 140 ff.); zur „Anzei-ge-Pflicht“ beim Staatsanwalt für den Fall, dass ein Minderjähriger sich im „im eigenen Haushalt“ für mehr als sechs Monate aufhält (Art. 9 Abs. 4 l. ad.; s. z. B. A. Procida Mirabelli di Lauro, o.u.c., S. 195 ff.); zur Befugnis des Jugendgerichts „angemessene Nachforschungen“ anzustellen – die „insbesondere die Fähigkeit zu Erziehung des Minderjährigen, die persönliche und wirtschaftliche Situation, die gesundheitliche Verfassung, das familiäre Umfeld des Antragstellers und die Gründe für das Adoptionsbegehren betreffen“ – mit dem Ziel das Kind in die adoptionsvorbereitende Obhut eines Paares zu übergeben, das „bestens dazu geeignet erscheint, den Bedürfnissen des Kindes gerecht zu werden“ (Art. 22 Abs. 4 und 5 l. ad.; vgl. M.L. Loi, Legge 4 maggio 1983, n. 184. Disciplina dell’adozione e dell’affidamento dei minori, in Nuove leggi civ. comm., 1984, S. 102 ff.); zur Befugnis des Jugendgerichts die Adoption durch Urteil „in besonderen Fällen“ zu widerrufen, soweit entsprechende Informationen und Feststellungen getroffen wurden (Art. 51 Abs. 3 l. ad.; zu diesem Punkt A. Bellelli, Legge 4 maggio 1983, n. 184. Disciplina dell’adozione e dell’affidamento dei minori, ivi, S. 185 ff.). Das Jugendgericht muss schließlich klären, bevor es die Adoption für nichtig erklärt, ob dies dem vorrangig zu berücksichtigenden Interesse des Minderjährigen entspricht (Art. 57 l. ad.; vgl. L. Rossi Carleo, L’affidamento e le adozioni, in Tratt. dir. priv. Rescigno, 4, III, Torino, 1986, S. 412 ff.).
 
343
So P. Perlingieri, L’informazione come bene giuridico, cit., S. 354 ff. Text und Fn. 84 für ausführliche Nachweise in Schrifttum und Rechtsprechung.
 
344
Zu diesem Punkt s. M.P. Lucas De Leyssac, Il furto dell’informazione, in Riv. inf., 1985, S. 625. Der französischen Rechtsprechung folgend hat der Corte di Cassazione festgestellt, dass „derjenige den Straftatbestand der Hehlerei mittäterschaftlich erfüllt, der den Dieben mögliche Abnehmer des Diebesgutes anzeigt und dabei von der Herkunft der Gegenstände aus Diebstahl weiß, so dass das Fehlen eines wirklichen aktiven vermittelnden Beitrags unerheblich ist“ (Cass. pen., 13. Juni 1986, in Riv. pen., 1987, Nr. 796; contra Cass. pen., 5. Februar 1986, ivi, Nr. 378).
 
345
P. Perlingieri, L’informazione come bene giuridico, cit., S. 357.
 
346
R. Lindon, L’idée artistique fournié à un tiers en vue de sa réalisation, in Juris class. pér., 1970, I, S. 2295.
 
347
Dazu M.P. Lucas De Leyssac, Il furto dell’informazione, cit., S. 632 ff.
 
348
M.P. Lucas De Leyssac, o.c., S. 637 ff. und ivi m.w.N. und interessante Rechtsprechung.
 
349
Wie meint z. B. M.P. Lucas De Leyssac, o.c., S. 640.
 
350
P. Perlingieri, L’informazione come bene giuridico, cit., S. 357.
 
Metadaten
Titel
Kapitel XVII Subjektive vermögensrechtliche Rechtspositionen
verfasst von
Pietro Perlingieri
Copyright-Jahr
2017
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-30152-0_17

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