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2001 | Buch

Marktabgrenzung

Ein simultaner produkt- und nachfragerbezogener Ansatz

verfasst von: Anke Kopsch

Verlag: Deutscher Universitätsverlag

Buchreihe : Marken- und Produktmanagement

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Über dieses Buch

V Geleitwort Die Marktabgrenzung gehört in nahezu allen Märkten zu den zentralen Unternehmerischen Herausforderungen. Die Gefahr ist viel zu groß, arn Markt vorbei zu produzieren und die spezifischen Wünsche der Kunden nicht zu treffen. Obgleich diese Auffassung weit verbreitet ist, zeigt ein Blick auf die Unternehmenspraxis, daß viele Allbieter ihre Leistungen ohne vorhergehende Marktabgrenzung offerieren. Häufig ftihlt sich im Unternehmen niemand ftir diese Aufgabe zuständig, oder in Anbetracht von Zeit- und Kostendruck wird ganz darauf verzichtet. Eine sorgfaltige Marktabgrenzung erfordert nicht nur eine Analyse der Nachfrager mit ihren Bedürfnissen, sondern auch eine Offenlegung der Wettbewerbsbeziehungen zwischen Produkten. Nur so läßt sich ein umfassendes Bild über die Marktgegebenheiten rekonstruieren. Kopsch leistet in ihrer Arbeit einen wertvollen Beitrag hierzu. Unter dem Begriff der simultanen Marktabgrenzung legt sie anknüpfend an die bestehende Literatur einen Ansatz hierzu vor. Anhand einer empirischen Untersuchung zeigt sie die Leistungsfahigkeit ihres Modells auch im Vergleich zu bestehenden Ansätzen. Aus den Ergebnissen der in der Mobilfunkbranche durchgeftihrten Studie ergeben sich Anhaltspunkte ftir die Gestaltung von Produkten und die gezielte Bearbeitung der Nachfrager. Diese Arbeit unterstreicht die Bedeutung der Marktabgrenzung ftir die erfolgreiche Vermarktung von Erzeugnissen. Zudem erläutert die Autorin die Notwendigkeit einer simultanen Marktabgrenzung und zeigt einen hierfür tauglichen Ansatz. In Anbetracht dieses Erkenntnisfortschritts im Bereich der Marktabgrenzung ist dieser Arbeit eine weite Verbreitung zu wünschen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Marktabgrenzung als Entscheidungs- und Handlungsgrundlage im Marketing
Zusammenfassung
Anlässe zur Marktabgrenzung und zur Definition des Marktes finden sich in vielen Disziplinen, wie beispielsweise in den Sozial-, den Rechts- und den Wirtschaftswissenschaften. Sowohl in der Theorie als auch in der Praxis besteht die Notwendigkeit, den relevanten Markt abzugrenzen und zu definieren (vgl. Bauer 1989, S. 23; Eichenberger 1991, S. 3 f.; Schengber 1996, S. 69). So gilt in der Volkswirtschaftslehre und insbesondere im Wettbewerbsrecht die Marktabgrenzung bereits seit langem als eines der bedeutendsten Themen (vgl. Benkenstein 1997, S. 26 ff.; Bauer 1995, Sp. 1710, Meffert 1999, S. 34). Im Marketing findet die Marktabgrenzung, obwohl sie Voraussetzung nahezu aller Modelle, Analysen und Strategien ist, noch keine ausreichende Würdigung (vgl. Bauer 1989, S. 18; Baum 1994, S. 9; Benkenstein 1997, S. 25 f.; Engelhardt 1995, S. 96; Herrmann 1998, S. 406 f.). Nach Albach ermöglicht jedoch erst die Unterteilung des Gesamtmarktes in gedanklich überschaubare und empirisch analysierbare Teilmengen ein tieferes Verständnis der Marktgegebenheiten (vgl. Albach 1992, S. 663 ff.).
Anke Kopsch
2. Theoretische Grundlagen der simultanen produkt- und nachfragerbezogenen Marktabgrenzung
Zusammenfassung
Nach einer Definition der grundlegenden Begriffe Markt und Marktabgrenzung und der Herleitung eines Ablaufschemas für eine Marktabgrenzungsstudie (Kapitel 2.1) gilt es, Beurteilungskriterien für eine kritische Würdigung der bestehenden Marktabgrenzungsansätze zu entwickeln (Kapitel 2.2). Als theoretische Basis des neuen simultanen Marktabgrenzungsansatzes dienen die traditionellen produkt- (Kapitel 2.3) und traditionellen nachfragerbezogenen (Kapitel 2.4) sowie die bestehenden simultanen Ansätze (Kapitel 2.5). Diese theoretische Fundierung ermöglicht im letzten Unterkapitel eine kritische Würdigung der bestehenden Ansätze sowie die Formulierung von Zielen für eine neue simultane produkt- und nachfragerbezogene Marktabgrenzung (Kapitel 2.6).
Anke Kopsch
3. Mixture-Regression-Modelle zur simultanen produkt- und nachfragerbezogenen Marktabgrenzung
Zusammenfassung
Dieses Kapitel enthält die statistischen Grundlagen der im vierten Kapitel durchgeführten simultanen produkt- und nachfragerbezogenen Marktabgrenzung. Als Abgrenzungsmethode fungiert das Mixture-Regression-Modell (‘mixture regression model’). Bevor eine eingehende Betrachtung dieses Modells in Kapitel 3.3 erfolgt, findet eine allgemeine Einführung in die Thematik und eine Darstellung des Nutzens der gewählten Abgrenzungsmethode statt (Kapitel 3.1). Die im zweiten Unterkapitel erläuterten Mixture-Modelle (‘mixture models’) dienen den Mixture-Regression-Modellen als grundlegende Basismodelle (Kapitel 3.2). In Kapitel 3.4 werden zwei mögliche Erweiterungen der allgemeinen Mixture-Regression-Modelle als Ansatzpunkte für weiteren Forschungsbedarf aufgezeigt.
Anke Kopsch
4. Simultane produkt- und nachfragerbezogene Marktabgrenzung unter Berücksichtigung des Kaufverhaltens im Mobiltelefonmarkt
Zusammenfassung
Das folgende Kapitel basiert auf den, im zweiten Kapitel dargestellten, theoretischen Fundierungen sowie den im dritten Kapitel erläuterten statistischen Grundlagen. Im Mittelpunkt steht das in Kapitel 2.1 erstellte Ablaufschema einer Marktabgrenzungsstudie, das als Leitfaden für die simultane produkt- und nachfragerbezogene Marktabgrenzung im Markt für Mobiltelefone dient. Nach einer kurzen Erläuterung des Untersuchungsanliegens (Kapitel 4.1) findet die eigentliche Modellentwicklung (Kapitel 4.2) statt. Bevor in Kapitel 4.3 eine mögliche simultane produkt- und nachfragerbezogene Marktabgrenzung an einem Beispiel verdeutlicht wird, gilt es, die Marktabgrenzungsart, die Ausgangsmengen an Nachfragern und Produkten, den betrachteten Markt sowie die Marktabgrenzungsvariable und -methode festzulegen. Aufbauend auf den Ergebnissen der empirischen Untersuchung werden im letzten Unterkapitel Marketing-Implikationen exemplarisch formuliert (Kapitel 4.4).
Anke Kopsch
5. Schlußbetrachtung und Ausblick
Zusammenfassung
Aufgrund der zunehmenden Verschärfung des nationalen und internationalen Wettbewerbs, der zu beobachtenden Veränderungen des Konsumentenverhaltens und der Nachfragerbedürfnisse sowie der verstärkten Angleichung der Leistungen und eines immer geringer werdenden Differenzierungspotentials stehen Anbieter in vielen Märkten immer häufiger vor dem Problem, daß weder eine alleinige Produkt- und Produktionsorientierung noch eine ausschließliche Ausrichtung an den Bedürfnissen der Nachfrager zu einem dauerhaften Erfolg am Markt führt. Zwar ist zur Realisierung eines Kundenvorteils eine konsequente Ausrichtung des Angebots an den Bedürfnissen der Konsumenten unverzichtbar, doch genügt dieses allein nicht zur Gewinnung langfristiger Wettbewerbsvorteile. Ein Anbieter muß die Bedürfnisse der Nachfrager nicht nur optimal erfüllen, sondern er muß sie aus Sicht der Nachfrager besser erfüllen als seine Wettbewerber. Um am Markt erfolgreich zu sein, müssen Anbieter sowohl die Nachfrager als auch die Wettbewerber und deren Angebote genau kennen, d.h. den für sie relevanten Markt definieren. Eine adäquate Abgrenzung und Definition des Marktes als Entscheidungs- und Handlungsgrundlage gewinnt als Erfolgsfaktor im Marketing immer mehr an Bedeutung.
Anke Kopsch
Backmatter
Metadaten
Titel
Marktabgrenzung
verfasst von
Anke Kopsch
Copyright-Jahr
2001
Verlag
Deutscher Universitätsverlag
Electronic ISBN
978-3-663-07968-2
Print ISBN
978-3-8244-7399-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-663-07968-2