2000 | OriginalPaper | Buchkapitel
Erlösrechnung
verfasst von : Anja Wieding
Erschienen in: Leistungsrechnung
Verlag: Deutscher Universitätsverlag
Enthalten in: Professional Book Archive
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Im Rahmen der Erlösrechnung soll dokumentiert werden, welcher Erlös aus dem Absatz der nach Art und Menge differenzierten Leistungen hervorgegangen ist. Der Erlösrechnung liegt dabei vorrangig der an früherer Stelle bereits ausgeführte pagatorische Erlösbegriff zugrunde, wonach unter Erlös das Entgelt für die an den Absatzmarkt abgegebenen Leistungen verstanden wird.250 Der Begriff des pagatorischen Erlöses erweist sich jedoch bei näherer Betrachtung als zu eng, da abgesetzte Leistungen, die nicht direkt mit einem Erlös im Sinne eines Entgeltzuflusses verbunden sind, wie z. B. unentgeltlich erbrachte Nebenleistungen oder Schenkungen, auch im Rahmen der Erlösrechnung erfaßt werden sollen. In dieser Arbeit wird daher nicht auf die tatsächlich gezahlten Entgelte abgestellt, sondern auf die Möglichkeit, ein Entgelt im Sinne einer Einnahme zu erzielen.251 Die Entgeltsbeziehung kann dabei auch indirekter Art sein, wie dies beispielsweise i. d. R. für Kundenberatungen der Fall ist, die unentgeltlich erbracht werden, oftmals jedoch den eigentlichen Verkauf einer Hauptleistung bewirken. Auch Schenkungen lassen sich nach diesem Kriterium erfassen. So ist es beispielsweise denkbar, daß Produkte, die neu auf dem Markt eingeführt worden sind, an wichtige Kunden zunächst verschenkt werden (z. B. Browser als Internet-basierte Software). Als Teilsystem der Leistungsrechnung erfaßt die Erlösrechnung somit die grundsätzlich mit Einnahmen verbundenen Wertzuwächse des Unternehmens innerhalb eines bestimmten Bezugszeitraums. Unentgeltlich abgesetzte Leistungen werden hierbei in Abgrenzung zum finanzwirtschaftlich geprägten pagatorischen Erlösbegriff als kalkulatorische Erlöse ausgewiesen.252