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2011 | Buch

Qualitative Forschung in der Kommunikationswissenschaft

Eine praxisorientierte Einführung

verfasst von: Michael Meyen, Maria Löblich, Senta Pfaff-Rüdiger, Claudia Riesmeyer

Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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Über dieses Buch

Das Lehrbuch versteht sich als Anleitung zum Forschen: Wo lassen sich qualitative Methoden in der Kommunikationswissenschaft gewinnbringend einsetzen? Wie muss eine Untersuchung aufgebaut werden und wie werden Befragte oder Texte so ausgewählt, dass man am Ende verallgemeinern kann? Wie konstruiere ich einen Interview-Leitfaden und was muss ich beachten, damit eine Gruppendiskussion oder eine Beobachtung wirklich funktionieren? Befrage ich offline oder online und was kann ich tun, damit ich nicht in einem Materialberg untergehe? Mit zahlreichen Beispielen aus der Forschungspraxis.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Qualitative Methoden in der Kommunikationswissenschaft
Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden Ziele, Aufbau und Besonderheiten des Lehrbuchs erklärt. Die Grundidee ist dabei einfach: Da der Methodenstreit Geschichte ist und jahrelang mit qualitativen Methoden gearbeitet wurde, wird es Zeit für einen Praxisratgeber, der die Erfahrungen aus der Forschung weitergibt. Um diese Idee einordnen zu können, werden hier der Lehrbuchmarkt, die Geschichte und die Position qualitativer Methoden im Fach, die Vorurteile des anderen Lagers sowie die Geschichte des Methodenstreits in den Sozialwissenschaften diskutiert. Dieses Hintergrundwissen ist nötig, um die Entscheidung für qualitative Forschung vor sich selbst legitimieren und dann auch verteidigen zu können.
Michael Meyen, Maria Löblich, Senta Pfaff-Rüdiger, Claudia Riesmeyer
2. Wie man das „richtige“ Lager findet und Qualität sichert: Dimensionen und Gütekriterien qualitativer Forschung
Zusammenfassung
Darf man in einem wissenschaftlichen Text „ich“ sagen? Was können qualitative Methoden und was nicht? Worauf lasse ich mich ein, wenn ich qualitativ arbeite, und was muss ich dafür mitbringen? Die Antworten folgen einem Verständnis von qualitativer Sozialforschung, das vom erkenntnistheoretischen Postulat „Kein Wissen ohne Subjekt und ohne Theorie“ ausgeht, deshalb für kategoriengeleitete Forschung und Selbstreflexion plädiert und außerdem verlangt, die Stärken qualitativer Methoden (Kontexte, Bedeutung und Sinn) genauso zu akzeptieren wie ihre Grenzen (niemals zählen, niemals rechnen).
Michael Meyen, Maria Löblich, Senta Pfaff-Rüdiger, Claudia Riesmeyer
3. Forschungsprozess: vom Alltag ins Feld
Zusammenfassung
In diesem Kapitel geht es um die Fragen, die in jeder Studie beantwortet werden müssen: Wie komme ich zu einem wissenschaftlichen Problem, das hinter Alltagsphänomenen steht? Wie wird daraus eine Forschungsfrage? Welche Methode eignet sich für welche Probleme? Wann und wie kombiniert man Methoden? Wie wähle ich die Personen oder die Medienangebote aus, die in die Studie einbezogen werden, und wie finde ich „im Feld“ dann das, was ich untersuchen möchte? Wichtig sind dabei zwei Punkte. Erstens gibt es immer ein Ideal (was man eigentlich tun müsste), entscheidend aber sind die Ressourcen (die folglich auch thematisiert werden sollten). Und zweitens erlaubt qualitative Forschung den Schritt zurück. Wenn etwas nicht funktioniert, darf man von vorn anfangen.
Michael Meyen, Maria Löblich, Senta Pfaff-Rüdiger, Claudia Riesmeyer
4. Befragung
Zusammenfassung
Dieses Kapitel liefert alles, was man für ein Interview wissen muss – wenn Forschungsfrage, Kategoriensystem und Stichprobe stehen (Kapitel 2, 3). Zunächst werden die Befragungsformen systematisiert (nach der Zahl der Anwesenden, Kanal und Modus), um Tipps für die Methodenentscheidung geben zu können (online oder offline, mündlich oder schriftlich, einzeln oder in Gruppen). Der Erfolg des Interviews selbst hängt dann sowohl von dem Aufwand ab, den man in den Leitfaden steckt, als auch von der Fähigkeit, im Gespräch angemessen zu reagieren. Beides lässt sich üben und beides wird hier (soweit das im Trockentraining möglich ist) vorbereitet. Abgeschlossen ist ein Interview erst daheim am Schreibtisch: wenn das Protokoll geschrieben und das Tonband transkribiert ist.
Michael Meyen, Maria Löblich, Senta Pfaff-Rüdiger, Claudia Riesmeyer
5. Beobachtung
Zusammenfassung
Die Beobachtung fristet in der Kommunikationswissenschaft ein Mauerblümchen-Dasein und wird (wenn überhaupt) vor allem in der Redaktionsforschung eingesetzt (Abläufe und Arbeitsalltag). Das Motto in diesem Kapitel: Wasser für das Blümchen. In der Gießkanne: Akzeptanzprobleme und Anwendungsgebiete, Beobachtungsarten und Tipps am Beispiel. Schwerpunkt sind dabei direkte und natürliche Beobachtungen: Die Forscher sind vor Ort und wollen das sehen, was auch ohne sie passieren würde. Da Beobachtungen nichts über den subjektiven oder praktischen Sinn sagen, den Menschen mit Handlungen und Strukturen verbinden, sind sie für Methoden-Triangulationen prädestiniert und werden in der Forschungspraxis meist mit Befragungen gekoppelt.
Michael Meyen, Maria Löblich, Senta Pfaff-Rüdiger, Claudia Riesmeyer
6. Inhaltsanalyse
Zusammenfassung
Dieses Kapitel behandelt die Untersuchung von Medienangeboten und unterscheidet zwischen solchen (genuin kommunikationswissenschaftlichen) Inhaltsanalysen und Dokumentenanalysen, die sich auf Transkripte, Sitzungsprotokolle oder Archivalien beziehen und in Kapitel 7 behandelt werden. Nachdem diese Abgrenzung begründet wurde, werden die Besonderheiten qualitativer Inhaltsanalysen (Materialauswahl, Arbeit am Text) mithilfe von Beispielen diskutiert.
Michael Meyen, Maria Löblich, Senta Pfaff-Rüdiger, Claudia Riesmeyer
7. Auswertung und Forschungsbericht
Zusammenfassung
Wie bekommt man verallgemeinerbare Ergebnisse und schafft es, Interpretationen nachvollziehbar zu machen? Erste Antwort: sechs Strategien – vom kategoriengeleiteten Vorgehen über Dokumentation und Illustration bis zur Arbeit in der Gruppe. Die zweite (konkretere) Antwort liefern Beispiele, die den Weg von den Dokumenten (Transkripte, Beobachtungsbögen etc.) zu Handlungsmustern und Strukturen, Typologien und Einflussfaktoren zeigen – zu Befunden, die über den (untersuchten) Fall hinausweisen. Besonders ausführlich wird die Typologisierung behandelt: weil hier der Schlüssel für den Nachweis von Kausalitäten liegt und weil sich Studierende gerade hier besonders schwer tun. Am Schluss stehen Regeln für den Forschungsbericht – eine Mustergliederung, Regeln für die Gestaltung und Gewichtung sowie Tipps für das wissenschaftliche Schreiben.
Michael Meyen, Maria Löblich, Senta Pfaff-Rüdiger, Claudia Riesmeyer
Backmatter
Metadaten
Titel
Qualitative Forschung in der Kommunikationswissenschaft
verfasst von
Michael Meyen
Maria Löblich
Senta Pfaff-Rüdiger
Claudia Riesmeyer
Copyright-Jahr
2011
Verlag
VS Verlag für Sozialwissenschaften
Electronic ISBN
978-3-531-92829-6
Print ISBN
978-3-531-17380-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-531-92829-6