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2001 | Buch | 2. Auflage

Interaktion, Identität, Präsentation

Kleine Einführung in interpretative Theorien der Soziologie

verfasst von: Heinz Abels

Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften

Buchreihe : Studientexte zur Soziologie

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Über dieses Buch

1. George Herbert Mead -eine Einführung 13 1. 1 Geistiger Hintergrund: Pragmatismus und Behaviorismus 14 1. 2 Zeichen, Gesten und signifikante Symbole 17 Rollenübernahme 21 1. 3 Identität -sich selbst mit den Augen der 1. 4 Anderen sehen 23 play und game 26 1. 5 I und Me - impulsives Ich und reflektiertes Ich 31 1. 6 35 1. 7 Würdigung und Kritik Mead und die interpretative Soziologie 37 1. 8 2. Herbert Blumer: Symbolischer Interaktionismus 41 2. 1 Die Definition der Situation 42 2. 2 Drei Prämissen über Bedeutungen, Interaktion und Interpretation 43 2. 3 Die Beschaffenheit der menschlichen Gesellschaft 45 2. 4 Die Beschaffenheit sozialer Interaktion 46 2. 5 Die Beschaffenheit von Objekten 46 47 2. 6 Der Mensch als ein handelnder Organismus 48 2. 7 Die Beschaffenheit menschlichen Handeins Die Verkettung von Handlungen 50 2. 8 2. 9 Zusammenfassung 53 3. Alfred Schütz und die Grundlegung der phänomenologischen Soziologie 55 3. 1 Der sinnhafte Aufbau der sozialen Welt 57 59 3. 2 Phänomenologie und Lebenswelt 3. 3 Konstitution und Konstruktion von Welt 61 3. 4 Strukturen der Lebenswelt 64 3. 5 Die Lebenswelt der natürlichen Einstellung 66 Typisierungen Idealisierungen 3. 6 Die soziale Struktur der Lebenswelt 74 3. 7 Zeitstruktur und Sinnstruktur des Handeins 75 3. 8 Der Anspruch der phänomenologischen Soziologie 77 4. Berger und Luckmann: Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit 81 4. 1 Ein Titel wird erklärt 82 4. 2 Das Wissen um die Wirklichkeit 84 4.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. George Herbert Mead — eine Einführung
Zusammenfassung
George Herbert Mead wurde 1863 in den USA geboren. Er wuchs in einem puritanischen Elternhaus auf und schrieb sich 1879 in einem theologischen College ein, das den Ideen der Sozialreform aufgeschlossen war und eine protestantische Sozialarbeit verfolgte.1 Nach einem glücklosen Versuch, als Lehrer auf dem Lande zu arbeiten, arbeitete er als Vermessungsingenieur bei einer Eisenbahngesellschaft. Im Jahre 1887 schrieb er sich am Department of Philosophy in Harvard ein und verdiente sich seinen Lebensunterhalt als Hauslehrer der Kinder des Philosophen William James. Ende der 80er Jahre war Mead in Deutschland und lernt in Leipzig die Arbeiten des Psychologen Wilhelm Wundt kennen. In Berlin plante er eine Dissertation bei dem Philosophen Wilhelm Dilthey. Dieses Interesse an philosophischen und psychologischen Fragen hat Mead immer beibehalten, weshalb er bis zu seinem Tode immer einen Lehrstuhl für Philosophie und Psychologie innehatte. Im Jahre 1894 ging er mit seinem Freund und Mentor John Dewey nach Chicago, wo er bis zu seinem Tode im Jahre 1931 unterrichtete.
Heinz Abels
2. Herbert Blumer: Symbolischer Interaktionismus
Zusammenfassung
In einer Anmerkung zu seinem Aufsatz „Der methodologische Standort des Symbolischen Interaktionismus“ schreibt Herbert Blumer (1900–1987), dass dieser Begriff „eine in gewisser Weise barbarische Wortschöpfung“ sei, die er „so nebenbei“ in einem Artikel aus dem Jahre 1937 vorgenommen habe. Dieser Begriff habe sich dann durchgesetzt. (Blumer 1969, S. 144, Anm. 1) Erfunden wurde der Begriff einige Jahre nachdem Blumer in Chicago die Vorlesung von George Herbert Mead nach dessen plötzlichem Tod übernommen hatte. Es war der Versuch, Meads verstreute Annahmen zur Kommunikation auf den Prozess der Interaktion zu fokussieren.
Heinz Abels
3. Alfred Schütz und die Grundlegung der phänomenologischen Soziologie
Zusammenfassung
Alfred Schütz wurde 1899 in Wien geboren. Er studierte Jura und erhielt über die Rechtsphilosophie Zugang zu der Methodologie von Max Weber (1864–1920). Nach seinem Examen arbeitete er als Finanzjurist in einem Bankhaus. Seinen wissenschafdichen Interessen widmete er sich nachts oder auf Reisen. Nach eigenem Bekunden galt sein Interesse von Anfang an der philosophischen Fundierung der Sozialwissenschaften. Er war überzeugt, dass Webers „Hauptproblem — das Verstehen des subjektiven Sinns einer sozialen Handlung für den Handelnden selbst — noch der philosophischen Begründung bedürfe.“ (von Baeyer 1971, S. 9) Es geht also um die Konstitution von Sinn in der Beziehung zwischen dem handelnden Subjekt und dem anderen. Als der Philosoph Edmund Husserl (1859–1938), der Begründer der Phänomenologie, im Jahre 1928 seine „Vorlesungen über das innere Zeitbewusstsein“ veröffentlichte, erkannte Schütz, dass hier das Problem der Intersubjektivität ins Zentrum gerückt wurde.
Heinz Abels
4. Berger und Luckmann: Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit
Zusammenfassung
Das Buch „The social construction of reality“, das im Jahre 1966 zuerst in den USA erschienen ist, ist ein Meilenstein der modernen Soziologie. Die Autoren sind Peter L. Berger, der 1929 in Wien geboren wurde und später in die USA ging, und Thomas Luckmann, der 1927 in Jugoslawien geboren wurde und an verschiedenen Universitäten in Deutschland gelehrt hat. Beide waren Schüler von Alfred Schütz an der New Yorker New School of Social Research, einer Universität, die in den 40er Jahren gegründet wurde und an der viele Emigranten, die vor Hitler geflohen waren, lehrten.
Heinz Abels
5. Ethnomethodologie — über Methoden des Handelns im Alltag
Zusammenfassung
Die Frage, wie das Handeln im Alltag funktioniert, steht im Mittelpunkt einer soziologischen Theorie, die die phänomenologische Soziologie von Alfred Schütz mit der Tradition des amerikanischen Pragmatismus und des Symbolischen Interaktionismus verbindet. Sie wurde von dem amerikanischen Soziologen Harold Garfinkel (*1917), einem Schüler von Alfred Schütz, entwickelt und firmiert unter dem Namen Ethnomethodologie, Garfinkel hat diesen Begriff mit Blick auf die Ethnowissenschaft erfunden, in der untersucht wird, welches Wissen es in einem bestimmten Stamm (ethnos) gibt, mit dem die Mitglieder über die Natur verfügen und sich ihre Welt klar machen. „Das Anliegen der Ethnomethodologie ist ein ganz ähnliches: Ihr geht es darum, die Methoden aufzudecken, deren sich die Gesellschaftsmitglieder bedienen, um die Vielzahl ihrer Alltagshandlungen durchzuführen.“ (Weingarten u. Sack 1976, S. 9) Garfinkel geht davon aus, dass es in jedem sozialen Gebilde (ethnos), sei es eine Gruppe, ein soziales Milieu oder die Gesellschaft insgesamt, typische Methoden gibt, mit denen die Individuen ihren Alltag bewältigen und eine gemeinsame Wirklichkeit konstruieren.
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6. Erving Goffman: Techniken der Präsentation
Zusammenfassung
Es gibt kaum einen Soziologen, der nicht irgend etwas von Goffman gelesen hätte, „ganz sicher aber sind seine Arbeiten oft die einzigen Kontakte, die Anthropologen, Strafrechtler, Psychologen, Psychiater, Kriminologen und andere Sozialwissenschaftler mit der Soziologie gehabt haben.“ (Williams 1986, S. 349f.) Wer war Erving Goffman? Er wurde 1922 in der kanadischen Kleinstadt Manville (Alberta) als Sohn jüdischer Eltern geboren. Er studierte Soziologie zunächst in Toronto und dann in Chicago.1 Nach seinem Studium arbeitete er an der Universität in Edinburgh. In den Jahren 1949–1951 führte er Feldforschungen auf den Shetland-Inseln nördlich von Schottland durch. Mit dem Ergebnis dieser Studien, das den Titel „Communication conduct in an island community“ trug, wurde er im Jahre 1953 in Chicago promoviert. Ein Betreuer dieser Arbeit war Anselm L. Strauss. Sein erstes Buch erschien im Jahre 1959 unter dem Titel „The presentation of self in everyday life“. Es ist sicher seine berühmteste Arbeit gewesen und das soziologische Buch, das am häufigsten außerhalb der Soziologie weltweit zitiert wird.
Heinz Abels
Backmatter
Metadaten
Titel
Interaktion, Identität, Präsentation
verfasst von
Heinz Abels
Copyright-Jahr
2001
Verlag
VS Verlag für Sozialwissenschaften
Electronic ISBN
978-3-322-95668-2
Print ISBN
978-3-531-33183-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-95668-2