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2018 | OriginalPaper | Buchkapitel

3. Empirische Analyse von deviantem Verhalten in der manuellen Kommissionierung (Maverick Picking)

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Zusammenfassung

Im dritten Teil der Arbeit erfolgt die Darstellung der empirischen Analyse von deviantem Verhalten in der manuellen Kommissionierung mit deren Ergebnissen. Hierfür wird der Begriff des Maverick Picking für das Phänomen des devianten Verhaltens in der manuellen Kommissionierung genutzt. Dabei werden die Auswahl einer qualitativen Studie als geeignete Forschungsmethode sowie anschließend die Grundlagen der ausgewählten Methode erläutert. Nachdem der Aufbau und die Durchführung der Studie ausführlich beschrieben werden, folgt die Präsentation und Diskussion der Ergebnisse sowie die Ableitung von zwei Propositionen. Da die Quantifizierung des Einflusses von Maverick Picking auf die Effizienz manueller Kommissionierprozesse durch die multiple Fallstudie nicht abgeleitet werden kann, sollen die beiden Propositionen den Ausgangspunkt für die beiden Simulationsstudien bilden.

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Fußnoten
1
Vgl. Creswell (2009), S. 145 ff.
 
2
Vgl. Creswell (2009), S. 176 ff.
 
3
Vgl. Creswell (2009); Yin (2009), S. 62 ff.; Für eine ausführlichere Darstellung der Einsatzmöglichkeiten mit Vor- und Nachteilen verschiedener Forschungsmethoden sei hier auf Yin (2009, S. 8 ff.) verwiesen.
 
4
Vgl. Creswell (2009), S. 203.
 
5
Vgl. Jick (1979), S. 609; Mentzer/Flint (1997), S. 213.
 
6
Ferner unterscheidet Creswell (2009, S. 206) noch danach, welche Wichtung der quantitative bzw. qualitative Teil am Forschungsvorhaben hat und welche Rolle die Theorie spielt, worauf an dieser Stelle jedoch nicht näher eingegangen werden soll, da dies zu keinen weiteren Erkenntnissen führt.
 
7
Vgl. Creswell (2009), S. 206.
 
8
Vgl. Creswell (2009), S. 211.
 
9
Vgl. Creswell (2009), S. 207 ff.
 
10
Für eine genaue Darstellung aller weiteren möglichen Kombinationen von sequenziellen Designs mit unterschiedlicher Reihenfolge oder variierenden Schwerpunkten zwischen qualitativer und quantitativer Analyse sei an dieser Stelle auf Creswell (2009, S. 208 ff.) verwiesen.
 
11
Vgl. Corbin/Strauss (2008), S. 25 f.; Yin (2009), S. 8 f.
 
12
Vgl. Yin (2009), S. 11.
 
13
Vgl. Yin (2009), S. 9.
 
14
Vgl. Yin (2009), S. 4 ff.
 
15
Vgl. Corbin/Strauss (2008), S. 25 f.
 
16
Vgl. Mentzer/Kahn (1995), S. 232.
 
17
Vgl. Yin (2009), S. 18.
 
18
Vgl. Creswell (2009), S. 175; Yin (2009), S. 19 f.
 
19
Vgl. Eisenhardt (1989), S. 546.
 
20
Vgl. Yin (2009), S. 46 ff.
 
21
Wie bspw. in Danneels (2011), bei dem die Theorie der dynamischen Fähigkeiten von Unternehmen mit einem Fall konfrontiert wird, in dem sich trotz vieler Versuche, die Fähigkeiten weiterzuentwickeln oder sich zu verändern, kein Erfolg eingestellt hat und das Unternehmen heute nicht mehr existiert.
 
22
Phineas Gage war ein in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts lebender Vorarbeiter für den Bau neuer Eisenbahnstrecken. An einem seiner Arbeitstage geschah ein Unfall mit Sprengstoff, bei dem ein Eisenstab durch seinen Kopf schoss und ihn dadurch schwer verletzte. Trotz des großen Lochs in seinem Kopf überlebte Gage diesen Unfall; aber er veränderte daraufhin seine Verhaltensweisen und wurde ein anderer Mensch (vgl. Siggelkow (2007), S. 20). Dieses außergewöhnliche Beispiel ist ein Anwendungsfall für eine Einzelfallstudie, bei der die Auswirkungen eines solchen Unfalls auf die Persönlichkeit oder das Gehirn des Menschen untersucht wurden (vgl. Siggelkow (2007), S. 20).
 
23
Vgl. Yin (2009), S. 47 ff.
 
24
Vgl. Yin (2009), S. 49 f.
 
25
Ein Beispiel ist die Fallstudie von Michel (2012), bei der über neun Jahre der Umgang von Investmentbankern mit ihrem Körper analysiert wurde und die Autorin selbst im Investmentbanking gearbeitet hat.
 
26
Vgl. Yin (2009), S. 46 ff.
 
27
Vgl. Yin (2009), S. 53 f.
 
28
Vgl. Corbin/Strauss (2008), S. 27; Yin (2009), S. 59 f.
 
29
Vgl. Yin (2009), S. 60 ff.
 
30
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit soll im Folgenden lediglich der Begriff der Fallstudie verwendet werden.
 
31
Dies soll die Konstruktvalidität erhöhen (vgl. Yin (2009), S. 41 f.). Ferner wurden zu diesem Zweck Entwürfe der Fallstudienbeschreibung mit Ergebnissen mehrfach vor Experten aus dem Bereich der Kommissionierung vorgestellt und diskutiert. Diese Veranstaltungen wurden ebenfalls genutzt, um die Simulationsmodelle mit deren ermittelten Ergebnissen zu validieren, und werden daher – um doppelte Ausführungen zu vermeiden – bei den jeweiligen Simulationsmodellen näher beschrieben.
 
32
Vgl. Creswell (2009), S. 181; Mayring (2016), S. 66.
 
33
Vgl. Mayring (2016), S. 66.
 
34
Diese werden auch als Leitfadenfragen bezeichnet und umfassen Themenaspekte, die im Interviewleitfaden als wesentlichste Fragestellungen enthalten sind (vgl. Mayring (2016), S. 70).
 
35
Vgl. Mayring (2016), S. 67 ff.
 
36
Vgl. Mayring (2016), S. 66.
 
37
In drei Expertengesprächen bei Unternehmen 5–7 nahmen zwei Personen am Gespräch teil. Diese wurden allerdings einzeln und nacheinander befragt; eine Gruppendiskussion fand nicht statt.
 
38
Die Vorgehensweise der Fallstudie, die hauptsächlich auf (semi-strukturierten) Interviews beruht, wird in Anlehnung an Eisenhardt/Graebner (2007, S. 28) sowie Gioia et al. (2013) gewählt. Gerade Gioia et al. berichten davon, dass sie durch diese Technik bei den befragten Personen hochgradig sensible Informationen bekommen hätten, was die Qualität der Ergebnisse und der daraus abgeleiteten Implikationen deutlich erhöht habe (vgl. Gioia et al. (2013), S. 19).
 
39
Vgl. Eisenhardt/Graebner (2007), S. 28.
 
40
Vgl. Corbin/Strauss (2008), S. 163; Creswell (2009), S. 184.
 
41
Vgl. Corbin/Strauss (2008), S. 163; Eisenhardt (1989), S. 546; Gioia et al. (2013, S. 20) beschrieben dies wie folgt: „We follow wherever the informants lead us in the investigation of our guiding research question.“
 
42
Vgl. Corbin/Strauss (2008), S. 66; Creswell (2009), S. 186.
 
43
Vgl. Corbin/Strauss (2008), S. 66.
 
44
Vgl. Creswell (2009), S. 187; Darüber hinaus besteht die Möglichkeit bereits existierende Codes aus der Literatur (predetermined codes) zu nutzen (vgl. Creswell (2009), S. 187). Auf diese Möglichkeit wird hier nicht zurückgegriffen.
 
45
Vgl. Siggelkov (2007), S. 20 ff.
 
46
Gioia et al. (2013, S. 15 ff.) und Eisenhardt (1989, S. 546 f.) führen an, dass die vielen Freiheitsgrade durch die teilweise intuitiv festzulegenden Vorgehensweisen und die stetige Auseinandersetzung mit häufig konfliktären Erkenntnissen in Fallstudien Vorteile erbringen können. Diese führen dazu, dass der Bias (Wahrnehmungsverzerrungen) der Forscher geringer ist als bei streng zu befolgenden Vorgehensweisen einiger Forschungsmethoden und dass daher bessere Theorien über das zu untersuchende Phänomen abgeleitet werden können.
 
47
Ferner wurde die Methode bereits in vielen Studien angewendet. Gioia et al. (2013, S. 17) zitieren bereits einige Arbeiten. Darüber hinaus gibt Google Scholar 668 Zitationen (Stand Dezember 2016) für die Arbeit von Gioia et al. (2013) an. Diese nutzen zum großen Teil ebenfalls die Methode und sind in führenden Journals, wie Academy of Management Journal (bspw. Huy et al. (2014); Smith (2014); Sonenshein (2014)) oder Production and Operations Management (Venkatesh et al. (2010)), publiziert.
 
48
Vgl. Gioia et al. (2013), S. 20 ff.
 
49
Vgl. Gioia et al. (2013), S. 15 ff.
 
50
Im Folgenden soll anstatt des Begriffs des „Interviews“ der Begriff der „Expertengespräche“ genutzt werden, da dies auch für die Akquise der Teilnehmer ein wichtiger Punkt gewesen ist. Die Nutzung des Begriffs „Interviews“ führte zu teilweise negativen Assoziationen eines solchen Gespräches und wurde als möglicherweise hinderlich für die Kontaktaufnahme eingestuft.
 
51
Vgl. Eisenhardt/Graebner (2007), S. 28.
 
52
Vgl. Anand et al. (2007), S. 408.
 
53
Vgl. Eisenhardt (1989), S. 542.
 
54
Vgl. Anand et al. (2007), S. 408.
 
55
Es ist vorstellbar, dass weitere Aspekte des zu untersuchenden Themas in der Praxis auftauchen können. Da mit einer Fallstudie allerdings keine vollumfängliche Ermittlung des Phänomens mit all seinen möglichen Ausprägungsformen stattfinden kann (vgl. Corbin/Strauss (2008), S. 149), ist die Aufnahme neuer Unternehmen bzw. Experten in die Fallstudie nicht fortgesetzt worden.
 
56
Vgl. Corbin/Strauss (2008), S. 143.
 
57
Vgl. Eisenhardt (1989), S. 545.
 
58
Vgl. Eisenhardt/Graebner (2007), S. 29.
 
59
Dies umfasst die Anwendung der Technik der Beobachtung. Dabei besteht ebenfalls die Möglichkeit einer teilnehmenden Beobachtung (vgl. Mayring (2016), S. 80). Im vorliegenden Fall könnte dies durch die Kommissionierungstätigkeit des Autors angewendet werden. Allerdings konnten keine Hinweise gefunden werden, dass dies zu weiteren, bisher unbekannten Einblicken führen würde, da die Auskunftsbereitschaft der befragten Experten über alle Unternehmen hinweg sehr groß war und selbst sensible Informationen mit großer Bereitschaft in den Expertengesprächen geteilt wurden.
 
60
Das Expertengespräch wurde von Eric Grosse durchgeführt. Für die Auswertung lag das in Anlehnung an Grosse et al. (2016) erstellte Transkript für die Auswertung der Fallstudie vor.
 
61
Vgl. Mayring (2016), S. 90 f.
 
62
Vgl. Eisenhardt (1989), S. 539.
 
63
Vgl. Eisenhardt (1989), S. 539.
 
64
Vgl. Grosse et al. (2016), S. 507.
 
65
Vgl. Yin (2009), S. 40 ff.
 
66
Vgl. Glock et al. (2017).
 
67
Vgl. Spreitzer/Sonenshein (2004), S. 833.
 
68
Vgl. Spreitzer/Sonenschein (2004), S. 831.
 
69
So arbeitete ein Kommissionierer (nach eigenen Angaben) bereits seit 24 Jahren im selben Unternehmen (UN 5).
 
70
Dies traf insbesondere in einem Lagerbereich des Unternehmens zu, in dem es nur vier Kommissioniergänge gab und die zu kommissionierenden Positionen pro Kommissioniertour häufig mehr als 30 oder 40 Positionen umfassten und sogar bis über 70 Positionen reichten. Dadurch mussten bei fast jeder Kommissioniertour alle Gänge komplett durchlaufen werden. In diesem Fall unterscheiden sich die Routen der S-shape- und der optimalen Strategie kaum. Allerdings gilt dies nur für einen von fünf Lagerbereichen; für die anderen Lagerbereiche konnte dies hingegen nicht nachgewiesen werden – hier würde eine optimale Strategie vermutlich die Wegzeiten reduzieren.
 
71
Vgl. Petersen (1999), S. 1054.
 
72
Vgl. de Koster et al. (2007), S. 495.
 
73
Die Lagerlayouts, in denen die Kommissionierer täglich arbeiteten, waren vergleichbar mit denen aus der Abbildung (ebenfalls rechtwinklig, mit nur einem Block und hatten nur zwei Quergänge: jeweils am oberen und unteren Ende des Gangs).
 
74
In Anlehnung an Petersen/Schmenner (1999, S. 487) sei hier angemerkt, dass die Routenführung bei der optimalen Strategie als „unnatürlich“ für den Kommissionierer beschrieben wurde, da Gänge mehrfach betreten werden mussten und die Reihenfolge der zu betretenden Gänge nicht von links nach rechts bzw. von kleiner hin zu großer Gangnummer geschah. Dies wurde ebenfalls in der Fallstudie von Kommissionieren als nicht optimal bewertet.
 
75
Vgl. Appelbaum et al. (2007), S. 587.
 
76
Vgl. Appelbaum et al. (2007), S. 594.
 
77
Vgl. Wimbush/Shepard (1994), S. 637 ff.
 
Metadaten
Titel
Empirische Analyse von deviantem Verhalten in der manuellen Kommissionierung (Maverick Picking)
verfasst von
Torsten Franzke
Copyright-Jahr
2018
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-20469-3_3

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