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2017 | Buch

Geförderte Beschäftigung für Langzeitarbeitslose

Integrationserleben am Rande der Arbeitsgesellschaft

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Über dieses Buch

Am Beispiel des Beschäftigungszuschusses untersucht Philipp Ramos Lobato, ob öffentlich geförderte Beschäftigung dazu beitragen kann, die soziale Integration von Langzeitarbeitslosen zu verbessern. Hierzu rückt er die Perspektive der Geförderten in den Vordergrund. Anhand von biographisch-narrativen Interviews analysiert er die Bedeutung, die die Einbindung am Arbeitsplatz sowie der Erwerbsstatus für sie haben. In acht Einzelfallanalysen arbeitet der Autor heraus, unter welchen Bedingungen eine solche Verbesserung gelingen kann. Die Studie liefert somit wichtige Hinweise für eine zielführende Ausgestaltung geförderter Beschäftigung, zeigt aber zugleich die Grenzen eines solchen Förderansatzes auf.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Chapter 1. Einleitung
Zusammenfassung
Anders als in den Ländern Südeuropas hat die Wirtschafts- und Finanzkrise der Jahre 2008/09 in Deutschland nicht zu einem starken Anstieg der Arbeitslosigkeit geführt. Tatsächlich ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen seither sogar rückläufig. Aber nicht alle von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen profitieren davon.
Philipp Ramos Lobato
Chapter 2. Transformation der Arbeitsgesellschaft
Zusammenfassung
In ihrem Bemühen um eine eindeutige wie präzise Klassifikation des jeweils gesellschaftsstrukturierenden Prinzips hat die soziologische Zeitdiagnose in der Vergangenheit immer neue Gesellschaftsbegriffe hervorgebracht und begründet, diese im Zuge sozialen Wandels aber auch vielfach angepasst oder wieder verworfen. Prominente Beispiele sind die Begriffe der Marktgesellschaft, der Industriegesellschaft, später der postindustriellen Gesellschaft, aber auch der Risiko-, Wissens- oder Weltgesellschaft (vgl. Kneer et al. [Hrsg.] 2000).
Philipp Ramos Lobato
Chapter 3. Gefährdung arbeitsweltlicher Integration
Zusammenfassung
In den letzten Jahrzehnten unterlag die Arbeitsgesellschaft einem weitreichenden Transformationsprozess, der mit dem „Normalarbeitsverhältnis“ (Mückenberger 1985) und dem „sorgenden“ Sozialstaat (de Swaan 1993) gleich zwei Säulen der Arbeitsgesellschaft nachhaltig erschüttert hat. Mit der rechtlichen Aufwertung und quantitativen Ausweitung atypischer, teils mit erheblichen Sicherheitsrisiken verbundener Erwerbsformen sowie der neuerlichen Zunahme der Arbeitslosigkeit kehrten überwunden geglaubte materielle und soziale Unsicherheiten in die Arbeitswelt zurück.
Philipp Ramos Lobato
Chapter 4. Zwischenbetrachtung
Zusammenfassung
Mit den Ausführungen der vorherigen Kapitel war die Absicht verbunden, die Forschungsfrage nach der sozialintegrativen Kraft geförderter Beschäftigung in zweifacher Hinsicht zu kontextualisieren: historisch mit Blick auf den Wandel der Arbeitsgesellschaft und ihrer zentralen Institutionen sowie theoretisch im Feld der soziologischen Thematisierung und Problematisierung dieses Wandels.
Philipp Ramos Lobato
Chapter 5. Subjektive Aneignung geförderter Beschäftigung
Zusammenfassung
Mit den Überlegungen der Zwischenbetrachtung ist der thematische Rahmen entfaltet, in dem sich die vorliegende Untersuchung bewegt. Vor dem Hintergrund der skizzierten Kontroverse gilt ihr Erkenntnisinteresse der Frage, ob geförderte Beschäftigung als alternativer Integrationsmodus für jene Gruppe von Langzeitarbeitslosen fungieren kann, die unter den Bedingungen des gegenwärtigen Marktregimes kaum realistische Arbeitsmarktchancen haben.
Philipp Ramos Lobato
Chapter 6. Datengrundlage und methodisches Vorgehen
Zusammenfassung
Um die Forschungsfrage nach der sozialintegrativen Kraft geförderter Beschäftigung beantworten zu können, gilt es deren subjektive Aneignung zu rekonstruieren. Darunter wird – wie im vorangegangenen Kapitel erläutert – die auf (erwerbs-)biographisch kontextuierten Deutungs- und Sinnsetzungsprozessen der Geförderten beruhende Wahrnehmung eines solchen Beschäftigungsverhältnisses verstanden.
Philipp Ramos Lobato
Chapter 7. Die betriebliche Integration gefördert Beschäftigter
Zusammenfassung
Eine wesentliche Dimension erwerbsweltlicher Integration bildet die Einbindung in den betrieblichen Arbeitskontext. Kronauer et al. (1993) unterscheiden analytisch zwei Aspekte der „Vergesellschaftung in der Arbeit“ (ebd.: S. 27): die funktionale und die soziale Einbindung.
Philipp Ramos Lobato
Chapter 8. Der Erwerbsstatus gefördert Beschäftigter
Zusammenfassung
Neben der Einbindung am Arbeitsplatz bildet der „Status des Lohnabhängigen“ (Castel 2005: S. 296), die an ihn gebundene sozialstaatliche Absicherung ebenso wie die von ihm vermittelte soziale Anerkennung, eine weitere wesentliche Dimension der Vergesellschaftung durch Erwerbsarbeit. Eine entscheidende Voraussetzung, diesen Status einnehmen zu können, ist für Kronauer et al. (1993) der Verkauf der eigenen Arbeitskraft (vgl. ebd.: S. 26f.).
Philipp Ramos Lobato
Chapter 9. Diskussion der empirischen Befunde
Zusammenfassung
Im Fokus des empirischen Teils der Untersuchung steht die subjektive Aneignung geförderter Beschäftigung. Diese inhaltliche Ausrichtung verdankt sich der Überlegung, dass sich die Frage nach deren sozialintegrativen Kraft nicht unabhängig von den Erfahrungen der Geförderten beantworten lässt.
Philipp Ramos Lobato
Chapter 10. Schlussbetrachtung
Zusammenfassung
Das Interesse der vorliegenden Untersuchung gilt der Transformation der Arbeitsgesellschaft und dem Phänomen der „einschließenden Exklusion“ (Kronauer 2002: S. 119) als eine ihrer maßgeblichen sozialen Folgen. Im Zuge der gesellschaftlichen Umwälzungen, die sich seit den 1970er Jahren in den westlichen Wohlfahrtsgesellschaften vollziehen, ist die historische Wiederkehr einer Gruppe von Gesellschaftsmitgliedern zu beobachten, deren Arbeitskraft schlicht entbehrlich geworden ist.
Philipp Ramos Lobato
Backmatter
Metadaten
Titel
Geförderte Beschäftigung für Langzeitarbeitslose
verfasst von
Philipp Ramos Lobato
Copyright-Jahr
2017
Electronic ISBN
978-3-658-18228-1
Print ISBN
978-3-658-18227-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-18228-1

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