2010 | OriginalPaper | Buchkapitel
Soziale personenbezogene Dienstleistungsorganisationen als lose gekoppelte Systeme und organisierte Anarchien
verfasst von : Prof. Dr. Stephan Wolff
Erschienen in: Soziale personenbezogene Dienstleistungsorganisationen
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Der Gedanke der losen Kopplung organisatorischer Strukturelemente taucht in der organisationswissenschaftlichen Literatur ziemlich genau zur selben Zeit auf wie die vier anderen heute vorherrschenden Organisationstheorien: die Idee der evolutionären Anpassung von Organisationen an ökologische Nischen (population ecology), die These, dass die Höhe der Transaktionskosten ausschlaggebend für die Wahl der jeweiligen Organisationsform sei (transaction cost theory), die Vorstellung, trachteten Organisationen danach, ihre Abhängigkeiten von externen Ressourcen zu minimieren bzw. für andere wichtige Ressourcen zu kontrollieren (resource dependence theory) und die Vorstellung, dass Organisationen, um in einem gesellschaftlichen Feld bestehen zu können, sich an den dort institutionalisierten Vorstellungen im Hinblick auf Organisationsgestaltung und Aufgabenerfüllung zu orientieren hätten (institutional theory). Orton und Weick räumen in der Rückschau selbstkritisch ein, »each of these four perspectives has a more distinctive paradigm, a more compact theory, and more empirical support than is true of loose coupling« (1990: 203; vgl. Weick 1988), weshalb das Konzept der losen Kopplung viele Diskussionen, aber weniger Forschung ausgelöst habe als vergleichbare Ansätze.