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2009 | Buch

Reflexive Grounded Theory

Eine Einführung für die Forschungspraxis

verfasst von: Franz Breuer

Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Methodologische Grundlagen sozialwissenschaftlicher Ethnographie
Zusammenfassung
Ein Forschungsansatz enthält notwendig ein Bild seines Gegenstandes - ein Ob-jektmodell, in unserem Gebiet ein Menschenbild. Das Menschenbild und die Forschungsmethodik stehen in einem engen Zusammenhang. Die Reflexion dieses Verhältnisses erachten wir als bedeutsam.
Franz Breuer
2. Der Forschungsstil der Grounded Theory
Zusammenfassung
Die Grounded Theory-Methodik (im Folgenden abgekürzt: GTM) ist ein Verfahren sozialwissenschaftlicher Hermeneutik - der Lehre vom Verstehen, Deuten, Auslegen von Texten und anderen sozialweltlichen Artefakten und Symbolisierungen. Auf der Basis von Erfahrungsdaten aus alltagsweltlichen Kontexten werden - von einer vorläufigen Problematisierungsperspektive ausgehend - theoretische Konzepte und Modellierungen entwickelt und dabei fortwährend rekursiv an die Erfahrungsebene zurückgebunden. Die entsprechende Theorie eines sozialen Weltausschnitts bzw. eines Problemthemas wird „gegenstandsgegründet“ herausgearbeitet („grounded“). Die Methodik ist für eine Rahmung und Anleitung von Untersuchungen subkultureller Felder, „kleiner sozialer Welten“ und der Probleme und Sichtweisen ihrer Mitglieder mithilfe interaktiver Teilnahme der Forschenden - so wie wir sie im Kapitel 1 skizziert haben - gut geeignet (vgl. Breuer 1996).
Franz Breuer
3. Subjektivität, Perspektivität und Selbst-/Reflexivität
Zusammenfassung
Unserem Forschungsstil liegt die Auffassung zugrunde: Der Forscher bzw. die Forscherin kommt selbst als Subjekt und Person im Kontext der sozialwissen-schaftlichen Erkenntnisarbeit vor. Das methodologisches Postulat, das aus diesem Grundgedanken folgt, beinhaltet eine selbstreflexive Herangehensweise an die Forschungsarbeit, an ihre physischen, kulturellen, sozialen, persönlichen Ressourcen; an die Tatsache, dass sie sowohl aufregend und herausfordernd wie belastend und schmerzlich sein kann, dass darin möglicherweise auch ein tieferer persönlicher Sinn für den Forscher vergraben ist.
Franz Breuer
4. Zwei Aneignungsgeschichten des Forschungsstils und ihre Erkenntnisresultate
Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden Schilderungen der individuellen Aneignung der reflexiven Grounded Theory sowie Entdeckungsgeschichten in einem persönlich motivierten Forschungsgebiet präsentiert. Für deren Zustandekommen spielen zum einen fachlich-disziplinäre Hintergründe eine Rolle: Zwei Psychologinnen berichten aus einer Fachkultur, die in ihrer gegenwärtigen Verfassung qualitativ-sozial-wissenschaftliche Denkweisen und Forschungspraxen nur in seltenen Fällen - und dann in Nischenkontexten - vorbereitet und fördert. In den Geschichten tritt die Entdeckung der GTM als kontrastiver und persönlich passender Fund im Kontext einer anders gepolten wissenschaftlichen Ausbildung in Erscheinung. Zum Zweiten stehen das Thema und das Untersuchungsfeld des ersten selbst gewählten GTM-Projekts im Mittelpunkt: Welche Bedeutung haben die Verquickungen und Resonanzen im Verhältnis von Forscherperson und Untersuchungsthematik für die Entwicklung des eigenen Forschungsprogramms? Und wie lässt sich das in erkenntnisproduktiver Weise berücksichtigen und nutzen? Wir haben es mit zwei Beispielen koordinierter „Tanzbewegungen“ zwischen GTM-Methodik sowie selbstreflexiver Fokussierung und Gestaltung des Forschungsprozesses zu tun. Beide Geschichten machen deutlich, dass es hier um das Suchen und Finden eines persönlich geprägten Forschungsstils geht. Und schließlich: Wohl nicht ganz zufällig gehört ein ausgeprägtes Interesse an Sprache/n und Literatur zum Profil beider Junior-Forscherinnen, die hier über ihre Aneignungsgeschichte berichten.
Franz Breuer
Backmatter
Metadaten
Titel
Reflexive Grounded Theory
verfasst von
Franz Breuer
Copyright-Jahr
2009
Verlag
VS Verlag für Sozialwissenschaften
Electronic ISBN
978-3-531-91717-7
Print ISBN
978-3-531-16919-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-531-91717-7

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