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2006 | Buch

Individualisierte Produkte — Komplexität beherrschen in Entwicklung und Produktion

herausgegeben von: Professor Dr.-Ing. Udo Lindemann, Professor Dr. Professor h.c. Dr. h.c. Ralf Reichwald, Professor Dr.-Ing. Michael F. Zäh

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Buchreihe : VDI-Buch

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Über dieses Buch

Dieses Buch richtet sich an Unternehmen, die individualisierte Produkte anbieten oder anbieten wollen. Fragestellungen zur Entwicklung, zur Produktion und zur Auftragsabwicklung individualisierter Produkte als Element der Unternehmensstrategie werden behandelt. Die Beherrschung der Komplexität steht dabei im Mittelpunkt. Produktindividualisierung kann neue Wachstums- und Ertragspotenziale erschließen, ist aber auch mit Risiken und Problemstellungen verbunden, die abgewogen werden müssen. Individualisierte Produkte und die damit verbundene Orientierung am Kunden und seinen spezifischen Bedürfnissen erfordern neue Wertschöpfungskonzepte in allen Unternehmensbereichen, denn die Komplexität der Anforderungen steigt überproportional. Detailliert werden Strategien und Konzepte für das kundenindividuelle Marketing, die Entwicklung flexibler Produktstrukturen, die Anpassung von Produkten an den einzelnen Kunden und die Planung kundenspezifischer Fertigungsprozesse und die Planung wandlungsfähiger Produktionseinrichtungen diskutiert. Außerdem werden geeignete Fertigungsverfahren für individualisierte Produkte sowie Methoden zur Bewertung der durch die Produktindividualisierung entstehenden Kosten besprochen. Praxisbeispiele zeigen die schon heute umgesetzten Ansätze zur Variantenvielfalt und Produktindividualisierung. Das Buch unterstützt den Entscheider bei der Einführung einer Individualisierungsstrategie. Es bietet einen repräsentativen Querschnitt möglicher Konzepte und verstetzt betroffene Unternehmen in die Lage, die für sie jeweils relevanten Konzepte umzusetzen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Einführung

1. Einführung

Entwicklung individualisierter Produkte

2. Individualisierte Produkte
U. Lindemann, G. C. Baumberger

Vorbereitung der Produktindividualisierung

Frontmatter
3.1. Marketing- und Vertriebswerkzeuge für individualisierte Produkte
3.1.5 Zusammenfassung zu Konfiguratoren und Spezifikationswerkzeugen
Im Vergleich zum Vertrieb von variantenreichen Serienprodukten spielt ein Spezifikationswerkzeug beim Verkauf von individualisierten Produkten eine noch zentralere Rolle. Es dient im Wesentlichen der systematischen Festlegung aller Ausprägungen des individualisierten Produkts durch den Kunden. Für den praktischen Einsatz von Konfiguratoren und Spezifikationswerkzeugen existiert eine Vielzahl von Ausgestaltungsformen, welche optimal an das jeweilige Produkt und die fokussierte Kundengruppe anzupassen sind. Allgemeine Standardlösungen sind derzeit am Markt noch nicht erhältlich, es lassen sich, wie hier gezeigt, jedoch eine Reihe von Anforderungen formulieren, die zur besseren Orientierung dienen können. Bei individualisierten Produktangeboten besitzen die Adaptivität des Spezifikationswerkzeugs an die Kundenbedürfnisse und die kundengerechte Darstellung der Produktstruktur eine hohe Bedeutung. Hierbei sind speziell die adäquate Visualisierung und die kundengerechte Adaption von Freiheitsgraden des Produktes wichtig. Weiterhin stehen ein auf individualisierte Produkte ausgerichtetes Constraint Checking sowie die Integration von Personalisierung zur Reduktion der Komplexität für den Kunden im Mittelpunkt.
R. Reichwald, K. Moser, J. Schlichter, T. Leckner, R. Stegmann
3.2. Entwicklung und Strukturplanung individualisierter Produkte
3.2.7 Zusammenfassung
Wie eingangs dargestellt wurde, können etablierte Strategien des Variantenmanagements nur begrenzt für die Handhabung individualisierter Produkte herangezogen werden. Insbesondere für den Aufbau und die Anpassung geeigneter Produktstrukturen sind aufgrund geänderter Randbedingungen neue Hilfsmittel für die Produktentwicklung erforderlich. Durch eine ausgeprägte Strukturplanung kann der Adaptionsaufwand beim Großteil der Individualisierungsmaßnahmen gegenüber einer nicht optimierten Produktstruktur deutlich minimiert werden. Der präsentierte Ansatz zur Planung individualisierter Produkte nutzt vorhandene Bau- und Funktionsstrukturen, um auf eine Struktur der Änderungsabhängigkeiten zu schließen, die üblicherweise nur implizit bekannt ist. Im vorangegangenen Kapitel wurden Methoden der Darstellung, Analyse und Optimierung solcher Produktstrukturen aufgezeigt. Mögliche Interpretationen von Analyseergebnissen dienen zur Ableitung von Handlungsanweisungen für die Gestaltung einer adäquaten Produktstruktur individualisierter Produkte. Diese ist dann im jeweiligen Fall an Hand der tatsächlich vorhandenen strukturellen Randbedingungen zu überprüfen und gestalterisch umzusetzen.
U. Lindemann, M. Maurer
3.3. Produktion individualisierter Produkte
W. A. Günthner, M. Wilke, M. F. Zäh, F. Aull, H. Rudolf
3.4. Technologien für die Fertigung individualisierter Produkte
Zusammenfassung und Ausblick zu Fügeverfahren für individuelle Bauteile
Um kundenindividuelle Produkte im industriellen Maßstab wirtschaftlich herstellen zu können, muss insbesondere seitens der Fertigungs- und Fügeverfahren ein höheres Maß an Flexibilität als bisher bereitgestellt werden. Bei den beschriebenen Fügeverfahren können die Investitionskosten durch eine optimierte Nutzung von schon vorhandenen Prozessressourcen gering gehalten werden. So kann eine für Laserstrahlschweißanwendungen dimensionierte Laserstrahlquelle in ungenutzten Prozessnebenzeiten zur Unterstützung des Fügeverfahrens Kleben eingesetzt werden. Durch die Integration einer neuen Fügetechnologie werden die Werkstoff- und die Geometrieflexibilität erhöht. Die Wirtschaftlichkeit der Strategie ergibt sich vor allem aus der Mehrfachnutzung einer Fertigungsanlage durch verschiedene Verfahren.
Entsprechend der beschriebenen Strategie ist der Hybridprozess „laserunterstütztes Kleben“ aufgebaut und umgesetzt worden. An verschiedenen industrierelevanten Werkstoffpaarungen wurde die technologische Eignung des Verfahrens nachgewiesen.
J. Heinzl, J. Harnisch, F. Irlinger, H. Hoffmann, R. Petry, S. Stanchev, M. F. Zäh, C. Ulrich

Umsetzung der Produktindividualisierung

Frontmatter
4.1. Der Interaktions- und Kaufprozess für individualisierte Produkte
4.1.3 Zusammenfassung
Innerhalb des Interaktions- und Kaufprozesses individualisierter Produkte nimmt die Interaktionsphase mit den Aufgaben der Aufnahme der Kundenwünsche und der Spezifikation des Produktes eine zentrale Stellung ein. Die vorgelagerten Phasen
  • Kommunikationsphase und vor allem
  • die Angebotssuch-Phase
sind wichtig, um den Kunden auf das Angebot aufmerksam zu machen und ihn in die Lage zu versetzen, sich selbst ausreichend zu informieren. Das Ziel ist, dass der Kunde sich auf die meist ungewohnte und sehr enge Interaktion mit dem Unternehmen einlässt. Im Sinne einer hohen Kundenzufriedenheit und -bindung und der Steigerung von Umsätzen mit bestehenden Kunden besitzen die der Interaktion nachgelagerten Phasen für das Management von Vertriebs- und Marketingaktivitäten eine entscheidende Bedeutung. Diese nachgelagerten Phasen sind
  • die Wartezeit und Lieferung,
  • die Nachkaufphase und
  • die Phase der Wiederholungskäufe.
Die in den folgenden Kapiteln 4.2 und 4.3 beschriebenen Prozesse der Produktadaption sowie der Produktionsplanung und Materialflusssteuerung sind als weitgehend parallele Prozesse zum Interaktions- und Kaufprozess zu verstehen. Hier stellt die Interaktionsphase des Kaufprozesses individualisierter Produkte die zentrale Schnittstelle dar. Nach Beendigung der Spezifikation werden wesentliche Aktivitäten der Prozesse der Produktadaption sowie der Produktionsplanung und Materialflusssteuerung angestoßen.
R. Reichwald, K. Moser, J. Schlichter, R. Stegmann, T. Leckner
4.2. Adaptionsprozesse für individualisierte Produkte
U. Lindemann, G. C. Baumberger
4.3. Planung von Produktionsprozessen und Materialflusssteuerung
W. A. Günthner, M. Wilke, M. F. Zäh, H. Rudolf

Ökonomische Betrachtung der Produktindividualisierung

Frontmatter
5.1. Wirtschaftlichkeitsbetrachtung individualisierter Produkte
5.1.5 Zusammenfassung
Im vorliegenden Kapitel zur Wirtschaftlichkeitsbetrachtung von individualisierten Produkten wurden neue Ertragssteigerungs- und Kostensenkungspotenziale wie auch auftretende Kosten zur Erschließung dieser Potenziale aufgezeigt. Wesentliche Wirtschaftlichkeitsfaktoren, die aus der effizienten Gestaltung von Unternehmensprozessen und der Integration des Kunden in die Wertschöpfungskette resultieren, wurden präsentiert. Diese Faktoren wurden den wirtschaftlichen und organisatorischen Aufwendungen, verursacht z. B. durch die gestiegene Produkt- und Prozesskomplexität, gegenübergestellt. Bei der Betrachtung der Wirtschaftlichkeit individualisierter Produkte ist es unerlässlich, alle Wertschöpfungsbereiche integriert zu bedenken. Denn allzu oft werden in der Praxis lediglich die Kosten in der Produktion bedacht und beispielsweise Kosten für den steigenden Kommunkaktionsaufwand vernachlässigt. Dabei sind für Unternehmen, die individualisierte Produkte anbieten, vor allem die zusätzlichen Kosten der Interaktion mit den Kunden erfolgskritisch und bedürfen besonderer Aufmerksamkeit. Vielen Unternehmen sind auch die neuen Herausforderungen im Bereich des Komplexitätsmanagements noch nicht bekannt. Manager wissen oft nicht, mit welchen Maßnahmen sie auf die gestiegenen Kosten, verursacht durch die zunehmende Produktvielfalt, reagieren sollen. Im vorliegenden Kapitel wurden die einzelnen Kostenblöcke knapp vorgestellt — wichtiger als eine Quantifizierung war dabei die Darstellung einer grundlegenden Struktur der Einflüsse auf das wirtschaftliche Gesamtergebnis. Für eine quantitative Beurteilung der Wirtschaftlichkeit müssen alle aufgezeigten Aspekte im Unternehmen einzeln bewertet und einander gegenüber gestellt werden.
R. Reichwald, K. Moser, F. T. Piller, C. M. Stotko
5.2. Kostenmanagement individualisierter Produkte
U. Lindemann, A. Gahr

Beiträge aus der Praxis

Frontmatter
6.1. Kundenindividuelle Produktstruktur am Beispiel Omnibus
M. Bartuschat, G. Krawitz
6.2. Komplexitäts- und Variantenmanagement der AUDI AG
K. Alders
6.3. Laser-Sintern — e-manufacturing individualisierter Produkte
C. M. Stotko
Backmatter
Metadaten
Titel
Individualisierte Produkte — Komplexität beherrschen in Entwicklung und Produktion
herausgegeben von
Professor Dr.-Ing. Udo Lindemann
Professor Dr. Professor h.c. Dr. h.c. Ralf Reichwald
Professor Dr.-Ing. Michael F. Zäh
Copyright-Jahr
2006
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-540-34274-8
Print ISBN
978-3-540-25506-2
DOI
https://doi.org/10.1007/3-540-34274-5

    Marktübersichten

    Die im Laufe eines Jahres in der „adhäsion“ veröffentlichten Marktübersichten helfen Anwendern verschiedenster Branchen, sich einen gezielten Überblick über Lieferantenangebote zu verschaffen.