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2004 | Buch

Der Nonprofit-Sektor der Organisationsgesellschaft

verfasst von: Thomas Wex

Verlag: Deutscher Universitätsverlag

Buchreihe : NPO-Management

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
I. Abschnitt. Grundlegung Nonprofit-Organisationen und der Nonprofit-Sektor
Zusammenfassung
Drei Personen treffen sich auf einem Seminar »Management in Nonprofit-Organisationen«:
A:
42 Jahre, Werkzeugmacher, hauptamtlicher Sekretär einer Gewerkschaft in einer norddeutschen mittelgroßen Stadt.
 
B:
25 Jahre, Studentin, Gründerin und eine von 17 Aktiven einer mittlerweile gut organisierten Bürgerinitiative zur Erhaltung eines größeren Feuchtbiotops in einer ländlichen Gemeinde; sie erhält seit kurzem 100, — € im Monat aus den Mitgliedsbeiträgen und Spenden für die Erledigung von Verwaltungsarbeiten.
 
C:
64 Jahre, Rentner, Postbeamter a.D., langjähriges Mitglied und ehrenamtlicher Vorstand eines alteingesessenen Heimatvereins in einem Stadtteil einer süddeutschen Großstadt.
 
Thomas Wex
II. Abschnitt. Eine Kleine Geschichte der Organisationsgesellschaft — zur Historischen Genese und Entwicklung der Organisationsformen
Zusammenfassung
Der folgende Abschnitt beschäftigt sich mit der historischen Genese des Unterschieds verschiedener Organisationstypen der Gesellschaft. In der postulierten differenztheoretischen Analyseperspektive (s. Kap. I/4.3) sind es vor allem die Differenzen zwischen Organisationsbereichen und Organisationstypen und ihre Entstehung, welche die Besonderheiten und die spezifische Qualität von Nonprofit-Organisationen und des Nonprofit-Sektors erst deutlich werden lassen. Diese Besonderheiten sind die Voraussetzung der Begründung eines eigenständigen Nonprofit-Sektors und des Typus der Nonprofit-Organisation, wie er im weiteren Verlauf der Arbeit entwickelt wird. Insbesondere die Geschichte der Nonprofit-Organisationen, ihre Entstehung aus dem Vereinswesen und ihre Scheidung von den beiden anderen Grundtypen von Organisationen werden beschrieben. Dabei wird die These vertreten, dass bereits in den frühen Formen freier Vereinigungen ein wesentliches Moment auch heutiger Nonprofit- Organisationen sichtbar wird: die besondere Qualität ihres assoziativen Charakters als freie Zusammenschlüsse von Menschen. Diese assoziative Logik wird im weiteren Verlauf der Arbeit als wesentliche differentia specifica des Nonprofit-Sektors entwickelt und begründet.
Thomas Wex
III. Abschnitt. Die Morphologie der Organisationsgesellschaft — Organisationssektoren der Gesellschaft
Zusammenfassung
In den beiden vorangegangenen Abschnitten (I und II) wurde allgemein mit der Annahme eines distinkten Sektors von Nonprofit-Organisationen gearbeitet. Wenn es aber einen eigenständigen Dritten Sektor gibt, wie ist dann seine Stellung in Bezug auf die anderen beiden Sektoren zu beschreiben? Ist er »zwischen« Erwerbswirtschaft (»Markt«) und Staat anzusiedeln, wie es in vielen Publikationen prägnant ausgedrückt wird?1 Das Konzept der »Intermediarität« (vgl. Kap. IV/2.3), welches die Besonderheit der Nonprofit-Organisationen in deren Charakter als Mischformen sieht, legt ein solches Bild nahe. In vorliegender Arbeit wird die Begründung einer eigenständigen Logik der NPO verfolgt, weshalb der Nonprofit-Sektor nicht »zwischen«, sondern »neben« die anderen beiden Organisationssektoren gestellt wird. Im Folgenden wird nun ein umfassendes Modell der Organisationsgesellschaft mit den drei Organisationssektoren präsentiert. Es handelt sich dabei um ein Gesellschaftsmodell unter dem Fokus der Organisationen, ein Modell der Organisationsgesellschaft.
Thomas Wex
IV. Abschnitt. Die Idee des Nonprofit-Sektors und die Nonprofit-Forschung: Ein Forschungsüberblick
Zusammenfassung
Die Idee eines »dritten« Bereiches neben Erwerbswirtschaft und Staat ist nicht mit der Nonprofit-Diskussion entstanden, sondern wesentlich älteren Datums. Wie wir noch sehen werden, hat eine solche Perspektive auch in Deutschland — z. B. in der Verbändeforschung oder der Gemein wirtschaftslehre — eine gewisse Tradition. Es ist deshalb sinnvoll von einer Nonprofit-Forschung im engeren und einer im weiteren Sinne zu sprechen. Nonprofit-For- schung im weiteren Sinne umfaßt alle Richtungen, Fragestellungen und Disziplinen, die sich in irgendeiner Weise mit Nonprofit-Organisationen befassen. Dieser weite Blick wird uns im Kapitel IV/2 beschäftigen. Die Forschung im engeren Sinne, um die es hier zunächst gehen wird, ist ein spezifischer Diskussionszusammenhang, der in Deutschland zumeist als »Dritte-Sektor-Forschung« oder »Nonprofit-Sektor-Forschung« bezeichnet wird.
Thomas Wex
V. Abschnitt. Elemente Einer Systemtheorie der Organisationsgesellschaft
Zusammenfassung
Die Darstellung der Nonprofit-Organisationen und der Organisationssektoren der Gesellschaft erfolgte in den vorangegangenen Kapiteln stark deskriptiv. In diesem Abschnitt sollen die Fragen nach der Distinktion der Organisationssektoren, ihrer besonderen Logik und ihres Verhältnisses zueinander theoretisch weiter verfolgt werden. Im Folgenden wird hierzu ein systemtheoretischer Zugang gewählt. Ein solcher bietet sich aus zwei Gründen an. Zum einen, weil bei der in dieser Arbeit vorgenommenen Konzeptualisierung der Organisationssektoren die Analogie zu Teilsystemen der Gesellschaft nahe liegt. Zum zweiten wird insbesondere in der Luhmann‘ schen Systemtheorie die Perspektive von Teilsystemen mit der Analyse von Eigenlogiken derselben verbunden. Wenn also die drei Organisationssektoren eigenen Logiken folgen, ist damit eine starke Affinität zur systemtheoretischen Konzeptualisierung der distinkten Rationalität gesellschaftlicher Teilsysteme gegeben. Zudem geht die Systemtheorie vom „Problem der Bearbeitung organisierter Komplexität“ 2 als eine ihrer zentralen Problemstellungen aus. Ihr Instrumentarium ist deshalb auch gut geeignet zur Bearbeitung der komplexen Organisationslandschaft und binnenkomplexer Organisationssektoren.
Thomas Wex
VI. Abschnitt. Verwertung — Herrschaft — Assoziation die Organisationssektoren und ihre Logiken
Zusammenfassung
Im Kapitel V/8 wurde der Begriff der Systemrationalität begründet. Im folgenden Abschnitt sollen nun die drei Logiken der Sektoren näher erläutert werden. Ich beginne mit dem Sektor erwerbswirtschaftlicher Organisationen als paradigmatischem Beispiel einer solchen Logik und beziehe mich bei den beiden darauf folgenden Beschreibungen auf diesen. Zunächst ist aber die Frage zuzuspitzen, was unter einer distinkten Logik genau zu verstehen ist.
Thomas Wex
VII. Abschnitt. Zusammenfassung und Schluss Dritter Sektor als Dritter Weg?
Zusammenfassung
Auf den ersten der vorliegenden Seiten, im Vorwort, wurden drei zentrale Fragen formuliert, welche die Nonprofit-Forschung seit Jahren bestimmen und zu denen diese Arbeit Antworten beisteuert:
1)
Warum gibt es Nonprofit-Organisationen?
 
2)
Inwieweit und weshalb unterscheiden sich Nonprofit-Organisationen von anderen Organisationsformen?
 
3)
Wie bezieht sich der Nonprofit-Sektor auf andere gesellschaftliche Sektoren und wie interagiert er mit ihnen? Welche Position nimmt er in der Gesamtstruktur der Gesellschaft ein? Fragen, mit denen die Nonprofit-Forschung noch einige Jahre beschäftigt sein wird. Ich fasse zunächst die in der Arbeit gegebenen Antworten zusammen und schließe daran jeweils weitergehende Überlegungen an.
 
Thomas Wex
Backmatter
Metadaten
Titel
Der Nonprofit-Sektor der Organisationsgesellschaft
verfasst von
Thomas Wex
Copyright-Jahr
2004
Verlag
Deutscher Universitätsverlag
Electronic ISBN
978-3-322-81608-5
Print ISBN
978-3-8244-7940-5
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-81608-5