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2008 | Buch

Mädchenbilder in deutschen Jugendzeitschriften der Gegenwart

Beiträge zur Medienpädagogik

verfasst von: Doris Katheder

Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
A. Einleitung
Auszug
Jugendmedien haben in der Bundesrepublik immer eine große Rolle gespielt: Aus der 1956 ursprünglich als Fernsehzeitung gegründeten BRAVO entwickelte sich ein Blatt, das seit Jahrzehnten ungebrochen das Genre der Jugendprintmedien dominiert und zusammen mit anderen Jugendzeitschriften wie POPCORN und POP ROCKY längst zu „Medien-Dinosauriern“ geworden ist, die aus der Jugendpresselandschaft nicht mehr wegzudenken sind. Das „Faszinosum“ BRAVO ist dabei nicht nur von der Auflagenstärke her begründet, sondern auch von der zeitlichen Dauer, über die sich dieses Medium auf dem Market halten konnte — BRAVO feierte 2006 stolz seinen immerhin 50. Geburstage — bis heute ohne erkennbare und ernst zu nehmende Konkurrenz.
B. Kommerzielle und nicht-kommerzielle Mädchen- und Jugendzeitschriften: Diskursive und kontextuelle Analysen
Auszug
„Fotogeschichten“, je nach herausgebendem Verlag auch „Fotolove-Storys“ oder „Fotoromane“ genannt, sind ein festes, nicht wegzudenkendes Genre kommerzieller Mädchen- und Jugendzeitschriften. Sie weisen in vielerlei Hinsicht eine Reihe von Konstanten auf, die sich seit nunmehr mehreren Jahrzehnten in beharrlicher Kontinuität zu halten scheinen. Die außerordentliche Beliebtheit dieser Geschichten bei den Leserinnen und Lesern bietet den Redaktionen Anlass, die „besten“ dieser Fotogeschichten von Verlagsseite in Sonderheften noch einmal gesammelt auf den Markt zu bringen. Dies geschieht von Seiten der Magazine BRAVO und BRAVO GIRL! beispielsweise mit den in der Regel vierteljährlich herausgegeben „Specials“ unter regelmäßigen Hefttiteln wie „BRAVO TRUE FEELINGS“, „BRAVO SUMMER SPECIAL“, „BRAVO FOTO LOVE STORY EXTRA“ oder „BRAVO HERBST FEELINGS“ und anderen. In diesen Formaten werden zumeist etwa acht bis zehn schon vorher in Einzelheften der BRAVO oder BRAVO GIRL! publizierten Fotogeschichten gesammelt und als separate Sonderhefte angeboten. Die Faszination dieses Genres ist vermutlich einer ganzen Reihe von Aspekten geschuldet — ganz sicher aber bietet es eine Vielzahl von Identifikationsangeboten für die jugendlichen Leserinnen und Leser und scheint innerhalb des „internen Systems“ der Hefte wichtige „Funktionen“ zu erfüllen. Die Fotogeschichten stehen damit an erster Stelle einer medienpädagogischen Untersuchung der verschiedenen Genres dieser Hefte, zudem die Besonderheiten der Bild-Text- Bezüge in den Fotogeschichten diese für die medienpädagogische Auseinandersetzung mit dem Thema „Lesen im Medienzeitalter“ noch zusätzlich interessant machen.
C. Schlussteil
Auszug
Sowenig printmediale Massenprodukte wie BRAVO GIRL! als „Literatur“ und „Fotokunst“ gewertet zu werden verlangen, ebenso wenig sind sie nur als affirmative Kulturwaren zu behandeln und pauschal zu verurteilen. Der mögliche Einwand, dass diese Magazine lediglich harmlose Unterhaltung bezweckten, ist richtig und falsch zugleich. Gewiss bedienen sie sich anscheinend der Unabhängigkeit und Selbstlosigkeit; damit ist aber keineswegs gesagt, dass sie nicht mittelbar bestimmte Interessen verträten. So müssen sie auch vorgehen. Denn die Zeitschriftenredaktionen sind im herrschenden Wirtschafts- und Gesellschaftssystem verankert, sind um des Überlebens willen darauf angewiesen, nicht nur die Wünsche der Werbebranche, sondern auch die der zahlungsfähigen Jugend zu berücksichtigen: die einer Konsumentenmasse also, deren Lebenswelten symbiotischer Teil des gegenwärtigen Gesellschaftszustandes sind.
D. Anhang
Metadaten
Titel
Mädchenbilder in deutschen Jugendzeitschriften der Gegenwart
verfasst von
Doris Katheder
Copyright-Jahr
2008
Verlag
VS Verlag für Sozialwissenschaften
Electronic ISBN
978-3-531-91121-2
Print ISBN
978-3-531-15940-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-531-91121-2